„Intercity-Express“ – Versionsunterschied

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{{Infobox ICD
{{Weiterleitungshinweis|ICE}}
| 01-CODE = A09
[[Datei: ICE 3 Fahlenbach.jpg|miniatur|[[ICE 3|ICE 3]] auf der [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München|Ausbaustrecke München–Ingolstadt]]]]
| 01-BEZEICHNUNG = Diarrhoe und Gastroenteritis
[[Datei: ICE-Logo DB-Type.jpg|miniatur|Das aktuelle ICE-Logo in der Schriftart [[DB Type|DB Head]]]]
| 02-CODE = K52.9
| 02-BEZEICHNUNG = Nichtinfektiöse Gastroenteritis und Kolitis
| 03-CODE = K59.1
| 03-BEZEICHNUNG = Funktionelle Diarrhoe
}}
Als '''Durchfall''' (medizinisch ''Diarrhö'' oder ''Diarrhoe,'' von {{ELSalt|''diárrhoia'' διάρροια}} ‚Durchfall‘, aus ''diá'' διά ‚durch‘ und ''rhéō'' {{Polytonisch|ῥέω}} ‚fließen‘) wird die ''zu häufige'' Abgabe von ''zu flüssigem'' Stuhl bezeichnet. Durchfall kann ein Symptom vieler Erkrankungen (z. B. Infektionen, Nahrungsmittelvergiftungen, Tumoren) sein. Weltweit erkranken pro Jahr schätzungsweise rund 4 Milliarden Menschen an Durchfall, 7,5 Millionen Menschen (vor allem Kinder) sterben an den Folgen.<ref name="BLB592">{{Literatur|Autor=Herbert Renz-Polster, Steffen Krautzig|Titel=Basislehrbuch Innere Medizin|Seiten=592 ff.|Auflage=4.|Verlag=Elsevier,Urban&FischerVerlag|Ort=München|Jahr=2008|ISBN=978-3437410536}}</ref>


Die normale Frequenz (dreimal am Tag bis dreimal die Woche) und Konsistenz (kaum geformt bis hart) des Stuhlgangs unterscheiden sich zwischen verschiedenen Menschen.<ref name="BLB592" /> Auch die subjektive Einschätzung, was „normaler“ Stuhlgang sei, unterscheidet sich stark.<ref name="BLB592" /> Als ''medizinische Definition'' von Durchfall bei Erwachsenen gilt ein Stuhlgewicht von über 200–250 g pro Tag, bei zu häufiger Frequenz und zu hohem Wasseranteil.<ref name="PIP391">{{Literatur|Autor=Wolfgang Piper|Titel=Innere Medizin|Seiten=391|Auflage=1.|Verlag=Springer|Ort=Berlin|Jahr=2006|ISBN=978-3540337256}}</ref>
Der '''Intercity-Express''' (Kurzform: '''ICE''') ist die schnellste [[Liste der Zuggattungen|Zuggattung]] der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]]. In [[Österreich]] und der [[Schweiz]] lautet die Schreibweise '''InterCityExpress''', die ehemals auch in [[Deutschland]] verwendet wurde.


Ein akuter Durchfall verläuft meist leicht und heilt ohne weitere Maßnahmen (z. B. Medikamente) ab. Schwerer und länger andauernder Durchfall dagegen kann aufgrund des Wasser- / Elektrolytverlusts gefährlich sein und einer (medikamentösen) Therapie bedürfen.
Der Intercity-Express gilt als das Flaggschiff im Fernverkehr der Deutschen Bahn AG und ist darin der Nachfolger des [[InterCity|Intercity]] (IC). Er bedient, in einem weitgehend [[Taktfahrplan|getakteten]] [[Linie (Verkehr)|Liniennetz]], annähernd 180 [[Liste der Intercity-Express-Bahnhöfe|ICE-Bahnhöfe]] in Deutschland und sechs Nachbarländern (Österreich, Schweiz, [[Frankreich]], [[Belgien]], [[Niederlande]] und [[Dänemark]]).


Von der Diarrhö abzugrenzen ist die [[Pseudodiarrhö]], z. B. im Rahmen eines [[Reizdarmsyndrom]]s. Dabei sind zwar Stuhlfrequenz und Wassergehalt gesteigert, das Stuhlgewicht aber nicht krankhaft erhöht. Ebenfalls kein Durchfall im eigentlichen Sinne ist die [[paradoxe Diarrhö]] mit eher vermindertem Stuhlgewicht, die Symptom eines [[Darmkrebs]] sein kann.<ref name="KLB255">{{Literatur|Autor=Hanns-Wolf Baenkler et al.|Titel=Kurzlehrbuch Innere Medizin|Seiten=255 ff.|Auflage=1.|Verlag=Thieme|Ort=Stuttgart|Jahr=2007|ISBN=978-3131416711}}</ref>
Ebenfalls als „ICE“ bezeichnet werden die rund 260<ref group="F">„Rund“ bezieht sich auf Schwankungen in der Fahrzeugverfügbarkeit, da einzelne Triebzüge insbesondere aufgrund von Unfällen nicht immer zur Verfügung stehen.</ref> in diesem Netz verkehrenden [[Hochgeschwindigkeitszug|Hochgeschwindigkeits]]-[[Triebzug|Triebzüge]], die von verschiedenen Herstellern stammen. Die Triebzüge verteilen sich auf fünf Varianten (59 [[ICE&nbsp;1]], 44 [[ICE&nbsp;2]], 67 [[ICE&nbsp;3]], 70 [[ICE&nbsp;T]] und 19 [[DBAG-Baureihe 605|ICE&nbsp;TD]]), von denen rund 60 Triebzüge ins Ausland verkehren. Sie erreichen im Fahrgastbetrieb Höchstgeschwindigkeiten zwischen 200 und 300&nbsp;km/h (in Frankreich 320&nbsp;km/h) und haben seit 1991 1,4 Milliarden Kilometer zurückgelegt (Stand: Mai 2011)<ref name="db-2011-05-27">Deutsche Bahn AG (Hrsg.): [http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/presse/presseinformationen/ubp/p20110527.html ''20 Jahre Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutschland'']. Presseinformation vom 27. Mai 2011.</ref>.


== Einteilung des Durchfalls ==
Fast 78 Millionen Reisende waren 2010 im ICE unterwegs.<ref name="db-2011-05-27"/> Dies entspricht knapp 60 Prozent der Reisenden im [[Schienenpersonenfernverkehr|Fernverkehr]] der Deutschen Bahn. Die Züge erbrachten dabei mit 22,56 Milliarden [[Personenkilometer]]n 65 Prozent der [[Verkehrsleistung]] im DB Fernverkehr (Stand: 2009).<ref name="db-2009-13">DB Mobility Logistics AG (Hrsg.): [http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/berichte/daten __und__fakten__2009.pdf ''Deutsche Bahn DB Mobility Logistics: Daten&Fakten 2009''] (PDF; 648&nbsp;kB), S.&nbsp;14.</ref> Seit 1991 (Stand: 2007) nutzten etwa 550 Millionen Fahrgäste den ICE.<ref>Broschüre ''Zukunft bewegen. Deutsche Bahn.'' Deutsche Bahn AG, Juni 2007, S.&nbsp;15.</ref> Die durchschnittliche Reiseweite im ICE lag 2010 bei 307&nbsp;km.<ref name="db-2011-05-27"/>
=== Einteilung nach der Dauer ===
Nach der Dauer des Durchfalls kann – etwas unscharf – eine akute von einer chronischen Diarrhö unterschieden werden. Die ''akute Diarrhö'' dauert bis maximal zwei bis drei Wochen<ref name="BLB592" /> und hat meist infektiöse oder toxische Ursachen. Länger andauernde Durchfälle werden als ''chronische Diarrhöen'' bezeichnet, für die viele Ursachen wie Nahrungsmittelintoleranzen, chronische Darmerkrankungen oder Tumoren in Frage kommen.


=== Einteilung nach der Krankheitsentstehung ===
Die [[Marke (Recht)|Marke]] „ICE“ ist laut Deutscher Bahn eine der erfolgreichsten Deutschlands, sie erreiche in Deutschland einen Bekanntheitsgrad von fast 100 Prozent.<ref>Deutsche Bahn AG: [http://www.db.de/site/hochgeschwindigkeit/de/ice/faszination/marke__ice/die__marke__ice.html ''Große Bekanntheit: Eine Erfolgsmarke „Made in Germany“.''] Abgerufen am 25. September 2007.</ref> Während der ICE nach Angaben der Deutschen Bahn AG acht bis zehn Prozent des Konzernumsatzes erbringt, prägt er 90 Prozent des [[Image]]s des Unternehmens in Deutschland.<ref name="mehdorn-2007-112">Hartmut Mehdorn: ''„Diplomat wollte ich nie werden“.'' Hoffmann und Campe, Berlin 2007, ISBN 978-3-455-50047-9, S.&nbsp;112&nbsp;f.</ref>
Durchfall kann weiter nach dem Pathomechanismus, also danach, wie die Krankheit entsteht, unterschieden werden. Die Krankheiten und Mechanismen werden im Detail unter „Ursachen“ erklärt.


{| class="wikitable" width="800"
== Geschichte ==
=== Vorgeschichte ===
Die Grundlagenforschung und Entwicklung des spurgeführten Schnellverkehrs (Rad/Schiene und [[Magnetschwebebahn]]) wurde seit Anfang der 1970er-Jahre vom [[Bundesministerium für Bildung und Forschung|Bundesministerium für Forschung und Technologie]] bis 1990 mit einem Umfang von 450 Millionen D-Mark gefördert. Davon entfielen etwa 70 Millionen D-Mark auf die Entwicklung des ICE.<ref>''Der InterCity Express – Ergebnis der Förderung der Bahnforschung durch den BMFT.'' In: ''[[Eisenbahntechnische Rundschau]].'' 40, Nr.&nbsp;5/6, 1991, S.&nbsp;377&nbsp;f.</ref>

[[Datei: 410001MKF Zug 1152.jpg|miniatur|Der ICE-Vorläuferzug ''InterCityExperimental''. Hier erstmals als vollständiger Zug unterwegs bei München (25. September 1985).]]
Der ICE-Vorläufer [[InterCityExperimental]] wurde am 26. November 1985 der Öffentlichkeit vorgestellt. Am selben Tag stellte der Zug zwischen [[Gütersloh]] und [[Hamm]] mit 317&nbsp;km/h einen neuen Weltrekord für Drehstrom-Schienenfahrzeuge auf.<ref name="etr-1985-12-846">''ICE erreicht 317&nbsp;km/h.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 34, Nr.&nbsp;12, 1985, S.&nbsp;846.</ref> In den folgenden Jahren wurden die neu entwickelten Komponenten in ihrem Zusammenwirken bei bislang in Deutschland nicht erreichten Geschwindigkeiten erprobt. Aus den umfangreichen Ergebnissen des Versuchsprogramms sollten schließlich bedarfsgerechte Fahrzeuge für den ab den 1990er-Jahren konzipierten Schnellverkehr entwickelt werden können.<ref name="etr-1985-11-844">''Öffentliche Vorstellung des ICE.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 34, Nr.&nbsp;11, 1985, S.&nbsp;844.</ref> Darüber hinaus wurde das Fahrzeug bei zahlreichen Präsentationsfahrten eingesetzt, um die Fahrgastakzeptanz zukünftiger Hochgeschwindigkeitszüge zu prüfen,<ref name="etr-1985-78-618">''ICE-Mittelwagen an die Deutsche Bundesbahn übergeben.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 34, Nr.&nbsp;7/8, 1985, S.&nbsp;618–620.</ref> unter anderem im regulären [[InterCity]]-Verkehr mit Reisenden. Das Fahrzeug wurde auch für zahlreiche Sonderfahrten eingesetzt; unter anderem unternahm [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Michail Gorbatschow]] während eines [[Staatsbesuch]]s eine Fahrt mit dem neuen Zug. Im Rahmen der [[ICE-Weltrekordfahrt am 1. Mai 1988]] stellte die später als ''ICE-Versuchszug'' (ICE/V) bezeichnete Garnitur mit 406,9&nbsp;km/h zwischen Fulda und Würzburg einen neuen [[Geschwindigkeitsweltrekorde für Schienenfahrzeuge|Geschwindigkeitsweltrekord für Rad/Schiene-Fahrzeuge]] auf.<ref>Jürgen Hörstel, Marcus Niedt: ''ICE&nbsp;– Neue Züge für neue Strecken.'' Orell-Füssli, Zürich 1991, ISBN 3-280-01994-X, S.&nbsp;105.</ref>

In den frühen 1980er-Jahren waren lokbespannte Züge ([[DB-Baureihe 120|Baureihe 120]]) geplant, die mit höchstens 200&nbsp;km/h über die neuen Strecken verkehren sollten. Im Laufe langwieriger Diskussionen zwischen Bundesbahnführung und Bonner Verkehrsministerium bildete sich das Konzept der ersten ICE-Generation heraus.<ref name="dbwelt-2007-78-15"/> Ein maßgeblicher Meilenstein war dabei das im Mai 1984 beschlossene [[Projekt HGV]], das eine beschleunigte Aufnahme des [[Hochgeschwindigkeitsverkehr]]s mit 250&nbsp;km/h vorsah.<ref name="münchschwander-1990-26">[[Peter Münchschwander]] (Hrsg.): ''Das Hochgeschwindigkeitssystem der Deutschen Bundesbahn.'' Von Decker, Heidelberg 1990, ISBN 3-7685-3089-2, S.&nbsp;26–31.</ref> Nach Festlegung von Ausstattung, Wagenlänge und -breite sowie der Anzahl der Züge wurden ab 1987 erste [[Serienfertigung|Serienfahrzeuge]] (41 Einheiten) bestellt. Am 13. Januar 1987 verkündete Verkehrsminister [[Werner Dollinger]] zunächst die gesicherte Finanzierung von zehn ICE-Zügen durch die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]]. Zuvor war teilweise davon ausgegangen worden, dass das Kabinett nicht bereit sei, die für eine sinnvolle Nutzung der für Tempo 250 ausgelegten Hochgeschwindigkeitsstrecken notwendigen Züge zu finanzieren. Nach damaliger Planung sollten zur Betriebsaufnahme auf den Strecken im Jahr 1991 insgesamt 40 bis 50 ICE-Einheiten zur Verfügung stehen.<ref name="etr-1987-1-3">''Hochgeschwindigkeitszug der Bundesbahn geht in Serie.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 36, Nr.&nbsp;1/2, 1987, S.&nbsp;3.</ref> Am 1. August 1987 folgte die formale Zustimmung des Ministers zur Beschaffung von 41 Serien-ICEs sowie den erforderlichen Wartungseinrichtungen.<ref name="bahn-special-1991-1-78">''Die weiteren Pläne der Neuen<!--sic!--> Bahn.'' In: ''Bahn-Special. Die Neue Bahn.'' Nr.&nbsp;1, 1991, Gera-Nova, München, S.&nbsp;78&nbsp;f.</ref>

Per [[Absichtserklärung]] bestellte die Bahn im September 1987 insgesamt 82 Triebköpfe, im Juli 1988 insgesamt 482 Mittelwagen.<ref name="1989-3-261"> ''ICE-Fertigung läuft bereits auf Hochtouren.'' In: ''Die Bundesbahn.'' Nr.&nbsp;3, 1989, S.&nbsp;261.</ref> Mitte Juli 1988 stimmte das [[Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung|Bundesverkehrsministerium]] der Beschaffung zu.<ref name="bundesbahn-1989-1-64">''Jahresrückblick 1988.'' In: ''Die Bundesbahn.'' Nr.&nbsp;1, 1989, S.&nbsp;64.</ref>
Die Auftragsvergabe erfolgte spät. Nach Bahnangaben hätte die erste Serie Ende 1987 vollständig beauftragt sein müssen, um bei nach der ursprünglichen Fertigungsplanung bis Mitte 1991 25 Triebzüge verfügbar zu haben. Angesichts dieser späten Auftragsvergabe musste die Zeitplanung gestrafft werden.<ref name="sz-1991-125-III">[[Theo Rahn]]: ''Der Jahrhundertauftrag in Zahlen und Ziffern.'' In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' Nr.&nbsp;125, 1991, S.&nbsp;3.</ref>

Der formale Akt der Auftragsvergabe an die [[Konsortium|Konsortien]] durch das [[Bundesbahn-Zentralamt]] folgte am 20. Januar (Triebköpfe) beziehungsweise 20.&nbsp;Februar 1989 (Mittelwagen).<ref name="1989-3-261"/> Der Kaufpreis der ersten 41 bestellten Triebzüge lag bei rund 1,8 Milliarden [[Deutsche Mark|D-Mark]].<ref name="bundesbahn-1990-9" /> Ein [[Triebkopf]] kostete dabei 8,7 Millionen D-Mark, ein [[Speisewagen]] vier, ein Servicewagen drei und die Wagen der ersten und zweiten Klasse je 2,7 Millionen D-Mark (Preisstand: ca. 1990).<ref name="bundesbahn-1990-10" />

Im Sommer 1990 bestellte die Bundesbahn 19 weitere Garnituren im Umfang von rund einer Milliarde D-Mark.<ref name="bundesbahn-1990-9">''Bundesbahn bestellt 19 weitere ICE-Züge.'' In: ''Die Bundesbahn.'' Nr.&nbsp;9, 1990, S.&nbsp;913.</ref> Die ersten Mittelwagen (1. Klasse, 2. Klasse, Servicewagen) wurden im Spätsommer 1990 ausgeliefert, die ersten Speisewagen im Herbst.<ref name="bundesbahn-1990-10">''ICE: Roll-out der ersten Zwischenwagen in Salzgitter.'' In: ''Die Bundesbahn.'' Nr.&nbsp;10, 1990, S.&nbsp;1001&nbsp;f.</ref>

=== Auftragsvergabe ===

Der aus dem InterCityExperimental (ICE) abzuleitende Serienzug sollte ursprünglich (nach dem Planungsstand von Anfang 1985) als ''Hochgeschwindigkeitszug'' (HGZ) bezeichnet werden.<ref name="db-1985-79">Deutsche Bundesbahn, Hauptverwaltung (Hrsg.): ''Die neue Bahn. Wir über uns.'' Frankfurt am Main, Mai 1985, S.&nbsp;79 (Broschüre, 86 A4-Seiten).</ref> Die Bezeichnung ''InterCityExpress'' ging aus einem langwierigen Diskussionsprozess hervor. Der Begriff sollte sowohl im Deutschen wie im Englischen verstanden werden. Dem ''E'', für ''Experimental'' im ICE-Vorläufer ''InterCityExperimental'', wurde die neue Bedeutung ''Express'' verliehen. Eine spätere Umbenennung in ''InterCityEuropa'' war in Erwägung gezogen worden.<ref name="dbwelt-2007-78-15">''Ein Urgestein verlässt die Deutsche Bahn.'' In: ''[[DB Welt]].'' Juli/August 2007, S.&nbsp;15.</ref> 1983 war das IC-Nachfolge-Projekt auch als ''Intercity 2000'' bezeichnet worden.<ref name="sz-1983-01-24">''Auf der Schiene einen Sprung nach vorn machen.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 24. Januar 1983.</ref> Die Kurzform ''ICE'' war bereits am 6. September 1982 bei der Auftragsvergabe für den Versuchszug ''IntercityExperimental'' vergeben worden.<ref name="ek-403-58">[[Heinz Kurz]]: ''15 Jahre ICE. Teil 1: Vom Intercity-Experimental zum ICE 1.'' In: ''[[Eisenbahn-Kurier]].'' 4, Nr.&nbsp;403, April 2006, {{ISSN|0170-5288}}, S.&nbsp;58–63.</ref> Bereits Mitte der 1970er-Jahre waren Schnelltriebwagen der [[DB-Baureihe 403|Baureihe 403]] als ''Intercity-Expreß'' zwischen [[München]] und [[Bremen]] verkehrt.<ref name="spiegel-1976-34-59">[http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=41147311&aref=image035/E0529/http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=41147311&aref=image035/E0529/PPM-SP197603400570060.pdf&thumb=false&thumb=false ''Mit Bähnle spielen.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' Nr.&nbsp;34, 1976, S.&nbsp;59.</ref>

Erste Werbemaßnahmen zum ICE liefen bereits 1985, sechs Jahre vor Aufnahme des fahrplanmäßigen Betriebs, im Rahmen umfangreicher Marketingmaßnahmen anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Eisenbahn in Deutschland, an. Ab diesem Jahr warb die Bahn&nbsp;– auch aufgrund der geplanten ICE-Züge&nbsp;– im Personen- und Güterverkehr über mehrere Jahre unter dem Dachslogan „''Die neue Bahn''“.<ref name="db-museum-2008-150">Ursula Bartelsheim: ''Die Werbung bei der Deutschen Bundesbahn 1949–1993.'' In: DB Museum (Hrsg.): ''Go easy Go Bahn.'' Nürnberg 2008, ISBN 978-3-9807652-9-9, S.&nbsp;150–189.</ref> Die Planung von 1985 sah vor, ab 1991 die neuen Züge zunächst auf zwei Linien, zwischen [[Hamburg]] und München sowie zwischen Hamburg und Basel über Frankfurt am Main, einzusetzen.<ref name="db-1985-79" />

=== Besonderheiten des ICE ===
Mit der Einführung des ICE sank die Reisezeit beispielsweise zwischen Hamburg und Frankfurt am Main um 62 Minuten, zwischen Hamburg und Stuttgart – unter Nutzung beider Neubaustrecken – ging die Reisezeit sogar um 115 Minuten zurück. Keine oder nur geringe Reisezeitvorteile erzielte der Zug dagegen im Bestandsnetz. So sank die Reisezeit auf der [[Filstalbahn]] zwischen [[Ulm]] und [[Stuttgart]], im Vergleich zu den Zügen des [[Trans-Europ-Express|TEE]]- und InterCity-Systems, nur um fünf Minuten.<ref name="merker-1991-56">Horst J. Obermayer: ''Die neue Dimension des Zugverkehrs.'' In: Herrmann Merker (Hrsg.): ''ICE – InterCityExpress am Start.'' Merker, Fürstenfeldbruck 1991, ISBN 3-922404-17-0, S.&nbsp;56.</ref>

[[Datei: ICE1 Audiosystem.jpg|miniatur|Das in die [[Armlehne]]n integrierte Audiomodul war eines der neuen Komfortmerkmale.]]

