Rhododendren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. September 2019 um 13:12 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Vegetative Merkmale: Halbgeviertstrich). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.

Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie-Artikel.

Rhododendren

Rhododendronblüte

Systematik
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Unterfamilie: Rhododendroideae
Tribus: Rhododendreae
Gattung: Rhododendren
Wissenschaftlicher Name
Rhododendron
L.

Die Rhododendren (Singular laut Duden: der oder das Rhododendron,[1] von griechisch ῥόδον = rhodon, die Rose, und δένδρον = dendron, der Baum)[2] sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist mit etwa eintausend Arten eine vergleichsweise große Gattung mit einer Vielzahl von Sortengruppen und einer fast unüberschaubaren Zahl von Sorten, welche teils Hybriden, teils nur vegetativ vermehrbare Ausleseformen (sogenannte Sports) sind.

Das Verbreitungsgebiet reicht von der Meeresküste bis ins Hochgebirge (in Tibet bis über 5500 Meter) und vom tropischen Regenwald bis in die subpolare Tundra (zum Beispiel Rhododendron lapponicum und Rhododendron camtschaticum). Dementsprechend unterschiedlich sind die Arten und ihre Ansprüche.

Beschreibung

Illustration von Rhododendron ambiguum

Vegetative Merkmale

Rhododendron-Arten sind überwiegend immergrüne Sträucher, es gibt aber auch laubwerfende Arten, und einige Arten sind sogar Bäume. Einige leben fakultativ epiphytisch auf Bäumen oder epilithisch auf Felsen, insbesondere Arten der Sektion Vireya (syn. Schistanthe), in Bergwäldern des östlichen Himalaya und Bergregenwäldern der indonesischen Inseln.[3][4]

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfachen Blattspreiten sind meist ganzrandig.

Viele Arten zeigen ein filziges, kupfer- (zum Beispiel Rhododendron bureavii) bis silberfarbiges (zum Beispiel Rhododendron argyrophyllum) Indumentum an der Blattunterseite, einige (z. B. Rhododendron fortunei, viele Azaleen i.e. laubabwerfende Rhododendren wie Rhododendron luteum, Rhododendron prinophyllum) duften zart bis stark, der Austrieb kann kupferfarben (Rhododendron williamsianum) bis blau (Rhododendron aeruginosum) sein, auch die Blätter vieler Lepidoten duften. Alle diese Eigenschaften gehen beim Kreuzen verloren.

Generative Merkmale

Die Blütezeit der Rhododendren reicht von Januar bis August, die meisten blühen im April/Mai. In dieser teilweise sehr prachtvollen, intensiven Rhododendrenblüte ist die Ursache ihrer Beliebtheit und des großen gärtnerischen Interesses zu sehen.

Es werden meist endständige traubige oder doldentraubige Blütenstände gebildet.

Die zwittrigen, meist fünfzähligen, überwiegend radiärsymmetrischen bis schwach zygomorphen Blüten sind glocken-, röhren-, schalen- oder trompetenförmig. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen. Staubblätter sind fünf bis zehn (bis 27) vorhanden.

Die Kapselfrüchte enthalten zahlreichen Samen. Die Samen sind meist geflügelt.

Standort- und Pflegebeschreibung

In der Gattung Rhododendron kann grob zwischen den großblumigen, zumeist auch kräftig und höher wachsenden Arten und Sorten sowie den kleinblumigen, zumeist kriechenden oder zwergwüchsigen Arten und Sorten unterschieden werden. Die ersten sind echte Waldpflanzen, die den Schirm hoher, tiefwurzelnder Bäume zum Leben nötig haben und sich im tiefgründigen Waldhumus am üppigsten entwickeln. Die zwergartig wachsenden dagegen gehören zur Zwerggehölzformation der Hochgebirge, deren Lebensgrundlage eine Rohhumusschicht von mehr oder weniger großer Stärke, mit gutem Wasserabzug und hoher Luftfeuchtigkeit ist.

