„SuperC“ – Versionsunterschied

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Um eine tiefe Erdwärmesonde zu installieren, ist es erforderlich im Untergrund des Gebäudes eine mindestens 2500 Meter tiefe [[Bohrung (Geologie)|Bohrung]] niederzubringen. Die Erdwärmesonde soll in einem geschlossenen Kreislaufsystem arbeiten, ohne einen Austausch von Wässern im Bereich der Bohrsäule. Die dafür notwendigen Bohrarbeiten wurden bereits vom 19. Juli 2004 bis zum 22. November 2004 von der Bohrfirma ''Anger’s Söhne'' aus [[Hessisch Lichtenau]] im Rahmen eines EU-Demonstrationsprojektes durchgeführt. Die Bohrung erreichte eine Endtiefe von 2544 m. Nach Beendigung der Bohrarbeiten wurden geophysikalische Messungen durchgeführt, die Verrohrung bis zur Endtiefe eingebaut und anschließend zementiert. Der Einbau des Glasfaserkabels für die tiefe Erdwärmesonde steht derzeit (Stand: März 2008) noch aus, wird jedoch im Rahmen der Errichtung des Hochbaus erfolgen.
Um eine tiefe Erdwärmesonde zu installieren, ist es erforderlich im Untergrund des Gebäudes eine mindestens 2500 Meter tiefe [[Bohrung (Geologie)|Bohrung]] niederzubringen. Die Erdwärmesonde soll in einem geschlossenen Kreislaufsystem arbeiten, ohne einen Austausch von Wässern im Bereich der Bohrsäule. Die dafür notwendigen Bohrarbeiten wurden bereits vom 19. Juli 2004 bis zum 22. November 2004 von der Bohrfirma ''Anger’s Söhne'' aus [[Hessisch Lichtenau]] im Rahmen eines EU-Demonstrationsprojektes durchgeführt. Die Bohrung erreichte eine Endtiefe von 2544&nbsp;m. Nach Beendigung der Bohrarbeiten wurden geophysikalische Messungen durchgeführt, die Verrohrung bis zur Endtiefe eingebaut und anschließend zementiert. Der Einbau des Innenrohres für die tiefe Erdwärmesonde steht derzeit (Stand: Juli 2009) noch aus. Aufgrund der Havarie eines ähnlichen [[Glasfaser]]rohres bei einer Geothermiebohrung in [[Arnsberg]] 2008 verzögert sich der Einbau bis vermutlich 2010, da erst ein geeigneter Werkstoff für derartige Bedingungen entwickelt und getestet werden muss<ref>Stand der Entwicklung der Materialforschung für die Geothermiebohrung des SuperC {{Internetquelle |hrsg=Aachener Nachrichten |url=http://www.an-online.de/sixcms/detail.php?template=an_detail&_wo=mailing&id=933640|titel=SuperC: Aus der Bohrlochruine soll des doch noch sprudeln |zugriff=23. Juli 2009 }}</ref>.


Die Bohrarbeiten wurden durch ein geowissenschaftliches Forschungsprogramm, welches von der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] finanziert wurde, begleitet. Ziel der geowissenschaftlichen Untersuchungen war eine interdisziplinäre Erkundung des Aachener Untergrundes, wobei unter anderem Schwerpunkte auf die [[Sedimentologie|sedimentologische]] und [[Tektonik|tektonische]] Entwicklungsgeschichte der Gesteine, die Entstehung von Erdbeben in der Region Aachen und neue Erkenntnisse zur Entstehung der Aachener Thermalquellen gelegt wurden. Die Informationen über den Untergrund erhielten die Geowissenschaftler aus zerbrochenem Gesteinsmaterial ''(Cuttings),'' welches mit der [[Bohrspülung]] an die Oberfläche gebracht wurde. In verschiedenen Tiefen sind darüber hinaus immer wieder [[Bohrkern]]e zu wissenschaftlichen Zwecken entnommen wurden. Ergänzt wurden die Untersuchungen durch mehrere Messkampagnien [[Bohrlochgeophysik|geophysikalischer Bohrlochmessungen]]. Erbohrt wurden [[Klastisches Sediment|klastische Gesteine]] des [[Karbon]]s und [[Devon (Geologie)|Devons]].
Die Bohrarbeiten wurden durch ein geowissenschaftliches Forschungsprogramm, welches von der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] finanziert wurde, begleitet. Ziel der geowissenschaftlichen Untersuchungen war eine interdisziplinäre Erkundung des Aachener Untergrundes, wobei unter anderem Schwerpunkte auf die [[Sedimentologie|sedimentologische]] und [[Tektonik|tektonische]] Entwicklungsgeschichte der Gesteine, die Entstehung von Erdbeben in der Region Aachen und neue Erkenntnisse zur Entstehung der Aachener Thermalquellen gelegt wurden. Die Informationen über den Untergrund erhielten die Geowissenschaftler aus zerbrochenem Gesteinsmaterial ''(Cuttings),'' welches mit der [[Bohrspülung]] an die Oberfläche gebracht wurde. In verschiedenen Tiefen sind darüber hinaus immer wieder [[Bohrkern]]e zu wissenschaftlichen Zwecken entnommen wurden. Ergänzt wurden die Untersuchungen durch mehrere Messkampagnien [[Bohrlochgeophysik|geophysikalischer Bohrlochmessungen]]. Erbohrt wurden [[Klastisches Sediment|klastische Gesteine]] des [[Karbon]]s und [[Devon (Geologie)|Devons]].