Neben der hohen Reisegeschwindigkeit (250 gegenüber 200&nbsp;km/h) wurde auch der Komfort des ICE gegenüber dem [[InterCity]] deutlich verbessert. So wurde die Wagenbreite gegenüber den damals modernsten IC-Wagen um 20 Zentimeter vergrößert, der Sitzabstand um rund 8 Zentimeter angehoben, die Zahl der Sitzplätze in den Wagen der zweiten Klasse bei gleicher Länge von 88 auf 66 reduziert. Es sind die breitesten Personenwagen, die jemals im Dienst der DB standen.<ref name="bundesbahn-1990-10" /><ref name="db-absatz-7">Deutsche Bundesbahn, Zentrale, Zentralstelle Absatz: ''InterCityExpress.'' 20-seitige Werbebroschüre, ohne Jahr, S.&nbsp;7, 9.</ref> Der Sitzabstand in der zweiten Klasse (Reihenbestuhlung) lag bei 1025 Millimetern.<ref name="bundesbahn-1989-5">Martin Voß: ''Mehrsystemtriebzug ICE-M.'' In: ''Die Bundesbahn.'' Nr.&nbsp;5, 1989, S.&nbsp;389–398.</ref> die Rückenlehnen der Sitze ließen sich bis zu 40 Grad verstellen.<ref name="bundesbahn-1988-8-747">''Bundesbahn bestellte 41 ICE-Züge.'' In: ''Die Bundesbahn.'' Nr.&nbsp;8, 1988, S.&nbsp;747.</ref> Die Rückenlehne war ebenso stufenlos verstellbar wie das Sitz- und das Kopfkissen. Weitere Komfortmerkmale waren ein besonders breiter Einstieg, breite Mittelgänge, automatisch öffnende Innen- sowie per Knopfdruck öffnende Außentüren. Zu den weiteren Komfortmerkmalen zählten eine [[Klimaanlage]] mit indirekter Belüftung, [[Garderobe (Raum)|Garderobe]]n, [[Schließfach|Schließfächer]], [[Telefonzelle]]n in der ersten und zweiten Klasse, ein Audiosystem mit acht Kanälen an allen Plätzen sowie Videobildschirme an manchen Plätzen beider Klassen. Ein [[Fahrgastinformationssystem]] auf [[Bildschirmtext]]-Basis informierte unter anderem über Fahrgeschwindigkeit, Zwischenhalte und Angebote der Bahn, ein Serviceruf mittels [[Wechselsprechanlage]] ermöglichte eine direkte Kommunikation zwischen Fahrgästen und Zugteam. Per [[Funkrufnetz#Eurosignal|Eurosignal]] des Europäischen Funkrufdienstes und einem Zug-Anrufbeantworter waren Fahrgäste auch während der Fahrt erreichbar.<ref name="bundesbahn-1990-10" /><ref name="db-absatz-9">Deutsche Bundesbahn, Zentrale, Zentralstelle Absatz: ''InterCityExpress.'' 20-seitige Werbebroschüre, ohne Jahr, S.&nbsp;9.</ref>

Erstmals wurden mit dem ICE auf deutschen Schienen reine Raucher- und Nichtraucherwagen geschaffen, ohne die zuvor übliche Trennung innerhalb des Wagens. Die Zugbildung orientierte sich an den InterCity-Zügen: Zwischen den Wagen der ersten und zweiten Klasse wurde ein [[Speisewagen]] eingereiht.<ref name="eks-21-58">Matthias Maier, Rüdiger Block: ''ICE. InterCity Experimental. InterCity Express.'' In: ''Eisenbahn-Kurier Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr.'' Nr.&nbsp;21, 1991, S.&nbsp;58–67.</ref> Betrieblich wurden die ICE-Züge als nicht trennbare Ganzzüge behandelt. Eine grundlegende Neuerung war die zeitsparende Wartung der Züge im neu errichteten ICE-[[Bahnbetriebswerk Hamburg-Eidelstedt|Betriebswerk Hamburg-Eidelstedt]]. Diese erfolgte auf drei Ebenen gleichzeitig, wobei technische Störungen per Funk vorgemeldet wurden.<ref name="bundesbahn-1990-9">''Probebetrieb im ICE-Bw Hamburg-Eidelstedt aufgenommen.'' In: ''Die Bundesbahn.'' Nr.&nbsp;9, November 1990, S.&nbsp;1128&nbsp;f.</ref>

Mit dem ICE fand auch eine Reihe von technischen Neuentwicklungen in den Eisenbahnbetrieb Einzug, beispielsweise [[Drehstromantrieb]]stechnik (aus der [[DB-Baureihe 120|Baureihe 120]]), [[Automatische Fahr- und Bremssteuerung|elektronische Fahr- und Bremssteuerung]] und eine zuginterne Datenübertragung per [[Lichtwellenleiter]].<ref name="etr-1992-6" />

Zu den Neuerungen im Service zählte die Ausgabe von Gutscheinen an Reisende, wenn ICE-Züge mehr als 30 Minuten verspätet waren.<ref name="sz-1995-214-21">''Bahn-Service.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;214, 1995, S.&nbsp;21.</ref>

=== Inbetriebnahme ===
[[Datei: ICE stamp 1991.jpg|miniatur|Briefmarke der Deutschen Bundespost zur Eröffnung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs (1991)]]
Am 29.&nbsp;Mai 1991 wurde der ICE-Betrieb mit einer [[Sternfahrt]] von [[Bonn]], [[Hamburg]], [[Mainz]], [[Stuttgart]] und [[München]] zum neuen [[Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe]] eingeweiht. Nachdem die Züge parallel in den Bahnhof eingefahren waren, stellte Bundespräsident [[Richard von Weizsäcker]] um 12:00&nbsp;Uhr symbolisch das [[Ausfahrsignal]] auf grün und sagte: „''Der Hochgeschwindigkeitsverkehr in der Bundesrepublik Deutschland ist damit eröffnet.''“ Dem Triebfahrzeugführer des planmäßigen Premieren-ICE übergab er symbolisch den Schlüssel für den Zug.<ref>''Bundespräsident Richard von Weizsäcker gab Startsignal für den InterCityExpress.'' In: ''Die Bundesbahn.'' Nr.&nbsp;7/8, 1991, S.&nbsp;817&nbsp;f.</ref><ref name="eikhoff-63">Dieter Eikhoff: ''Alles über den ICE.'' Transpress, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-71277-6, S.&nbsp;63–96.</ref>

Die [[Markteinführung]] des Produktes ICE, als Nachfolger des InterCitys als Spitzenprodukt der Bahn,<ref name="db-museum-2008-150" /> erfolgte unter dem [[Slogan]] „''Doppelt so schnell wie das Auto, halb so schnell wie das Flugzeug''“.<ref name="ek-bild-2006-3">Georg Wagner: ''InterCityExpress. Die Starzüge im Fernverkehr der DB.'' EK-Verlag, Freiburg 2006, ISBN 3-88255-361-8, S.&nbsp;3.</ref> Eine den ICE-Start begleitende Werbekampagne hob unter anderem Geschwindigkeit, Komfort und weitere Besonderheiten der neuen Züge hervor und betonte den revolutionären Charakter des neuen Spitzenproduktes. In der Printwerbung wurden unter anderem Triebköpfe, Bugpartien, Mittelwagen (innen und außen) gezeigt, begleitet von Texten wie: „''Vor 156 Jahren galt Bahnfahren als aufregend. Jetzt ist es wieder soweit.''“,<ref name="db-museum-2008-150" /> „''250 Spitze. Entspannung serienmäßig.''“, „''Ein neues Gefühl für Zeit, Raum und Komfort.''“<ref name="db-museum-2008-150"/> oder – in Anspielung auf das modern anmutende Innendesign des Zuges – ''„Am 2. Juni 1991 startet das Raumfahrtprogramm der Bahn.“''<ref name="db-marken-49">Volker Albus, Achim Heine: ''Die Bahn. Positionen der Markenkultur.'' Nicolai, Berlin 2002, ISBN 3-87584-055-0, S.&nbsp;49.</ref> Darüber hinaus wurden sechs [[Werbespot]]s im Fernsehen gezeigt.<ref name="db-museum-2008-150" /> 1991 gab die Bundesbahn rund 18 Millionen D-Mark für die Werbekampagne rund um den ICE aus – mehr als für jede andere Kampagne zuvor.<ref name="faz-1991-6-4">''Die Bahn-Werbung setzt auf ICE-Züge.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' 4. Juni 1991.</ref>

Der ICE war von Beginn an [[Zulage|zuschlagspflichtig]]. Die ICE-Aufpreise richteten sich nach dem Gewinn an Reisezeit gegenüber den IC-Zügen. Der Aufschlag gegenüber den IC-Fahrpreisen lag zur Einführung des ICE zwischen 3,40 und 24,00 D-Mark in der 2. sowie zwischen 4,00 und 40,00 D-Mark in der ersten Klasse.<ref name="merker-1991-56"/> Im Vergleich zum IC stiegen die Tarife um durchschnittlich 14 Prozent.<ref name="sz-1991-125-III">''Das Dilemma der Bahn.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;125, 1991, S.&nbsp;4.</ref>

Laut Bahnangaben nutzten in den ersten 100 Betriebstagen 2,5 Millionen Reisende die Züge, 25 Prozent mehr, als im Vorjahr auf den befahrenen Strecken unterwegs waren. Ein Fünftel der Reisenden waren Neukunden, die durchschnittliche Auslastung lag bei 54 Prozent (IC: 48 Prozent). Die 26 ICE-Einheiten erreichten eine Pünktlichkeit von 82 Prozent.<ref name="bundesbahn-1991-10">''Positive Bilanz nach 100 Tagen ICE. Über 2,5 Millionen Kunden geben gute Noten.'' In: ''Die Bundesbahn.'' Nr.&nbsp;10, 1991, S.&nbsp;1041.</ref>

Mit der Einführung des ICE zwischen Dresden, Leipzig und Frankfurt am Main war das ICE-Netz Ende Mai 2000 auf sieben Linien mit einer Länge von insgesamt rund 5000 Kilometer angewachsen. Die meistbelasteten ICE-Knoten Frankfurt am Main und Hannover verzeichneten dabei bis zu sechs abfahrende ICEs pro Stunde.<ref name="mobil-2000-7-16">''Surfen im ICE-Netz.'' In: ''[[Mobil (Zeitschrift)|mobil]].'' Juli 2000, S.&nbsp;16–18.</ref>

=== Erste Generation ===
{{Hauptartikel|ICE 1}}
[[Datei:ICE1 Schellenberg.jpg|miniatur|Ein ICE&nbsp;1 auf der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt]]
[[Datei:401002 Muenchen HBF 03062009.JPG|miniatur|ICE-1-Triebkopf 401&nbsp;002 im [[München Hauptbahnhof|Münchner Hauptbahnhof]]]]
[[Datei:Einfahrender ICE in Hannover.ogg|miniatur|Video eines ICE 1 bei der Einfahrt in Hannover]]

Als erste ICEs verkehrten die ab 1989 in Dienst gestellten ICE-1-Triebzüge. Diese fuhren ab dem laut Bahnangaben<ref name="bundesbahn-1991-10" /> größten Fahrplanwechsel der Bundesbahn-Geschichte am 2.&nbsp;Juni&nbsp;1991 auf der Strecke von Hamburg-Altona über Hannover–Göttingen–Kassel-Wilhelmshöhe–Fulda–Frankfurt (Main)–Mannheim–Stuttgart–Augsburg nach München als neue ''ICE-Linie&nbsp;6''. Damit wurden die beiden ersten, im gleichen Jahr eröffneten [[Schnellfahrstrecke]]n ([[Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg|Hannover–Fulda]] und [[Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart|Mannheim–Stuttgart]]) von Beginn an ins ICE-Netz integriert. Die Züge der ersten ICE-Linie fuhren in München im Stundentakt, zwischen 5:41 bis 16:41 Uhr, nach Hamburg ab<ref name="merker-1991-56"/> (Gegenrichtung analog). Der Fahrplanwechsel wurde auch von neuen Sonder- und Passangeboten begleitet. Bis Mitte 1991 waren 270 Triebfahrzeugführer, 300 Zugbegleiter und 60 Bordtechniker für die neuen Züge geschult worden.<ref name="merker-1991-56"/>

1992 wurden 29 Triebzüge ausgeliefert; die Flotte wuchs damit auf 43 Triebzüge an. Dadurch konnte die IC-Linie 4 (von Hamburg-Altona und Bremen über Hannover–Göttingen–Kassel-Wilhelmshöhe–Fulda–Würzburg–Nürnberg–Augsburg nach München) zum 31.&nbsp;Mai 1992 vollständig auf ICE-Triebzüge umgestellt werden. Bereits seit 1.&nbsp;März waren neun InterCity-Umläufe auf dieser Linie durch neu ausgelieferte ICE-Einheiten ersetzt worden<ref name="etr-1992-6">Theo Rahn: ''Ein Jahr InterCityExpress.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' Juni 1992, S.&nbsp;359&nbsp;f.</ref> und verkehrten auch tariflich noch als normale InterCitys. Mit zusätzlichen Fahrzeugen konnten ab dem Sommerfahrplan 1992 die lokbespannten Züge der IC-Linie&nbsp;3 ergänzt werden. Am 27. September 1992 verkehrte dabei erstmals ein ICE-Zug planmäßig in die Schweiz,<ref name="deutschebahn-1993-32">''Jahresrückblick 1992: Personenverkehr.'' In: ''Die Deutsche Bahn.'' Nr.&nbsp;1, 1993, S.&nbsp;32–40.</ref><ref name="etr-1994-78">''1000 Tage ICE.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' Juli/August 1994, S.&nbsp;522&nbsp;f.</ref> genauer gesagt zum [[Bahnhof Basel SBB]].<ref>Marcus Grahnert: ''[http://www.grahnert.de/fernbahn/ice/ice-eins/ice-eins.htm ICE-Einsätze ab 1991.]'' Zugriff am 9. Januar 2010.</ref>

Wieder ein Jahr später wurde zum Fahrplanwechsel am 23.&nbsp;Mai&nbsp;1993 die ''ICE-Linie&nbsp;3'' neu eingerichtet, nunmehr wieder stündlich und von Hamburg-Altona über Hannover–Göttingen–Kassel-Wilhelmshöhe–Frankfurt (Main)–Mannheim nach Karlsruhe, nachdem die alte IC-Linie ab dem 2.&nbsp;Juni 1991 nur noch zweistündig und zwischen Berlin und Karlsruhe verkehrte. Bereits im Laufe des Jahres 1992 war diese durch einzelne Züge aus Hamburg-Altona zu einem annähernden Stundentakt verdichtet worden, darunter auch drei ICE-Zugpaare. Auf diese Weise wurden die nach und nach ausgelieferten ICE-Garnituren zeitnah in den Taktfahrplan integriert. Ende 1993 standen 50 Garnituren zur Verfügung, mit 21,9 Millionen Reisenden und 23,9 Millionen Zug-Kilometern lag der Anteil des ICE im Fernverkehr bei 26,8 Prozent.<ref name="etr-1994-78" />

Zum gleichen Fahrplanwechsel fuhren erstmals ICE-Züge nach Berlin. Aufgrund fehlender [[Elektrifizierung]] und weiterer Baumaßnahmen am [[Bahnhof Berlin Zoologischer Garten|Bahnhof Zoo]] bedienten die Züge den [[Bahnhof Berlin-Lichtenberg]] im Ostteil der Stadt, mit Zwischenhalt in [[Michendorf]]. Zum „Zoo“ wurde ein Shuttleverkehr mit Dieselzügen eingerichtet.<ref name="deutschebahn-1993-425">''Es bleibt dabei: Noch kein ICE nach Berlin-Zoo.'' In: ''Die Deutsche Bahn.'' Nr.&nbsp;5, 1993, S.&nbsp;425.</ref> Die ''ICE-Linie&nbsp;6'' wurde vom Endpunkt Hamburg-Altona zweistündlich zum Bahnhof Berlin Zoologischer Garten verlegt (über Magdeburg, ab 1998 dann über die [[Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin]]), dadurch erhielt Berlin seinen ersten planmäßigen ICE-Halt<!-- vorher nur IC/EC-Halt!!! -->. Damit entfiel der zuvor eingerichtete Shuttle-Verkehr vom provisorischen ICE-Bahnhof [[Michendorf]] mit dem provisorischen Endbahnhof [[Bahnhof Berlin-Lichtenberg|Lichtenberg]].<ref>''ICE fährt in Berlin zum Zoo.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 42, Nr.&nbsp;7/8, 1993, S.&nbsp;429.</ref> Einzelne Züge der beiden Linien 4 und 6 bildeten&nbsp;– abweichend vom jeweiligen Endhalt in Hamburg-Altona beziehungsweise Berlin&nbsp;– ab dem Fahrplan 1992/1993 zusammen einen Zweistundentakt von und nach Bremen Hbf, welcher damit ebenfalls erstmals regulärer ICE-Halt wurde, nachdem es seit der Netzreform Mitte 1985 keine durchlaufenden IC-Züge von Bremen nach Göttingen und weiter gegeben hatte. Ab 25. September 1994 wurde [[Dresden]] (über Berlin) von täglich einem ICE-Zugpaar bedient,<ref name="sz-1994-222-6">''Dresden an ICE-Strecke nach Berlin angeschlossen.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;222, 1994, S.&nbsp;6.</ref> seit September 1995 verkehren mehrere ICE-Zugpaare bis [[Kiel]].<ref name="zug-1995-11-8">''Jetzt elektrisch bis Kiel.'' In: ''[[mobil (Zeitschrift)|ZUG]].'' Nr.&nbsp;11, 1995, S.&nbsp;8.</ref>

Am 23.&nbsp;Mai 1993 nahm das ICE-Werk München als zweites ICE-Betriebswerk den Betrieb auf.<ref>''Zweites ICE-Betriebswerk in München.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 42, Nr.&nbsp;7/8, 1993, S.&nbsp;429&nbsp;f.</ref> Seit 8. März 1994 verkehrt der ICE zwischen Köln und Berlin.<ref name="sz-1994-55-25">''Gigantische Aufholjagd der Bahn.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;55, 1994, S.&nbsp;25.</ref>

1993 waren alle 60 Garnituren der ersten Generation ausgeliefert, 44 Halbzüge der [[ICE 2|zweiten Generation]] wurden bestellt. In den ersten drei Betriebsjahren hatten 66,7 Millionen Fahrgäste den ICE genutzt.<ref name="etr-1994-78" /> Im Jahr 1993 waren die 658 Sitzplätze der Züge durchschnittlich zu 47 Prozent ausgelastet.<ref name="sz-1994-40-20">''Bahn: ICE braucht weniger Energie als Pkw.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;40, 1994, S.&nbsp;20.</ref> Im gleichen Jahr erreichte der ICE einen Erlös von 1,139 Milliarden D-Mark, ein Zuwachs im Jahresvergleich von 42 Prozent.<ref name="sz-1994-48-22">''Talfahrt der Güterbahn ungebremst.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;48, 1994, S.&nbsp;22.</ref>

Im Juni 1993 wurde ein achtteiliger ICE-Triebzug im Rahmen der [[ICE Train North America Tour]] in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] verschifft. Die technisch für Übersee angepasste Garnitur unternahm [[ICE 1#Präsentationsfahrten in den USA|zahlreiche Präsentationsfahrten]] zu 25 Großstädten in den Vereinigten Staaten und [[Kanada]] und wurde Ende 1993 auf der Strecke [[New York City]]–[[Washington, D.C.|Washington, D.C.]] ([[Northeast Corridor]]) im Plandienst eingesetzt. Der Zug war für das Stromsystem dieser Strecke angepasst worden und wurde auf zahlreichen anderen Fahrten von Dieselloks gezogen. [[Siemens]] und [[AEG]]-[[Westinghouse Electric|Westinghouse]] erhofften sich den Zuschlag für einen Auftrag über 26 Züge durch die [[Amtrak]].<ref>''ICE nach Amerika verschifft.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 42, Nr.&nbsp;7/8, 1993, S.&nbsp;547.</ref><ref name="etr-1993-11-756">''ICE Train North America Tour.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 42, Nr.&nbsp;11, 1993, S.&nbsp;756.</ref> Mit der Vergabe an [[Alstom|GEC-Alsthom]]<!--alte Schreibweise mit "h"!--> scheiterte im April 1994 endgültig der Versuch von Siemens, ICE-Zug- und -Streckentechnologie nach Korea zu verkaufen.<ref name="sz-1994-89-21">''Der TGV fährt weiter vorneweg.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;89, 1994, S.&nbsp;21.</ref> Bereits Ende Mai 1991, kurz vor Aufnahme des planmäßigen ICE-Verkehrs in Deutschland, unterlag ein Konsortium um Siemens einer konkurrierenden Gruppe um Alstom bei der Auftragsvergabe eines Hochgeschwindigkeits-Verkehrssystems in [[Texas]].<ref name="sz-1991-123-34">''Franzosen bauen US-Schnelltrasse.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;123, 31. Mai 1991, S.&nbsp;34.</ref> Diese und andere Versuche, die erste ICE-Generation ins Ausland zu verkaufen, blieben erfolglos.