Die drei einheimischen Arten (in Österreich und Deutschland) wurzeln wie alle Rhododendren sehr flach (alpine kaum spatentief), können aber auch – sehr selten – höher als die durchschnittlichen 1,20 m werden. Sie benötigen unbedingt saure Böden, die sie in den oft dünnen Humusauflagen auch auf kalk- bzw. dolomithaltigen Böden vorfinden (gilt besonders für Rhododendron hirsutum). Es ist nur ein scheinbarer Widerspruch, Rhododendron hirsutum wächst in den Kalkalpen und verträgt dennoch keinen Kalk: Bei derartig niedrigen pH-Werten im Wurzelbereich sind Ca++-Ionen aus dem Boden (Kalk CaCO3 bzw. Dolomit CaMg(CO3)2) kaum in wässriger Lösung vorhanden. Lediglich die Toleranz gegenüber höheren Ca++-Konzentrationen ist etwas größer als bei anderen Arten und Sorten.

Eng verwandt ist Rhodothamnus chamaecistus (L.) Rchb., die Zwerg-Alpenrose, die nur in den Ostalpen vorkommt mit ähnlichem Verbreitungsgebiet wie Rhododendron hirsutum zum Beispiel in den Nördlichen Kalkalpen.

Giftigkeit

Viele Rhododendren sind giftig; die giftigen Inhaltsstoffe, Grayanotoxine (u. a. Andromedotoxin,[5] Grayanotoxin I) aus der Klasse der Diterpene, befinden sich nicht nur in Blättern, sondern auch im Nektar und im Pollen. Es sind auch Vergiftungen beim Menschen durch den übermäßigen Genuss des Honigs aus dem Nektar von Rhododendron ponticum bekannt geworden. Bei schweren Vergiftungen kann verlangsamte Herztätigkeit, schwacher Puls bis hin zum Koma und Tod durch Atemstillstand eintreten. Auch bei Weidetieren sind Vergiftungen durch den Verzehr der Blätter aufgetreten.

Arten und Verbreitung

Weltweit gibt es über eintausend Arten, die meisten davon sind in Asien, etliche in Nordamerika, wenige in Europa heimisch.

Arten der Gattung Rhododendron kommen überall in feuchten Gebieten der nördlichen Hemisphäre und in der südlichen Hemisphäre in Südostasien und im nördlichen Australien vor. In Südamerika und Afrika sind von Natur aus keine Rhododendren beheimatet. Die höchste Artenvielfalt findet sich im Himalaya im Raum UttarakhandNepal und Sikkim, um Yunnan und Sichuan.[6] Weitere Gebiete mit einer hohen Vielfalt an Rhododendronarten sind die Berge von Indochina, sowie Korea, Japan und Taiwan.

Tropische Rhododendron-Arten kommen von Südostasien bis Nordaustralien vor, mit 55 bekannten Arten in Borneo und 164 in Neu-Guinea.[7] Relativ wenige Arten sind in Nordamerika und Europa beheimatet.

In Europa kommen zehn Arten vor:

Im Kaukasus:

In Südamerika und Afrika fehlen sie völlig, jedoch in Nordaustralien treten sie auf.

In West- und Mitteleuropa sind Rhododendren wegen ihrer großen roten, violetten oder weißen Blütenstutze als Ziersträucher beliebt. In Südwestirland finden sich ganze Wälder aus verwilderten Rhododendren (Rhododendron ponticum), die als invasive Neophyten eine Gefahr für die Artenvielfalt (z. B. im Sydney-Nationalpark) darstellen.

Systematik

Der Name Rhododendron, griechisch für „Rosenbaum“, wurde bis ins 17. Jahrhundert für den Oleander gebraucht und erst von Carl von Linné auf die Alpenrose übertragen.

Nach Goetsch et al. 2005 und Craven 2011[8] wird die Gattung Rhododendron L. mit ihren 600 bis 1000 Arten gegliedert in:

