„Militärflugplatz Latina“ – Versionsunterschied

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Version vom 16. Mai 2011, 00:38 Uhr

Militärflugplatz Latina
“Enrico Comani”
Militärflugplatz Latina (Erde)
Militärflugplatz Latina (Erde)
keine Koordinaten
i1
Kenndaten
ICAO-Code LIRL
IATA-Code QLT
Koordinaten

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Höhe über MSL 28 m  (92 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 9 km nördlich von Latina
Straße SS 7 Via Appia
Bahn Bahnhof Latina Scalo
Nahverkehr Bus
Basisdaten
Eröffnung 1939
Betreiber Aeronautica Militare
Start- und Landebahn
12/30 1700 m × 40 m

i1 i3 i12 i14

BW

Der Militärflugplatz Latina liegt in der italienischen Region Latium, rund 70 Kilometer südöstlich von Rom und knapp zehn Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Latina. Hier bildet die italienische Luftwaffe Piloten aus. Der Flugplatz ist eingeschränkt auch für die Allgemeine Luftfahrt geöffnet.

Geschichte

Der Militärflugplatz wurde am 28. März 1939 eröffnet und ersetzte die aufgelassenen Flugfelder von Cisterna, Sezze und Terracina. Im Mai 1939 verlegte die Blindflugschule (Scuola di volo senza visibilità) von Rom-Ciampino auf den neuen Flugplatz, wo sie bis April 1943 aktiv blieb. Anschließend lösten sich hier verschiedene Kampfverbände ab. Am 16. September 1943 bombardierten 84 britische Vickers Wellington den Flugplatz und zerstörten ihn weitgehend. Nach der Landung der Alliierten bei Anzio und Nettuno wurde der Flugplatz Anfang 1944 besetzt und nach Kriegsende vorerst aufgegeben.

Der Wiederaufbau begann 1949. Im Juni 1950 wurde ein Flugplatzkommando eingerichtet, ein Jahr später ließ sich in Latina vorübergehend eine Flugabwehrschule nieder, von 1952 bis 1954 war hier ein Lufttransportgeschwader stationiert. 1955 verlegte die Transportfliegerschule mit ihren C-45 und C-47 von Frosinone nach Latina. Seit 1974 übernimmt die Flugschule in Latina die fliegerische Grundausbildung angehender Militärpiloten. Seit 1985 nennt sich die Schule 70. Geschwader (70º Stormo). Die ursprünglich eingesetzten SIAI Marchetti SF-260AM wurden vor einigen Jahren durch modernere SF-260EA ersetzt. Darüber hinaus erhielt man einige Piaggio P.166 und Aermacchi MB-339.

Ausbildung

Piloten-Anwärter aller italienischen Teilstreitkräfte werden in Latina auf ihre Eignung geprüft (Screening) und absolvieren eine Anfängerausbildung (Initial Flight Training) bis sie eine erste militärische Pilotenlizenz erwerben. Diese Ausbildung absolvieren in der Regel auch angehende Piloten der italienischen Polizeien und anderer Behörden, soweit sie Starrflügelflugzeuge führen sollen. Bei den Pilotenanwärtern der italienischen Luftwaffe wird auch geprüft, ob sie sich zur weiteren Ausbildung zum Jet-Piloten eignen. Ist dies der Fall, absolvieren sie im Anschluss entsprechende Lehrgänge, entweder auf dem Militärflugplatz Lecce-Galatina in Süditalien oder auf der Sheppard Air Force Base und anderen Einrichtungen in den USA. Angehende Transportpiloten kommen nach Pratica di Mare und Pisa, Hubschrauberpiloten nach Frosinone.

Bilder

Zukunft

Seit einiger Zeit gibt es Pläne, den kommerziellen Luftverkehr auf dem Flughafen Rom-Ciampino einzuschränken oder ganz an andere Flughäfen in der Umgebung Roms zu verlegen. In die Auswahl kamen die Militärflugplätze von Viterbo, Frosinone und Latina. Alle drei Städte zeigten aus wirtschaftlichen Gründen Interesse an dem Vorhaben, das einen beträchtlichen Ausbau der bisherigen Flugplätze erfordert. Latina versprach sich einen großen Vorteil von der Bahnstrecke Roma–Formia–Napoli, die unmittelbar nördlich des Flugplatzes vorbeiführt und ihn somit in idealer Weise mit Rom verbände. Den Zuschlag erhiet 2007 das nördlich der Hauptstadt gelegene Viterbo, es sind dort jedoch bis dato noch keine konkreten Baumaßnahmen erfolgt. Gegen Latina und Frosinone spricht, dass die Stadt Neapel ihren Verkehrsflughafen, der ebenfalls im Stadtgebiet liegt, eventuell durch den Ausbau des weiter nördlich gelegenen Militärflugplatzes Grazzanise entlasten will. Die Nähe Grazzanises zu Latina und Frosinone wirkt sich bei diesen Vorhaben auf kontraproduktive Weise aus. Trotz der Entscheidung von 2007 setzen sich die genannten Städte weiter für den Ausbau ihrer Flugplätze ein, auch Latina.

Weblinks