Amerikanisches Englisch

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Amerikanisches Englisch
(American English)

Gesprochen in

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Sprecher ca. 260 Mio. (2016)
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (de facto)

Amerikanisches Englisch (englisch American English [əˈmɛɹɪkən ˈɪŋɡlɪʃ] anhören/?, kurz AE oder AmE) ist ein Oberbegriff für Varianten der englischen Sprache, die in den Vereinigten Staaten von Amerika gesprochen werden sowie teilweise in ihren Außengebieten. Zusammen mit dem sehr ähnlichen kanadischen Englisch bildet es die Gruppe der nordamerikanischen englischen Standardsprachen, die auch einige dialektale Prozesse teilen. Die Vereinigten Staaten sind mit über 260 Millionen das Land mit der mit Abstand größten Zahl englischer Muttersprachler, wobei nicht alle davon als Erstsprache AmE im Sinne dieses Artikels erworben haben müssen.[1]

Gebrauch und Verbreitung

Vorlage:ÜA Der Gebrauch des amerikanischen Englisch gegenüber anderen Varietäten des Englischen nimmt auch international immer weiter zu, was eine Folge seiner Verbreitung durch amerikanisches Fernsehen, Fernsehserien und Kinofilme und der relativ großen Zahl seiner Zweit- und Fremdsprachler ist.

Die Entwicklung des amerikanischen Englisch wird oft, ähnlich wie die Entstehung von Französisch oder Italienisch, die sich aus dem Lateinischen entwickelten, als Weiterentwicklung der Sprache des Mutterlands angesehen. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den beiden Standardvarietäten, dem britischen und dem amerikanischen Englisch, relativ gering. Es besteht die Tendenz zur Annäherung (Konvergenz) beider, ähnlich den lokalen Dialekten des Deutschen.

Aussprache

Die Aussprache des amerikanischen Englisch weist große Ähnlichkeiten zu jener des Nachbarlandes Kanada auf.

Die meisten Varietäten des amerikanischen Englisch weisen wie das schottische, irische und kanadische Englisch einen rhotischen Akzent auf, im Gegensatz zu den überwiegend nicht-rhotischen Akzenten von England, Wales, Australien, Neuseeland und Südafrika. Einige regionale Akzente des Amerikanischen sind jedoch nicht rhotisch, so in Teilen Neuenglands, New Yorks und der Südstaaten.

Eine der auffälligsten Eigenschaften ist das Flapping: Im Amerikanischen werden die Konsonanten(gruppen) t, tt und d zwischen zwei Vokalen in den meisten Fällen wie [ɾ] ausgesprochen, sofern der zweite Vokal unbetont ist (und bei d und t auch nach einem r),[2]; Beispiele: tomato [tʰəˈmeɪ̯ɾoʊ̯], pretty [ˈpɹɪɾi], lady [ˈleɪ̯ɾi] und order [ˈɔɹɾɚ]. Dies gilt auch für aufeinander folgende Wörter im Satz, wie z. B. I get it. [ˌʔaɪ̯ ˈɡɛɾɪˀ].

Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf die im Englischen als General American bezeichnete Varietät des amerikanischen Englisch, die üblicherweise als Pendant zur britischen received pronunciation herangezogen wird.