  • Untergattung Rhododendron subg. Rhododendron:[8]
    • Sektion Rhododendron sect. Rhododendron
    • Sektion Rhododendron sect. Pogonanthum G.Don
    • Sektion Rhododendron sect. Schistanthe Schltr.: Sie enthält vier Subsektionen mit etwa 317 Arten.
      • Subsektion Rhododendron subsect. Discovireya Sleumer (Syn.: Rhododendron sect. Discovireya (Sleumer) Argent): Sie enthält etwa 25 Arten.
      • Subsektion Rhododendron subsect. Euvireya H.F.Copel. (Syn.: Rhododendron subg. Vireya C.B.Clarke), Rhododendron sect. Vireya (C.B.Clarke) H.F.Copel., ser. Javanica Rhododendron Sleumer, Rhododendron sect. Hadranthe Schltr., Rhododendron sect. Hapalanthe Schltr., Rhododendron sect. Linnaeopsis Schltr. (Syn.: Rhododendron subsect. Linnaeopsis (Schltr.) Sleumer), Rhododendron ser. Linnaeoidea Sleumer, Rhododendron sect. Zygomorphanthe Schltr., Rhododendron subsect. Leiovireya H.F.Copel., Rhododendron subsect. Linearanthera H.F.Copel., Rhododendron subsect. Malesia H.F.Copel., Rhododendron subsect. Solenovireya H.F.Copel., Rhododendron subsect. Phaeovireya Sleumer, Rhododendron sect. Phaeovireya (Sleumer) Argent, Rhododendron subsect. Astrovireya Sleumer, Rhododendron subsect. Schizovireya Sleumer, Rhododendron subsect. Siphonovireya Sleumer, Rhododendron sect. Siphonovireya (Sleumer) Argent, Rhododendron subsect. Albovireya Sleumer, Rhododendron sect. Albovireya (Sleumer) Argent, Rhododendron ser. Saxifragoidea Sleumer, Rhododendron subsect. Saxifragoidea (Sleumer) Argent, Rhododendron ser. Taxifolia Sleumer, Rhododendron ser. Stenophylla Sleumer, Rhododendron ser. Citrina Sleumer, Rhododendron ser. Buxifolia Sleumer, Rhododendron ser. Dendrolepidon Argent, A.L.Lamb & Phillipps: Sie enthält etwa 270 Arten.
      • Subsektion Rhododendron subsect. Malayovireya Sleumer (Syn.: Rhododendron sect. Malayovireya (Sleumer) Argent): Sie enthält etwa zwölf Arten.
      • Subsektion Rhododendron subsect. Pseudovireya (C.B.Clarke) Sleumer (Syn.: Rhododendron subg. Pseudovireya C.B.Clarke, Rhododendron ser. Vaccinioides Hutch., Rhododendron sect. Pseudovireya (C.B.Clarke) Argent): Sie enthält etwa zehn Arten.[9]
  • Untergattung Hymenanthes (Blume) K.Koch: Sie enthält zwei Sektionen mit etwa 224 Arten:
    • Sektion Ponticum G.Don: Sie enthält 24 Subsektionen.
    • Sektion Pentanthera (G.Don) Pojarkova: (Syn.: Rhododendron sect. Pentanthera, Rhododendron subg. Pentanthera (G.Don) Pojarkova): Sie enthält zwei Subsektionen.
  • Untergattung Azaleastrum Planch.: Sie enthält drei Sektionen mit über 100 Arten:
    • Sektion Rhododendron sect. Azaleastrum Planch.: Sie enthält etwa fünf Arten.
    • Sektion Rhododendron sect. Sciadorhodion Rehder & Wilson (Syn.: Rhododendron subg. Candidastrum Franch.): Sie enthält etwa vier Arten.
  • Untergattung Rhododendron subg. Tsutsusi (Sweet) Pojarkova (Syn.: Rhododendron sect. Tsutsusi (Sweet) Pojarkova, Rhododendron sect. Viscidula Matsum. & Nakai, Rhododendron sect. Rhodora (L.) G.Don, Rhododendron subg. Mumeazalea (Sleumer) W.R.Philipson & M.N.Philipson):[10] Sie enthält etwa 80 Arten:
    • Sektion Rhododendron sect. Tsutsusi (Sweet) Pojarkova
    • Sektion Rhododendron sect. Brachycalyx Tate ex Sweet (Syn.: Rhododendron subsect. Brachycalyces (Sweet) Spethmann, Rhododendron ser. Dilatata T.Yamaz., Rhododendron ser. Glangulistyla T.Yamaz., Rhododendron ser. Nudipes T.Yamaz., Rhododendron sect. Quinquefolia T.Yamaz., Rhododendron ser. Reticulata T.Yamaz., Rhododendron ser. Sciadorhodion T.Yamaz., Rhododendron sect. Tsusiopsis Sleumer, Rhododendron sect. Verticillata Nakai, Rhododendron ser. Weyrichia T.Yamaz.): Von den etwa acht Arten kommen drei in China, sechs in Japan und eine in Südkorea vor.[11]
  • Untergattung Therorhodion A.Gray: Sie enthält nur zwei Arten.
  • Untergattung Choniastrum Franch. (Syn. Rhododendron sect. Choniastrum Franch.): Sie enthält etwa elf Arten.