Version vom 25. Juli 2009, 18:38 Uhr

Front des SuperCs

Das SuperC ist das Service-Zentrum der RWTH Aachen, das unmittelbar neben dem Hauptgebäude steht und die meisten Dienstleistungen für Studierende unter einem Dach vereint. Vom Studierendensekretariat über das Akademische Auslands- und Prüfungsamt bis hin zu einem Career Center sind alle Einrichtungen, die bislang weit über viele Gebäude verstreut lagen, an zentraler Stelle zusammengefasst. Darüber hinaus finden sich in dem Gebäude großzügige Flächen für Begegnung und Informationsaustausch, Ausstellungsflächen, Tagungs- und Seminarräume, um einen lebendigen Treffpunkt im Kernbereich der Hochschule zu schaffen.

Gebäude

Der 'Erste Spatenstich' fand am 29. Mai 2006 statt, die offizielle Eröffnung nahm der scheidende Rektor der RWTH Prof. Burkhard Rauhut am 29. Juli 2008 im Beisein von NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart, Aachens Oberbürgermeister Jürgen Linden und rund 200 geladenen Gästen vor[1]. Bis zur tatsächlichen Inbetriebnahme dauerte es allerdings noch bis Ende September.

Seinen Namen erhielt das Gebäude nach seinem Aussehen, einem überdimensionalem C: Nach dem ursprünglichen Entwurf sollte das Gebäude auf einer Fläche von 750 m² 20 Meter hoch werden und die obere der acht Etagen etwa 17 Meter auskragen. Eine verglaste Fassade soll Offenheit gegenüber der Stadt signalisieren. Im Zuge der Umsetzung wurde die Anzahl der Etagen jedoch auf sieben reduziert, um eine für das Projekt problematische baurechtliche Einstufung als Hochhaus zu umgehen. Die Zentrale Studienberatung wird daher entgegen ursprünglichen Planungen keinen Platz im Gebäude finden.[2] Die Kosten sind mit 23 Millionen Euro angesetzt, die nicht nur durch Zuschüsse vom Land Nordrhein-Westfalen gedeckt werden, sondern auch durch Sponsoren und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW übernommen werden. Letzterer fungiert zugleich auch als Bauherr und Projektleiter.

Ein weiteres Herausstellungsmerkmal des neuen Gebäudes ist die Beheizung mit Erdwärme, die im Rahmen eines Forschungsprojekts der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik nutzbar gemacht wurde. Auch im Sommer ist die Geothermie von Nutzen: Sie kann dann durch Hinzuschalten einer Adsorptionskältemaschine für angenehme Temperaturen sorgen. Damit will die Technische Hochschule ein Zeichen für die ökologische wie ökonomische Ausrichtung der Forschung setzen. Derzeit gibt es allerdings noch Festigkeitsprobleme mit den Erdwärmerohren, so dass die Erdwärme noch nicht genutzt werden kann[3].

Darüber hinaus wurde am 5. Mai 2009 bekannt, dass in den Innenräumen des Gebäudes eine erhöhte Ausdünstung chemischer Substanzen aus Baumaterialien festgestellt wurde; mehrere der dort Beschäftigten klagten über Augen- und Atemwegsreizungen.[4][5]

Geothermiebohrung RWTH-1 für das SuperC-Gebäude

Geothermiebohrung für die Erdwärmesonde des SuperC-Gebäudes in Aachen

Um eine tiefe Erdwärmesonde zu installieren, ist es erforderlich im Untergrund des Gebäudes eine mindestens 2500 Meter tiefe Bohrung niederzubringen. Die Erdwärmesonde soll in einem geschlossenen Kreislaufsystem arbeiten, ohne einen Austausch von Wässern im Bereich der Bohrsäule. Die dafür notwendigen Bohrarbeiten wurden bereits vom 19. Juli 2004 bis zum 22. November 2004 von der Bohrfirma Anger’s Söhne aus Hessisch Lichtenau im Rahmen eines EU-Demonstrationsprojektes durchgeführt. Die Bohrung erreichte eine Endtiefe von 2544 m. Nach Beendigung der Bohrarbeiten wurden geophysikalische Messungen durchgeführt, die Verrohrung bis zur Endtiefe eingebaut und anschließend zementiert. Der Einbau des Innenrohres für die tiefe Erdwärmesonde steht derzeit (Stand: Juli 2009) noch aus. Aufgrund der Havarie eines ähnlichen Glasfaserrohres bei einer Geothermiebohrung in Arnsberg 2008 verzögert sich der Einbau bis vermutlich 2010, da erst ein geeigneter Werkstoff für derartige Bedingungen entwickelt und getestet werden muss[6].

