„Klaus Paier (Graffitikünstler)“ – Versionsunterschied

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1989 wurde Klaus Paier vom Neuen Aachener Kunstverein der ''Neue Preis'' verliehen. Da war er aber schon nach Köln abgewandert. Hier sorgte er mit seinem Wandbilderzyklus „Südafrika brennt“ für Aufsehen. Er griff darin die blutige Apartheitspolitk auf. In Köln erhielt er Auftragsarbeiten und wurde zu Diskussionen eingeladen. Bekannt wurde er auch durch seine Kunst „Sei ohne Sorge“ auf der Fassade eines Geschäftshauses in der Innenstadt.<ref>[http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1481 NRhZ.online – „Süd-Afrika brennt!“ – an der Kölner Nord-Süd-Fahrt]</ref> Das geplante Entfernen eines seiner politischen Wandgemälde in der Elsaßstraße in der Kölner Südstadt auf Veranlassung der Kölner-Anti-Spray-Aktion (KASA) führte zu einer Welle der Empörung.<ref>[http://www.philtrat.de/volumes/45/keine_kunst „Keine Kunst“]</ref>
1989 wurde Klaus Paier vom Neuen Aachener Kunstverein der ''Neue Preis'' verliehen. Da war er aber schon nach Köln abgewandert. Hier sorgte er mit seinem Wandbilderzyklus „Südafrika brennt“ für Aufsehen. Er griff darin die blutige Apartheitspolitk auf. In Köln erhielt er Auftragsarbeiten und wurde zu Diskussionen eingeladen. Bekannt wurde er auch durch seine Kunst „Sei ohne Sorge“ auf der Fassade eines Geschäftshauses in der Innenstadt.<ref>[http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1481 NRhZ.online – „Süd-Afrika brennt!“ – an der Kölner Nord-Süd-Fahrt]</ref> Das geplante Entfernen eines seiner politischen Wandgemälde in der Elsaßstraße in der Kölner Südstadt auf Veranlassung der Kölner-Anti-Spray-Aktion (KASA) führte zu einer Welle der Empörung.<ref>[http://www.philtrat.de/volumes/45/keine_kunst „Keine Kunst“]</ref>

Anfang Mai 2011 stellten die Stadt Aachen und das Rheinische Amt für Denkmalpflege schließlich Paiers verbleibende Arbeiten im Aachener Stadtgebiet unter Denkmalschutz.<ref>[http://www.an-online.de/lokales/aachen-detail-an/1667412?_link=&skip=&_g=Illegale-Graffiti-werden-zum-Denkmal.html "Aachener Nachrichten: Illegale Graffiti werden zu Kunst"]</ref>


Klaus Paier verstarb im Juli 2009, nach langem Krebsleiden, in Köln.
Klaus Paier verstarb im Juli 2009, nach langem Krebsleiden, in Köln.

Version vom 2. Mai 2011, 16:30 Uhr

„Liebespaar“ - Hintereingang Cafe Kittel, Aachen, Pontstraße

Klaus Paier (* 8. September 1945 in Aachen; † 9. Juli 2009 in Köln) war ein deutscher Graffiti-Künstler.

Leben

Klaus Paier war Physikstudent am I. Physikalischen Institut A der RWTH Aachen. Durch sein Studium wurden ihm das Risiko und die Gefährlichkeit der Atomkraft bewusst und er dokumentierte dies in seinen Bildern. Seit 1978 war Paier nachts unterwegs, um Graffiti auf Betonwände in der Aachener Innenstadt, auf dem Gelände der RWTH und an besetzte Häuser zu malen. Klaus Paier und sein Freund Josef, der ihn oft begleitete, benutzten noch keine Spraydosen. Nachts malten sie die Text-Bild-Werke zunächst als Kontur und in der zweiten Nacht wurden diese farbig ausgearbeitet. Paier wählte bewusst Themen und Orte im öffentlichen Raum, die zum Nachdenken anregen sollten. Der Street-Art Dokumentarist, Bernhard van Treeck, bezeichnete Klaus Paier als „letzten Helden der politischen Wandmalerei“.[1] Zunächst arbeitete Paier anonym und sagte einmal: „Ich will an die Wand bringen, was mir Lust und Angst macht“.[2] Bekannt wurde Klaus Paier unter dem Namen „Aachener Wandmaler“.

