„PIN Group“ – Versionsunterschied

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Am 9. Januar 2008 gab der neue Firmenchef Horst Piepenburg bekannt, die im Dezember 2007 durch seinen Vorgänger Günther Thiel angekündigten Entlassungen zu stoppen. Piepenburg begründete dies damit, dass das Interesse von Investoren größer sei, als erwartet.
Am 9. Januar 2008 gab der neue Firmenchef Horst Piepenburg bekannt, die im Dezember 2007 durch seinen Vorgänger Günther Thiel angekündigten Entlassungen zu stoppen. Piepenburg begründete dies damit, dass das Interesse von Investoren größer sei, als erwartet.

Bisher wurden damit für 18 Tochterunternehmen [[Insolvenz]]anträge eingericht. Wie Horst Piepenburg am 23. Januar 2008 bekannt gab, müssten 19 weitere Tochtergesellschaften Insolvenzanträge stellen. Dann seien rund zwei Drittel der 9000 Beschäftigten von der Insolvenz betroffen. <ref>[http://newsticker.welt.de/index.php?channel=new&module=dpa&id=16718200 Welt - Postdienstleister PIN schickt weitere Töchter in die Insolvenz] (Zugriff vom 23.01.2008)</ref>

Wie Firmenchef Horst Piepenburg am 23. Januar 2008 bekannt gab, will die PIN künftig den [[Briefmonopol#Mindestlöhne_bei_Postdiensten|Postmindestlohn]] von 9,80 Euro je Stunde zahlen. <ref>[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/;art271,2461730 tagesspiegel - Pin will doch Mindestlohn zahlen] (Zugriff am 23.01.2008)</ref>


==„Grüne Post“==
==„Grüne Post“==

Version vom 23. Januar 2008, 15:14 Uhr

Logo der PIN Group

Die PIN Group S.A. ist eine Tochtergesellschaft der Axel Springer AG, die ihren Sitz in Leudelange (Luxemburg) hat und Briefdienstleistungen in Deutschland anbietet.

Geschichte und Beteiligungsverhältnisse

Die PIN Group ging aus dem 1999 in Berlin gegründeten Briefdienstleistungsunternehmen PIN intelligente Dienstleistungen AG hervor. 2004 übernahmen die Axel Springer AG und die Verlagsgruppe Holtzbrinck die Aktienmehrheit von jeweils 30% von den Unternehmensgründern und der DKB Wagniskapital GmbH. Im Oktober 2005 wurden die restlichen Anteile der PIN-Gründer von der WAZ-Mediengruppe und der luxemburgischen Beteiligungsgesellschaft Rosalia Investment S.A. übernommen und die PIN Group gegründet. Im Sommer 2006 brachten die Zeitungsverlage Madsack , M. DuMont Schauberg, Rheinisch-Bergische Verlagsgesellschaft und W. Girardet KG ihre Briefdienstleistungsunternehmen in das Unternehmen ein. Dafür erhielten diese einen zehnprozentigen Anteil an der PIN Group AG. Mit der Übernahme der Briefnetz Süd GmbH & Co. KG (BNS), einem Zusammenschluss der Briefdienstleistungsunternehmen von 12 Zeitungsverlagen in Bayern und Baden-Württemberg, verfügt die PIN Group seit April 2007 über ein bundesweites Zustellnetzwerk. Die Erweiterung der Geschäftaktivitäten um die förmliche Zustellung von Behördenpost gelang der PIN Group mit dem Kauf des in Ulm ansässigen Briefdienstleisters DirektExpress.

Seit Juni 2007 befindet sich die Gesellschaft unter mehrheitlicher Kontrolle des Axel-Springer-Verlags, der seinen Anteil an dem Unternehmen von 23,5 % auf 71,6 % erhöhte. Die zusätzlichen Anteile erwarb die Axel Springer AG für 510 Mio. Euro von den Miteigentümern WAZ, Holtzbrinck und Rosalia.

Die PIN Group S.A. fungiert als Holding und ist zuständig für die Strategie der Unternehmensverbindung und die Planung des operativen Geschäfts, welches durch die deutschen Tochtergesellschaften und Beteiligungen betrieben wird.

