Benigno Aquino III.

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Benigno Aquino III. (2010)

Benigno Simeon „Noynoy“ Cojuangco Aquino III. (* 8. Februar 1960 in Manila) ist ein philippinischer Politiker und war Präsident der Republik der Philippinen.[1][2] Er wurde bei der Wahl am 10. Mai 2010 zum 15. philippinischen Präsidenten gewählt[3] und war von 2010 bis 2016 im Amt.[4]

Biografie

Benigno Aquino III. ist neben vier Töchtern der einzige Sohn der ehemaligen Präsidentin Corazon Aquino und des ermordeten vormaligen Senators Benigno Aquino, Jr.

Noynoy Aquino studierte an der Ateneo de Manila Universität Wirtschaftswissenschaften und schloss die Ausbildung 1981 mit dem Hochschulabschluss Bachelor of Arts ab. Danach lebte er zunächst mit seiner Familie im US-amerikanischen Boston im Exil. Nach der Ermordung seines Vaters im August 1983 kehrte er auf die Philippinen zurück, war aber zunächst nicht politisch aktiv.

Im Februar 1986 wurde seine Mutter Corazon Aquino neue Präsidentin der Philippinen. Achtzehn Monate später, am 28. August 1987, geriet Noynoy Aquino bei einem Putschversuch des Rebellenführers Gregorio Honasan gegen seine Mutter in eine Schießerei und wurde dabei durch fünf Schüsse schwer verletzt. Eine der Kugeln konnte nicht entfernt werden und steckt bis heute in seinem Hals.[5][6]

Ab Ende der 1990er Jahre trat auch Noynoy Aquino selbst politisch in Aktion. 1998 wurde er Mitglied der philippinischen Partido Liberal und wurde im selben Jahr als Kongressabgeordneter ins Parlament gewählt, wo er bis 2007 im Repräsentantenhaus den 2. Distrikt der Provinz Tarlac vertrat. Am 15. Mai 2007 wurde er in den Senat, das Oberhaus des philippinischen Parlaments, gewählt und gehörte diesem bis zu seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2010 an.[7]

Datei:Presidentelectaquino.jpg
Benigno Aquino III. wird als neuer Präsident ausgerufen; 9. Juni 2010

Am 9. September 2009, 40 Tage nach dem Tod seiner Mutter Corazon Aquino, gab er bekannt, bei den Präsidentschaftswahlen 2010 als Kandidat anzutreten. Der ebenfalls der Liberalen Partei angehörende Senator Mar Roxas hatte zuvor seine eigene Kandidatur zu Gunsten Aquinos zurückgezogen.[1] Die Auszählung der Stimmen der Präsidentschaftswahl vom 10. Mai 2010 wurde am 8. Juni 2010 offiziell abgeschlossen und Noynoy Aquino am 9. Juni vom Kongress als zukünftiger Präsident ausgerufen. Mit über 15,2 Millionen Wählerstimmen errang er einen Vorsprung von etwa 5,7 Millionen Stimmen auf den zweitplatzierten Kandidaten Joseph Estrada. Die Vereidigung und Amtsübernahme als 15. Präsident der Philippinen erfolgte am 30. Juni 2010.[8]

Noynoy Aquino ist ein Cousin zweiten Grades des Politikers Gilberto Teodoro,[9] welcher bei den Präsidentschaftswahlen 2010 ebenfalls als Kandidat antrat. Die beiden sind jedoch Mitglieder verschiedener Parteien.

Aquino ist der erste Präsident der Philippinen, der unverheiratet ist und keine Kinder hat. Im Jahr 2013 wurde er vom englischsprachigen Time Magazine in die jährlich erstellte Liste der einhundert einflussreichsten Persönlichkeiten aufgenommen.[10]

Siehe auch

Trivia

Während seiner Amtszeit als Präsidenten wurde Aquino in den Medien meist PNoy genannt (President Noynoy). Ausgesprochen Pinoy bedeutet die Bezeichnung umgangssprachlich gleichzeitig Filipino oder filipinisch.

Literatur

Weblinks

Commons: Benigno Aquino III – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b abs-cbnnews.com Noynoy bereit für die Präsidentschaft zu kandidieren (engl.)
  2. derstandard.at:Noch ein Aquino für die Philippinen
  3. NZZ: Aquino klarer Sieger der Präsidentschaftswahl auf Philippinen
  4. tagesschau.de: Aquino sagt Korruption den Kampf an (Memento vom 3. Juli 2010 im Internet Archive) (Abgerufen 30. Juni 2010)
  5. diepresse.com Meinung: Aquino-Sohn will nicht an die Macht (11. August 2009)
  6. inquirer.net Noynoy Aquino steigt auch auf (engl.) Abgerufen am 13. März 2010
  7. noynoy.ph Über Noynoy (Memento vom 15. März 2010 im Internet Archive) Abgerufen am 13. März 2010 (englisch)
  8. Focus: Benigno Aquino als neuer Präsident vereidigt, 30. Juni 2010.
  9. abs-cbn-news: Noynoy unfazed cousin Gibo's presidential bid vom 16. September 2009.
  10. Die TIME 100 aus 2013 (engl.), abgerufen am 9. Januar 2014