Molkerei Söbbeke

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Molkerei Söbbeke GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1900
Sitz Gronau-Epe, Deutschland
Leitung Nicolò Polla, Geschäftsführer
Mitarbeiterzahl 211 (2021)
Umsatz 76 Mio. Euro (2021)
Branche Lebensmittelindustrie
Website www.soebbeke.de

Die Molkerei Söbbeke ist eine Biomolkerei mit Sitz im westfälischen Gronau-Epe. Zusammen mit der Andechser Molkerei Scheitz deckt sie einen Großteil des deutschen Marktes für Bio-Milchprodukte ab.[1]

Geschichte

Das Unternehmen geht zurück auf eine Molkerei, die 1900 von einer Vereinigung niederländischer Milchbauern ins Leben gerufen worden war. 1929 gründeten die Brüder Heinrich und Franz Rogge die Molkerei Gebrüder Rogge, die 1968 an ihren heutigen Standort in Gronau-Epe umzog.

1988 gründete Franz Rogges Enkelsohn Paul Söbbeke den heutigen Bio-Betrieb. Dieser behielt vorerst noch zu einem Teil die Verarbeitung konventioneller Milch bei, als Zulieferer etwa für Südmilch und Campina. 2003 stieg Söbbeke dann ganz aus der Verarbeitung konventioneller Milch aus und wurde somit die erste reine Bio-Molkerei Deutschlands.[2]

1995 wurde mit Eröffnung des Käsereiwerks in Rosendahl-Holtwick eine weiterer Standort und ein neuer Produktzweig erschlossen.[3][4]

In den 1990er Jahren stieg Söbbeke in den Lebensmitteleinzelhandel ein und legte damit das Fundament für weiteres Wachstum. [3]

2013 übernahm der französische Konzern Savencia die Mehrheit an Söbbeke.[5] Savencia war bereits seit 1999 an der Molkerei Andechser beteiligt. Mit Verweis auf Falschangaben im entsprechenden Kontrollverfahren führte das Bundeskartellamt später ein Entflechtungsverfahren durch; denn gemeinsam hätten Andechser und Söbbeke weit über 50 % des Marktes für Bio-Milchprodukte abgedeckt und somit „auf mehreren Märkten“ den Wettbewerb spürbar beeinträchtigt. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt, nachdem Savencia 2015 seine Beteiligung an Andechser aufgab.[1]

Produkte

Neben diversen Varianten von Bio-Frischmilch, -Naturjoghurt, -Quark und -Schlagsahne hat Söbbeke vor allem Fruchtjoghurt und Desserts im Angebot. Letztere Sparte, die in den 1990ern begründet wurde, bildet mittlerweile einen Schwerpunkt.[6] Käse vertreibt Söbbeke in über einem Dutzend Sorten.

In separaten Produktlinien werden auch Demeter-zertifizierte Erzeugnisse angeboten. Auf dem veganen Sektor gibt es seit 2021 erste Joghurts auf Kokosbasis.[7]

Schwerpunkt der Vermarktung ist Norddeutschland. Im Lebensmitteleinzelhandel sind Söbbeke-Produkte auch unter anderen Handelsmarken vertreten.[3][8]

Auszeichnungen

1998 und 2003 wurden jeweils Joghurt-Entwicklungen von Söbbeke zum „Produkt des Jahres“ auf der BIOFACH gewählt.[2]

Bei den World Cheese Awards 2022 errang Söbbeke mit dem Käse „Uriger Hannes“ die höchste Auszeichnungsstufe „Super Gold“.[9] 2002 und 2007 hatte Söbbeke dort bereits Auszeichnungen für Bärlauchkäse[2] sowie „Münsterländer Grienkenschmied“[10] erhalten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bundeskartellamt: Entflechtung der Bio-Molkereien Andechser und Söbbeke. 5. Oktober 2015, abgerufen am 27. Mai 2022.
  2. a b c Loosen, Manfred: Zu Besuch bei Söbbeke. In: Schrot & Korn. 31. Dezember 2005, abgerufen am 31. Mai 2023.
  3. a b c Siebel, Meike: Ganz auf die Eigenmarke konzentrieren. In: Ökolandbau NRW. Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, 11. Februar 2022, abgerufen am 28. Mai 2023.
  4. Söbbeke: Geschichte. Abgerufen am 30. Mai 2023.
  5. Französische Molkereigruppe Bograin übernimmt Mehrheit: Söbbeke besiegelt Übernahme. In: Allgemeine Zeitung. 13. August 2013, abgerufen am 28. Mai 2023.
  6. Großkinsky, Anton: Söbekke: Veredelte Bio-Milch. In: bioPress. 1. Februar 2010, abgerufen am 28. Mai 2023.
  7. Kausch, Martina: Söbbeke startet Produktion von Joghurtalternativen. In: Rundschau für den Lebensmittelhandel. 28. Juni 2021, abgerufen am 31. Mai 2023.
  8. Hartmann, Guido: Die Milchwirtschaft lässt die Krise hinter sich. In: Die Welt. 11. Juli 2010, abgerufen am 31. Mai 2023.
  9. Auszeichnung: Söbbekes ‚Uriger Hannes‘ gewinnt Super Gold. In: bioPress. 9. Januar 2023, abgerufen am 31. Mai 2023.
  10. Schulz, Friederike: In: Deutschlandfunk. 6. Juli 2007, abgerufen am 31. Mai 2023.

Koordinaten: 52° 11′ 31,3″ N, 7° 1′ 13,9″ O