Konsonanten

Plosive

IPA-Umschrift Art Beispiele
[p] stimmloser bilabialer Plosiv pin [pʰɪn] happy [ˈhæpi] tip [tʰɪp]
[t] stimmloser alveolarer Plosiv tin [tʰɪn] melted [ˈmɛɫtɪd] pit [pʰɪˀ] oder [pʰɪt]
[k] stimmloser velarer Plosiv kin [kʰɪn] bacon [ˈbeɪ̯kən] pick [pʰɪk]
[b] stimmhafter bilabialer Plosiv boy [bɔɪ̯] rabbit [ˈɹʷæbɪˀ] oder [ɹʷæbɪt] rib [ɹʷɪb]
[d] stimmhafter alveolarer Plosiv dog [dɒg] spider [ˈspaɪ̯ɾɚ] rid [ɹʷɪd]
[g] stimmhafter velarer Plosiv girl [gɚɫ] tiger [ˈtʰaɪ̯gɚ] rig [ɹɪg]
[ʔ] stimmloser glottaler Plosiv cotton [kʰɑʔn̩] mountain [ˈmaʊ̯nʔn̩] grit [ɡɹɪˀ]
    • Stimmlose Plosive ([p], [t] und [k]) werden in betonter Position sowie am Anfang eines Wortes aspiriert: [pʰ], [tʰ], [kʰ]
    • Am Ende eines Wortes kann der Laut [t] „gestoppt“ werden, so dass er nicht als eigentliches [t] (wie im British English oder auch im Deutschen), sondern als stimmloser glottaler Plosiv ([ʔ]) zu hören ist; Beispiele hierfür sind put [pʰʊʔ], cut [kʰʌʔ], what [wʌʔ] und button [ˈbʌʔn̩].[3]
    • Der Laut [p] kann – ähnlich wie bei [t] – am Ende des Wortes angehalten werden: Die Lippen werden für den Laut zwar in die passende Position gebracht, allerdings wird der Laut nicht so stark (wie bspw. im britischen Englisch) betont; dies ist z. B. bei cup, stop und lip der Fall.
    • Nach einem „n“ (und vor einem Vokal) entfällt der [t]-Laut oft gänzlich:[4] center [ˈsɛn(t)ɚ], advantage [ædˈvɛə̯n(t)ɪd͡ʒ], interview [ˈɪn(t)ɚˌvjuː].

Affrikaten

IPA-Umschrift Art Beispiele
[t͡ʃ] stimmlose palatoalveolare Affrikata child [t͡ʃaɪ̯ɫd] nature [ˈneɪ̯t͡ʃɚ] teach [tʰit͡ʃ]
[d͡ʒ] stimmhafte palatoalveolare Affrikata joy [d͡ʒɔɪ̯] soldier [ˈsoʊ̯ɫd͡ʒɚ] bridge [bɹɪd͡ʒ]

Frikative

IPA-Umschrift Art Beispiele
[f] stimmloser labiodentaler Frikativ fit [fɪˀ] oder [fɪt] gopher [ˈgoʊ̯fɚ] rough [ɹʷʌf]
[θ] stimmloser dentaler Frikativ thin [θɪn] ether [ˈ(ʔ)iːθɚ] mouth [maʊ̯θ]
[s] stimmloser alveolarer Frikativ sit [sɪˀ] oder [sɪt] tassel [ˈtʰæsɫ̩] kiss [kʰɪs]
[ʃ] stimmloser palatoalveolarer Frikativ ship [ʃɪp] issue [ˈ(ʔ)ɪʃu] rash [ɹʷæʃ]
[v] stimmhafter labiodentaler Frikativ van [vɛə̯n] gavel [ˈgæv(ə)ɫ̩] have [hæv]
[ð] stimmhafter dentaler Frikativ these [ðiːz] either [ˈ(ʔ)iːðɚ] oder [ˈaɪ̯ðɚ] bathe [beɪ̯ð]
[z] stimmhafter alveolarer Frikativ zip [zɪp] hazel [ˈheɪ̯zəɫ] was [wʌz] oder [wɑz]
[ʒ] stimmhafter palatoalveolarer Frikativ genre [ˈ(d)ʒɒnɹə] azure [ˈʔæʒɚ] beige [beɪ̯ʒ]
[h] stimmloser glottaler Frikativ hit [hɪˀ] oder [hɪt] ahead [(ʔ)əˈhɛd]

Nasale

IPA-Umschrift Art Beispiele
[m] bilabialer Nasal medium [ˈmidiə̯m] oder [ˈmiɾɪə̯m] hammer [ˈhɛə̯mɚ]
[n] alveolarer Nasal nation [ˈneɪ̯ʃən] funny [ˈfʌni]
[ŋ] velarer Nasal singer [ˈsɪŋɚ] finger [ˈfɪŋgɚ] think [θɪŋk]
    • [n] kann auch einen Silbengipfel bilden, z. B. button [ˈbʌʔn̩].
    • [ŋ] kann umgangssprachlich – vor allem bei Gerundien (wie going, trying usw.) – zu einem einfachen [n] werden; Beispiel: morning [ˈmɔɹnɪŋ] wird zu [ˈmɔɹnɪn] (daher auch manchmal mornin geschrieben).