Ab 1995 verkehrten zwei ICE-1-Garnituren als so genannte [[ICE Ideenzug|''Ideenzüge'']] zwischen Hamburg und [[Basel]] beziehungsweise [[Stuttgart]]. In den Zügen wurden unter anderem [[Intrain-Repeater|Handyverstärker]], die Verwendung von [[Flasche|Mehrwegflaschen]] im Speisewagen und Konzepte zum [[Mobility Net#Internetzugang in ICE-Zügen (Railnet)|Internetzugang im Zug]] erprobt.<ref name="etr-1999-3">''„Surfen“ im ICE.'' In: ''[[Eisenbahntechnische Rundschau]].'' 48, Nr.&nbsp;1/2, 1999, S.&nbsp;3.</ref> Die Züge verkehrten später als reguläre ICE-Züge, ohne Erprobungen.

Ab Mai 1995 erreichten die ICE-Züge, auf der ICE-Linie 3, erstmals fahrplanmäßig ihre Höchstgeschwindigkeit von 280&nbsp;km/h.

Anfang 1997 wurde der hundertmillionste ICE-Fahrgast begrüßt. Die Zahl der ICE-Reisenden pro Tag lag dabei bei durchschnittlich 65.000.<ref name="schiene-1997-03-10">''Zahlen.'' In: ''Schiene.'' Nr.&nbsp;3, 1997, S.&nbsp;10</ref>

Eine Verwendung speziell angepasster ICE-1-Triebzüge als [[ICE-G]] für besonders schnellen Güterverkehr wurde eingehend untersucht, jedoch nicht realisiert.

{| class="wikitable"
|+ Leistungsdaten ICE-Verkehr 1991 bis 2000 (alle ICE-Generationen):<ref name="ei-52-60">[[Eberhard Jänsch]]: ''Seit 10 Jahren: Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutschland.'' In: ''[[Der Eisenbahningenieur]].'' 52, Nr.&nbsp;6, 2001, S.&nbsp;60–65.</ref>
|-
|-
! colspan="3" | Formen der Diarrhö nach Krankheitsentstehung<ref name="KLB255" /><ref name="DRI457">{{Literatur|Autor=Keikawus Arastéh et al.|Titel=Duale Reihe Innere Medizin|Seiten=457 ff.|Auflage=2.|Verlag=Thieme|Ort=Stuttgart|Jahr=2009|ISBN=978-3131181626}}</ref>
! Jahr !! Mio.<br />Reisende<sup>(1)</sup> !! Mrd.<br />Reisendenkm.<sup>(1)</sup> !! Mio.<br />Zugkm.<sup>(2)</sup> !! Mio.<br />Zuggkm<sup>(3)</sup> !! Mrd.<br />Platzkm<sup>(2)</sup> !! Besetzungsgrad
|- align="right"
| align="center" | 1991 || 5,9{{0}} || 2,04 || 6,0 || — || 4,0{{0}} || 51 %
|- align="right"
| align="center" | 1992 || 15,3{{0}} || 5,24 || 15,9 || — || 10,4{{0}} || 50 %
|- align="right"
| align="center" | 1993 || 16,4{{0}} || 7,7{{0}} || 24,4 || 26,3 || 15,1{{0}} || 51 %
|- align="right"
| align="center" | 1994 || 20,8{{0}} || 8,15 || 28,1 || 29,3 || 17,4{{0}} || 47 %
|- align="right"
| align="center" | 1995 || 24,6{{0}} || 8,74 || 29,3 || 30,8 || 18,0{{0}} || 49 %
|- align="right"
| align="center" | 1996 || 25,9{{0}} || 8,85 || 31,1 || 32,3 || 18,8{{0}} || 47 %
|- align="right"
| align="center" | 1997 || 28,3{{0}} || 9,78 || 34,1 || 35,5 || 21,56 || 45 %
|- align="right"
| align="center" | 1998 || 31,4{{0}} || 10,15 || 38,5 || 40,0 || 22,25 || 46 %
|- align="right"
| align="center" | 1999 || 35,64 || 11,59 || 44,6 || 46,2 || 26,26 || 44 %
|- align="right"
| align="center" | 2000 || 41,61 || 13,92 || 50,0 || 51,8 || 27,99 || 48 %
|-
|-
! Diarrhö-Form || Pathomechanismus || Mögliche Ursachen (Beispiele)
| colspan="7" | <small>(1) nur Inland, einschließlich Freifahrern<br />(2) kommerzielles Angebot, Inland<br/>(3) Gesamtlaufleistung</small>
|}

=== Zweite Generation ===
[[Datei: ICE2 Hilpodrom.jpg|miniatur|ICE&nbsp;2 auf der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt]]
[[Datei: Eurotrain München Laim.jpg|miniatur|Der ''Eurotrain'', ein zeitweilig aus ICE-2-Triebköpfen und TGV-Duplex-Mittelwagen zusammengestellter Demonstrationszug, im April 1998 in München]]
{{Hauptartikel|ICE 2}}

Am 17.&nbsp;August 1993 bestellten die Deutschen Bahnen 60 ICE-Züge der zweiten Generation zu einem Preis von 2,2 Milliarden [[Deutsche Mark|D-Mark]]; später wurden 44 ausgeliefert.<ref>''Bahn bestellt 60 neue ICE-Züge.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 42, Nr.&nbsp;7/8, 1993, S.&nbsp;430.</ref> Ab Oktober 1996 gingen die [[ICE 2|ICE-2-Triebzüge]] in Betrieb, die unter anderem durch das Konzept untereinander kuppelbarer [[Zugbildung#Triebwagen|Halbzüge]] die Auslastungssteuerung verbessern sollten. Ab Dezember 1996 wurden die ersten ICE-2-Triebzüge planmäßig im regulären Betrieb eingesetzt.

Weiterhin wurden diese Züge ab dem Sommerfahrplan 1997 auf der neu eingerichteten ''ICE-Linie&nbsp;10'' zwischen Berlin und Köln (in Tagesrandlage bis Frankfurt am Main), ab dem Winterfahrplan 1997/98 darüber hinaus im Zweistundentakt bis Bonn eingesetzt. Da aber die Steuerwagen noch nicht von Beginn an ausgeliefert oder zugelassen waren, stellte die Bahn auf dieser Linie zunächst zwei Halbzüge zu einem festgekuppelten Langzug zusammen. Erst ab 24.&nbsp;Mai 1998 konnte&nbsp;– nach der Abnahme aller Steuerwagen&nbsp;– der [[Flügelzug]]betrieb mit dem Führen der ICE-Halbzüge ab Hamm über Dortmund–Essen–Duisburg–Düsseldorf einerseits oder über Hagen–Wuppertal–Solingen andererseits nach Köln beziehungsweise Bonn verwirklicht werden.

Im Herbst 1998 wurde dann mit der [[Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin|Neubaustrecke (Hannover–)Oebisfelde–Berlin]] die dritte [[Neubaustrecke]] in Deutschland eröffnet und damit die Fahrtzeit der ''ICE-Linie&nbsp;10'' auf der Relation Berlin–Ruhrgebiet um eine Stunde verkürzt. Nach der Eröffnung des [[Bahnhof Köln/Bonn Flughafen|Flughafenbahnhofs Köln/Bonn]] am 12. Juni 2004 wurde der „Ruhr-Flügel“ dorthin verlängert. Seither begegneten sich beide Flügelzüge im [[Turmbahnhof]] [[Bahnhof Köln Messe/Deutz|Köln-Deutz]] auf verschiedenen Ebenen.

Die ICE-1- und -2-Züge sind etwas breiter und schwerer, als es der internationale Eisenbahnverband [[Union internationale des chemins de fer|UIC]] für internationale Züge vorschreibt.

Im Juni 1997 ging in Fulda der erste ICE-[[Zugsimulation|Fahrsimulator]] zur Ausbildung von damals rund 800 ICE-Lokführern in Betrieb.<ref name="etr-1996-580">''Erster Fahrsimulator für ICE-Lokführer.'' In: ''Eisenbahntechnische Rundschau.'' 45, Nr.&nbsp;9, 1996, S.&nbsp;580.</ref>

Ein Versuch eines [[Konsortium]]s aus Siemens, GEC-Alsthom<!--damalige Schreibweise mit "h"!--> und lokalen Unternehmen, eine Kombination von ICE- und [[TGV]]-Technologie als [[Eurotrain (Joint Venture)|Eurotrain]] nach [[Taiwan]] zu verkaufen (Projekt [[Taiwan High Speed Rail]]), war Ende Dezember 1999 überraschend gescheitert.<ref name="sz-1999-301-28">''Euro-Train in Taiwan aus dem Rennen.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;301, 1999, S.&nbsp;28.</ref> Ebenfalls nicht realisiert wurden ein ICE-Konzept zwischen den [[Brasilien|brasilianischen]] Großstädten [[Rio de Janeiro]] und [[Sao Paulo]].<ref name="eri-1998-490">''ICE für Brasilien?'' In: ''[[Eisenbahn-Revue International]].'' Nr.&nbsp;11, 1998, S.&nbsp;490.</ref>

=== Dritte Generation ===
[[Datei: ICE S Geisbergtunnel.jpg|miniatur|Versuchszug ''ICE&nbsp;S'' mit einem Mittelwagen (2007) am [[Geisbergtunnel]]. Der Zug diente, mit drei Mittelwagen, Ende der 1990er-Jahre der Erprobung angetriebener Mittelwagen.]]
[[Datei: ICE3 Euerwangtunnel.jpg|miniatur|Neues Design am ICE&nbsp;3: Lang gezogene, rundliche Schnauze]]
{{Hauptartikel|ICE 3}}

Um künftig den ICE in ganz Europa einsetzen zu können, wurde bei der neuen Generation das Wagen-[[Lichtraumprofil|Profil]] verkleinert. Ein über den Zug verteilter Unterflurantrieb sorgt für geringere [[Achslast]]en der Wagen entsprechend den Vorgaben der UIC. Dabei wurden [[Fahrmotor]]en, [[Transformator]]en und weitere Komponenten über die Länge des Zuges verteilt; auf Triebköpfe konnte damit verzichtet werden. Zwei Versuchsfahrzeuge wurden zur Erprobung dieses ''verteilten Antriebs'' in Dienst gestellt: Beim [[ICE D|ICE&nbsp;D]] wurde ein angetriebener Mittelwagen in eine Komposition aus ICE-1-Wagen und ICE-2-Triebköpfen eingereiht. Weitere Komponenten wurden im neu gebauten [[ICE S|ICE&nbsp;S]] getestet, der heute als Mess- und Versuchsfahrzeug für den Hochgeschwindigkeitsverkehr dient.<ref name="european-review-2007-03-70">Ansgar Brockmeyer, Thomas Gerdhard, Edzard Lübben, Manfred Reisner, Monika Bayrhof: ''High-speed trains: from power car to distributed traction.'' In: ''European Railway Review.'' 13, Nr.&nbsp;3, 2007, S.&nbsp;70, 72.</ref>

Die 1994 bestellte und ab 1999 in Betrieb gesetzte Fahrzeuggeneration [[ICE 3|ICE&nbsp;3]] wurde in einer Inlandsversion (Baureihe&nbsp;403) und einer Mehrsystemversion ''ICE&nbsp;3M'' (Baureihe 406) für die Gleichstromnetze in den Niederlanden und Belgien entwickelt. Sie sind für 330&nbsp;km/h zugelassen und erreichen im Regelbetrieb bis zu rund 300&nbsp;km/h. Wie die ICE-2-Züge wurden auch die neuen Einheiten als [[Zugbildung#Triebwagen|Halbzüge]] konzipiert und erlauben somit eine [[Flügelung]] der Zugfahrten über verschiedene Strecken.

Die mehrsystemfähigen ICE&nbsp;3M verkehren seit 23. Oktober<ref>Ohne Quelle</ref> 2000 nach [[Amsterdam]] ([[Niederlande]]), seit Dezember 2002 nach [[Brüssel]] ([[Belgien]]).<ref name="eri-2002-549">Meldung ''ICE 3 bis Bruxelles''. In: [[Eisenbahn-Revue International]], Heft 12/2002, {{ISSN|1421-2811}}, S.&nbsp;549.</ref> Die technische Planung für einen als [[ICE-M]] bezeichneten [[Mehrsystemfahrzeug|Mehrsystemzug]] war seit 1987 durch das [[Bundesministerium für Bildung und Forschung|Bundesforschungsministerium]] gefördert worden.<ref name="akzente">Broschüre ''Bahn Akzente'', Deutsche Bundesbahn, Zentrale, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ausgabe 7/1990</ref><ref name="etr-1992-6" /> Seit Juni 2007 verkehren zwischen Frankfurt am Main und [[Paris]] ([[LGV Est européenne|POS]]) für den Frankreichverkehr ertüchtigte [[ICE 3#ICE 3MF|ICE&nbsp;3&nbsp;MF]]-Züge mit bis zu 320&nbsp;km/h.

Im Jahr 2000 stieg, unterstützt durch den [[Expo 2000|Expo-Verkehr]], die Beförderungsleistung des ICE im Jahresvergleich um 2,3 auf 13,9 Milliarden Personenkilometer an.<ref name="eri-2001-330">''DB-Bilanz 2000.'' In: ''Eisenbahn-Revue International.'' Nr.&nbsp;7, 2001, S.&nbsp;330–332.</ref> In diesem Jahr war der ICE mit einem Anteil von knapp 40 Prozent an der Beförderungsleistung von DB Fernverkehr dessen stärkste Zuggattung.<ref name="eri-2001-186">''Fahrplanperspektiven.'' In: ''Eisenbahn-Revue International.'' Nr.&nbsp;4, 2001, S.&nbsp;186&nbsp;f.</ref>

Da die ICE&nbsp;3 und ICE&nbsp;3M die einzigen Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn AG sind, die die maximalen Steigungen von 40&nbsp;‰ auf der 2002 eröffneten [[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main|Neubaustrecke Köln-Rhein/Main]] bewältigen können, werden sie auf den Linien eingesetzt, die über diese Strecke geführt werden. Erstmals kamen die ICE&nbsp;3 als Sonderzüge „ExpoExpress“ (EXE) zur Weltausstellung [[Expo 2000]] zum Einsatz.

Die bislang jüngste [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München|Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt]] wurde im Mai 2006 eröffnet und im Dezember vollständig in das ICE-Netz integriert. Sie ist neben der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main die einzige [[Schnellfahrstrecke]], die in Deutschland Geschwindigkeiten bis 300&nbsp;km/h zulässt. Zwischen Nürnberg und München wurde ein weitgehender ICE-Halbstundentakt eingerichtet.

=== Neigetechnik-Züge für Ausbaustrecken ''ICE-T, ICE-TD'' ===
[[Datei: ICE-T Neigung.jpg|miniatur|Ein ICE&nbsp;T neigt sich in einer Kurve vor dem [[Bahnhof Ingolstadt Nord|Nordbahnhof Ingolstadt]]]]
[[Datei: ICE-TD Berlin Ostbahnhof.jpg|miniatur|ICE TD: Mit vier Wagen sind die Diesel-Triebwagenzüge die kürzesten ICE-Einheiten (hier in Doppeltraktion)]]
{{Hauptartikel|ICE T|DBAG-Baureihe 605}}

Gleichzeitig mit dem ICE&nbsp;3 wurden in ähnlicher Ausführung die Neigetechnik-Züge [[ICE T|ICE&nbsp;T]] (elektrisch, in fünf- und siebenteiliger Variante) und zwei Jahre später der [[DBAG-Baureihe 605|ICE&nbsp;TD]] (dieselelektrisch, vierteilig) entwickelt. Sie wurden speziell für den Einsatz auf Strecken ausgelegt, die nicht für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ausgebaut sind, zum Beispiel auf den kurvenreichen Strecken in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen oder Thüringen. Die elektrische Variante ist für 230&nbsp;km/h zugelassen. Aufgrund der durch Achsprobleme verkürzten Überprüfungsintervalle war die Verfügbarkeit der Züge von Oktober 2008 bis Juni 2009 eingeschränkt.

Die dieselbetriebenen ICE&nbsp;TD, die auf den Strecken Nürnberg–Dresden und München–Zürich ab Juni 2001 zum Einsatz kamen, zeigten sich jedoch anfänglich störanfällig und nach Angaben der Deutschen Bahn AG im Betrieb als zu teuer, deshalb waren sie zwischenzeitlich nicht in Betrieb. Seit Ostern 2006 werden sie jedoch als Verstärkungs- und Entlastungszüge wieder eingesetzt.

Seit dem 9. Dezember 2007 ersetzen sie außerdem zwischen Hamburg und [[Aarhus]] sowie auf der „[[Bahnstrecke Lübeck–Hamburg|Vogelfluglinie]]“ zwischen Hamburg und Kopenhagen teilweise die dänischen [[DSB IC3|IC3]]. Jeweils ein zweiteiliges Zugpaar wird von beziehungsweise nach Berlin durchgebunden. Der Zug wird dafür im Hamburger Hauptbahnhof für die beiden dänischen Zielbahnhöfe geteilt beziehungsweise in Richtung Berlin wieder zusammengeführt. Mit dieser Verbindung gibt es erstmals seit dem Herbst 1997 wieder eine direkte Verbindung zwischen Berlin und Kopenhagen und gleichzeitig zwei Anbindungen von Dänemark direkt in das deutsche ICE-Netz.

Seit Ende 2004 ergänzen 28 siebenteilige Züge der zweiten Bauserie (ICE&nbsp;T2) die elektrische ICE-Neigezug-Flotte.

=== Zukunft ===
Ab Ende 2011 sollen 15 neue Triebzüge der [[DBAG-Baureihe 407|Baureihe 407]] die ICE-Flotte ergänzen. Sie sollen dabei unter anderem im grenzüberschreitenden Verkehr, auf der [[LGV Rhin-Rhône|Schnellfahrstrecke Rhein–Rhône]] von Frankfurt über [[Straßburg]] nach Südfrankreich eingesetzt werden und ab Ende 2013 von Frankfurt über Köln nach London.