Die Bohrarbeiten wurden durch ein geowissenschaftliches Forschungsprogramm, welches von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wurde, begleitet. Ziel der geowissenschaftlichen Untersuchungen war eine interdisziplinäre Erkundung des Aachener Untergrundes, wobei unter anderem Schwerpunkte auf die sedimentologische und tektonische Entwicklungsgeschichte der Gesteine, die Entstehung von Erdbeben in der Region Aachen und neue Erkenntnisse zur Entstehung der Aachener Thermalquellen gelegt wurden. Die Informationen über den Untergrund erhielten die Geowissenschaftler aus zerbrochenem Gesteinsmaterial (Cuttings), welches mit der Bohrspülung an die Oberfläche gebracht wurde. In verschiedenen Tiefen sind darüber hinaus immer wieder Bohrkerne zu wissenschaftlichen Zwecken entnommen wurden. Ergänzt wurden die Untersuchungen durch mehrere Messkampagnien geophysikalischer Bohrlochmessungen. Erbohrt wurden klastische Gesteine des Karbons und Devons.

Die Tiefbohrung in einer Innenstadt stellte aufgrund der begrenzten örtlichen Gegebenheiten, der unmittelbaren Nachbarschaft zu frequentierter Infrastruktur und Bebauung, u. a. dem Hauptgebäude der RWTH hohe Anforderungen an den Arbeits- und Immissionsschutz. Darüber hinaus musste durch alle technischen Vorkehrungen gewährleistet sein, dass von der Tiefbohrung keine Beeinträchtigung auf die von der Aachener Kaiserbrunnen AG und den Carolus Thermen genutzten Aachener Thermalquellen ausgeht. Daraufhin wurde erstmalig in Deutschland eine spezielle Bohrspülung einsetzt. Die Tiefbohrung wurde teleskopartig, d. h. mit sich nach unten verjüngenden Bohrdurchmessern (23 Zoll, 17,5 Zoll und 8,5 Zoll) abgeteuft. Weitere technische Informationen zum Bohrverlauf, Genehmigungsverfahren, der Finanzierung und Wärmeverteilung im Bohrloch finden sich bei Herzog (2005).[7]

Architektur

Der Entwurf des Gebäudes ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen, den die Architektinnen Susanne Fritzer und Eva-Maria Pape im Jahr 2000 gewonnen haben. Die Architektinnen wurden im Jahr 2004 von dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW mit der Planung beauftragt. Baubeginn war Ende 2006, die Fertigstellung war im Herbst 2008.

Einzelnachweise

  1. «Super C»-Architektin hat ihr «Baby» wachsen sehen In: Aachener Zeitung, 30. Juli 2008
  2. Baustelle Hochschule: SuperC, MOGAM, Semi90 In: Kármán Studentische Zeitung, 27. Oktober 2007
  3. «Super C»: Erdwärme vorerst auf Eis gelegt In: Aachener Zeitung, 24. Oktober 2008
  4. Pressemitteilung der Hochschule 5. Mai 2009
  5. Alles andere als Super“ In: Kármán Studentische Zeitung, 13. Mai 2009
  6. Stand der Entwicklung der Materialforschung für die Geothermiebohrung des SuperC SuperC: Aus der Bohrlochruine soll des doch noch sprudeln. Aachener Nachrichten, abgerufen am 23. Juli 2009.
  7. Herzog, Ch. (2005). Das „SuperC“-Projekt der RWTH Aachen-Bisherige Erfahrungen, Vortrag Bad Honnef

Literatur

  • Oesterreich, B., Lundershausen, S. (2002): Erkundungsbohrung „SuperC“ des Geologischen Dienstes NRW in Aachen. Zeitschr. f. angewandte Geol. (4/2002): 40-41; Hannover;
  • Lundershausen, S., Niemann-Delius, C., Herzog, C., Preuße, A., Schloenbach, M, Oesterreich, B., von Hagke, C. (2004): Erdwärme für das SuperC. Die Geothermiebohrung RWTH-1 - erste Erfahrungen. Glückauf, 140 (12): 583-591.-Essen
  • Lundershausen, S, Oesterreich, B.; K.-H. Ribbert, K.-H. & V. Wrede, V. (2005): Geothermal Well „RWTH-1“, Aachen- - Technical aspects and first geological results. Abstr. Meuse-Rhine Euregio Geologists Meeting: Alden Biesen (Belgian Limbourg)
  • Oesterreich, B., Trautwein, U., Lundershausen, S. (2005): Die Geothermiebohrung „RWTH-1“. VAG Infoblatt 01/2005
  • Herzog, C. (2005): Die Geothermiebohrung „RWTH-1“ - Technische, geologische und bergrechtliche Aspekte eines Geothermieprojektes in öffentlicher Trägerschaft. Diss. RWTH Aachen, Schriftenrh. Institut f. Markscheidewesen, Bergschadenkunde und Geophysik im Bergbau, 1-2005: 180 S.; Aachen
  • Kukla, P.; Trautwein-Bruns, U. (2006): Ein tiefer Blick in die Aachener Unterwelt. DFG Forschung 4/2006, S. 22-25

Vorlage:CommonsCat

Koordinaten: 50° 46′ 41,6″ N, 6° 4′ 43,6″ O