Approximanten

IPA-Umschrift Art Beispiele
[l] alveolarer Lateral legal [ˈliːgəɫ] oder [ˈɫiːgəɫ] silly [ˈsɪɫi]
[ɫ] alveolarer Lateral mit Velarisierung well [wɛɫ] moldy [ˈmoʊ̯ɫdi] riddle [ˈɹʷɪɾəɫ]
[ɾ] alveolarer Flap atom [ˈ(ʔ)æɾəm] better [ˈbɛɾɚ] party [ˈpʰɑɹɾi]
[ɹ] alveolarer zentraler Approximant run [ɹʌn] merry [ˈmɛɹi] car [kʰɑɹ]
[j] palataler Halbvokal yet [jɛˀ] oder [jɛt] beyond [biˈjɑnd] few [fju]
[w] labiovelarer Halbvokal win [wɪn] swim [swɪm] away [(ʔ)əˈweɪ]
    • [l] wird am Ende eines Wortes/einer Silbe (vor einem Konsonanten) „dunkel“ ausgesprochen (als so genannter „stimmhafter velarisierter lateraler alveolarer Approximant“, dargestellt durch ɫ). Viele Sprecher wenden diesen Laut auf jedes „l“ an.
    • [ɫ] kann auch einen Silbengipfel bilden, z. B. pickle [ˈpʰɪk(ə)ɫ̩].
    • [ɾ] kommt als Variante von [t] und [d] vor unbetontem Vokal vor (siehe oben Flapping).
    • [ɹ] wird am Wortanfang labialisiert (mit Lippenrundung gesprochen) und als Silbengipfel meist als [ɚ] ausgesprochen (siehe R-gefärbte Vokale unten).
    • Bei einer Minderheit der amerikanischen Sprecher wird wh- noch als [hw] ausgesprochen, z. B. white [hwaɪ̯t]. Ausnahmen sind Wörter wie who [huː] und whole [hoʊ̯l]. Ansonsten wird wh-, wie auch im Britisch-Englischen, als [w] ausgesprochen, sodass whine und wine identisch als [waɪ̯n] ausgesprochen werden.

Vokale

Ungespannt

In betonten einsilbigen Wörtern müssen ungespannte Vokale vor einem Konsonanten stehen, z. B. bit [bɪt], cap [kʰæp]. *[bɪ] oder *[kʰæ] sind keine möglichen Wörter des Amerikanischen.

IPA-Umschrift Art Beispiele
[ɪ] hoher vorderer ungerundeter ungespannter Vokal (betont oder unbetont) chit [t͡ʃɪˀ] oder [t͡ʃɪt] busy [ˈbɪzi] women [ˈwɪmən] panic [ˈpʰɛə̯nɪk] swimming [ˈswɪmɪŋ]
[ɛ] mittlerer vorderer ungerundeter ungespannter Vokal (immer betont) bet [bɛˀ] oder [bɛt] said [sɛd] any [ˈ(ʔ)ɛni]
[æ] ([ɛə~eə] vor [n] oder [m]) mitteltiefer vorderer ungerundeter ungespannter Vokal (immer betont) bat [bæˀ] oder [bæt] man [mɛə̯n] drank [dɹæŋk]
[ʊ] hoher hinterer gerundeter ungespannter Vokal (immer betont) put [pʰʊˀ] oder [pʰʊt] book [bʊk] woman [ˈwʊmən]
[ə] mittlerer zentraler ungerundeter ungespannter Vokal (immer unbetont) idea [(ʔ)aɪ̯ˈdiə̯] several [ˈsɛvɹəɫ] Christmas [ˈkʰɹɪsməs]
[ʌ] mittlerer zentralhinterer ungerundeter ungespannter Vokal (immer betont) but [bʌˀ] oder [bʌt] cover [ˈkʰʌvɚ] enough [(ʔ)əˈnʌf]
[ɑ] tiefer zentralhinterer ungerundeter ungespannter Vokal (immer betont) pot [pʰɑˀ] oder [pʰɑt] father [ˈfɑðɚ] calm [kʰɑ(l)m]
    • [ɑ] darf in ein paar betonten einsilbigen Wörtern auch ohne folgenden Konsonanten stehen, z. B. spa [spɑ], bra [bɹɑ]

