„Dieter Meier“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
= (Diskussion | Beiträge)
Änderung 98017655 von Breakvisiondavos wurde rückgängig gemacht. (WP:WEB: Qualität/Anzahl)
Zeile 49: Zeile 49:
* {{documenta Archiv|000004874| Dieter Meier}}
* {{documenta Archiv|000004874| Dieter Meier}}
* [http://nachrichten.rp-online.de/kultur/der-koenig-der-dilettanten-1.575949 Porträt (2011) der Rheinischen Post]
* [http://nachrichten.rp-online.de/kultur/der-koenig-der-dilettanten-1.575949 Porträt (2011) der Rheinischen Post]
* [http://www.brandeins.de/magazin/nein-sagen/mensch-meier.html "Mensch, Meier": Porträt über Dieter Meier] von [[brand eins]], 01/2012


==Literatur und Quellen==
==Literatur und Quellen==

Version vom 4. Februar 2012, 22:30 Uhr

Dieter Meier (* 4. März 1945 in Zürich) ist ein Schweizer Konzeptkünstler und Musiker, der vor allem als Sänger der Elektropop-Formation Yello bekannt ist.

Leben

Meier stammt aus einer Bankiersfamilie. Nach einer Ausbildung zum Juristen arbeitete er zunächst erfolglos als Theaterautor und hielt sich eine Zeit lang mit Pokerspielen über Wasser.

In den Anfangsjahren seiner künstlerischen Laufbahn zum Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre machte Meier, der sich selber als „Individual-Anarchisten“ bezeichnet und in der Öffentlichkeit fast ausschliesslich mit Schnurrbart, Halstuch und Zigarre auftritt, durch aussergewöhnliche Aktionen auf sich aufmerksam. 1968 inszenierte er am Haupteingang des Zürcher Globus ein Strassentheater. 1971 gab er in New York jedem Passanten, der ihm das Wort "yes" oder "no" sagte, einen Dollar und überreichte hierfür eine Quittung. Als Beitrag zum "Concept-Art"-Programm der documenta 5 1972 liess er beim Kasseler Hauptbahnhof eine Metalltafel einbetonieren und mit der Aufschrift versehen: „Am 23. März 1994 von 15.00-16.00 Uhr wird Dieter Meier auf dieser Platte stehen“, was dann auch tatsächlich geschah.

Ein aktuelles Projekt von ihm nennt sich „LE RIEN EN OR“ („Das Nichts in Gold“). Unter diesem Titel hat Meier neben einer Goldkugel auch elf Alltagsgegenstände in der Innenstadt von Zürich vergoldet: Teile von Brückengeländern, Signaltafeln, Strassenpfosten und Dachrinnen. Durch diese Vergoldung sollen die Gegenstände mehr Beachtung erhalten. Die goldene Kugel „La Boule d'Or Centenaire“ („Goldene Jahrhundertkugel“) soll in den nächsten 100 Jahren an acht festgelegten Daten zwölf Meter auf einer Holzstrecke zurücklegen. Am 26. April 2008 geschah dies z.B. in Hamburg vor einem Spielkasino.

Ende der 1970er Jahre stiess er auf Boris Blank und erlangte als Stimme des Musik-Projekts Yello Bekanntheit. Von Meier stammen auch die meisten Yello-Videoclips. Eines der populärsten Musikstücke von Yello ist The Race, das ab 1988 die Titelmelodie der Musiksendung Formel Eins war und später vom Fernsehsender Eurosport für Trailer verwendet wurde.

Als Produzent, Regisseur und Schauspieler startete er 1988 ein Filmprojekt mit Musik von Yello. Erst 2001 wurde der Film fertiggestellt und auf der Berlinale 2002 gezeigt. Eine weitere überarbeitete Version wurde am Zurich Film Festival 2009 gezeigt.

1996 erwarb Meier die ehemalige Villa des Stummfilmstars Antonio Moreno in Los Feliz, einem Stadtteil von Los Angeles. In dem dortigen Musikstudio arbeitet Meier zusammen mit seinem Yello-Kollegen Boris Blank an Filmmusik und Videos.

Der Vater von drei Töchtern und einem Sohn pendelt heute zwischen seinen Wohnsitzen in Los Angeles, Argentinien und Ibiza.[1]

Unternehmer und Investor

Als Unternehmer ist Dieter Meier an Euphonix beteiligt, einer zu AVID gehörenden Firma für digitale Mischpulte und DAW-Controller im Silicon Valley.

