„Günther Hoffmann-Schoenborn“ – Versionsunterschied

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'''Günther Hoffmann-Schönborn''' (* [[1. Mai]] [[1905]] in [[Posen]]; † [[4. April]] [[1970]] in [[Bad Kreuznach]]) war deutscher [[Offizier]], zuletzt [[Generalmajor]] der [[Wehrmacht]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
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== Militärischer Werdegang ==
Schönborn trat am 1. April 1924 als [[Fahnenjunker]] in die [[Reichswehr]] ein und wurde dem [[3. (Preußisches) Artillerie-Regiment (Reichswehr)|3. (Preußisches) Artillerie-Regiment]] in [[Frankfurt (Oder)]] zugeteilt.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref> Am 1. Februar 1928 folgte seine [[Beförderung (Rang)|Beförderung]] zum [[Leutnant]] und am 1. Juni 1931 die zum [[Oberleutnant]].<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref> Am 1. Oktober 1936 folgte seine Ernennung zum [[Batteriechef|Chef]] der 2. [[Batterie (Militär)|Batterie]] in seinem Stammregiment unter gleichzeitiger Beförderung zum [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]].<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref>

=== Zweiter Weltkrieg ===
In dieser Stellung nahm Schönborn nach Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] am [[Polenfeldzug|Überfall auf Polen]] sowie im Frühjahr 1940 am [[Westfeldzug]] teil.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref> Am 31. Mai 1940 wurde ihm das [[Eisernes Kreuz|Eiserne Kreuz]] II. und am 29. Juni 1940 das der I. Klasse verliehen.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref>

Zum 1. Oktober 1940 wurde Schönborn zum [[Kommandeur]] der ''Sturmgeschütz-Abteilung 191'' ernannt.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref> Diese ging aus dem ''Artillerie-Lehr-Regiment'' aus [[Jüterbog]] hervor.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 132">Thomas/Wegmann S. 132.</ref> Am 1. Dezember 1940 erfolgte sein Ernennung zum [[Major]].<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref> Im Januar 1941 wurde seine Abteilung nach [[Ploesti]] ([[Rumänien]]) verlegt, wo sie die dortigen Erdölfelder schützen sollte. Im März 1941 lag die Sturmgeschützabteilung in [[Bulgarien]] und marschierte an der bulgarisch-griechischen Grenze im Raum [[Livunovo]] auf.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 132">Thomas/Wegmann S. 132.</ref>

Im [[Balkanfeldzug (1941)|Balkanfeldzug]] war die ''Sturmgeschütz-Abteilung 191'' in den Kämpfen an der [[Metaxas-Linie]] maßgeblich beteiligt, die am 9. April 1941 zur [[Kapitulation]] der ''Ostmazedonien-Armee'' führten.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 132">Thomas/Wegmann S. 132.</ref> Die Abteilung von Schönborn zog im weiterem Verlauf über [[Larisa]] bis zu den [[Thermopylen]] vor. Am 14. Mai 1941 wurde Schönborn als Major und Kommandeur der ''Sturmgeschütz-Abteilung 191'' ([[5. Gebirgs-Division]] im Verbund der [[12. Armee (Wehrmacht)|12. Armee]]) mit dem [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]] ausgezeichnet.<ref name="Scherzer 399">Scherzer S. 399.</ref> Mitte Mai 1941 wurde die Abteilung aus ihrem bisherigen Einsatz herausgelöst und zur Auffrischung nach [[Olmütz]] ([[Mähren]]) verlegt.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 132">Thomas/Wegmann S. 132.</ref>

Ab Juni 1941 nahm die Sturmabteilung am [[Ostfeldzug]] teil, wobei Schönborn am 2. Dezember 1941 vor [[Moskau]] verwundet wurde.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref> Am 31. Dezember 1941 erfolgte die Verleihung des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub (49. Verleihung) an Schönborn.<ref name="Scherzer 399">Scherzer S. 399.</ref> Nach seiner Genesung fungierte er von März 1942 bis Ende März 1943 als Kommandeur der IV. Abteilung im ''Artillerie-Lehr-Regiment'' in Jüterbog. Am 16. März 1942 wurde Schönborn mit neuem Rangdienstalter zum Major eingestuft, und am 1. April 1942 zum [[Oberstleutnant]] befördert. <ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref>