Die Züge basieren auf dem als Weiterentwicklung des ICE&nbsp;3 geltenden [[Siemens Velaro]] und wurden – in ähnlichen Varianten – bereits nach [[Spanien]], [[Volksrepublik China|China]] und [[Russland]] verkauft.<ref name="welt-2008-11-25">[http://www.welt.de/welt_print/article2776750/Deutsche-Bahn-ordert-bei-Siemens-15-neue-ICE-Zuege.html ''Deutsche Bahn ordert bei Siemens 15 neue ICE-Züge.''] In: [[Die Welt]] (Onlineausgabe), 25. November 2008</ref><ref name="faz-2008-11-24">[http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E529714940F1042B4BB30D98CA383C6A2~ATpl~Ecommon~Scontent.html ''Bahn bestellt neue ICE von Siemens.''] In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' 24. November 2008</ref>

Im Rahmen des Projekts [[DBAG ICx|ICx]] sollen ab Ende 2016 zunächst die InterCity-Garnituren und ab etwa 2020 die ICE&nbsp;1<ref name="bahntech-2008-02-13">''[http://www.db.de/site/shared/de/dateianhaenge/publikationen__broschueren/bahntech/bahntech200802.pdf ICx – die neue Zugfamilie für den Fernverkehr.]'' In: ''Bahntech.'' Nr.&nbsp;2, 2008, S.&nbsp;13&nbsp;f.</ref>, ab 2025 auch die ICE&nbsp;2<ref name="bahntech-2008-02-13"/> durch neue Fahrzeuge ersetzt werden. Dafür hat die Deutsche Bahn im Mai 2011 einen Rahmenvertrag für bis zu 300 Züge vergeben, die ab 2016 zunächst die bisherigen IC-Züge ersetzen sollen. Zwischen 2020 und 2026 sollen 80 bis 120 neue ICE-Züge in Betrieb genommen werden.

Verschiedene Überlegungen, die Kapazität durch Doppelstock- oder überbreite ICE-Triebzüge zu steigern (Konzepte [[ICE 21|ICE&nbsp;21]] und [[ICE 4|ICE&nbsp;4]]) kamen Ende der 1990er-Jahre nicht über das Konzeptstudium hinaus.

=== Unfälle ===
''Im Folgenden sind nur Unfälle von besonderer Bedeutung wiedergegeben. Weitere Unfälle sind in den Artikeln der einzelnen ICE-Fahrzeugvarianten zu finden.''
<!-- Bitte hier nur *wesentliche* ICE-Unfälle eintragen, beispielsweise solche mit einer größeren Zahl von Verletzten oder solche, die wesentliche Betriebseinschränkungen oder andere Veränderungen zur Folge hatten. Weitere Unfälle sowie Details zu den hier genannten bitte in die Artikel zu den ICE-Baureihen. --><!--
{{Lückenhaft|Hier fehlen noch weitere wesentliche ICE-Unfälle.}}
-->
==== ICE-Unglück von Eschede ====
[[Datei: Ice eschede 1.jpg|miniatur|Unglücksstelle in Eschede&nbsp;– Überreste des ICE&nbsp;884 „Wilhelm Conrad Röntgen“]]
{{Hauptartikel|ICE-Unfall von Eschede}}<!-- ACHTUNG: HIER BITTE KEINE WEITLÄUFIGEN ERGÄNZUNGEN VORNEHMEN, DIES IST EINE ZUSAMMENFASSUNG! -->

Das ICE-Unglück von Eschede war eines der schwersten [[Katastrophen im Schienenverkehr|Zugunglücke]] in der Geschichte der deutschen Eisenbahn und nach Opferzahlen das verheerendste weltweit, bei dem ein [[Hochgeschwindigkeitszug]] beteiligt war. Am 3.&nbsp;Juni 1998 entgleiste in der Nähe des [[Niedersachsen|niedersächsischen]] Ortes [[Eschede]], [[Landkreis Celle]], der ICE&nbsp;884 „[[Wilhelm Conrad Röntgen]]“ bei einer Geschwindigkeit von ca. 200&nbsp;km/h. 101 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben, 88 wurden schwer verletzt.

Auslöser war der sechs Kilometer zuvor geschehene Bruch eines verschlissenen und defekten [[Eisenbahnrad|Radreifens]]. Dieser Radreifen bohrte sich in einen der Wagen und riss anschließend den [[Radlenker]] einer Weiche mit. Durch die Wucht des Radlenkers stellte ein Rad des Wagens die [[Weichenzunge]] einer zweiten Weiche um. Die hinteren Wagen wurden auf ein Nebengleis geleitet, wobei sie eine 300 Tonnen schwere [[Brücke|Straßenüberführung]] zum Einsturz brachten und alle folgenden Wagen sich im [[Zick-Zack-Muster|Zick-Zack]] in diese hinein schoben.

Als eine der Konsequenzen aus dem Unglück verzichtet die Bahn seitdem auf den Einsatz von gummigefederten Radreifen bei Hochgeschwindigkeitszügen.

==== Entgleisung im Landrückentunnel ====
{{Hauptartikel|Landrückentunnel#Kollision mit einer Schafherde }}
[[Datei: ICE1 Landruecken Crash3.jpg|miniatur|Entgleister Mittelwagen des ICE&nbsp;885 „Nürnberg“ im Landrückentunnel südlich von [[Fulda]] (April 2008)]]
Am 26. April 2008 fuhr ein ICE&nbsp;1 auf dem Weg von Hamburg nach München auf der [[Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg]] gegen 20:58 Uhr bei der Einfahrt in den [[Landrückentunnel]] südlich von [[Fulda]] in eine [[Hausschaf|Schafherde]]. Beide Triebköpfe sowie zehn von zwölf Wagen entgleisten. Der Zug kam ca. 500&nbsp;m hinter der Tunneleinfahrt zum Stehen. Von den 148 Insassen wurden 17 verletzt. An Zug, Strecke und Tunnel entstanden Schäden in Höhe von rund zehn Millionen Euro. Der Streckenabschnitt zwischen Fulda und [[Burgsinn]] musste für rund zweieinhalb Wochen gesperrt werden.

==== Achsbruch in Köln ====
{{Hauptartikel|ICE 3#Probleme der Radsatzwellen}}
Am 9. Juli 2008 entgleiste ein ICE&nbsp;3 bei der Ausfahrt aus dem [[Köln Hauptbahnhof|Kölner Hauptbahnhof]], mit Schrittgeschwindigkeit fahrend, im Weichenbereich vor der [[Hohenzollernbrücke]]. Ein Radsatz im vorderen Zugteil war gebrochen, aus den Schienen gesprungen und hatte Schienen und Weichen in Mitleidenschaft gezogen. Verletzt wurde dabei niemand, alle Fahrgäste konnten auf den Bahnsteig zurückkehren.<ref name="wdr-09-07-08">[http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/ICE-im-Koelner-Hauptbahnhof-entgleist_aid_588159.html ''Unfall: ICE im Kölner Hauptbahnhof entgleist.''] In: ''RP Online.'' 9. Juli 2008.</ref><ref name="spiegel-online-09-07-08">[http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,564922,00.html ''ICE entgleist auf Hohenzollernbrücke.''] In: ''Spiegel Online.'' 9. Juli 2008.</ref> Per [[Bescheid]] des [[Eisenbahn-Bundesamt]]es wurden 61 von 67 ICE-3-Triebzügen am 11. Juli vorübergehend zu weiteren Untersuchungen aus dem Verkehr gezogen.<ref name="ek-2008-07-14">[http://www.eisenbahn-kurier.de/aktuell/news_db_ice3_abgestellt.html ''EBA-Bescheid bezüglich des Radsatzwellenbruchs bei einem ICE der Baureihe 403.''] In: ''eisenbahn-kurier.de.'' 14. Juli 2008, abgerufen am 14. Juli 2008.</ref> In Folge des Unglücks ordnete das Eisenbahn-Bundesamt eine drastische Verkürzung der Radsatz-Untersuchungsintervalle an, wodurch es seitdem (Stand: Februar 2009) zu zahlreichen Zugausfällen und weiteren Betriebseinschränkungen kam.

== Eingesetztes Zugmaterial ==
[[Datei: ICE3 "Ingolstadt".jpg|miniatur|Die „getauften“ Triebzüge tragen Namen und Wappen der Stadt beidseitig an beiden Endwagen beziehungsweise Triebköpfen]]

Im ICE-System verkehren rund 260 Hochgeschwindigkeits-Triebzüge fünf verschiedener Varianten (ICE&nbsp;1, ICE&nbsp;2, ICE&nbsp;3, ICE&nbsp;T, ICE&nbsp;TD). Darüber hinaus verkehren die beiden Garnituren des ehemaligen [[Metropolitan]] als ICE zwischen Berlin und Hamburg.

=== Gemeinsamkeiten ===
Das Produkt ICE wird unter anderem durch eine einheitliche Farbgebung, ähnliche Innenraumgestaltung und verschiedene Komfortmerkmale definiert. Die Wartung der Züge erfolgt in speziellen ICE-Werken.

Bis zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 trugen viele im Fahrplan angegebene ICE-Züge die Namen bedeutender Persönlichkeiten, Landschaften oder Sehenswürdigkeiten.<ref name="sz-2002-289-14">''Zug ohne Namen.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;289, 200, S.&nbsp;14.</ref> An ihre Stelle trat die Taufe von ICE-Triebzügen auf die Namen von Städten und Gemeinden. Seit Oktober 2002 wurden mehr als 180 ICE-Triebzüge auf den Namen deutscher und einzelner europäischer Städte getauft (Stand: März 2009).<ref name="dbwelt-2008-01-06">''Taufe in der Schweiz: ICE fährt unter dem Namen Interlaken.'' In: ''DB Welt.'' Januar 2008, S.&nbsp;6.</ref><ref name="db-2009-">[http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/unternehmen/presse/presseinformationen/hrps/hrps20090320.html ''ICE "Heusenstamm" getauft.''] Presseinformation vom 20. März 2009</ref> Erhalten blieben die Zugnamen der ICE&nbsp;Sprinter.<ref name="eri-2002-442">Meldung ''Neue Namen braucht das Land''. In: [[Eisenbahn-Revue International]], Heft 10/2002, {{ISSN|1421-2811}}, S.&nbsp;442.</ref> Der erste Triebzug wurde am 31. Oktober 2002 auf den Namen „Berlin“ getauft.<ref name="eri-2002-538">Meldung ''ICE „Freie und Hansestadt Hamburg“ getauft''. In: [[Eisenbahn-Revue International]], Heft 12/2002, {{ISSN|1421-2811}}, S.&nbsp;538.</ref>

=== Design ===
Ein bedeutendes Merkmal der ICE ist ihre Farbgestaltung, die von der Deutschen Bahn auch als [[Geschmacksmuster]] geschützt wurde. Die lichtgraue Lackierung mit [[verkehrsrot]]em Streifen ([[RAL-Farbsystem|RAL-Farben]] 7035 und 3020<ref name="eri-2001-355">''Aktuelles in Kürze.'' In: ''Eisenbahn-Revue International.'' Nr.&nbsp;4, 2001, S.&nbsp;355.</ref>) und das durchgehende schwarze Fensterband, durch ovale Türfenster unterbrochen, unterscheiden sie von allen anderen Zügen der DB.

[[Datei: ICE altes Farbkonzept.jpg|miniatur|links|Das alte ICE-Farbkonzept mit zweifarbigem Zierstreifen]]

Bei der ersten und zweiten ICE-Generation war der Zierstreifen anfangs noch orientrot (RAL&nbsp;3031) und durch einen zweiten, dünneren Streifen in pastellviolett (RAL&nbsp;4009, 26 Zentimeter breit) abgesetzt. Diese Zweifarbigkeit endete durch die Neulackierung aller ICE&nbsp;1 und 2 bei einer „Hauptuntersuchung mit Anstrichauffrischung“ zwischen 1998 und der Eröffnung der [[Expo 2000]] in Hannover.

[[Datei: ICE DB ICE-T.jpg|miniatur|''ICE-DB''-Logo auf dem Endwagen eines ICE&nbsp;T]]

Der ICE-Schriftzug ist achatgrau (RAL&nbsp;7038), die Schürzen und der Rahmen sind quarzgrau (RAL&nbsp;7039). Die Kunststoffteile der Innenverkleidungen sind alle im gleichen hellen Grauton (RAL&nbsp;7035) gehalten. Im Inneren werten indirektes Licht und Holzdekor das Gesamtbild auf. Ursprünglich dominierten im Innenraum des ICE&nbsp;1 Pastelltöne wie mintgrün, nach dem damals gängigen Design der DB. Bei der Generalüberholung der ICE-1-Züge zwischen 2005 und 2008 wurden die Innenräume komplett erneuert und in Ausstattung und Design an die dritte ICE-Generation angepasst.

Zur [[Fußball-WM 2006]] wurde an allen ICE-Zügen das WM-Logo angebracht.<ref name="eri-2006-108">Meldung ''Zusatzzüge zur Fussball-WM''. In: [[Eisenbahn Revue International]]. Heft 3/2006, {{ISSN|1421-2811}}, S.&nbsp;108.</ref>

Seit Frühjahr 2007 tragen einzelne Züge versuchshalber ein neues ''ICE''-Logo in [[DB Type]], das den ''DB''-Schriftzug deutlich sichtbar enthält. Ende 2007 stand fest, dass eine Umbeklebung der restlichen Flotte nicht erfolgen wird.

In den 1980er-Jahren entwickelten [[Alexander Neumeister]] und sein Team mit dem ICE-Vorgänger, dem InterCityExperimental (ICE&nbsp;V), das bekannte ICE-Außendesign, das bei allen ICE-Baureihen eingesetzt wurde. Die Innenausstattung wurde in den ersten ICE-Serienzügen von [[Jens Peters]] vom Team BPR-Design aus Stuttgart entworfen. Das gleiche Team entwickelte Mitte der 1980er-Jahre auch das Design der [[Interregio]]-Züge.

=== Äußere Unterscheidungsmerkmale ===
<!-- DIES SOLL LEDIGLICH EINE AUFLISTUNG SEIN UND ABSICHTLICH KEINE VOLLSTÄNDIGEN SÄTZE ENTHALTEN. BITTE SO BEIBEHALTEN. -->
{| class="wikitable"
|- valign="top"
|- valign="top"
| Osmotische Diarrhö
| '''ICE (allgemein):''' || '''lichtgraue Lackierung mit rotem Streifen und [[Faltenbalg]]übergängen zwischen den Wagen''' ''(Unterschied zu anderen Zügen der DB)''<br />'''durchgehendes schwarzes Fensterband mit ovalen Türfenstern''' ''(Unterschied zu [[InterCity|Intercity]]- und ehemaligen [[Metropolitan]]-Wagen)''
| Nicht aufgenommene Nahrungsbestandteile, Medikamente oder andere Stoffe ziehen Wasser [[osmotisch]] in das Darmlumen
| [[Laktoseintoleranz]], Zöliakie, Sprue, Einnahme von Laxantien, übermäßiger Sorbitol-Konsum
|- valign="top"
|- valign="top"
| Sekretorische Diarrhö
| '''ICE&nbsp;1:''' || zwei [[Triebkopf|Triebköpfe]] und [[Mittelwagen]]; [[Speisewagen#Bordrestaurant und Bordbistro|Bordrestaurant/Bordbistro]] mit hohem Dach; [[Bugklappe]] mit DB-Logo, das den roten Streifen unterbricht (Merkmal nur bei ICE&nbsp;1), nicht teilbarer Langzug mit 12 Passagier-Wagen.
| Die Darmschleimhaut sezerniert aktiv Wasser oder Elektrolyte, denen Wasser folgt
|- valign="top", nicht teilbarer Langzug mit 12 Passagier-Wagen.
| Nahrungsmittelvergiftungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Einnahme von Laxantien
| '''ICE&nbsp;2:''' || ein Triebkopf und ein [[Steuerwagen]] (Steuerwagen mit Fahrgastraum); BordRestaurant/Bistro gleiche Dachhöhe wie restliche Wagen; ''im Gegensatz zum ICE&nbsp;1:'' Bugklappe vertikal teilbar, großer Holm steht heraus, kuppelbarer Halbzug mit 7 Wagen.
|- valign="top"
|- valign="top"
| Exsudative Diarrhö
| '''ICE&nbsp;3:''' || keine Triebköpfe, sondern [[Triebzug]]: Endwagen mit runder Frontscheibe und [[Lounge (ICE)|Lounge]] (Personenabteil mit Blick auf die Strecke), Trafowagen mit [[Stromabnehmer]] (nicht angetrieben); roter Streifen wird an Steuerwagen durch ICE-Schriftzug unterbrochen, läuft nach unten und über die Bugklappe; Fensterband läuft zusammen und endet in Höhe der Mitte der Frontscheibe, kuppelbarer Halbzug mit 8 Wagen.
| Durch Entzündungen der Darmschleimhaut werden dem Stuhl Schleim und Blut beigemengt
| Invasive Bakterien, Parasiten, Kolonkarzinom, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
|- valign="top"
|- valign="top"
| Hypermotile Diarrhö
| '''ICE&nbsp;T/TD:''' || ''wie ICE&nbsp;3, nur:'' kürzere „Nase“; Stromabnehmer (T) beziehungsweise aerodynamische Verkleidung (TD) der Bremswiderstände auf Endwagen; kein ICE-Schriftzug an Endwagen; Fensterband und roter Streifen bleiben horizontal und parallel zum Fensterband, Fensterband läuft zu einer Spitze zusammen, roter Streifen endet vor den unteren [[Dreilicht-Spitzensignal|Lampen]]; oberes [[Dreilicht-Spitzensignal|Spitzensignal]] über Frontscheibe. Seit Mitte 2003 sind die unteren Scheinwerfer der ICE&nbsp;TD mit [[Leuchtdiode]]n ausgerüstet, kuppelbar, fünf und siebenteilig, beziehungsweise ICE-TD vierteilig.
| Durch eine Steigerung der Darmbewegungen und dadurch eine kürzere Verweildauer des Stuhls im Darm, kann nicht genug Flüssigkeit aufgenommen werden.
| Hyperthyreose, Reizdarmsyndrom, diabetische Polyneuropathie
|- valign="top"
|- valign="top"
| [[Steatorrhoe]] (Fettstuhl)
| '''ICE&nbsp;T2:''' || ''wie ICE&nbsp;T Bauserie&nbsp;1, nur:'' keine Blindfenster an Wagenübergängen, keine Glasteile zwischen den Seitenfenstern, stattdessen lackiertes Blech, Dreilicht-Spitzensignal mit Leuchtdioden
| Es sind nicht genug Gallensäuren im Darm, um alle aufgenommenen Fette zu spalten
|- valign="top"
| Exokrine Pankreasinsuffizienz, Gallenblasenentfernung
| '''ICE&nbsp;V:''' || violettfarbener, breiter Streifen läuft tiefer und nicht über Bugklappe; Logo der [[Deutsche Bundesbahn|Deutschen Bundesbahn]] und vorläufiges ICE-Logo; Faltenbälge außen verkleidet; Triebköpfe größer als Mittelwagen und rundere „Nase“; Bugklappe seit 1995 wie ICE&nbsp;2
|- valign="top"
| '''ICE&nbsp;S:''' || „alter“ pastellviolett/orientroter Streifen läuft auf Mittelwagen&nbsp;1 und 3 in gelb/grau (Bahnfarbe gelb für [[Liste der Lokomotiv- und Triebwagenbaureihen der Deutschen Bahn AG|Bahndienstfahrzeuge]]); ICE-Schriftzug in grau mit Zusatz „S“ in weiß; grau gestrichelte Linien und gelber Streifen bilden ein Kurvendiagramm an Wagen&nbsp;2; Starkstromleitungen an Wagenübergängen; Höchstgeschwindigkeitsangabe (außen) 330&nbsp;km/h statt 280&nbsp;km/h ''(Hinweis: Zusammenstellung dieses Zuges kann sich ändern, Merkmale der Mittelwagen müssen nicht zutreffen.)''
|}
|}


=== Wagenausstattung ===
== Ursachen ==
Diarrhö-Formen lassen sich auch sinnvoll nach der Ursache einteilen. Infektionen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen meist zu akuter Diarrhö, während chronische Darmerkrankungen und Karzinome Beispiele für die Ursachen einer chronischen Diarrhö sind.
[[Datei:ICE 3 erste Klasse.jpg|miniatur|Großraumbereich der ersten Klasse im ICE&nbsp;3]]
[[Datei:Lounge ICE 3.jpg|miniatur|Lounge der zweiten Klasse im [[ICE 3|ICE&nbsp;3]] mit Blick auf den Führerstand]]
[[Datei:FIS ICE3.jpg|miniatur|Fahrgastinformationssystem im Einstiegsbereich des ICE&nbsp;3]]


=== Infektionen ===
Die ICE-Züge bieten ein hohes Komfortniveau. Alle Züge sind vollklimatisiert, verfügen über einen Speisewagen beziehungsweise Bistro-Bereich, ein [[Fahrgastinformationssystem]], sowie ein Abteil für Kinder. Die Rückenlehnen der meisten Sitze sind verstellbar, in vielen Zügen auch die Tiefe des Sitzkissens. In den meisten Zügen stehen auch Steckdosen, Fußstützen und Kopfhörerbuchsen zur Verfügung, über die bordeigene Musik- und Sprachprogramme sowie Radiosender gehört werden können. In den neueren Zügen ermöglichen [[Lounge (ICE)|Panorama-Abteile]] an beiden Zugenden, dem [[Triebfahrzeugführer]] über die Schulter zu schauen. Einige Plätze in der ersten Klasse (ursprünglich auch in der zweiten) sind mit Videobildschirmen ausgestattet, auf denen Dokumentationen und Filme von [[Bahn TV]] gezeigt wurden. In allen Zügen stehen Stellplätze für Rollstühle sowie ein [[Barrierefreiheit|barrierefreies]] WC mit Wickeltisch zur Verfügung.
Der häufigste Auslöser einer Diarrhö sind Bakterien und Viren, die zu einer [[Gastroenteritis]] führen. Der weltweit bedeutendste Erreger ist der Erreger der [[Cholera]], vibrio cholerae, an der weltweit rund sechs Millionen Menschen erkranken und über 100.000 sterben.<ref name="HER819">{{Literatur|Autor=Gerd Herold|Titel=Herold Innere Medizin 2010|Seiten=819 ff.|Auflage=1.|Jahr=2010}}</ref> In Deutschland ist die Cholera allerdings extrem selten, hier werden Infektionen häufig verursacht durch ''[[Norovirus]]'' und ''[[Rotavirus]]'' oder ''[[Salmonellen]]''. Oft werden auch Durchfälle durch verdorbene Lebensmittel verursacht: Auslöser sind hier von Bakterien produzierte Toxine (siehe unten: „Lebensmittelvergiftung“).