Gespannte Vokale und Diphthonge

IPA-Umschrift Art Beispiele
[i(ː)] hoher vorderer ungerundeter gespannter Vokal (betont und unbetont) beat [biːˀ] oder [biːt] people [ˈpʰip(ə)ɫ] city [ˈsɪɾi]
[e] mittlerer vorderer ungerundeter gespannter Vokal (fast nur in Diphthongen, immer betont) bait [beɪ̯ˀ] oder [beɪ̯t] break [bɹeɪ̯k]
[ɔ] tiefer hinterer gerundeter gespannter Vokal (immer betont) bought [bɒˀ] oder [bɒt] broad [brɒd] talk [tʰɒk]
[o] mittlerer hinterer gerundeter gespannter Vokal (fast nur in Diphthongen, betont und unbetont) boat [boʊ̯ˀ] oder [boʊ̯t] sew [soʊ̯] shadow [ˈʃædoʊ̯]
[u] hoher hinterer gerundeter gespannter Vokal (betont und unbetont) boot [buːˀ] oder [buːt] beauty [ˈbjuɾi] Hindu [ˈhɪndu] venue [ˈvɛnju]
[aɪ̯] von tiefer vorderer zu mittelhoher vorderer Stelle gleitender ungerundeter Diphthong (betont und unbetont) bite [baɪ̯ˀ] oder [baɪ̯t] idea [(ʔ)aɪ̯ˈdiə]
[aʊ̯] oder [æʊ̯] von tiefer vorderer ungerundeter zu mittelhoher hinterer gerundeter Stelle gleitender Diphthong (immer betont) pout [pʰaʊ̯ˀ] oder [pʰaʊ̯t] plow [pʰɫaʊ̯]
[ɔɪ̯] von mitteltiefer hinterer gerundeter zu mittelhoher vorderer ungerundeter Stelle gleitender Diphthong (immer betont) point [pʰɔɪ̯nˀ] oder [pʰɔɪ̯nt] toy [tʰɔɪ̯] boil [bɔɪ̯ɫ]

R-gefärbte (r-colored) Vokale

IPA-Umschrift Art Beispiele
[ɚ~ɝ] betonter silbischer Gegenwert zu [ɹ] bird [bɚd] hurry [ˈhɚ(ɹ)i] furry [ˈfɚ(ɹ)i]
[ɚ] unbetonter silbischer Gegenwert zu [ɹ] water [ˈwɒɾɚ] further [ˈfɚðɚ] perverse [pʰɚˈvɚs]
[iɚ] Anfang zwischen [ɪ] und [i], Ende wie [ɚ], aber alles einsilbig beard [biɚd] spirit [ˈspiɚ(ɹ)ɪt]
[ɛɹ] und [ɛɚ] Anfang wie [ɛ], Ende wie [ɚ], aber alles einsilbig scarce [skɛɚs] very [ˈvɛɹi]
[ɑɹ] Anfang wie [ɑ], Ende wie [ɚ], aber alles einsilbig bard [bɑɹd] starry [stɑɹi] tomorrow [tʰəˈmɑɹoʊ̯]
[ɔɹ] oder [oɹ] Anfang zwischen [ɔ] und [o], Ende wie [ɹ], aber alles einsilbig board [bɔɹd] horse [hɔɹs] forest [ˈfɔɹəst]
[uɚ] Anfang zwischen [ʊ] und [u], Ende wie [ɚ], aber alles einsilbig poor [pʰuɚ] oder [pʰoɹ] tourist [ˈtʰuɚɹɪst] oder [ˈtʰʊɹɪst]
[aɪɹ] oder [aɪɚ] Anfang wie [aɪ], Ende wie [ɚ] fire [ˈfaɪɹ] oder [ˈfaɪɚ] higher [ˈhaɪɹ] oder [ˈhaɪɚ]
[aʊɹ] oder [aʊɚ] Anfang wie [aʊ], Ende wie [ɚ] sour [ˈsaʊɹ] oder [ˈsaʊɚ] power [ˈpʰaʊɹ] oder [ˈpʰaʊɚ]