Am 1. April 1943 folgte, unter gleichzeitiger Beförderung zum [[Oberst]], seine Ernennung zum Kommandeur der Sturmgeschützschule Burg bei [[Magdeburg]].<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref> Diese führte Schönborn bis Ende September 1944. Am 1. Oktober 1944 wurde er zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der [[18. Volks-Grenadier-Division]] ernannt.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref> Die Division rekrutierte sich zu der Zeit aus Personalrestbeständen der in Frankreich zerschlagenen [[18. Luftwaffen-Feld-Division]]. Ihr Aufstellungsort war [[Dänemark]].<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref> Die Division unter Schönborn nahm anschließend an der Unternehmung [[Ardennenoffensive|Wacht am Rhein]] teil. Am 19. Februar 1945 wurde Schönborn zum Kommandeur der [[5. Panzer-Division (Wehrmacht)|5. Panzer-Division]] ernannt, die er in den Kämpfen um [[Ostpreußen]] bis zu seiner Verwundung am 10. April 1945 führte. Anschließend lag Schönborn in einem Lazarett in [[Flensburg]]. Bei Kriegsende kam er in [[Kriegsgefangenschaft]], aus welcher er 1946 entlassen wurde.<ref name="Thomas/Wegmann Sturmartillerie 134">Thomas/Wegmann S. 134.</ref><ref name="Lenfeld/Thomas 68">Lenfeld/Thomas S. 68.</ref>

=== Nachkriegszeit ===
Nach dem Krieg ging Schönborn nach [[Detmold]], wo er in der privaten Wirtschaft tätig war.<ref name=Mitcham 169">Mitcham S. 169.</ref> Für die Führungsspitze der künftigen [[Bundeswehr]] wurde Schönborn 1952 vom [[Rat der Weisen]] als künftiger Divisionskommandeur vorgeschlagen.<ref name="Ehlert/Greiner/Meyer/Thoß 1039">Ehlert/Greiner/Meyer/Thoß S. 1039. [http://books.google.de/books?id=zAj25pQttLgC&pg=PA1039&dq=G%C3%BCnther+Hoffmann-Schönborn+general&hl=de&sa=X&ei=w0DtT-XDH8O_8wPkk_ShDQ&ved=0CDUQ6AEwAA#v=onepage&q=G%C3%BCnther%20Hoffmann-Schönborn%20general&f=false Aufriss google.books]</ref> Der Vorschlag wurde jedoch nicht umgesetzt.

== Literatur ==
* Franz Thomas und Günter Wegmann: ''Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939–1945'', Teil I Sturmartillerie, Biblio-Verlag 1999, ISBN 978-3764814472
* Hans Ehlert, Christian Greiner, Georg Meyer und Bruno Thoß: ''Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik 1945–1956'', Band 3 - Die NATO-Option, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1993, ISBN 978-3486516913
* Erwin Lenfeld und Franz Thomas: ''Die Eichenlaubträger 1940–1945'', Weilburg-Verlag 1982, ISBN 3-900-100-07-1
* Wolfgang Keilig: ''Die Generale des Heeres 1939–1945'', Podzun-Pallas Verlag 1983, ISBN 3-7909-02002-0, S. 147.
* Wolfgang Keilig: ''Rangliste des deutschen Heeres 1944/45'', Podzun-Pallas Verlag 1983, S. 80.
* Veit Scherzer: ''Die Ritterkreuzträger 1939–1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des [[Bundesarchiv-Militärarchiv|Bundesarchivs]]'', Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2
* Samuel W. Mitcham, Jr.: ''Panzers in Winter: Hitler's Army and the Battle of the Bulge'', Praeger Frederick 2006, ISBN 978-0275971151 [http://books.google.de/books?id=3ZNVME6-LHAC&lpg=PA95&dq=G%C3%BCnther%20Hoffmann-Sch%C3%B6nborn&hl=de&pg=PA169#v=onepage&q=Hoffmann&f=false Aufriss google.books]

==Einzelnachweise==
<references/>

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</nowiki>

Version vom 7. August 2012, 06:33 Uhr

Günther Hoffmann-Schönborn (* 1. Mai 1905 in Posen; † 4. April 1970 in Bad Kreuznach) war deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Militärischer Werdegang

Schönborn trat am 1. April 1924 als Fahnenjunker in die Reichswehr ein und wurde dem 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Frankfurt (Oder) zugeteilt.[1] Am 1. Februar 1928 folgte seine Beförderung zum Leutnant und am 1. Juni 1931 die zum Oberleutnant.[1] Am 1. Oktober 1936 folgte seine Ernennung zum Chef der 2. Batterie in seinem Stammregiment unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann.[1]

Zweiter Weltkrieg

In dieser Stellung nahm Schönborn nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am Überfall auf Polen sowie im Frühjahr 1940 am Westfeldzug teil.[1] Am 31. Mai 1940 wurde ihm das Eiserne Kreuz II. und am 29. Juni 1940 das der I. Klasse verliehen.[1]

Zum 1. Oktober 1940 wurde Schönborn zum Kommandeur der Sturmgeschütz-Abteilung 191 ernannt.[1] Diese ging aus dem Artillerie-Lehr-Regiment aus Jüterbog hervor.[2] Am 1. Dezember 1940 erfolgte sein Ernennung zum Major.[1] Im Januar 1941 wurde seine Abteilung nach Ploesti (Rumänien) verlegt, wo sie die dortigen Erdölfelder schützen sollte. Im März 1941 lag die Sturmgeschützabteilung in Bulgarien und marschierte an der bulgarisch-griechischen Grenze im Raum Livunovo auf.[2]