Es besteht in Deutschland eine [[Meldepflicht]] für viele Durchfallerreger. Bei 30 bis 50 %<ref name="HER819" /> aller Reisenden in (sub)tropische Länder kommt es zur Ausbildung einer Reisediarrhö von unterschiedlicher Schwere. Die wichtigste Schutzmaßnahme vor allen Formen infektiöser Diarrhö ist die persönliche Hygiene und der Konsum von nicht belastetem Wasser und Lebensmitteln.
Die Wagen des ICEs sind in drei Bereiche eingeteilt: Arbeitsbereiche, mit [[Intrain-Repeater|Mobilfunkverstärkern]] für den verbesserten Handyempfang, Ruhezonen, in denen Handynutzung und laute Gespräche nicht erwünscht sind sowie nicht weiter bezeichnete Bereiche. Handy- und Ruhezonen können gezielt reserviert werden, die Wagen sind im Faltblatt ''[[Ihr Reiseplan]]'' und mittels Piktogrammen gekennzeichnet. Die Zahl der handyverstärkten Wagen soll bis 2011<ref name="db-2009-09-18">DB Mobility Logistics (u.&nbsp;a.): ''Neu: verbesserter Handy-Empfang in ICE-Zügen''. Presseinformation vom 18. September 2009.</ref> auf 1495 angehoben werden.<ref name="db-2008-04-11">Deutsche Bahn AG (u.&nbsp;a.): ''Komfortabel telefonieren im ICE''. Presseinformation vom 11. April 2008.</ref> Damit sollen 70 der Sitzplätze in ICE-Wagen über Handyverstärker verfügen.<ref name="db-2009-09-18"/>


Bei Durchfallerkrankungen, die von Bakterien ausgelöst werden, unterscheidet man drei Mechanismen:
Der [[ICE 1|ICE&nbsp;1]] wurde ursprünglich mit einem auf [[Bildschirmtext|BTX]] basierendem [[Fahrgastinformationssystem|Bord-Informationssystem]] ausgeliefert, dessen Bildschirme inzwischen jedoch überklebt sind. Im [[ICE 3|ICE&nbsp;3]] gab es in einigen Wagen [[Touchscreen]]s, welche allgemeine Fahrplan-Informationen zum gesamten Bahnnetz liefern und auf Wunsch diese ausdrucken können. Das System ist auch in allen ICE-2-Zügen im [[Speisewagen#Bordrestaurant und Bordbistro|Bordrestaurant]] zu finden.


* Erreger vom ''Sekretionstyp'' sind beispielsweise ''[[Vibrio cholerae]]'' oder ''[[ETEC]]'' (''[[Escherichia coli|Enterotoxischer E. coli]]'', der Haupterreger der [[Reisediarrhö]]). Diese wirken auf die Darmschleimhaut ein, und veranlassen diese, Elektrolyte und Wasser in den Darm abzugeben.
Die Modernisierung des ICE&nbsp;1 von 2005 bis 2008 wurde inzwischen weitgehend abgeschlossen. Sitze und Innenausstattung wurden an den ICE&nbsp;3 angeglichen (unter anderem Einbau von Steckdosen), das Audio-/Video-Unterhaltungssystem und Fußstützen in der zweiten Klasse wurden entfernt. Wie bei den ICE&nbsp;2/3 wurde eine elektronische Sitzplatzreservierungsanzeige eingeführt. (''Siehe dazu:'' [[ICE 1#Umbau (Redesign)|Redesign des ICE&nbsp;1]])
* Vertreter des ''Invasionstyps'' sind zum Beispiel ''[[Shigellen]]'', ''[[Campylobacter]]'', ''[[Clostridium difficile]]'' ([[Antibiotikaassoziierte Kolitis]], siehe auch unter Medikamente), oder ''[[EIEC]]''/''[[EHEC]]'' (''Enteroinvasiver'' bzw. ''Enterohämorrhagischer E. Coli''). Diese dringen in die Schleimhautzellen des Darms ein, vermehren sich dort und führen zur Zerstörung der Zellen.
* Erreger des ''Penetrationstyps'' sind ''[[Salmonellen]]'' und ''[[Yersinien]]''. Diese werden von der Darmschleimhaut aufgenommen und in das daruntergelegene Bindegewebe geschleust, wo sie eine [[Entzündungsreaktion]] verursachen. Wie genau dies zu Diarrhö führt ist noch nicht geklärt.<ref name="HKSS828">{{Literatur|Autor=Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum|Titel=Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie|Seiten=828 ff.|Auflage=6.|Verlag=Springer|Ort=Berlin|Jahr=2008|ISBN=978-3540463597}}</ref>


Sehr häufig werden Durchfälle auch von Viren verursacht. Die Hauptvertreter dieser Viren sind ''[[Rotavirus]]'' und ''[[Norovirus]]''.
Die [[DBAG-Baureihe 402|ICE-2]]-Züge stellen an allen Tischen eine Steckdose zur Verfügung. Diese sind in ICE-3/T-Zügen, sowie modernisierten ICE-1-Zügen (vorher nur im Konferenzabteil), an beinahe allen Sitzplätzen vorhanden.


=== Nahrungsmittelunverträglichkeiten ===
Alle ICE&nbsp;1 und ICE&nbsp;2 sind mit einem Speisewagen mit Restaurant- und Bistrobereich ausgestattet, ebenso die siebenteiligen ICE&nbsp;T (Baureihe&nbsp;411). Hingegen wurden die ICE&nbsp;3, die fünfteiligen ICE&nbsp;T und die [[DBAG-Baureihe 605|ICE&nbsp;TD]] ohne Bordrestaurant konzipiert; stattdessen wurde ein [[Speisewagen#BordRestaurant und BordBistro|Bordbistro]] mit Stehplätzen und Raucher- und Nichtraucherbereichen eingeführt. Seit dem 1.&nbsp;Oktober 2006 sind&nbsp;– neben den von jeher rauchfreien Restaurants&nbsp;– auch die Bistrobereiche in den Zügen der Deutschen Bahn rauchfrei. Seit 1.&nbsp;September 2007 gilt ein vollständiges Rauchverbot in allen Fernzügen der Deutschen Bahn.<ref>[http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,480637,00.html ''Mehdorn kündigt komplettes Rauchverbot in Bahnen an''] in ''Spiegel online'' vom 2.&nbsp;Mai 2007</ref> Dabei wurden in den Zügen Polster und Teppiche in den bisherigen Raucherwagen gereinigt, die Kopfkissen der Sitze komplett ausgetauscht.<ref name="sz-2007-09-14">[http://www.sueddeutsche.de/,ra17m3/reise/artikel/12/132768/ ''Nachgefragt: Wie entfernt die Bahn den Rauchermuff?.''] In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 14. September 2007.</ref> Bereits ab 1. August 1992 war ein Rauchverbot im Bistro eingeführt worden.<ref name="db-1992">Deutsche Bundesbahn, Zentralstelle Absatz (Hrsg.): ''InterCityExpress Neuerungen zum 01.06.1992''. 10-seitiges Leporello, ca. 1992.</ref> Dieses wurde später wieder abgeschafft.
Eine ''[[Lebensmittelvergiftung]]'' führt zum Durchfall, weil sich in dem verdorbenen Lebensmittel Bakterien vermehren und dabei Giftstoffe, so genannte Enterotoxine, bilden konnten. Vertreter dieser Bakterien sind ''[[Staphylococcus aureus]]'', ''[[Clostridium perfringens]]'' und ''[[Bacillus cereus]]''. Die Vermehrung der Bakterien wird begünstigt durch ungenügende Hygiene bei der Zubereitung und zu warme Lagerung. Eigentlicher Auslöser des Durchfalls sind also nicht die Bakterien selbst, sondern die Aufnahme der schon gebildeten Enterotoxine. Da die Enterotoxine beispielsweise von ''Staphylococcus aureus'' sehr stabil gegenüber Hitze sind, schützt auch das Kochen bereits verdorbener Speisen nicht.


Häufig anzutreffen ist auch die ''[[Laktoseintoleranz]]''. In Deutschland sind ca. 15 % der Bevölkerung betroffen, in asiatischen Volksgruppen über 95 %.<ref name="HER457">{{Literatur|Autor=Gerd Herold|Titel=Herold Innere Medizin 2010|Seiten=457 ff.|Auflage=1.|Jahr=2010}}</ref> Je nach Schwere der Intoleranz kommt es zu Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Normalerweise wird im Darm Milchzucker (Laktose) durch das [[Enzym]] [[Laktase]] zu den [[Einfachzucker]]n Glucose und Galactose gespalten. Bei Laktoseintoleranz fehlt dieses Enzym ganz oder teilweise, sodass Laktose im Dickdarm von Bakterien gespalten wird. Dabei entstehen die Gase Kohlendioxid und Wasserstoff und kurzkettige Fettsäuren, die osmotisch aktiv sind, also Wasser anziehen, und so Durchfall auslösen.
==== Mobilfunk und Internetzugang ====
{{Siehe auch|Mobility Net#Internetzugang in ICE-Zügen (Railnet)}}
[[Datei:Hotspot ICE3.jpg|miniatur|ICE&nbsp;3 mit T-Mobile-Hotspot-Beklebung in Ingolstadt]]
Bereits 1999, mit Einführung der [[Intrain-Repeater|Mobilfunkverstärker]], war in den ICE-Zügen ein mobiler [[Internet]]zugang per [[Global System for Mobile Communications|GSM]]/[[General Packet Radio Service|GPRS]] mit niedriger [[Datenübertragungsrate|Datenübertragungsgeschwindigkeit]] möglich. Durch den stetigen Ausbau der GSM- und den Aufbau der [[Universal Mobile Telecommunications System|UMTS]]-Netze ist heute insbesondere in den Ballungszentren ein schneller Internetzugang während der Fahrt möglich. Auf der freien Strecke ist es in den mit Mobilfunkverstärkern ausgestatteten Wagen in der Regel möglich, das Internet mit geringerer Übertragungsgeschwindigkeit (GPRS) weitgehend unterbrechungsfrei zu nutzen. Die meisten ICE-Strecken und -Tunnel wurden inzwischen für störungsfreien Mobilfunkempfang ausgerüstet.


Eine andere Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit sind ''[[Nahrungsmittelallergie]]n'', z. B. gegen Erdbeeren, Milch, Nüsse, Eiweiß oder Fisch.<ref name="DRI457" />
Seit Ende 2005 war in sieben ICE&nbsp;3 ein Internetzugang per [[Wireless Local Area Network|WLAN]] auf der Strecke Dortmund–Essen–Köln(–Siegburg/Bonn) möglich; im Frühjahr 2007 folgte eine Verlängerung bis Frankfurt. Bis Ende 2007 wurden auch die Trassen Frankfurt–Hannover–Hamburg und Frankfurt–Stuttgart–München entsprechend ausgerüstet, die Zahl der WLAN-Züge auf 38 erhöht.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/86659 ''Bahn baut Internet-Angebot im ICE aus.''] In: ''heise online.'' 13. März 2007.</ref><ref>Deutsche Bahn AG: ''Internet-Zugang im ICE wird ausgebaut.'' Presseinformation vom 14.&nbsp;März 2007</ref><ref name="connect-2008-01-21">[http://www.connect.de/news/Mehr-Zuege-mit-W-LAN-ausgestattet_573241.html ''Mehr Züge mit W-LAN ausgestattet.''] In: ''Connect.'' 21. Januar 2008</ref> In weiteren Stufen sollten (Stand: Januar 2008) schrittweise bis 2011 nahezu alle ICE-Strecken versorgt werden. Schritt für Schritt soll auch die Anzahl der mit Internetzugang versorgten ICE-Züge bis Ende 2011 auf alle ICE-Züge ausgedehnt werden.<ref>[http://www.searchnetworking.de/_misc/images/detail.cfm?pk=65757&fk=67191&uuid=0 Geplante Rolloutstufen I (2007 und 2008)] und [http://www.searchnetworking.de/_misc/images/detail.cfm?pk=65756&fk=67191&uuid=0 Geplante Rolloutstufen II (2009 und 2010/2011)] im Artikel [http://www.searchnetworking.de/themenkanaele/drahtlosenetzwerke/wirelesswan/articles/67191/ T-Mobile rollt mit Edge, HSDPA und WLAN schnelle Netze aus] von searchnetworking.de vom 29. Mai 2007</ref> Ende 2009 waren 69<ref name="dbwelt-2009-11-1">''WLAN nun auch in allen ICE&nbsp;3-Wagen.'' In: ''DB Welt.'' November 2009, S.&nbsp;15.</ref> ICE-Triebzüge sowie die ICE-Laufwege Hamburg–Fulda–Frankfurt am Main, Köln–Frankfurt am Main, Dortmund–Köln sowie Frankfurt am Main–Stuttgart–München mit WLAN ausgerüstet.


=== Medikamente ===
==== Fehlende Fahrrad-Mitnahmemöglichkeit ====
Die Einnahme von ''[[Antibiotika]]'' kann zu Durchfall führen, da sie nicht nur auf bakterielle Krankheitserreger wirken, sondern auch die Bakterien der physiologischen Darmflora schädigen. Das Spektrum des Antibiotika-assoziierten Durchfalls reicht von nur wenig, aufgeweichtem Stuhl bis hin zur [[''Clostridium difficile'']]-assoziierten Diarrhö mit der ernsten Komplikation einer [[Pseudomembranöse Colitis|Pseudomembranösen Colitis]].
Vielfach kritisiert wird die fehlende Möglichkeit, unverpackte Fahrräder in ICE-Zügen mitnehmen zu können – die Beförderungsbedingungen der Deutschen Bahn schließen eine [[Fahrradmitnahme]] im ICE aus.<ref name="db-bb-81">''Beförderungsbedingungen für Personen durch die Unternehmen der Deutschen Bahn AG (BB Personenverkehr)'', Punkt 8.1, mit Stand vom 1. September 2007: „In Zügen der Produktklasse ICE ist die Mitnahme von Fahrrädern ausgeschlossen.“</ref> Der [[Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club|ADFC]] verweist beispielsweise regelmäßig auf sich kontinuierlich verschlechternde Möglichkeiten der Fahrradmitnahme auf längeren Strecken, da in den letzten Jahren zahlreiche [[Interregio]]- und [[InterCity]]-Verbindungen (mit Fahrradmitnahme) durch ICE-Verbindungen ersetzt wurden.<ref name="spiegel-2007-12-07">[http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,521957,00.html ''Bahn erschwert Fahrrad-Mitnahme in Fernzügen'']</ref> Nach Angaben des ADFC ging die Zahl der Fahrradmitnahmen im deutschen Eisenbahn-Fernverkehr aufgrund dieser Angebotsreduzierung seit Mitte der neunziger Jahre von mehr als 500.000 auf 250.000 pro Jahr zurück (Stand: 2007).<ref name="spiegel-2007-12-07" /> Die Deutsche Bahn AG verweist im Gegenzug auf hohe Umbaukosten für die ICE-Flotte (im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich), verlängerte Haltezeiten in den Bahnhöfen sowie auf den lediglich saisonalen Charakter der Fahrradmitnahme, der den dauerhaften Entfall einer zweistelligen Sitzplatzanzahl je Zug nicht rechtfertigen würde.<ref name="spiegel-2007-12-07" /> Die aus der [[#Zukunft|zukünftigen]] [[DBAG ICx|ICx]]-Serie abgerufenen ICE-Züge (ab etwa 2018) sollen über eine Fahrradmitnahmemöglichkeit verfügen.<ref name="spon-2009-02-09">[http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,606959,00.html ''ICE nehmen Fahrräder frühestens 2020 mit.''] In: ''Spiegel Online.'' 11. Februar 2009.</ref>


Natürlich kann der Gebrauch und Missbrauch von abführenden Medikamenten, den so genannten ''[[Laxantien]]'', ebenfalls zu Durchfall führen. Insbesondere der Laxantienmissbrauch mit dem Ziel der Gewichtsreduktion führt zu Elektrolytverlusten, die ihrerseits zu Verstopfung oder im Extremfall zu lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen führen können.
In der Praxis können jedoch auch im ICE vollständig verpackte Fahrräder (vorausgesetzt sie überschreiten ein gewisses Maß nicht und können von einer Person getragen werden) sowie [[Faltrad|Falträder]] transportiert werden, diese gelten dann als „Traglast“ und können&nbsp;– wie ein normales Gepäckstück&nbsp;– kostenlos mitgenommen werden. Vereinzelte Fahrrad-Mitnahmemöglichkeiten im deutschen Hochgeschwindigkeitsverkehr bestehen lediglich in den seit Juni 2007 zwischen Stuttgart/München und Paris verkehrenden [[TGV#TGV POS|TGV-POS-Zügen]], die jeweils vier Fahrräder je Zug aufnehmen können. Darüber hinaus sollen nach Angaben des ADFC künftig auch im [[Thalys]] je vier Fahrradstellplätze pro Zug angeboten werden, es ist vorgesehen, die Züge im Verlauf des Jahres 2008 entsprechend umzubauen.<ref name="adfc-2007-12-06">Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.&nbsp;V.: [http://www.adfc.de/5184_1 ''Neuer Fahrplan, weniger Fahrradmitnahme.''] Presseinformation vom 6. Dezember 2007.</ref>


Diarrhö ist auch eine mögliche Nebenwirkung einiger ''weiterer Medikamente'', zum Beispiel Krebsmedikamenten ([[Zytostatika]]) und Eisenpräparaten, oder Nahrungsergänzungsmitteln wie zum Beispiel Vitamin C ([[Ascorbinsäure]]). Auch der übermäßige Konsum des Zuckeraustauschstoffs [[Sorbitol]] (z. B. in Kaugummis) wirkt abführend.
Lediglich der Großteil der ICE-T sowie ICE-TD sind für den Transport von bis zu 39 (ICE-T) beziehungsweise 10 (ICE-TD) Fahrrädern vorbereitet.<ref name="riechers-1991-179">Daniel Riechers: ''ICE – Neue Züge für Deutschlands Schnellverkehr.'' Transpress, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-71172-9, S.&nbsp;179&nbsp;f und 188.</ref> In der Praxis war nur in fünf im Verkehr mit der Schweiz eingesetzten Zügen zwischen 1999 und 2002 die Mitnahme von bis zu acht Fahrrädern je Triebzug möglich.


=== Malassimilationssyndrome ===
Siehe [[ICE T#Fahrrad-Mitnahmemöglichkeit|Fahrradmitnahme im ICE&nbsp;T]] und [[DBAG-Baureihe 605#Fahrrad-Mitnahmemöglichkeit|Fahrradmitnahme im ICE&nbsp;TD]].
Die „schlechte Verwertung“ von Nährstoffen wird als „[[Malassimilation]]“ bezeichnet. Es wird weiter unterschieden zwischen Krankheiten, bei denen die Nahrung nicht richtig „zerlegt“ wird ([[Maldigestion]]) und Krankheiten, bei denen die Aufnahme der aufgespaltenen Nahrungsbestandteile gestört ist ([[Malabsorption]]).