Wortschatz

Der Wortschatz der amerikanischen Sprache stimmt zu großen Teilen mit dem Wortschatz der anderen Varietäten des Englischen wie dem britischen Englisch überein. Es gibt allerdings ein paar Abweichungen. Bekannte Beispiele sind:[6]

Amerikanisches Englisch Britisches Englisch Deutsch
cookie (sweet) biscuit (süßer) Keks
cracker (savoury) biscuit (salziger) Keks
diaper nappy Windel
drugstore/pharmacy chemist's shop Apotheke
gas(oline) petrol Benzin
(pedestrian) underpass subway Unterführung
sidewalk pavement Bürgersteig
suspenders braces Hosenträger
faucet tap Wasserhahn
trailer/camper caravan Wohnwagen
truck lorry Lkw
windshield windscreen Windschutzscheibe

Die Eigenheiten im Wortschatz des amerikanischen Englisch sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen:[7]

  • Bewahrung von älteren Formen, die im britischen Englisch verschwunden sind oder nur noch in Dialekten existieren wie fall (dt. 'Herbst', BE autumn)
  • Verwendung von Wörtern, die aus Dialekten oder Soziolekten des britischen Englisch stammen und nicht im britischen Standardenglisch verwendet werden wie etwa candy (dt. 'Süßigkeiten', BE sweets)
  • Verwendungen von Entlehnungen aus anderen Sprachen, z. B. cookie ('(süßer) Keks') aus dem Niederländischen

Der Wortschatz des amerikanischen Englisch enthält eine Reihe von Entlehnungen aus anderen Sprachen, wie etwa aus verschiedenen Sprachen der amerikanischen Ureinwohner sowie aus den Sprachen der verschiedenen Einwanderergruppen. Dazu zählen z. B. potlach (dt. 'wilde Party') oder moccasin, tomahawk und wigwam, die allerdings inzwischen auch in anderen englischen Sprachvarianten eingegangen ist und nicht mehr ausschließlich typisch für das amerikanische Englisch sind. Beispiele für Entlehnungen aus europäischen Sprachen sind arroyo ('Bach') aus dem Spanischen, bureau ('Kommode') aus dem Französischen und fest ('Festival'), auch in Bildungen wie filmfest, aus dem Deutschen.[8]

Orthografische Unterschiede zum britischen Englisch

Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über Veränderungen, die Noah Websters Rechtschreibreform aus dem Jahre 1806 für die Rechtschreibung des heutigen amerikanischen Englisch zur Folge hatte. Die wichtigsten Unterschiede zum britischen Englisch sind:

  • die Anpassung der Schreibung von Wörtern französischen oder lateinischen Ursprungs an ihre Aussprache: Wörter, die im britischen Englisch auf -re oder -our enden (wie bspw. centre oder colour), erhalten im Amerikanischen die Endungen -er bzw. -or (daher center und color). Zudem wird das Substantiv catalogue in den USA meist catalog und programme immer program geschrieben, aber einige Wörter, für die Webster dieselben Reformen vorgeschlagen hat, werden weiterhin meistens traditionell geschrieben, z. B. dialogue, dessen seltene reformierte Schreibung dialog in amerikanischen Wörterbüchern als Variante oder gar nicht erwähnt wird.[9][10][11]
  • die unterschiedliche Verwendung der Endungen -ce und -se: Zum einen wird im amerikanischen Englisch für Wörter wie offense oder defense im Gegensatz zum britischen die Endung -se statt -ce gebraucht. Zum anderen entfällt die ansonsten übliche Unterscheidung zwischen dem auf -ce endenden Substantiv und dem auf -se endenden Verb in Wörtern wie practice und license, solange zwischen ihnen kein Unterschied in der Aussprache gemacht wird (also besteht der Unterschied weiterhin zwischen z. B. dem Substantiv advice und dem Verb advise).
  • der ausschließliche Gebrauch des Suffixes -ize in Verben, die dies als eigenständige Endung haben (wie (to) organize oder (to) colonize); im Britischen können solche Verben ersatzweise auch mit -ise geschrieben werden.[12] (Wenn diese Buchstabenkombination nicht eine Endung, sondern teil eines längeren Stamms ist, wie z. B. in advertise, advise, surprise, wird sie auch im Amerikanischen immer mit s geschrieben.)
  • die unterschiedliche Verwendung von verdoppelten Konsonanten: Zum einen wird ein Konsonant im amerikanischen Englisch nur verdoppelt, wenn es einem betonten Vokal folgt, und dies wird konsequent auch beim Buchstaben L gemacht, so wie das Britische es nur bei anderen Konsonanten macht; daraus ergibt sich, dass gewisse finite Verbformen, z. B. traveling (statt travelling) und chiseled (statt chiselled), vom britischen Englisch abweichen, während es bei controllable, compelling, offered und referred keinen orthografischen Unterschied gibt. Andererseits werden in Wörtern wie (to) enroll, installment oder skillful im Gegensatz zum britischen Englisch zwei L geschrieben, da es sich um das Hauptteil des Wortes handelt. Im Britischen wird umgekehrt z. B. sowohl das Wort skill als auch das Wort full vereinfacht geschrieben wenn sie als Hauptteil und Endung des Wortes skilful benutzt werden.
  • die Bevorzugung kürzerer und vereinfachender Schreibweisen, die durch Änderung oder Wegfall bestimmter Buchstaben, die für die Aussprache unerheblich sind, erfolgen können; Beispiele hierfür sind mold (statt mould) und judgment (statt judgement) sowie plow und draft für das britische plough bzw. draught. Auch Wörter griechischen oder lateinischen Ursprungs werden häufig vereinfacht; Beispiele hierfür sind encyclopedia (statt encyclopaedia) und maneuver (statt manoeuvre).

Bis zu einem gewissen Grade treffen die Abweichungen auch auf das kanadische Englisch zu.

Literatur

Weblinks

Belege

  1. English, auf Ethnologue
  2. Tomasz P. Szynalski: Flap t FAQ
  3. David Eddington, Michael Taylor: T-glottalization in American English (PDF)
  4. Susan Ryan: American English: The Dropped T Sound
  5. William Labov, Sharon Ash und Charles Boberg: Nearly completed mergers in: The Atlas of North American English (PDF; 2,6 MB), abgerufen am 9. November 2019.
  6. Peter Trudgill, Jean Hannah: International English: A guide to the varieties of Standard English, 5. Auflage. Routledge, London/New York 2008, ISBN 978-0-340-97161-1, S. 88–92
  7. Klaus Hansen, Uwe Carls, Peter Lucko: Die Differenzierung des Englischen in nationale Varianten. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-503-03746-2, S. 124.
  8. Klaus Hansen, Uwe Carls, Peter Lucko: Die Differenzierung des Englischen in nationale Varianten. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-503-03746-2, S. 124–125.
  9. [1]
  10. [2]
  11. [3]
  12. Are spellings like 'privatize' and 'organize' Americanisms? (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)