Im Februar 2007 arbeiten rund 7000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte bei der PIN-Group. Der Vorstandsvorsitzende Günter Thiel kündigte an, bis Ende 2007 würde es mehr als 20.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse geben. (Quelle: Mitgliederzeitschrift Ver.di)

Ab dem 1. September 2007 kooperiert die Sparkasse Siegen mit der PIN-Group. In einer Filiale des Geldhauses werden seitdem testweise zusätzlich Postdienste angeboten.

Am 14. September 2007 startete die Verbands-Sparkasse Wesel ihre Kooperation mit der PIN Mail AG. Bis Ende Oktober werden alle Kunden-Center der Sparkasse in Wesel, Hamminkeln und Schermbeck neben den bekannten Finanzprodukten auch Postdienstleistungen anbieten.

Weitere NRW-Sparkassen sollen folgen – die Nutzung des gesamten deutschen Sparkassen-Filialnetzes (17.000 Filialen) wird von PIN angestrebt.

Die Bundesregierung hat sich darauf geeinigt, einen Post-Mindestlohn in Höhe von 8 bis 9,80 Euro einzuführen. Die Axel Springer AG prüft laut der FTD "sämtliche Optionen" vom Verkauf bis hin zur Schließung.

Günter Thiel, CEO der PIN Group AG hat ein Angebot vorgelegt, mit dem er und das Management die Anteile der Axel Springer AG übernehmen könnte. Durch ein sogenanntes Management- Buy Out und folgenden Investionen "eines höheren zweistelligen Millionenbetrages" (Zitat: Thiel), könnte der Fortbestand des Unternehmens für ein halbes Jahr gesichert werden.

Am 19. Dezember 2007 wurde bekannt, dass die PIN Group trotz gescheiterter Verhandlungen mit der Axel Springer AG weitergeführt werden soll. Neuer Vorstandsvorsitzender soll Horst Piepenburg werden [1], der dabei von Hans-Joachim Ziems, der die ehemals insolvente Kirch Media Group saniert hat, unterstützt werden soll.[2]

Am 21. Dezember 2007 haben die Gesellschaften in Bremen, Fulda, Kassel, Köln, Landshut, München und Trier einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren gestellt, da sie nach eigenen Angaben die fälligen Sozialversicherungsbeiträge für ihre Beschäftigten nicht mehr zahlen konnten.

Am 28. Dezember 2007 wurde beim Amtsgericht Köln der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die PIN Mail Münsterland GmbH und die BZM Briefzentrum Emsdetten GmbH gestellt.

Am 29. Dezember 2007 wurde außerdem vom saarländischen Postzusteller saarriva – an dem die PIN Group ebenfalls Anteile hält – Insolvenz beantragt.[3]

Am 9. Januar 2008 gab der neue Firmenchef Horst Piepenburg bekannt, die im Dezember 2007 durch seinen Vorgänger Günther Thiel angekündigten Entlassungen zu stoppen. Piepenburg begründete dies damit, dass das Interesse von Investoren größer sei, als erwartet.

Bisher wurden damit für 18 Tochterunternehmen Insolvenzanträge eingericht. Wie Horst Piepenburg am 23. Januar 2008 bekannt gab, müssten 19 weitere Tochtergesellschaften Insolvenzanträge stellen. Dann seien rund zwei Drittel der 9000 Beschäftigten von der Insolvenz betroffen. [4]

Wie Firmenchef Horst Piepenburg am 23. Januar 2008 bekannt gab, will die PIN künftig den Postmindestlohn von 9,80 Euro je Stunde zahlen. [5]

„Grüne Post“

Zusteller der PIN melden sich mitunter mit „PIN, die grüne Post“. Hiergegen ging die Deutsche Post AG erfolglos rechtlich vor. Das Oberlandesgericht Hamburg entschied 2005, es bestehe keine Verwechslungsgefahr hinsichtlich des Begriffes „Post“. Dem Begriff „Post“ fehle eine erhöhte Kennzeichnungskraft, da er lediglich beschreibend verstanden werde.[6]