Vor 2005 wurde in bis zu zwölf Untergattungen gegliedert:

  • Untergattung Azaleastrum: etwa 30 Arten immergrüner Sträucher bis kleiner Bäume.
  • Untergattung Candidastrum: mit der einzigen Art Rhododendron albiflorum Hook.
  • Untergattung Hymenanthes: etwa 270 Arten immergrüner Sträucher oder Bäume, selten kriechender Sträucher, aus denen die meisten immergrünen Garten-Rhododendren gezüchtet wurden.
  • Untergattung Mumeazalea
  • Untergattung Pentanthera: 24 Arten laubwerfender, aufrecht wachsender Sträucher, selten Bäume, darunter die 15 nordamerikanischen Azaleen und die einzige europäische.
  • Untergattung Pseudazalea: sechs Arten kleiner bis mittelgroßer, laubwerfender bis halbimmergrüner Sträucher, selten immergrün.
  • Untergattung Pseudorhodorastrum: zehn Arten kleiner, immergrüne Sträucher.
  • Untergattung Rhododendron: etwa 500 Arten Sträucher, selten Bäume, meist immergrün, selten laubwerfend. Hierzu gehören die Alpenrosen: Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) und Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum)
  • Untergattung Rhodorastrum: nur zwei Arten kleiner bis mittelgroßer, laubwerfender bis halbimmergrüner Sträucher.
  • Untergattung Therorhodion: drei Arten laubwerfender Zwergsträucher.
  • Untergattung Tsutsusi: 115 Arten laubwerfender Sträucher, manchmal Zwergsträucher, darunter die asiatischen Azaleen, von denen die meisten aus Japan stammen.
  • Untergattung Vireya C.B.Clarke: tropische Rhododendren (unter anderem 55 Arten in Borneo, 164 in Neuguinea)

Charakteristisch ist die Zahl (und Form) der Schuppen an den Blättern, die den Kern der großen Unterteilung in Lepidote (beschuppte, das sind meist die alpinen, kleinblättrigen Typen wie unsere heimischen) und Elepidote (schuppenlose) bildet. Die Gärtner folgen meist noch der alten Einteilung in Azaleen (laubabwerfend, d. h. sommergrün). Da sich vorwiegend die Engländer durch frühe Importe aus USA (Rhododendron catawbiense) und später aus Ostasien mit den Rhododendren beschäftigt haben, da vielen auch das feuchte Klima in England sehr behagt, folgt man meist noch der englischen Einteilung in „Series“ und „Subseries“ (so zum Beispiel Davidian in seinem Standardwerk).

Die veraltete grobe Einteilung: Lepidote, Elepidote, Vireya (tropische Arten), Azaleen (wieder unterteilbar in sommergrüne und wintergrüne).

1998 erfolgte im Rhododendron Handbook der britischen Royal Horticultural Society (RHS) unter Zugrundelegung einer überarbeiteten Sleumer-Klassifikation (diese stammt aus 1949) die Gliederung in sieben Subgenera, die ihrerseits weiter in Sektionen und Untersektionen erfolgt. An diese halten sich die meisten nationalen Rhododendrongesellschaften.

Die Variabilität innerhalb einer Art kann sehr hoch sein. Zum Beispiel kann die Blütenfarbe bei Rhododendron ambiguum sehr variieren: meist blüht die Art gelb mit grünen Flecken, es gibt aber auch lilafarbene. Einige amerikanische Azaleen blühen typisch gelb, aber auch orange bis leuchtendrot. Angaben zu den Blütenfarben in der Literatur reichen oft von weiß über rosa bis karmesin, mit und ohne Flecken, einfach und gefüllt. Rhododendron schlippenbachii und Rhododendron vaseyi sind berühmt für ihr Rosa, es kommen aber auch reinweiß blühende vor. Auch die Blütenform kann stark variieren.