Zu einer Maldigestion führen die operative Entfernung des Magens ([[Gastrektomie]]), eine unzulänglich arbeitende Bauchspeicheldrüse ([[Exokrine Pankreasinsuffizienz]]), der Verlust von Gallensäuren oder der Verschluss der [[Gallenwege]]. Alle diese Erkrankungen haben gemein, dass die zur Aufspaltung der zugeführten Nahrung notwendigen [[Verdauungsenzyme]] nicht im Darm ankommen oder erst gar nicht, bzw. nicht in ausreichender Menge, produziert werden.
=== Wartungskonzept ===
[[Datei: ICE-Werk MH.jpg|miniatur|ICE-Werk München mit ICE&nbsp;1]]
{{Hauptartikel|Instandhaltung des Intercity-Express}}


Bei einer Malabsorption werden die Nährstoffe von der Darmschleimhaut nicht aufgenommen. Dies ist zum Beispiel bei der [[Zöliakie]] (Glutenunverträglichkeit), [[Morbus Whipple]], [[Amyloidose]] oder nach Entfernung des Dünndarms der Fall.
Die [[Instandhaltung]] erfolgt in sieben [[Bahnbetriebswerk|Betriebswerken]] nach einem gegenüber früheren Fahrzeugen weiterentwickelten Konzept in neu errichteten oder speziell für den ICE ertüchtigten Betriebswerken in [[Basel]], [[Berlin]], [[Dortmund]], [[Frankfurt am Main]], [[Hamburg]], [[Köln]], [[München]] und [[Leipzig]]. Zukünftig sollen die Züge auch in einem Werk der [[Société nationale des chemins de fer français|SNCF]] in [[Paris]] gewartet werden. [[Hauptuntersuchung (Bahn)|Hauptuntersuchungen]] sowie Beseitigungen von Unfallschäden erfolgen in den [[Ausbesserungswerk]]en [[Oppum|Krefeld-Oppum]] und [[Nürnberg]].


=== Weitere Ursachen ===
Zu den Besonderheiten zählt, dass die Züge auch während der Wartung in der Regel nicht getrennt werden. Die Wartung erfolgt dabei auf mindestens drei Ebenen gleichzeitig – unterhalb des Fahrzeugs, auf Einstiegshöhe sowie im Dachbereich. Die regelmäßigen Arbeiten erfolgen dabei in der Regel in Abhängigkeit von der [[Laufleistung]] in sieben Stufen von etwa 4000 bis 1,65 Millionen Kilometern. Die Standzeit bei kurzen Werkstattaufenthalten soll dabei nur eine Stunde betragen und überwiegend nachts stattfinden. Als weitere wesentliche Neuerung gilt die Funk-Vormeldung der im rechnergestützten Diagnosesystem hinterlegten Mängel per [[Datenfernübertragung]] noch während der Fahrt.<ref name="deutschebahn-1993-497">''ICE-Betriebswerk in München termingerecht in Betrieb.'' In: ''Die Deutsche Bahn.'' Nr.&nbsp;6, 1993, S.&nbsp;497&nbsp;f.</ref>
* Vergiftungen ([[Intoxikation]]en) mit beispielsweise Arsen, Quecksilber oder Pilzen
* [[Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen]]. Bei [[Morbus Crohn]] sind die Durchfälle typischerweise ohne Blutbeimengungen, bei [[Colitis ulcerosa]] dagegen blutig-schleimig.<ref name="HER457" />
* hormonelle (endokrine) Erkrankungen (z. B. [[Hyperthyreose]])
* psychische Auslöser (z. B. [[Stress]], [[Angst]])
* [[Reizdarmsyndrom]]


== Aktuelle Netzstruktur ==
== Diagnostik ==
Zur ärztlichen Basisdiagnostik bei Durchfallerkrankungen gehört eine Anamnese, bei der insbesondere Häufigkeit des Stuhlgangs, Stuhlbeschaffenheit und Schmerzen abgefragt werden sollten. Auslandsaufenthalte und Medikamenteneinnahmen sollten ebenfalls eruiert werden. Bei der grundlegenden körperlichen Untersuchung wird der Bauch abgetastet ([[Palpation]]) und abgehört ([[Auskultation]]), bei dieser Gelegenheit sollte auch auf Zeichen einer Austrocknung ([[Exsikkose]]) geachtet werden.<ref name="DRI457" /> Zusätzlich kann es nötig sein, den Stuhl in Augenschein zu nehmen (Stuhlvisite) sowie eine [[Rektaluntersuchung|digital-rektale Untersuchung]] durchzuführen.<ref name="KLB255" />
[[Datei:ICE Network.png|miniatur|ICE-Netz in Deutschland (2007).


Der Versuch, eventuell vorhandene Krankheitserreger nachzuweisen, ist in vielen Fällen – insbesondere unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten gesehen – nicht nötig.<ref name="HKSS828" /> Wegweisend kann die [[Mikroskopie]] des Stuhls auf weiße Blutkörperchen ([[Leukozyten]]) sein, die z. B. bei schwerem/längerem Krankheitsbild oder blutigem Durchfall veranlasst werden sollte. Ein Nachweis von Leukozyten spricht z. B. für Noro- und Rotaviren oder [[Protozoen]] als Erreger, können keine Leukozyten nachgewiesen werden, kann das für Salmonellen, Shigellen oder andere Bakterien sprechen.<ref name="KLB255" />
{| class="wikitable"
|<span style="color:darkred;">'''rot'''</span>
| Neubaustrecken
| bis 300&nbsp;km/h
|-
|<span style="color:darkorange;">'''orange'''</span>
| Neubaustrecken
| bis 280&nbsp;km/h
|-
|<span style="color:darkblue;">'''blau'''</span>
| Ausbaustrecken
| 200 bis 230&nbsp;km/h
|-
|<span style="color:darkgrey;">'''grau'''</span>
| sonstige Strecken
| bis 160&nbsp;km/h
|}]]
[[Datei:ICEtracks.png|miniatur|Takte und zulässige Höchstgeschwindigkeiten im deutschen ICE-Netz (2009)]]
{{Siehe auch|Liste der Intercity-Express-Linien}}


Weitere Untersuchungsmöglichkeiten sind beispielsweise:
Das ICE-System ist ein städteverbindendes Schnellzugnetz mit rund 180 [[Liste der Intercity-Express-Bahnhöfe|ICE-Bahnhöfen]]. Das Netz wird überwiegend im Ein-, teilweise im Zwei-Stunden-[[Taktfahrplan|Takt]] bedient; auf Ästen verkehren nur einzelne Züge. Von 130 ICE-Stationen in Deutschland werden rund 80 Bahnhöfe mindestens im Zweistundentakt angefahren, von rund 50 ICE-Bahnhöfen im Ausland rund 15. Durch die Überlagerung mehrerer Linien auf einem Teilstück ihres Laufweges entstehen taktähnliche Zeiten von etwa einer halben Stunde (Nürnberg–München, Köln–Frankfurt, Göttingen–Kassel–Fulda). Ergänzt wird das Verkehrsangebot von [[Verstärker (Verkehr)|Verstärkern]].
* Laboruntersuchungen des Blutes
* [[Endoskopie]] (z. B. [[Koloskopie]])
* Ultraschalluntersuchung des Bauches (Abdomen[[sonografie]])
* [[Laktosetoleranztest]]
* Untersuchungen von Nahrung, Trinkwasser, etc.


== Therapie ==
Im Vergleich zu anderen Hochgeschwindigkeitszügen weist das ICE-System mit etwa 70&nbsp;km<ref name="fehlt">Quelle fehlt</ref> einen vergleichsweise geringen durchschnittlichen Abstand zwischen den Halten auf. Ein Grund dafür liegt in der polyzentrischen Siedlungsstruktur Deutschlands, die keine zentrale Metropole (wie [[Paris]], [[Madrid]] oder [[Tokio]]) kennt. Kritisiert wird dabei die Unausgewogenheit der ICE-Linien. So zählen [[Horb am Neckar]] und [[Rottweil]] (je ca. 26.000 Einwohner), [[Bahnhof Montabaur|Montabaur]] (12.500 Einwohner) sowie [[Oldenburg in Holstein]] (9700 Einwohner) zu den [[Fernbahnhof#Kleine Orte mit Fernbahnhof|kleinsten Städten mit regelmäßigem ICE-Halt]]. Großstädte wie [[Chemnitz]] (243.000 Einwohner) und [[Krefeld]] (235.000 Einwohner) werden dagegen weder von ICE- noch IC-Zügen bedient.
Zunächst sollte – wie bei jeder Erkrankung – die Ursache des Durchfalls behoben bzw. bekämpft werden (kausale Therapie). Ist eine Klärung der Ursache nicht möglich oder nicht sinnvoll, können die Symptome bekämpft werden. So steht etwa mit ''[[Loperamid]]'' (''Imodium®'') aus der Gruppe der opioiden Medikamente ein Mittel zur Verfügung, das die Darmbewegungen (Darmmotilität) hemmt. Diese Medikamente können dem Patienten Linderung verschaffen, dürfen aber nicht bei schweren bakteriellen Darminfektionen eingesetzt werden, die mit Fieber und blutigem Durchfall einhergehen, da die Elimination der Krankheitserreger und die Ausscheidung von Giftstoffen (Toxinen) unterdrückt wird. Bei Kindern unter zwei Jahren kann Loperamid zudem ins Nervensystem vordringen und dort zu Atemhemmung und Delirium führen (Loperamid ist ein [[Opioid]]), während bei älteren Kindern und Erwachsenen der Übertritt ins Nervensystem durch die [[Blut-Hirn-Schranke]] verhindert wird. Aus diesem Grund darf Loperamid bei Kindern unter zwei Jahren nicht zum Einsatz kommen, und sollte bei Kindern zwischen zwei und zwölf Jahren nur sehr vorsichtig nach dem Körpergewicht dosiert werden. Grundsätzlich sollte Loperamid nur kurzfristig (max. 48&nbsp;Stunden) und bevorzugt als überbrückendes Reisemedikament bei schweren Durchfällen angewendet werden, bis man entsprechende ärztliche Versorgung erreicht.<ref>{{Literatur | Herausgeber = Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke | Titel = Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie | Jahr = 2009 | Verlag = Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag | Ort = München | Auflage = 10. | ISBN = 978-3-437-42522-6 | Seiten = 575 f.}}</ref><ref>Sökeland, Jürgen: ''Reisediarrhö'' Der Urologe. 2008. 47:757–758 {{DOI: 10.1007/s00120-008-1633-5}}</ref>


Eine sinnvolle Basistherapie ist in vielen Fällen der Verzicht auf Nahrung ([[Nahrungskarenz]]); die physiologische Darmflora kann außerdem mit Präparaten, die E. Coli oder Hefekulturen enthalten, unterstützt werden.
Die Führung von neuen Strecken und der Halt von ICE-Zügen ist oftmals stark umstritten. So entbrannte im Rahmen der Planung zur [[Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar]] ein jahrelanger Streit über die Frage, ob der [[Mannheim Hauptbahnhof|Mannheimer Hauptbahnhof]] von manchen ICE-Zügen (zwischen Stuttgart und Frankfurt am Main) ohne Halt umfahren werden soll.


Eine Therapie mit Antibiotika (z. B. mit ''[[Ciprofloxacin]]'' oder ''[[Cotrimoxazol]]'') ist meist nur bei Abwehrschwäche (z. B. AIDS, fortgeschrittenes Alter) oder besonders schwerem Verlauf angezeigt.<ref name="HKSS828" /> Keinesfalls angewendet werden dürfen Antibiotika bei durch EHEC ([[Enterohämorrhagische Escherichia coli|enterohämorrhagische E. Coli]]) verursachtem Durchfall, da sie in diesem Fall zu einem lebensgefährlichen Nierenversagen führen können. Gut untersucht ist die Gabe von Antibiotika bei der Reisediarrhö. Eine vorbeugende (prophylaktische) Gabe von Antibiotika sollte auf keinen Fall erfolgen, vor allem, weil sie die Entstehung von [[Antibiotikaresistenz|resistenten Erregern]] fördern kann.<ref name="HER819" /> Bei vorliegender Reisediarrhö kann die Dauer des Durchfalls mit der Einnahme von Antibiotika in einigen Fällen verkürzt werden.
Für Schnellfahrten (von wenigstens 200&nbsp;km/h) stehen in Deutschland zahlreiche [[Schnellfahrstrecke#Deutschland|Schnellfahrstrecken]] zur Verfügung. Neben [[Ausbaustrecke]]n, die seit den 1960er-Jahren für Schnellfahrten ausgebaut wurden, wurden ab 1991 fünf [[Deutsche Eisenbahn-Neubaustrecken|deutsche Neubaustrecken]] für Fahrgeschwindigkeiten zwischen 250 und 300&nbsp;km/h in Betrieb genommen, weitere sind in Bau beziehungsweise Planung. Neben Hochgeschwindigkeitsstrecken befahren ICE-Züge das Bestandsnetz mit bis zu 160&nbsp;km/h. Größere Abschnitte mit besonders niedrigen Fahrgeschwindigkeiten bestehen im regelmäßig durch den ICE befahrenen Netz dabei u.&nbsp;a. auf der [[Geislinger Steige]] (70&nbsp;km/h über sieben Kilometer), auf der [[Frankenwaldbahn]] (12 Kilometer mit 70&nbsp;km/h, mit [[Neigetechnik]] 80 bis 110&nbsp;km/h) und im Bereich des [[Schwarzkopftunnel]]s (70&nbsp;km/h). Mit einer [[Schnellfahrstrecke#Deutschland|Reihe von Neubauvorhaben]] soll ein Teil der Lücken im deutschen Hochgeschwindigkeitsnetz in den nächsten Jahren geschlossen werden.


Die wichtigste Maßnahme – vor allem bei länger andauerndem Durchfall – ist der Ersatz des verloren gegangenen Wassers und der [[Elektrolyte]]. Dies kann – je nach Schwere des Durchfalls – oral oder [[parenteral]] (mittels eines [[Peripherer Venenkatheter|venösen Zugangs]]) erfolgen. Dazu stehen fertige Elektrolytmischungen zur Verfügung, es kann aber auch auf eine selbst hergestellte [[Orale Rehydratationslösung|orale Rehydratationslösung]] zurückgegriffen werden. Dies ist insbesondere in Entwicklungsländern relevant, da dort Durchfallerkrankungen wie Cholera regelmäßig vorkommen, entsprechende Medikamente aber oft nicht zur Verfügung stehen. Die [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) empfiehlt derzeit folgende Elektrolytmischung pro Liter sauberem (oder abgekochtem) Trinkwasser<ref name=who_unicef_ors>{{cite web|title = Oral Rehydration Salts: Production of the new ORS | author = [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]], [[UNICEF]]| url = http://libdoc.who.int/hq/2006/WHO_FCH_CAH_06.1.pdf|format = pdf| accessdate=2010-12-21}}</ref>:
[[Datei: ICE-Protestpostkarte-1994 1.jpg|miniatur|Protestpostkarte gegen die im Bau befindliche [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt|Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt]] (Bürgerinitiative ''Das bessere Bahnkonzept'', 1994). Rund die Hälfte der 107&nbsp;km langen Strecke soll in Tunneln und auf Brücken verlaufen.]]
Kritiker weisen auf die hohen Kosten und den enormen Aufwand hin, mit denen die Hochgeschwindigkeits-[[Neubaustrecke]]n durch oftmals [[Mittelgebirge|mittelgebirgiges]] Gelände getrieben werden. Mit einer Ausnahme verlaufen alle deutschen Neubaustrecken zwischen etwa einem Viertel ([[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main|Neubaustrecke Köln–Rhein/Main]]) und etwa der Hälfte ([[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt|Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt]]) ihrer Länge in Tunneln und auf Brücken. Lediglich die im [[Norddeutsches Tiefland|Norddeutschen Tiefland]] liegende [[Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin|Neubaustrecke Berlin- Wolfsburg]] kommt ohne Tunnel aus. Andererseits liegen die durchschnittlichen Reisegeschwindigkeiten auf Altstrecken im Mittelgebirge derzeit häufig im niedrigen Bereich, beispielsweise zwischen Erfurt und Leipzig bei 100 km/h oder zwischen Leipzig und Bamberg bei nur 88 km/h.


* 2,6 g [[Natriumchlorid]] (Kochsalz)
Zu den am stärksten durch alle Zuggattungen (Güter-, Regional- und Fernverkehr einschließlich ICE) belasteten Strecken zählen unter anderem der Korridor zwischen Mannheim und Frankfurt/Mainz (mit der [[Riedbahn]]) mit etwa 650 Zugfahrten pro Tag,<ref name="fnp-2007-06-20">[http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=3800032 ''Mehdorn: ICE-Strecke Ressourcen schonend – Finanzierung unklar.''] In: [[Frankfurter Neue Presse]] vom 20. Juni 2007; präzisiert nach Angaben der Pressestelle der DB Netz, Frankfurt, vom 26. Juni 2007</ref> die [[Bayerische Maximiliansbahn#Ausbaustrecke Augsburg–München|Schnellfahrstrecke Augsburg–München]] mit etwa 300 Zügen täglich, die [[Kinzigtalbahn (Hessen)|Kinzigtalbahn]] zwischen [[Hanau]] und Fulda sowie die Strecken von Köln über Düsseldorf nach Dortmund sowie über Hagen nach Hamm.
* 13,5 g [[Glukose]] (Traubenzucker)
* 2,9 g [[Natriumcitrat]]
* 1,5 g [[Kaliumchlorid]]


Neben der Zufuhr an Elektrolyten wird durch den zugesetzten Zucker die Aufnahme des Wassers in den Körper erleichtert, da Glukose stets zusammen mit Natrium aus dem Darm aufgenommen wird, und dem Natrium dann passiv Wasser nachfolgt.
=== Nord-Süd-Verbindungen ===
Falls fertige Rehydratationslösungen nicht zur Verfügung stehen, kann diese Mischung näherungsweise auch selbst hergestellt werden. Hierzu werden folgende Zutaten in einem bestimmten Verhältnis in einem Liter (gekochtem und abgekühltem) Trinkwasser (z. B. Mineralwasser ohne Kohlensäure) gelöst:<ref>{{Internetquelle | url=http://rehydrate.org/ors/made-at-home.htm | titel=Oral Rehydration Salts – Solutions: Made at Home | sprache=en | zugriff=2011-02-01}}</ref>
Das Netz ist vor allem strukturiert durch sechs Nord-Süd-Hauptstränge, die entweder unmittelbar oder durch Überlagerung mehrerer Linien im Stundentakt bedient werden:<ref name="Netz-Winter-2008">[http://www.bahn.de/p/view/mdb/pv/pdf/regional/streckenfahrpl_ne/MDB51296-ice_2008_wi.pdf ICE-Netzplan Winter 2008] (PDF)</ref>


* 1/4 Teelöffel Salz (für Natriumchlorid)
* von Hamburg-Altona über Hannover, Göttingen, Kassel-Wilhelmshöhe, Frankfurt (Main) und Mannheim, weiter über Karlsruhe, Baden-Baden und Freiburg nach Basel (ICE-Linie 20) oder unmittelbar nach Stuttgart (ICE-Linie 22)
* 2 ''Ess''löffel Zucker oder Honig (für Glukose)
* von Hamburg-Altona beziehungsweise Bremen über Hannover, Göttingen, Kassel-Wilhelmshöhe, Fulda und Würzburg, weiter über Nürnberg und Ingolstadt oder Donauwörth und Augsburg nach München (ICE-Linie 25, [[Flügelzug]] bis Hannover)
* 1/4 Teelöffel Backpulver (für Natriumbikarbonat bzw. Natriumcitrat)
* von Hamburg-Altona über Berlin, Leipzig, Jena-Paradies, Nürnberg und Augsburg oder Ingolstadt nach München (ICE-Linie 28)
* 1/2 Tasse Orangensaft oder 1–2 zerdrückte Bananen (für Kalium)
* von Berlin über Wolfsburg, Braunschweig, Hildesheim, Göttingen, Kassel-Wilhelmshöhe, Fulda, Hanau, Frankfurt (Main) und Mannheim, weiter über Karlsruhe, Offenburg und Freiburg nach Basel (ICE-Linie 12) oder über Stuttgart, Ulm und Augsburg nach München (ICE-Linie 11)
* von Amsterdam oder Dortmund über Duisburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt (Main) Flughafen und Mannheim, weiter über Karlsruhe, Offenburg und Freiburg nach Basel (ICE-Linie 43) oder über Stuttgart, Ulm und Augsburg nach München (ICE-Linie 42)
* von Amsterdam über Duisburg und Düsseldorf (ICE-Linie 78) oder von Brüssel über Lüttich und Aachen (ICE-Linie 79), weiter über Köln, Frankfurt (Main), Würzburg, Nürnberg und Ingolstadt nach München (ICE-Linie 41)


''(keine offiziellen Angaben der WHO)''
=== West-Ost-Verbindungen ===
Hinzu kommen zwei [[Westen|West]]-[[Osten|Ost]]-Querverbindungen, ebenfalls im Stundentakt:<ref name="Netz-Winter-2008" />