Kritik

Von Gewerkschaften und anderen Vertretern der Arbeitnehmerrechte kommt Kritik an der Behandlung und Bezahlung von PIN-Mitarbeitern. Die im Vergleich zur Deutschen Post günstigeren Portopreise würden durch zu niedrige Einkommen der Zusteller erkauft, die unter dem Existenzminimum lägen. Viele Mitarbeiter seien zur Aufstockung auf das staatliche Arbeitslosengeld II angewiesen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die PIN Group Mehrwertsteuer zu zahlen hat. Die Deutsche Post AG ist dagegen von der Zahlung der Mehrwertsteuer befreit.[7] Dies hat sich auch mit dem Fall des Briefmonopols am 1. Januar 2008 (vorläufig) nicht geändert.

Des Weiteren würden Betriebsräte nicht anerkannt, und man habe versucht, eine rechtmäßige Streikaktivität gerichtlich zu verbieten.[8] Die TAZ überschrieb daher, in Anspielung auf die ebenfalls in der Kritik stehende Art der Mitarbeiterführung einer Supermarktkette, einen Artikel über die PIN AG mit „Der Lidl unter den Postdienstleistern“.[9]

Im Februar 2007 teilt Ver.di in ihrer Mitgliederzeitschrift mit, dass eine Vereinbarung über die Aufnahme von Tarifverhandlungen unterzeichnet wurde. Geplant sind ein Haustarif, Konsultationen über Mitbestimmung und Ausbildung sowie eine regelmäßige Gesprächsrunde auf Vorstandsebene.

Beteiligungen

Zum PIN Group Unternehmensverbund gehören folgende Tochtergesellschaften:[10][11][12]

  • PIN Mail Hannover GmbH, Hannover (früher CITIPOST Gesellschaft für Kurier- und Postdienstleistungen mbH) Citipost
  • DBU Die Briefunion GmbH, Brakel
  • PIN Mail Münsterland GmbH, Münster (Westfalen) (früher Brief Direkt GmbH)
  • PIN Mail GmbH, Erfurt-Alach (früher THPS Thüringer Post Service GmbH)
  • PIN Mail GmbH, Brakel (früher ANNEN-POST GmbH)
  • PIN Mail GmbH, Düsseldorf (früher NET-DBS Netzwerk Deutscher Briefservice GmbH)
  • PIN Mail GmbH, Essen (früher WPS Westdeutscher Post Service GmbH)
  • PIN Mail GmbH, Hamburg (früher Punkt Direktvertriebs GmbH)
  • PPD, Bremen (Privater Postdienst),
  • PIN Mail GmbH, Kassel (früher ANNEN-POST Kassel GmbH)
  • PIN Mail GmbH, Neumünster (früher Porto sparen im Norden GmbH)
  • PIN Mail GmbH, Wildau (früher Brief - Express Röder GmbH)
  • PIN Mail GmbH, Woltersdorf (früher Speedy-Express GmbH)
  • BriefNetz Süd
  • DIREKTexpress Holding AG Ulm

Darüber hinaus hält die PIN Group eine 100%ige Beteiligung an der

Weblinks

Quellen

  1. Piepenburg neuer Vorstandschef bei Pin Group
  2. tagesschau.de "Post-Konkurrent PIN vor dem Aus" vom 19.12.2007
  3. http://www.sr-online.de/nachrichten/30/723651.html
  4. Welt - Postdienstleister PIN schickt weitere Töchter in die Insolvenz (Zugriff vom 23.01.2008)
  5. tagesspiegel - Pin will doch Mindestlohn zahlen (Zugriff am 23.01.2008)
  6. Entscheidung des Hanseatischen Oberlandesgerichtes vom 23.08.2005
  7. http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/tw/sonstige/pinhuck.html
  8. http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=97738&IDC=3
  9. http://www.taz.de/pt/2006/02/28/a0146.1/text
  10. http://www.bundesanzeiger.de
  11. http://www.hoppenstedt-konzernstrukturen.de
  12. http://www.creditreform.de