Wichtige Arten und Sortengruppen

Die kleinwüchsigen Arten aus den Alpen werden Alpenrosen genannt:

Zwischen beiden heimischen Alpenrosen-Arten kann es zu Bastarden kommen (Rhododendron ×intermedium), die kreuzen und mit den Eltern rückkreuzen können. Heimische Sträucher überdauern den Winter meist unter dem Schnee, der vor Erfrieren und Austrocknen schützt.

Viele blühen lila bis blau: Rhododendron impeditum; Rhododendron scintillans; Rhododendron russatum; Rosa und sehr niedrig: Rhododendron keleticum, Rhododendron radicans. Berühmt sind die eher wenigen rotblütigen Arten (Rhododendron repens ssp. forrestii, haemaleum, haematodes; viele Repenshybriden von D. G. Hobbie), es gibt sogar schwarzrot blühende.

Vertreter der großblütigen Arten sind:

  • Rhododendron catawbiense Michx.: einer der ältesten Importe von North Carolina nach Europa und Basis sehr vieler Züchtungen (beispielsweise 'Lee's Dark Purple') und Selektionen (grandiflorum); violett mit Basalfleck; sehr hart und prächtig
  • Rhododendron arboreum Sm.: bis zu 30 m hoch, tiefrote Blüten; Nationalpflanze von Nepal; nicht winterhart
  • Rhododendron augustinii Hemsl.: aus Westchina, schöne blaue bis blauviolette Blüten mit Flecken
  • Rhododendron fortunei Lindl.: mit sehr großen, duftenden Blüten
  • Rhododendron sinogrande Balf.f. & W.W.Sm.: mit Blättern bis 100 cm Länge; in Mitteleuropa eher im Glashaus
  • Rhododendron smirnowii Trautv.: sehr hart in Mitteleuropa
  • Rhododendron oreodoxa Franch. und fargesii Franch.: rosa, Blüte Anfang April (oreodoxa)
  • Rhododendron strigillosum Franch.: blüht wunderbar rot
  • Rhododendron sutchuenense Franch.: aus Sichuan, sehr frühblühend (Ende März) rosa; erhältlich meist als Naturhybride 'Geraldi'
  • Rhododendron thomsonii Hook. f.: rote Glocken; Winterschutz sinnvoll
  • Rhododendron wardii W.W.Sm.: wahrscheinlich einer der besten gelbblühenden; Blüten auch schalenförmig, mit oder ohne rotem Basalfleck; Blätter können auch blau überlaufen sein
  • Rhododendron xanthocodon Hutch.: gelbe Glocken; Winterschutz erforderlich
  • Rhododendron metternichii Siebold & Zucc., makinoi Tagg: aus Japan, eher mittelgroß, rosa bis rosa/weiß, sehr hart
  • Rhododendron yakushimanum Nakai: nur auf der japanischen, namensgebenden Insel; rosa Knospe, weiße Blüten, dunkles Laub, sehr hart – Ausgangspunkt vieler Züchtungen (zum Beispiel D. G. Hobbie, Hachmann)

Vertreter der Azaleen sind die:

  • Topfazalee (Rhododendron simsii Planch.)
  • Laubwerfende, winterharte Arten:
    • Japanische Azalee (Rhododendron japonicum (Blume) C.K.Schneid.)
    • Westliche Azalee (Rhododendron occidentale (Torr. & A.Gray) A.Gray)
    • Gartenazalee (Rhododendron molle (Blume) G.Don), sommergrün
    • Rhododendron luteum Sweet (früher Rhododendron flavum G.Don; früher auch Azalea pontica), die einzige europäische Azalee
    • Flammenazalee (Rhododendron calendulaceum (Michaux) Torrey) aus den Appalachen/USA

und der

  • Sumpfporst (Rhododendron tomentosum Harmaja), ursprünglich bekannt als Ledum palustre L.

Rhododendron-Sorten

Es gibt viele Rhododendron-Sorten in vielen Zuchtrichtungen.