Obwohl dieses Rezept eine halbwegs gute Annäherung an die von der WHO empfohlene Zusammensetzung ist, wird sie aufgrund der potentiellen Risiken (z .B. falsche Zubereitung) nicht für Kinder unter fünf Jahren empfohlen, da diese besonders sensibel auf Elektrolytschwankungen reagieren.<ref name="DtAeBl">Koletzko, Sibylle; Osterrieder, Stephanie: ''Akute infektiöse Durchfallerkrankung im Kindesalter.'' Deutsches Ärzteblatt International. 2009. 106(33): 539-47 {{DOI: 10.3238/arztebl.2009.0539}}</ref> Es finden sich zahlreiche Abweichungen dieser selbst hergestellten Lösung im Internet, die jedoch größtenteils auf den veralteten Empfehlungen der WHO basieren.
* von Berlin über Hannover, Bielefeld und Hamm, weiter über Dortmund, Essen, Duisburg und Düsseldorf nach Köln/Bonn&nbsp;Flughafen beziehungsweise über Hagen und Wuppertal nach Bonn (in Tagesrandlage weiter nach Koblenz oder Trier, ICE-Linie 10, [[Flügelzug]] ab Hamm)
* von Dresden über Leipzig, Erfurt, Fulda, Frankfurt (Main) und Mainz nach Wiesbaden, ''einzelne Züge'' über Darmstadt, Mannheim und Kaiserslautern nach Saarbrücken (ICE-Linie 50, [[Flügelzug]] ab Frankfurt<!-- Stimmt das? -->)


Die früher gebräuchliche Elektrolyttherapie mit einer Kombination aus Softdrink (z. B. [[Coca-Cola]]) und Salzgebäck wird hingegen nicht mehr empfohlen. Coca-Cola enthält mehr als acht Mal so viel Zucker (≥110 g/L) wie von der WHO für die Rehydratationslösung empfohlen und weist somit eine massiv erhöhte [[Osmolarität|osmolare]] Aktivität auf (bis zu 780 mOsm/L), durch die Wasser gebunden und der Durchfall in aller Regel verstärkt wird. Der dadurch entstandene relative Natriumüberschuss im Blut ([[Hypernatriämie]]) sowie der nicht abgedeckte (und durch Coca-Cola verstärkte)<ref>V. Tsimihodimos, V. Kakaidi, M. Elisaf. ''Cola-induced hypokalaemia: pathophysiological mechanisms and clinical implications.'' International Journal of Clinical Practice. 63 (6), 900-902 {{DOI|10.1111/j.1742-1241.2009.02051.x}}</ref> Mangel an Kalium ([[Hypokaliämie]]) belasten das ohnehin schon verschobene Elektrolytgleichgewicht im Körper. <ref name="DtAeBl" /><ref name=who_cdd_93.44>{{cite web|title = WHO/CDD/93.44: The selection of fluids and food for home therapy to prevent dehydration from diarrhoea: Guidelines for developing a national policy|author = [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]]: Programme for the Control of Diarrhoeal Diseases|url = http://whqlibdoc.who.int/hq/1993/WHO_CDD_93.44.pdf|format = pdf| accessdate=2010-12-21}}</ref>
=== Nebenäste in Deutschland ===
[[Datei:ICE Bahnhof TUT-2.jpg|miniatur|ICE-T auf der [[Gäubahn (Stuttgart–Singen)|Gäubahn]] zwischen Zürich und Stuttgart im [[Bahnhof Tuttlingen]]]]

Neben den Hauptsträngen in Nord-Süd-Richtung gibt es noch einen Nebenstrang<ref name="Netz-Winter-2008" />:
* von Hamburg über Bremen, Münster und Dortmund, weiter über Essen, Duisburg und Düsseldorf oder Hagen und Wuppertal, weiter über Köln, Bonn, Koblenz, Mainz, Frankfurt (Main) (ICE-Linie 31, ICE-Linie 42, ICE-Linie 91, einzelne Züge)

Diese Routen gehörten zu Zeiten der Deutschen Teilung (Intercity-Verkehr) noch zu den Haupträgern, spielen heute jedoch eine eher untergeordnete Rolle.

Über das Kernnetz hinaus führen innerhalb [[Deutschland]]s Zugläufe<ref name="Netz-Winter-2008" />
* von Berlin nach Rostock (ICE-Linie 28, einzelne Züge)
* von Berlin nach Stralsund (ICE-Linie 28, einzelne Züge)
* von Hamburg nach Lübeck (ICE-Linie 25, ICE-Linie 75, einzelne Züge)
* von Hamburg nach Kiel (ICE-Linie 20, ICE-Linie 22, ICE-Linie 28, ICE-Linie 31, einzelne Züge)
* von Hamburg nach Flensburg (ICE-Linie 76, einzelne Züge)
* von Bremen nach Oldenburg (ICE-Linie 22, ICE-Linie 25, einzelne Züge)
* von Köln über Bonn und Koblenz nach Trier (ICE-Linie 10, einzelne Züge)
* von München nach Garmisch-Partenkirchen (ICE-Linie 25, ICE-Linie 28, ICE-Linie 41, einzelne Züge)
* von Nürnberg über Regensburg nach Passau (ICE-Linie 31, ICE-Linie 91, Zweistundentakt)

=== ICE Sprinter ===
{{Hauptartikel|ICE Sprinter}}

Als ''ICE&nbsp;Sprinter'' verkehren morgens und abends insgesamt sieben ICE-Züge auf fünf Relationen zwischen [[Berlin]], [[Frankfurt am Main]], [[Hamburg]], [[Köln]] und [[München]]. Die Züge bedienen dabei keine oder nur wenige Zwischenhalte und verkehren in einer Fahrzeit von etwa dreieinhalb bis vier Stunden, etwa eine halbe Stunde kürzer als die Züge des [[Taktfahrplan]]s. Als einzelne Zwischenhalte werden [[Düsseldorf]], [[Duisburg]], [[Essen]] und [[Hannover]] bedient.

Die Züge sind reservierungspflichtig (16,50 Euro in der ersten Klasse, 11,50 Euro in der zweiten Klasse). Im Fahrpreis enthalten sind Tageszeitungen, in der ersten Klasse auch ein Frühstück beziehungsweise Abendessen sowie Getränke. Teilweise verkehren die Züge im Vor- oder Nachlauf weiter als reguläre ICE-Züge.

=== Weiterführungen im Ausland ===

Einzelne ICE-Züge werden&nbsp;– zum Teil abweichend von ihren Stammstrecken&nbsp;– ins Ausland weitergeführt:<ref name="Netz-Winter-2008" />

[[Datei: ICE Network Austria.svg|miniatur|300px|Weiterführungen nach Österreich]]

* von Hamburg über [[Lübeck]] nach [[Kopenhagen]] (Dänemark, ICE-Linie 75, einzelne Züge)
* von Hamburg über [[Flensburg]] nach [[Aarhus]] (Dänemark, ICE-Linie 76, einzelne Züge)
* von Duisburg über Oberhausen und [[Arnheim]] nach Amsterdam (Niederlande, ICE-International-Linie 78, Zweistundentakt) mit ICE 3M
* von Köln über Aachen und [[Lüttich]] nach Brüssel (Belgien, Anschluss zum [[Eurostar Group Ltd|Eurostar]] nach [[London]], ICE-International-Linie 79, einzelne Züge) mit ICE 3M
* von Saarbrücken über [[Baudrecourt (Moselle)#Eisenbahn|Abzweig Baudrecourt]] nach Paris (Frankreich, ICE-Linie 82, Vierstundentakt) mit ICE 3MF
* von Basel nach [[Interlaken]] oder [[Zürich]] (Schweiz, ICE-Linie 12, ICE-Linie 20, einzelne Züge) mit schweiztauglichen ICE 1.
* von München über [[Kufstein]] nach Innsbruck (Österreich, ICE-Linie 11, einzelne Züge)
* von München über Salzburg und Linz nach Wien (Österreich, ICE-Linie 90, einzelne Züge)
* von Passau über Linz nach Wien (Österreich, ICE-Linie 91, Zweistundentakt)

Am 10. Juni 2007 wurde der Regelbetrieb der Hochgeschwindigkeitsstrecke [[LGV Est européenne]] Paris–Straßburg mit Abzweig nach Saarbrücken eröffnet.<ref>[http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1179846645579.shtml ''ICE fährt nach Paris.''] In: ''Kölnische Rundschau.'' 25. Mai 2007.</ref> Seitdem fahren von Frankfurt (Main) über Saarbrücken nach Paris [[ICE 3#ICE 3MF|ICE-3MF]]-Zuggarnituren. Gleichzeitig verkehren der [[TGV POS]] von Paris nach Stuttgart, seit Dezember 2007 auch bis München. Mittelfristig ist auch eine ICE-Verbindung nach [[Prag]] geplant. 35.000 Reisende sind täglich im grenzüberschreitenden Verkehr der Deutschen Bahn unterwegs.<ref>''Nach Paris&nbsp;– so schnell wie noch nie.'' In: ''mobil.'' Juni 2007, S.&nbsp;50.</ref>

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wurde ein weitgehender Zwei-Stunden-ICE-Takt zwischen Wien und Frankfurt eingeführt. Einige Züge fahren weiter nach Dortmund.

Die im internationalen ICE-Verkehr nach den Niederlanden, Belgien und Frankreich ([[ICE 3M]] und [[ICE 3MF]]) eingesetzten Triebzüge sind [[Interoperabilität im Schienenverkehr|mehrsystemfähig]]. Die Triebzüge, die in die Schweiz fahren, verfügen über einen zusätzlichen, „Schweizer“ Stromabnehmer (mit schmalerer Schleifleiste). Diese sind auch für die Schweizer Zugsicherungssysteme [[Integra-Signum]] und [[ZUB 121]] ausgerüstet.

Etwa 70 Prozent der Auslandsverbindungen von DB Fernverkehr werden durch den ICE erbracht.<ref name="dbwelt-2007-11-01">''Mit dem ICE direkt nach Kopenhagen.'' In: ''DB Welt.'' November 2007, S.&nbsp;1</ref>
[[Datei: ICE 401 070 Unter Oberndorf.jpg|miniatur|401&nbsp;070 auf der [[Westbahn (Österreich)|Westbahn]] bei Unter Oberndorf am 11. Juni 2006 als ICE&nbsp;766 von Wien nach Innsbruck]]

=== Binnen-ICE in Österreich ===
Zwischen Innsbruck und Wien verkehrte zwischen 1998 und 2007 ein Zugpaar, welches aus ICE&nbsp;1 gebildet wurde. Zwischen Dezember 2007 und Dezember 2010 wurde zwischen Wien und Bregenz ein aus ICE T (Reihe DB&nbsp;411/ÖBB&nbsp;4011) bestehendes Zugpaar geführt.

Wie in Österreich für Fernverkehrszüge üblich, verkehren auch die ICE innerhalb Österreichs zuschlagfrei.

=== Binnen-ICE in der Schweiz ===
Es existieren&nbsp;– um Standzeiten oder Leerfahrten zu vermeiden&nbsp;– vorwiegend in den Randstunden zehn ICE-Umläufe, welche nur innerhalb der Schweiz verkehren, von Basel SBB nach Interlaken Ost, Zürich, Bern und zurück.

Diese Züge haben, obwohl sie im Kursbuch als ICE bezeichnet werden, häufig die Haltestellenfrequenzen eines [[Interregio]]s oder eines [[EuroCity]], so dass sie auch an kleineren Bahnhöfen wie [[Liestal]] oder [[Sissach]] halten. Diese ICEs verkehren, wie alle Tageszüge in der Schweiz, zuschlagfrei.

=== Pünktlichkeit ===
Die [[Stiftung Warentest]] wertete zwischen dem 23.&nbsp;September und 31.&nbsp;Oktober 2007 (ohne Streiktage) die Ankunftszeiten von Zügen an ihren Endbahnhöfen in zehn Großstädten, zwischen 6 und 24&nbsp;Uhr, aus. Von 13.228 untersuchten ICE-Zügen waren 38 Prozent vier oder mehr Minuten verspätet.<ref name="test-2008-2-78">''Geheimnis gelüftet.'' In: ''test.'' Nr.&nbsp;2, 2008, {{ISSN|0040-3946}}, S.&nbsp;78–82.</ref>
Die Deutsche Bahn wies das Ergebnis der Erhebung zurück und sprach von einer Gesamtpünktlichkeit im Personenverkehr von „deutlich über 90 Prozent“ im Jahr 2007, ohne konkretere Zahlen zu nennen.<ref name="db-2008-01-24">Deutsche Bahn AG: ''Pünktlichkeit der Deutschen Bahn auf hohem Niveau.'' 24. Januar 2008 (Presseinformation).</ref>

Bei einer ähnlichen Untersuchung der Stiftung Warentest wurde 2001 eine Pünktlichkeitsquote von 54 Prozent ermittelt, wobei Züge ab zwei Minuten Verspätung als nicht mehr pünktlich gewertet wurden. Dabei wurden die Ankunftszeiten von 2030 ICE-Zügen an acht Bahnhöfen zwischen dem 6. und 29. Juni 2001 per Hand erfasst.<ref name="test-2001-9-69">''Anschluss verpasst.'' In: ''test.'' Nr.&nbsp;9, 2001, S.&nbsp;69–73.</ref> Eine Untersuchung nach denselben Kriterien ergab 1999 eine Pünktlichkeitsquote von 35 Prozent. Dabei wurden die Ankunftszeiten von 1.750 ICE-Zügen an acht Bahnhöfen zwischen dem 5. und 14. Juni 1999 per Hand erfasst.<ref name="test-1999-9-74">''Zu viel kassiert.'' In: ''test.'' Nr.&nbsp;9, 1999, S.&nbsp;74–78.</ref> 1997 wurde eine Pünktlichkeitsquote von 56 Prozent ermittelt (Basis: Ankunftszeiten von 1.454 ICE-Zügen an zehn Bahnhöfen zwischen 3. und 16. Juni 1997).<ref name="1997-8-82">''Zu spät in die Zukunft.'' In: ''test.'' Nr.&nbsp;8, 1997, S.&nbsp;82–84.</ref>

== Tarifliche Regelungen ==
=== Deutschland ===
{{Hauptartikel|Preissystem der Deutschen Bahn}}

Der ICE-Verkehr unterliegt [[Tarifbestimmungen|tariflich]] der ''Produktklasse ICE'' (vormals ''Produktklasse A''), der höchsten der drei Produktklassen des DB Personenverkehrs. Zu ihr gehören daneben noch ICE&nbsp;Sprinter, [[Railjet]], [[Train à grande vitesse|TGV]] und [[Thalys]], bis 2006 auch [[Cisalpino AG|Cisalpino]]. Für gleiche [[Verkehrsverbindung|Relationen]] werden im ICE-Verkehr in der Regel höhere Tarife erhoben als niedrigeren Produktklassen (IC/EC: InterCity/EuroCity, C: Regionalverkehr). Der Aufschlag variiert je nach Relation, teilweise wird kein Aufschlag berechnet. Der ICE-Mindestpreis für kurze Strecken beträgt sonst sieben Euro (zum Vergleich: beim IC-Tarif beträgt der Mindestpreis 6,00&nbsp;Euro, im Nahverkehr 1,30&nbsp;Euro). Seit dem Jahr 2007 wird bei ICE-Fahrten stets die gesamte Reisestrecke zum ICE-Tarif berechnet, unabhängig davon, auf welchen Teilstrecken man tatsächlich einen ICE nutzt.

ICE-Fahrkarten können frühestens drei Monate vor ihrem ersten Geltungstag erworben werden. Für Gruppenreisen liegt der Vorlauf bei bis zu zwölf Monaten, soweit der entsprechende Fahrplan bereits bekannt ist.<ref name="db-bb-21">''Beförderungsbedingungen für Personen durch die Unternehmen der Deutschen Bahn AG (BB Personenverkehr)'', Punkt 2.1, mit Stand vom 1. September 2007</ref>
Ab einer Reiseweite von 100&nbsp;km sind ICE-Fahrkarten je zwei Tage für Hin- und Rückfahrt gültig.<ref name="db-bb-21"/> Durch [[Frühbucherrabatt]]e kann die Gültigkeit auf bestimmte Züge eingeschränkt werden. Ein Teil der ICE-Reisenden nutzt die Kundenkarte [[BahnCard]], die Rabatte gewährt. Einzelne Sonderangebote (zum Beispiel das ''[[Lidl]]-Ticket'') räumen Rabatte ohne vorherige Festlegung auf bestimmte Züge ein, teilweise werden bestimmte Reisetage (Freitag, vereinzelt auch Sonntag) ausgeschlossen (zum Beispiel ''[[Tchibo]]-Ticket'').

Eine Sitzplatzreservierung ist für ICE-Reisen nicht zwingend vorgeschrieben (Ausnahme: ICE&nbsp;Sprinter). Sie sind seit 1.&nbsp;Februar 1995 kostenpflichtig. In Verbindung mit einem Fahrscheinkauf sowie bei Umbuchungen wurden je Platz drei D-Mark berechnet, ohne Fahrschein neun D-Mark.<ref name="sz-1995-23-1">''Platzreservierungen nicht mehr kostenlos.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;23, 1995, S.&nbsp;1.</ref> Zum gleichen Stichtag wurden Reservierungen bis kurz vor Abfahrt des Zuges möglich – zuvor lag die Mindest-Vorlaufzeit bei 24 Stunden.<ref name="sz-1995-30-22">''Kein Licht im Tarif-Tunnel der Deutschen Bahn.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' Nr.&nbsp;30, 1995, S.&nbsp;22.</ref> Reservierungen kosten (Stand: 2010) vier Euro pro Person in der zweiten Klasse beziehungsweise fünf Euro in der ersten Klasse, jeweils für bis zu zwei Fernverkehrszüge pro Fahrtrichtung. Abweichende Preise gelten, wenn eine Reservierung zusammen mit dem Fahrschein im Internet oder am Automaten erworben wird, für Familien, Gruppen und Pendler sowie im ICE&nbsp;Sprinter. Für Vielfahrer mit BahnCard (so genannte [[bahn.comfort]]-Kunden) wird ein spezielles Kontingent an reservierbaren sowie nicht reservierbaren Plätze vorgehalten.

Vor der Einführung des [[Preis- und Erlösmanagement Personenverkehr|reformierten Preissystems Ende 2002]] galten zahlreiche spezielle ICE-Sonderangebote. Neben dem ''ICE-Sparpreis'' und dem ''ICE-Supersparpreis'' wurde zum 1. April 1999 beispielsweise ein befristetes ''ICE-Sonntagmorgen-Ticket'' für Fahrten am Sonntagmorgen zwischen 5 und 14 Uhr eingeführt.<ref name="eri-1999-3-58">''Tariferhöhung.'' In: ''Eisenbahn-Revue International.'' Nr.&nbsp;3, 1999, S.&nbsp;58.</ref>

=== Weitere Länder ===
;Niederlande
In den Niederlanden wird für Fahrten mit dem „[[ICE International|ICE&nbsp;International]]“ ein Zuschlag von zwei&nbsp;Euro erhoben (Stand: 1.&nbsp;Januar 2005). In Monats- und Jahreskarten ist dieser Zuschlag bereits enthalten.

;Österreich
Auf den österreichischen Strecken (Wien–Innsbruck–Bregenz, Wien–Salzburg–(München), Wien–Passau–(Hamburg), Innsbruck–Kufstein–(Berlin)) wird kein Zuschlag erhoben.

;Schweiz
Auch auf den Schweizer Strecken bis zu den Endbahnhöfen in Zürich, Interlaken oder Chur und den Binnen-ICE-Zügen (siehe oben) wird kein Zuschlag erhoben.

In der Schweiz und in Österreich bringt der ICE bei vergleichbarem Komfort kaum eine Zeitersparnis. Das liegt an der Länge der Strecke und am Schienennetz, das in der Regel nur Geschwindigkeiten von 160 und abschnittsweise von 200&nbsp;km/h zulässt.

;Frankreich
ICEs auf der innerfranzösischen Relation Paris–Forbach verkehren nach TGV-Tarif, einschließlich der darin enthaltenen Reservierungspflicht.
<!---
; Dänemark
--->

== Würdigungen ==
[[Datei: ICE stamp 2006.jpg|miniatur|Wohlfahrtsmarke der Post (2005)]]

Zum Beginn der planmäßigen Fahrten des ICE am 2.&nbsp;Juni 1991 und zum 750. Jahrestag der Stadt Hannover wurde eine Gedenkmedaille in einer Auflage von 2000 Stück geprägt. Am 5. Oktober 2006 erschien bei der [[Deutsche Post AG|Deutschen Post AG]] im Rahmen einer [[Wohlfahrtsmarke]]nserie aus vier [[Briefmarke]]n eine Marke zum ICE&nbsp;3 zu 55+25 [[Cent (Währung)#Der Eurocent|Eurocent]].