Im Balkanfeldzug war die Sturmgeschütz-Abteilung 191 in den Kämpfen an der Metaxas-Linie maßgeblich beteiligt, die am 9. April 1941 zur Kapitulation der Ostmazedonien-Armee führten.[2] Die Abteilung von Schönborn zog im weiterem Verlauf über Larisa bis zu den Thermopylen vor. Am 14. Mai 1941 wurde Schönborn als Major und Kommandeur der Sturmgeschütz-Abteilung 191 (5. Gebirgs-Division im Verbund der 12. Armee) mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.[3] Mitte Mai 1941 wurde die Abteilung aus ihrem bisherigen Einsatz herausgelöst und zur Auffrischung nach Olmütz (Mähren) verlegt.[2]

Ab Juni 1941 nahm die Sturmabteilung am Ostfeldzug teil, wobei Schönborn am 2. Dezember 1941 vor Moskau verwundet wurde.[1] Am 31. Dezember 1941 erfolgte die Verleihung des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub (49. Verleihung) an Schönborn.[3] Nach seiner Genesung fungierte er von März 1942 bis Ende März 1943 als Kommandeur der IV. Abteilung im Artillerie-Lehr-Regiment in Jüterbog. Am 16. März 1942 wurde Schönborn mit neuem Rangdienstalter zum Major eingestuft, und am 1. April 1942 zum Oberstleutnant befördert. [1]

Am 1. April 1943 folgte, unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst, seine Ernennung zum Kommandeur der Sturmgeschützschule Burg bei Magdeburg.[1] Diese führte Schönborn bis Ende September 1944. Am 1. Oktober 1944 wurde er zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der 18. Volks-Grenadier-Division ernannt.[1] Die Division rekrutierte sich zu der Zeit aus Personalrestbeständen der in Frankreich zerschlagenen 18. Luftwaffen-Feld-Division. Ihr Aufstellungsort war Dänemark.[1] Die Division unter Schönborn nahm anschließend an der Unternehmung Wacht am Rhein teil. Am 19. Februar 1945 wurde Schönborn zum Kommandeur der 5. Panzer-Division ernannt, die er in den Kämpfen um Ostpreußen bis zu seiner Verwundung am 10. April 1945 führte. Anschließend lag Schönborn in einem Lazarett in Flensburg. Bei Kriegsende kam er in Kriegsgefangenschaft, aus welcher er 1946 entlassen wurde.[1][4]

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg ging Schönborn nach Detmold, wo er in der privaten Wirtschaft tätig war.[5] Für die Führungsspitze der künftigen Bundeswehr wurde Schönborn 1952 vom Rat der Weisen als künftiger Divisionskommandeur vorgeschlagen.[6] Der Vorschlag wurde jedoch nicht umgesetzt.

Literatur

  • Franz Thomas und Günter Wegmann: Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939–1945, Teil I Sturmartillerie, Biblio-Verlag 1999, ISBN 978-3764814472
  • Hans Ehlert, Christian Greiner, Georg Meyer und Bruno Thoß: Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik 1945–1956, Band 3 - Die NATO-Option, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1993, ISBN 978-3486516913
  • Erwin Lenfeld und Franz Thomas: Die Eichenlaubträger 1940–1945, Weilburg-Verlag 1982, ISBN 3-900-100-07-1
  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945, Podzun-Pallas Verlag 1983, ISBN 3-7909-02002-0, S. 147.
  • Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/45, Podzun-Pallas Verlag 1983, S. 80.
  • Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2
  • Samuel W. Mitcham, Jr.: Panzers in Winter: Hitler's Army and the Battle of the Bulge, Praeger Frederick 2006, ISBN 978-0275971151 Aufriss google.books

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m Thomas/Wegmann S. 134.
  2. a b c d Thomas/Wegmann S. 132.
  3. a b Scherzer S. 399.
  4. Lenfeld/Thomas S. 68.
  5. Mitcham S. 169.
  6. Ehlert/Greiner/Meyer/Thoß S. 1039. Aufriss google.books

{{SORTIERUNG:Hoffmann-Schönborn, Günther}} [[Kategorie:Militärperson (Reichswehr)]] [[Kategorie:Militärperson (Heer der Wehrmacht)]] [[Kategorie:Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes]] [[Kategorie:Deutscher]] [[Kategorie:Geboren 1905]] [[Kategorie:Gestorben 1970]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME=Hoffmann-Schönborn, Günther |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor im Zweiten Weltkrieg |GEBURTSDATUM=1. Mai 1905 |GEBURTSORT=[[Posen]] |STERBEDATUM=4. April 1970 |STERBEORT=[[Bad Kreuznach]] }}