Parkanlagen mit Rhododendren

Es gibt viele Parkanlagen und Botanische Gärten mit vielen Rhododendren.

Krankheiten

Rhododendronzikaden bei der Paarung

Falsche Standortbedingungen können bei Rhododendren zu Erkrankungen führen. Unterschiedliche Arten der Erkrankung sind: Pilzbefall, Braunwerden der Blätter, Vertrocknen der Knospen. Schädlingsbefall, beispielsweise durch Rüsselkäfer, führt ebenfalls zur Beeinträchtigung der Pflanze.

Auffallend an den beiden Alpenrosen-Arten sind oft rote, gallertartige Wucherungen, sogenannte Alpenrosen-Äpfel. Eine weitere Krankheit ist die Knospenfäule. Sie kann durch die Rhododendronzikade übertragen werden. Diese Zikade schlitzt die jungen Knospen auf, um dort ihre Eier abzulegen. Durch diese Schlitze kann dann der Pilz Pycnostysanus azaleae leichter in die Pflanze eindringen und sich vermehren.

Aus Japan eingeschleppt wurde die Rhododendron-Gitternetzwanze (Stephanitis rhododendri). Die Wanze saugt an der Mittelrippe, was zu einem Braunwerden und Abfallen der Blätter führt. Die im Juli gelegten Eier überwintern. Die Nachkommen schlüpfen im Mai.

Quellen

Literatur

  • L. A. Craven, F. Danet, J. F. Veldkamp, Loretta A. Goetsch, B. D. Hall: Vireya Rhododendrons: their monophyly and classification (Ericaceae, Rhododendron section Schistanthe). In: Blumea. Band 56, 2011, S. 153–158, PDF-Datei. (Abschnitt Systematik)
  • Loretta A. Goetsch, Andrew J. Eckert, Benjamin D. Hall: The molecular systematics of Rhododendron (Ericaceae): A phylogeny based upon RPB2 gene sequences. In: Systematic Botany. Band 30, 2005, S. 616–626, doi:10.1600/0363644054782170. (Abschnitt Systematik)
  • Fang Mingyuan (方明渊), Fang Ruizheng (方瑞征 Fang Rhui-cheng), He Mingyou (何明友), Hu Linzhen (胡琳贞 Hu Ling-cheng), Yang Hanbi (杨汉碧), David F. Chamberlain: Rhododendron. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 14: Apiaceae through Ericaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2005, ISBN 1-930723-41-5, S. 260 (englisch, online). (Abschnitt Systematik)
  • Eberhard Teuscher, Ulrike Lindequist: Biogene Gifte. Biologie, Chemie, Pharmakologie, Toxikologie. 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8047-2438-9, S. 177–180.
  • Günter Hoppe: Rhododendron – der Rosenbaum. In den Gärten und Parkanlagen noch nicht lange heimisch. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 810. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Juni 2017, S. 1–2 (Digitalisat [PDF; 2,4 MB; abgerufen am 15. Juli 2019]).

Ergänzende Literatur

zu den Arten:

  • J. Cullen: Hardy Rhododendron Species: A Guide to Identification. Timber Press Inc., Portland 2005.
  • J. Cullen: Revision of Rhododendron I. Subgenus Rhododendron, Section Rhododendron and Pogonanthum. In: Notes from the Royal Botanic Garden Edinburgh. Band 39, Nr. 1, 1980.
  • G. Argent, J. Bond, D. Chamberlain, P. Cox, A. Hardy: The Rhododendron Handbook. RHS, London 1988.
  • G. Argent: Rhododendrons of Subgenus Vireya. Royal Horticultural Society with the Royal Botanic Garden Edinburgh 2008.
  • D. Chamberlain, R. Hyam, G. Argent, G. Fairweather, K. S. Walter: The Genus Rhododendron: Its Classification and Synonymy. Royal Botanic Garden, Edinburgh 1996.
  • P. A. Cox, K. N. E. Cox: Encyclopedia of Rhododendron Species. Glendoick Publishing, Perth 1997.
  • P. A. Cox: The Smaller Rhododendrons. Timber Press Inc., Portland 1985.
  • P. A. Cox: The Larger Species of Rhododendron. Batsford Ltd. 1979.
  • H. H. Davidian: The Rhododendron Species. Volume I-IV. Batsford Ltd. 1982–1995.
  • E. Moser: Rhododendren. Wildarten und Hybriden. Erhard Neumann, Stuttgart 1997.
  • L. C. Towe: American Azaleas. Timber Press Inc., Portland 2004.