== Literatur ==
* Heinz Kurz: ''InterCityExpress. Die Entwicklung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland.'' EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-228-7.
* Daniel Riechers: ''ICE. Neue Züge für Deutschlands Schnellverkehr.'' Transpress, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-71172-9.
* Wolfram O. Martinsen, Theo Rahn: ''ICE. Zug der Zukunft.'' 3. Auflage. Hestra, Darmstadt 1997, ISBN 3-7771-0272-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|ICE}}
{{Commonscat|Diarrhea}}
{{Wiktionary}}
{{Commons|ICE}}
* [http://www.db.de/site/hochgeschwindigkeit/de/start.html Informationsangebot der Deutschen Bahn AG zum 15-jährigen ICE-Jubiläum]
* {{DBAG-ICE-Netzplan-URL}}
* [http://www.ice-fansite.de/ ICE-Fansite.de&nbsp;– Private Website zum ICE]
* [http://www.hochgeschwindigkeitszuege.com/germany/index_ice_strecken.htm Website zum ICE-Streckennetz]

== Fußnoten ==
<references group="F"/>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[uk:Діарея]]
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[[vi:Tiêu chảy]]
[[zh:腹瀉]]
[[zh-min-nan:Làu-sái]]

Version vom 2. Juni 2011, 22:27 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
A09 Diarrhoe und Gastroenteritis
K52.9 Nichtinfektiöse Gastroenteritis und Kolitis
K59.1 Funktionelle Diarrhoe
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Durchfall (medizinisch Diarrhö oder Diarrhoe, von Vorlage:ELSalt ‚Durchfall‘, aus diá διά ‚durch‘ und rhéō Vorlage:Polytonisch ‚fließen‘) wird die zu häufige Abgabe von zu flüssigem Stuhl bezeichnet. Durchfall kann ein Symptom vieler Erkrankungen (z. B. Infektionen, Nahrungsmittelvergiftungen, Tumoren) sein. Weltweit erkranken pro Jahr schätzungsweise rund 4 Milliarden Menschen an Durchfall, 7,5 Millionen Menschen (vor allem Kinder) sterben an den Folgen.[1]

Die normale Frequenz (dreimal am Tag bis dreimal die Woche) und Konsistenz (kaum geformt bis hart) des Stuhlgangs unterscheiden sich zwischen verschiedenen Menschen.[1] Auch die subjektive Einschätzung, was „normaler“ Stuhlgang sei, unterscheidet sich stark.[1] Als medizinische Definition von Durchfall bei Erwachsenen gilt ein Stuhlgewicht von über 200–250 g pro Tag, bei zu häufiger Frequenz und zu hohem Wasseranteil.[2]

Ein akuter Durchfall verläuft meist leicht und heilt ohne weitere Maßnahmen (z. B. Medikamente) ab. Schwerer und länger andauernder Durchfall dagegen kann aufgrund des Wasser- / Elektrolytverlusts gefährlich sein und einer (medikamentösen) Therapie bedürfen.

Von der Diarrhö abzugrenzen ist die Pseudodiarrhö, z. B. im Rahmen eines Reizdarmsyndroms. Dabei sind zwar Stuhlfrequenz und Wassergehalt gesteigert, das Stuhlgewicht aber nicht krankhaft erhöht. Ebenfalls kein Durchfall im eigentlichen Sinne ist die paradoxe Diarrhö mit eher vermindertem Stuhlgewicht, die Symptom eines Darmkrebs sein kann.[3]

Einteilung des Durchfalls

Einteilung nach der Dauer

Nach der Dauer des Durchfalls kann – etwas unscharf – eine akute von einer chronischen Diarrhö unterschieden werden. Die akute Diarrhö dauert bis maximal zwei bis drei Wochen[1] und hat meist infektiöse oder toxische Ursachen. Länger andauernde Durchfälle werden als chronische Diarrhöen bezeichnet, für die viele Ursachen wie Nahrungsmittelintoleranzen, chronische Darmerkrankungen oder Tumoren in Frage kommen.

Einteilung nach der Krankheitsentstehung

Durchfall kann weiter nach dem Pathomechanismus, also danach, wie die Krankheit entsteht, unterschieden werden. Die Krankheiten und Mechanismen werden im Detail unter „Ursachen“ erklärt.

Formen der Diarrhö nach Krankheitsentstehung[3][4]
Diarrhö-Form Pathomechanismus Mögliche Ursachen (Beispiele)
Osmotische Diarrhö Nicht aufgenommene Nahrungsbestandteile, Medikamente oder andere Stoffe ziehen Wasser osmotisch in das Darmlumen Laktoseintoleranz, Zöliakie, Sprue, Einnahme von Laxantien, übermäßiger Sorbitol-Konsum
Sekretorische Diarrhö Die Darmschleimhaut sezerniert aktiv Wasser oder Elektrolyte, denen Wasser folgt Nahrungsmittelvergiftungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Einnahme von Laxantien
Exsudative Diarrhö Durch Entzündungen der Darmschleimhaut werden dem Stuhl Schleim und Blut beigemengt Invasive Bakterien, Parasiten, Kolonkarzinom, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Hypermotile Diarrhö Durch eine Steigerung der Darmbewegungen und dadurch eine kürzere Verweildauer des Stuhls im Darm, kann nicht genug Flüssigkeit aufgenommen werden. Hyperthyreose, Reizdarmsyndrom, diabetische Polyneuropathie
Steatorrhoe (Fettstuhl) Es sind nicht genug Gallensäuren im Darm, um alle aufgenommenen Fette zu spalten Exokrine Pankreasinsuffizienz, Gallenblasenentfernung

Ursachen

Diarrhö-Formen lassen sich auch sinnvoll nach der Ursache einteilen. Infektionen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen meist zu akuter Diarrhö, während chronische Darmerkrankungen und Karzinome Beispiele für die Ursachen einer chronischen Diarrhö sind.

Infektionen

Der häufigste Auslöser einer Diarrhö sind Bakterien und Viren, die zu einer Gastroenteritis führen. Der weltweit bedeutendste Erreger ist der Erreger der Cholera, vibrio cholerae, an der weltweit rund sechs Millionen Menschen erkranken und über 100.000 sterben.[5] In Deutschland ist die Cholera allerdings extrem selten, hier werden Infektionen häufig verursacht durch Norovirus und Rotavirus oder Salmonellen. Oft werden auch Durchfälle durch verdorbene Lebensmittel verursacht: Auslöser sind hier von Bakterien produzierte Toxine (siehe unten: „Lebensmittelvergiftung“).

Es besteht in Deutschland eine Meldepflicht für viele Durchfallerreger. Bei 30 bis 50 %[5] aller Reisenden in (sub)tropische Länder kommt es zur Ausbildung einer Reisediarrhö von unterschiedlicher Schwere. Die wichtigste Schutzmaßnahme vor allen Formen infektiöser Diarrhö ist die persönliche Hygiene und der Konsum von nicht belastetem Wasser und Lebensmitteln.

Bei Durchfallerkrankungen, die von Bakterien ausgelöst werden, unterscheidet man drei Mechanismen:

Sehr häufig werden Durchfälle auch von Viren verursacht. Die Hauptvertreter dieser Viren sind Rotavirus und Norovirus.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Eine Lebensmittelvergiftung führt zum Durchfall, weil sich in dem verdorbenen Lebensmittel Bakterien vermehren und dabei Giftstoffe, so genannte Enterotoxine, bilden konnten. Vertreter dieser Bakterien sind Staphylococcus aureus, Clostridium perfringens und Bacillus cereus. Die Vermehrung der Bakterien wird begünstigt durch ungenügende Hygiene bei der Zubereitung und zu warme Lagerung. Eigentlicher Auslöser des Durchfalls sind also nicht die Bakterien selbst, sondern die Aufnahme der schon gebildeten Enterotoxine. Da die Enterotoxine beispielsweise von Staphylococcus aureus sehr stabil gegenüber Hitze sind, schützt auch das Kochen bereits verdorbener Speisen nicht.

Häufig anzutreffen ist auch die Laktoseintoleranz. In Deutschland sind ca. 15 % der Bevölkerung betroffen, in asiatischen Volksgruppen über 95 %.[7] Je nach Schwere der Intoleranz kommt es zu Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Normalerweise wird im Darm Milchzucker (Laktose) durch das Enzym Laktase zu den Einfachzuckern Glucose und Galactose gespalten. Bei Laktoseintoleranz fehlt dieses Enzym ganz oder teilweise, sodass Laktose im Dickdarm von Bakterien gespalten wird. Dabei entstehen die Gase Kohlendioxid und Wasserstoff und kurzkettige Fettsäuren, die osmotisch aktiv sind, also Wasser anziehen, und so Durchfall auslösen.

Eine andere Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit sind Nahrungsmittelallergien, z. B. gegen Erdbeeren, Milch, Nüsse, Eiweiß oder Fisch.[4]

Medikamente

Die Einnahme von Antibiotika kann zu Durchfall führen, da sie nicht nur auf bakterielle Krankheitserreger wirken, sondern auch die Bakterien der physiologischen Darmflora schädigen. Das Spektrum des Antibiotika-assoziierten Durchfalls reicht von nur wenig, aufgeweichtem Stuhl bis hin zur ''Clostridium difficile''-assoziierten Diarrhö mit der ernsten Komplikation einer Pseudomembranösen Colitis.

Natürlich kann der Gebrauch und Missbrauch von abführenden Medikamenten, den so genannten Laxantien, ebenfalls zu Durchfall führen. Insbesondere der Laxantienmissbrauch mit dem Ziel der Gewichtsreduktion führt zu Elektrolytverlusten, die ihrerseits zu Verstopfung oder im Extremfall zu lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen führen können.

Diarrhö ist auch eine mögliche Nebenwirkung einiger weiterer Medikamente, zum Beispiel Krebsmedikamenten (Zytostatika) und Eisenpräparaten, oder Nahrungsergänzungsmitteln wie zum Beispiel Vitamin C (Ascorbinsäure). Auch der übermäßige Konsum des Zuckeraustauschstoffs Sorbitol (z. B. in Kaugummis) wirkt abführend.

Malassimilationssyndrome

Die „schlechte Verwertung“ von Nährstoffen wird als „Malassimilation“ bezeichnet. Es wird weiter unterschieden zwischen Krankheiten, bei denen die Nahrung nicht richtig „zerlegt“ wird (Maldigestion) und Krankheiten, bei denen die Aufnahme der aufgespaltenen Nahrungsbestandteile gestört ist (Malabsorption).

Zu einer Maldigestion führen die operative Entfernung des Magens (Gastrektomie), eine unzulänglich arbeitende Bauchspeicheldrüse (Exokrine Pankreasinsuffizienz), der Verlust von Gallensäuren oder der Verschluss der Gallenwege. Alle diese Erkrankungen haben gemein, dass die zur Aufspaltung der zugeführten Nahrung notwendigen Verdauungsenzyme nicht im Darm ankommen oder erst gar nicht, bzw. nicht in ausreichender Menge, produziert werden.

Bei einer Malabsorption werden die Nährstoffe von der Darmschleimhaut nicht aufgenommen. Dies ist zum Beispiel bei der Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Morbus Whipple, Amyloidose oder nach Entfernung des Dünndarms der Fall.

Weitere Ursachen

Diagnostik

Zur ärztlichen Basisdiagnostik bei Durchfallerkrankungen gehört eine Anamnese, bei der insbesondere Häufigkeit des Stuhlgangs, Stuhlbeschaffenheit und Schmerzen abgefragt werden sollten. Auslandsaufenthalte und Medikamenteneinnahmen sollten ebenfalls eruiert werden. Bei der grundlegenden körperlichen Untersuchung wird der Bauch abgetastet (Palpation) und abgehört (Auskultation), bei dieser Gelegenheit sollte auch auf Zeichen einer Austrocknung (Exsikkose) geachtet werden.[4] Zusätzlich kann es nötig sein, den Stuhl in Augenschein zu nehmen (Stuhlvisite) sowie eine digital-rektale Untersuchung durchzuführen.[3]

Der Versuch, eventuell vorhandene Krankheitserreger nachzuweisen, ist in vielen Fällen – insbesondere unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten gesehen – nicht nötig.[6] Wegweisend kann die Mikroskopie des Stuhls auf weiße Blutkörperchen (Leukozyten) sein, die z. B. bei schwerem/längerem Krankheitsbild oder blutigem Durchfall veranlasst werden sollte. Ein Nachweis von Leukozyten spricht z. B. für Noro- und Rotaviren oder Protozoen als Erreger, können keine Leukozyten nachgewiesen werden, kann das für Salmonellen, Shigellen oder andere Bakterien sprechen.[3]

Weitere Untersuchungsmöglichkeiten sind beispielsweise:

Therapie

Zunächst sollte – wie bei jeder Erkrankung – die Ursache des Durchfalls behoben bzw. bekämpft werden (kausale Therapie). Ist eine Klärung der Ursache nicht möglich oder nicht sinnvoll, können die Symptome bekämpft werden. So steht etwa mit Loperamid (Imodium®) aus der Gruppe der opioiden Medikamente ein Mittel zur Verfügung, das die Darmbewegungen (Darmmotilität) hemmt. Diese Medikamente können dem Patienten Linderung verschaffen, dürfen aber nicht bei schweren bakteriellen Darminfektionen eingesetzt werden, die mit Fieber und blutigem Durchfall einhergehen, da die Elimination der Krankheitserreger und die Ausscheidung von Giftstoffen (Toxinen) unterdrückt wird. Bei Kindern unter zwei Jahren kann Loperamid zudem ins Nervensystem vordringen und dort zu Atemhemmung und Delirium führen (Loperamid ist ein Opioid), während bei älteren Kindern und Erwachsenen der Übertritt ins Nervensystem durch die Blut-Hirn-Schranke verhindert wird. Aus diesem Grund darf Loperamid bei Kindern unter zwei Jahren nicht zum Einsatz kommen, und sollte bei Kindern zwischen zwei und zwölf Jahren nur sehr vorsichtig nach dem Körpergewicht dosiert werden. Grundsätzlich sollte Loperamid nur kurzfristig (max. 48 Stunden) und bevorzugt als überbrückendes Reisemedikament bei schweren Durchfällen angewendet werden, bis man entsprechende ärztliche Versorgung erreicht.[8][9]

Eine sinnvolle Basistherapie ist in vielen Fällen der Verzicht auf Nahrung (Nahrungskarenz); die physiologische Darmflora kann außerdem mit Präparaten, die E. Coli oder Hefekulturen enthalten, unterstützt werden.

Eine Therapie mit Antibiotika (z. B. mit Ciprofloxacin oder Cotrimoxazol) ist meist nur bei Abwehrschwäche (z. B. AIDS, fortgeschrittenes Alter) oder besonders schwerem Verlauf angezeigt.[6] Keinesfalls angewendet werden dürfen Antibiotika bei durch EHEC (enterohämorrhagische E. Coli) verursachtem Durchfall, da sie in diesem Fall zu einem lebensgefährlichen Nierenversagen führen können. Gut untersucht ist die Gabe von Antibiotika bei der Reisediarrhö. Eine vorbeugende (prophylaktische) Gabe von Antibiotika sollte auf keinen Fall erfolgen, vor allem, weil sie die Entstehung von resistenten Erregern fördern kann.[5] Bei vorliegender Reisediarrhö kann die Dauer des Durchfalls mit der Einnahme von Antibiotika in einigen Fällen verkürzt werden.

Die wichtigste Maßnahme – vor allem bei länger andauerndem Durchfall – ist der Ersatz des verloren gegangenen Wassers und der Elektrolyte. Dies kann – je nach Schwere des Durchfalls – oral oder parenteral (mittels eines venösen Zugangs) erfolgen. Dazu stehen fertige Elektrolytmischungen zur Verfügung, es kann aber auch auf eine selbst hergestellte orale Rehydratationslösung zurückgegriffen werden. Dies ist insbesondere in Entwicklungsländern relevant, da dort Durchfallerkrankungen wie Cholera regelmäßig vorkommen, entsprechende Medikamente aber oft nicht zur Verfügung stehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt derzeit folgende Elektrolytmischung pro Liter sauberem (oder abgekochtem) Trinkwasser[10]:

Neben der Zufuhr an Elektrolyten wird durch den zugesetzten Zucker die Aufnahme des Wassers in den Körper erleichtert, da Glukose stets zusammen mit Natrium aus dem Darm aufgenommen wird, und dem Natrium dann passiv Wasser nachfolgt. Falls fertige Rehydratationslösungen nicht zur Verfügung stehen, kann diese Mischung näherungsweise auch selbst hergestellt werden. Hierzu werden folgende Zutaten in einem bestimmten Verhältnis in einem Liter (gekochtem und abgekühltem) Trinkwasser (z. B. Mineralwasser ohne Kohlensäure) gelöst:[11]

  • 1/4 Teelöffel Salz (für Natriumchlorid)
  • 2 Esslöffel Zucker oder Honig (für Glukose)
  • 1/4 Teelöffel Backpulver (für Natriumbikarbonat bzw. Natriumcitrat)
  • 1/2 Tasse Orangensaft oder 1–2 zerdrückte Bananen (für Kalium)

(keine offiziellen Angaben der WHO)

Obwohl dieses Rezept eine halbwegs gute Annäherung an die von der WHO empfohlene Zusammensetzung ist, wird sie aufgrund der potentiellen Risiken (z .B. falsche Zubereitung) nicht für Kinder unter fünf Jahren empfohlen, da diese besonders sensibel auf Elektrolytschwankungen reagieren.[12] Es finden sich zahlreiche Abweichungen dieser selbst hergestellten Lösung im Internet, die jedoch größtenteils auf den veralteten Empfehlungen der WHO basieren.

Die früher gebräuchliche Elektrolyttherapie mit einer Kombination aus Softdrink (z. B. Coca-Cola) und Salzgebäck wird hingegen nicht mehr empfohlen. Coca-Cola enthält mehr als acht Mal so viel Zucker (≥110 g/L) wie von der WHO für die Rehydratationslösung empfohlen und weist somit eine massiv erhöhte osmolare Aktivität auf (bis zu 780 mOsm/L), durch die Wasser gebunden und der Durchfall in aller Regel verstärkt wird. Der dadurch entstandene relative Natriumüberschuss im Blut (Hypernatriämie) sowie der nicht abgedeckte (und durch Coca-Cola verstärkte)[13] Mangel an Kalium (Hypokaliämie) belasten das ohnehin schon verschobene Elektrolytgleichgewicht im Körper. [12][14]

Commons: Diarrhea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Herbert Renz-Polster, Steffen Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. 4. Auflage. Elsevier,Urban&FischerVerlag, München 2008, ISBN 978-3-437-41053-6, S. 592 ff.
  2. Wolfgang Piper: Innere Medizin. 1. Auflage. Springer, Berlin 2006, ISBN 978-3-540-33725-6, S. 391.
  3. a b c d Hanns-Wolf Baenkler et al.: Kurzlehrbuch Innere Medizin. 1. Auflage. Thieme, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-13-141671-1, S. 255 ff.
  4. a b c Keikawus Arastéh et al.: Duale Reihe Innere Medizin. 2. Auflage. Thieme, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-13-118162-6, S. 457 ff.
  5. a b c Gerd Herold: Herold Innere Medizin 2010. 1. Auflage. 2010, S. 819 ff.
  6. a b c Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 6. Auflage. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-46359-7, S. 828 ff.
  7. a b Gerd Herold: Herold Innere Medizin 2010. 1. Auflage. 2010, S. 457 ff.
  8. Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke (Hrsg.): Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 10. Auflage. Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, München 2009, ISBN 978-3-437-42522-6, S. 575 f.
  9. Sökeland, Jürgen: Reisediarrhö Der Urologe. 2008. 47:757–758 {{DOI: 10.1007/s00120-008-1633-5}}
  10. WHO, UNICEF: Oral Rehydration Salts: Production of the new ORS. (pdf) Abgerufen am 21. Dezember 2010.
  11. Oral Rehydration Salts – Solutions: Made at Home. Abgerufen am 1. Februar 2011 (englisch).
  12. a b Koletzko, Sibylle; Osterrieder, Stephanie: Akute infektiöse Durchfallerkrankung im Kindesalter. Deutsches Ärzteblatt International. 2009. 106(33): 539-47 {{DOI: 10.3238/arztebl.2009.0539}}
  13. V. Tsimihodimos, V. Kakaidi, M. Elisaf. Cola-induced hypokalaemia: pathophysiological mechanisms and clinical implications. International Journal of Clinical Practice. 63 (6), 900-902 doi:10.1111/j.1742-1241.2009.02051.x
  14. WHO: Programme for the Control of Diarrhoeal Diseases: WHO/CDD/93.44: The selection of fluids and food for home therapy to prevent dehydration from diarrhoea: Guidelines for developing a national policy. (pdf) Abgerufen am 21. Dezember 2010.