Meier baut Biogemüse und Rotwein an, entwirft Uhren und züchtet Rinder. 1973 kam er auf die Idee, eine Biofarm in Argentinien zu betreiben, als er sich auf einer Reise der Möglichkeiten der dortigen Landwirtschaft gewahr wurde. 1997 lernte er geeignete Leute kennen und kaufte sich 2200 Hektar Land, vier Autostunden von Buenos Aires entfernt. Er nennt das Anwesen Ojo de Agua („Wasserauge“), wie auch den kleinen Laden in Zürich, in dem er Wein, Fleisch, Mais, Soja, Getreide und Gemüse verkauft. Inzwischen beschäftigt er 20 Mitarbeiter.

Im Herbst 2008 eröffnete er das Restaurant "Bärengasse" in Zürich, wo ebenfalls Produkte seiner Farm "Ojo de Agua" serviert werden.

Am 7. April 2010 wurde aus den von der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange publizierten Meldungen bezüglich der Offenlegung von Beteiligungen bekannt, dass Dieter Meier über seine auf den Britischen Jungferninseln eingetragenen Campdem Development SA mehrere bedeutende Beteiligungen hält, wie z. B. 13,6 Prozent an der BVZ Holding[2][3] sowie 13,99 Prozent an der Orell Füssli Holding. Damit ist Dieter Meier nach der Schweizerischen Nationalbank, die einen Anteil von 33 Prozent hält, zweitgrösster Einzelaktionär der Orell Füssli Holding.[4][5][6] Die nach dem Schweizer Börsengesetz vorgeschriebene Meldepflicht entstand laut der Schweizer Börse mehrere Jahre zuvor, jedenfalls vor dem 1. Januar 2009, und wurde von Dieter Meier nie offen gelegt. Der Wert der beiden Beteiligungen betrug zum Zeitpunkt der Offenlegung 51,6 Millionen Schweizer Franken.[7]

Filmografie

1981 Jetzt und alles Darsteller, Musik, Regie, Drehbuch

1985/1986 Zoning Darsteller

1986-1988 Dandy Darsteller

1991/1992 Zwischensaison Darsteller

2002 Lemmy Mitwirkung, Produzent

Werkschau

  • 2011: Works 1969 - 2011 and the Yello Years, Sammlung Falckenberg, Hamburg und danach im ZKM, Karlsruhe; Werkschau über die Konzeptkunst und die Elektropop-Musik des Künstlers

Weblinks

Literatur und Quellen

  • Boehlke, Hans-Kurt: Kunst im öffentlichen Raum - Kassel 1950 - 1991; Marburg 1991 ISBN 3-89445-109-2
  • Georgsdorf, Heiner: Kunst im öffentlichen Raum Band 2 - Kassel 1992 - 2005; Marburg 2007 ISBN 3-89445-347-8
  • Ausstellungskatalog (mit Ergänzungen): documenta 5. Befragung der Realität – Bildwelten heute; Katalog (als Aktenordner) Band 1: (Material); Band 2: (Exponatliste); Kassel 1972

Einzelnachweise

  1. Dieter Meier – Millionär im Müßiggang]. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Juni 2010, abgerufen am 26. Januar 2011.
  2. Bedeutende Aktionäre der BVZ Holding AG gem. Bundesgesetz über die Börsen und den Effektenhandel, SIX Swiss Exchange, 8. April 2010
  3. BVZ Holding AG, Ad hoc-Medienmitteilung vom 7. April 2010
  4. Bedeutende Aktionäre der Orell Füssli Holding AG gem. Bundesgesetz über die Börsen und den Effektenhandel, SIX Swiss Exchange, 8. April 2010
  5. Orell Füssli Holding AG, Ad hoc-Medienmitteilung vom 7. April 2010
  6. „Dieter Meier legt Beteiligungen offen“, Handelszeitung, 7. April 2010
  7. Dazu in einem Portär der Rheinischen Post (14. März 2011): "weil mein Vater eine Bank hatte, investierte er das Geld. Ich habe mich darum nicht gekümmert." Meiers Vater Walter, der heute 96 Jahre alt ist, ... . Meier ignorierte aus Unwissen die meldepflichtige Schwelle für Aktienbesitz von drei Prozent, und nun hat die Börsenaufsicht eine Strafe verhängt: 200 000 Franken. "Ich war ganz überrascht, was da zusammengekommen ist", sagt Meier.