zu den Sorten:

  • Bundessortenamt: Beschreibende Sortenliste Topfazalee, 2. Auflage. Landbuch-Verlag 2000.
  • K. N. E. Cox: Rhododendrons & Azaleas. The Crowood Press Ltd., Ramsbury 2005.
  • A. De Raedt & S. De Groote: De Harde Gentse. Gavere 2000.
  • F. Galle: Azaleas. Timber Press Inc., Portland 1987.
  • W. Schmalscheidt: Rhododendron-Züchtung in Deutschland. 2. Auflage. Selbstverlag, Oldenburg 2002.
  • W. Schmalscheidt: Rhododendron- und Azaleenzüchtung in Deutschland., 2. Auflage. Gartenbild Heinz Hansmann, Rinteln 1991.
  • W. Schmalscheidt: Handbuch der Knap-Hill-Azaleen. Gartenbild Heinz Hansmann, Rinteln 2000.
  • The Royal Horticultural Society: The International Rhododendron Register and Checklist. 2nd. Ed. The Royal Horticultural Society, London 2004.
  • D. M. Van Gelderen, J. R. P. Van Hoey Smith: Rhododendron-Atlas. Eugen Ulmer, Stuttgart 1991.

zur Gestaltung:

  • U. Borstell, J. Westhoff: Azaleen und Rhododendren – Einfach faszinierend. DVA, München 2014.

Weblinks

Commons: Rhododendron – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Rhododendron – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. https://www.duden.de/rechtschreibung/Rhododendron
  2. Der, die oder das Rhododendron?: Stiftung Bremer Rhododendronpark. Abgerufen am 19. Mai 2017.
  3. K.K. Singh, L.K. Rai and B. Gurung (2009): Conservation of Rhododendrons in Sikkim Himalaya: An Overview. World Journal of Agricultural Sciences 5 (3): 284–296.
  4. L.A. Craven, F. Danet, J.F. Veldkamp, L.A. Goetsch, B.D. Hall (2011): Vireya Rhododendrons: their monophyly and classification (Ericaceae, Rhododendron section Schistanthe). Blumea 56: 153–158. doi:10.3767/000651911X590805
  5. Peter Hanelt: Ericales. In: Franz Fukarek (Hrsg.): Urania Pflanzenreich. Band 4: Blütenpflanzen 2, Urania, Berlin 2000, ISBN 3-332-01170-7, S. 106–107.
  6. About Rhododendrons. von Rhododendron Species Foundation.
  7. George Argent: Rhododendrons of subgenus Vireya. Royal Horticultural Society, London 2006, ISBN 1-902896-61-0.
  8. a b L. A. Craven, F. Danet, J. F. Veldkamp, Loretta A. Goetsch, B. D. Hall: Vireya Rhododendrons: their monophyly and classification (Ericaceae, Rhododendron section Schistanthe). In: Blumea. Band 56, 2011, S. 153–158 (PDF-Datei).
  9. B. D. Hall, L. A. Craven, Loretta A. Goetsch: The taxonomy of subsection Pseudovireya – Two distinctly different taxa within subsection Pseudovireya and their relation to the rooting of section Vireya within subgenus Rhododendron. In: Rhododendron Species. Band 1, Nr. 72, 2006, S. 91–97.
  10. David F. Chamberlain, S. J. Rae: A revision of Rhododendron IV subgenus Tsutsusi. In: Edinburgh Journal of Botany. Band 47, 1990, S. 89–200, DOI:10.1017/S096042860000319X.
  11. Jin Xiao-Feng, Ding Bing-Yang, Zhang Yue-Jiao, Hong De-Yuan: A Taxonomic Revision Of Rhododendron subg. Tsutsusi sect. Brachycalyx (Ericaceae). In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 97, Nr. 2, 2010, S. 163–190, doi:10.3417/2007139.