„Robert Tijdeman“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
AZ: Die Seite wurde neu angelegt: '''Robert Tijdeman''' (* 30. Juli 1930 in Oostzaan) ist ein niederländischer Mathematiker, d…
(kein Unterschied)

Version vom 27. November 2009, 18:58 Uhr

Robert Tijdeman (* 30. Juli 1930 in Oostzaan) ist ein niederländischer Mathematiker, der sich mit Zahlentheorie und Kombinatorik beschäftigt.

Tijdeman studierte ab 1961 an der Universität Amsterdam, wo er 1967 seinen Abschluss (Doktorexamen) machte und 1969 bei Jan Popken promovierte (Über die Verteilung des Wertes bestimmter Funktionen). Ab 1967 war er Wissenschaftler an der Universität Amsterdam. 1968/69 war er an der Akademie der Wissenschaften in Budapest und 1970/71 am Institute for Advanced Study. 1971 wurde er Assistenzprofessor und 1975 Professor an der Universität Leiden, wo er 1991 bis 1993 Vorsitzender der Fakultät für Mathematik und Informatik war. Er war unter anderem Gastprofessor an der Cambridge University (1976), der University of Michigan (1976), der ETH Zürich (1980), der Universität Pisa (1983), am Tata Institute for Fundamental Research (1991, 2000), der Universität Paris VII, in Kanada, Japan, Sydney (University of New South Wales) und am MSRI. Seit 1999 ist er Direktor des Thomas Stieltjes Instituts für Mathematik.

Tijdeman ist ein international bekannter Zahlentheoretiker, der sich unter anderem mit der Theorie transzendentaler Zahlen, dem Catalan-Problem und der abc-Vermutung beschäftigte. Er veröffentlichte auch mit Paul Erdös und Andrzej Schinzel, T. N. Shorey. Tijdeman befasste sich auch mit Algorithmen zur Computer-Tomographie.

Das Catalan Problem ist ein Spezialfall exponentieller diophantischer Gleichungen, mit denen sich Tijdeman befasste. 1976 bewies er mit Methoden aus der Theorie transzendenter Zahlen den Satz von Tijdeman (Acta Arithmetica Bd.29, 1976, S.197), der besagt dass

für m, n > 1 nur endlich viele ganzzahlige Lösungen x,y hat. Die Anzahl aufeinanderfolgender Potenzen ganzer Zahlen ist endlich. Die 2002 von Preda Mihăilescu bewiesene Catalan-Vermutung besagt, dass die Gleichung nur eine Lösung hat (x=3, y=2, m=2, n=3).

Das allgemeinere Problem der Lösungen von für k > 1 ist ungelöst. Aus der abc-Vermutung folgt, das die Anzahl der Lösungen endlich ist.

Seit 1987 ist er Mitglied der Niederländischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Mitglied der niederländischen, deutschen (seit 1990), französichen, US-amerikanischen mathematischen Gesellschaften und der London Mathematical Society. 1982 bis 1984 war er Vizepräsident und 1984 bis 1986 Präsident der niederländischen mathematischen Gesellschaft. Er ist Ehrendoktor der Universität in Debrecen. Seit 1981 ist er Mitherausgeber der Acta Arithmetica, 1988 bis 1993 Herausgeber von Indagationes Mathematicae und 1980 bis 1992 Herausgeber von Compositio Mathematica.

1978 war er Invited Speaker auf dem ICM 1978 in Helsinki (On exponential diophantine equations).

Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.