Fast alle seiner Kunstwerke sind durch Vernichtung, Übermalung, Zerfall oder bauliche Veränderungen nicht mehr vorhanden.

Jahrelang ließen die Verantwortlichen der Stadt Aachen seine Wandbilder wegätzen - 1983 wurde sein „Bunkerbild“ zerstört, das an die Ermordung der Kinder, Karl Schwartz und Johann Herren, im September 1944 erinnern sollte, die durch Soldaten der Windhunddivision ermordet wurden. Angeblich sollten sie geplündert haben. Der Aachener Stadtrat beschloss später, die noch existierenden Wandbilder nicht mehr wegzusprühen.

Wolfgang Becker, der damalige Direktor der Neuen Galerie und spätere Direktor des Ludwig-Forums, hat 1984 Fotografien von Klaus Paier über seine ungefähr 100 Graffiti angekauft und ausgestellt. In der Ausstellungsbroschüre hieß es: „Sie sind ein Stück Kunst- und Zeitgeschichte der 1980er Jahre. Die Graffiti von Klaus Paier und anderen Street-Art-Künstlern, wie beispielsweise dem weltweit bekannten ‚Sprayer von Zürich‘ Harald Naegeli, sind typisch für die jüngere, kritische Generation.“

1989 wurde Klaus Paier vom Neuen Aachener Kunstverein der Neue Preis verliehen. Da war er aber schon nach Köln abgewandert. Hier sorgte er mit seinem Wandbilderzyklus „Südafrika brennt“ für Aufsehen. Er griff darin die blutige Apartheitspolitk auf. In Köln erhielt er Auftragsarbeiten und wurde zu Diskussionen eingeladen. Bekannt wurde er auch durch seine Kunst „Sei ohne Sorge“ auf der Fassade eines Geschäftshauses in der Innenstadt.[3] Das geplante Entfernen eines seiner politischen Wandgemälde in der Elsaßstraße in der Kölner Südstadt auf Veranlassung der Kölner-Anti-Spray-Aktion (KASA) führte zu einer Welle der Empörung.[4]

Anfang Mai 2011 stellten die Stadt Aachen und das Rheinische Amt für Denkmalpflege schließlich Paiers verbleibende Arbeiten im Aachener Stadtgebiet unter Denkmalschutz.[5]

Klaus Paier verstarb im Juli 2009, nach langem Krebsleiden, in Köln.

Bildergalerie

Ausstellungen

  • 1984 wurden erstmalig Fotos, die Klaus Paier von seinen Wandgemälden machte, in der Neuen Galerie Aachen ausgestellt.
  • Die Einzelausstellung „Sprühansichten - (Aachener Graffiti)“ im Bürgercafé C'est la Via in Aachen-Preuswald würdigte im August/September 2009 das Werk Klaus Paiers.
  • Im Sommer 2010 wurden Fotos seiner Werke im Rahmen der Ausstellung „Fokus 03“ im Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen gezeigt.

Videodokumentationen

Das KAOS Film- und Video-Team produzierte für den WDR drei Dokumentationen die im KAOS Kunst- und Videoarchiv e.V. Köln erhalten sind.

  • 1984: „Unsere Kunst mag keine Museen“ Häusermalerei - Provokation im Straßenbild
  • 1985: „Das Bunkerbild in der Aachener Saarstraße“
  • 1986: „Für K.“ Der Aachener Wandmaler in der KAOS-Galerie

Bilder-Galerien:

Einzelnachweise

  1. Kuenstler Klaus Paier gestorben
  2. NRhZ.online - Für K.
  3. NRhZ.online – „Süd-Afrika brennt!“ – an der Kölner Nord-Süd-Fahrt
  4. „Keine Kunst“
  5. "Aachener Nachrichten: Illegale Graffiti werden zu Kunst"