Österreichisches Küstenland

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Österreichisches Küstenland (1897)

Das Österreichische Küstenland, auch bekannt als lateinisch Litorale (auch pluraliter Küstenlande, italienisch Litorale Austriaco, slowenisch Avstrijska Primorska, kroatisch Austrijsko Primorje) war vor 1918 die Bezeichnung für die Gemeinschaft der habsburgischen Territorien Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, Markgrafschaft Istrien und der Stadt Triest. Alle drei Gebiete hatten jeweils eine eigene Selbstverwaltung, unterstanden aber gemeinsam dem kaiserlichen Statthalter in Triest.

Geschichte

Die einzelnen Länder und auch einzelne Landstriche waren zu ganz unterschiedlichen Zeiten unter habsburgische Herrschaft gekommen, 1335 die Krain als Hinterland, dann 1366 Duino und Fiume (Rijeka) an der Adria, 1374 Istrien, 1382 Triest, 1500 die Innere Görz, 1717 Gradisca, zuletzt 1797 die Westküste von Istrien. Die Küstenlande waren bis 1849 Teil des in nachnapoleonischer Zeit geschaffenen Königreiches Illyrien. Dann wurde das Küstenland Kronland, mit Triest als Hauptstadt. Mit der Gründung Österreich-Ungarns 1867 wurden die Länder Görz und Gradisca, Istrien, und Triest eigenständige Kronländer mit Landtagen, die Litorale als administrative Oberlandeshauptmannschaft in Triest blieb erhalten.

1919 ging das Küstenland offiziell durch den Vertrag von St. Germain (10. September 1919) an Italien. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel es (ohne Görz und Triest) an Jugoslawien. Heute gehört Istrien größtenteils zu Kroatien und der nördliche Teil zu Slowenien. Die Bezeichnung Küstenland lebt heute auch in der Region Slovenska Primorska, und dem ehemals transleithanischen angrenzenden Hrvatsko Primorje weiter.

Wappen der Litorale 1849–1867
Geviert, oben schräggespalten in Silber und Rot und ein goldener Löwe für Görz, und das Ankerkreuz von Gradisca, unten vorne Doppeladler und Gleve für Triest, hinten Istriens Ziegenbock. Darüber die illyrische Zackenkrone (Heidenkrone, Davidskrone)
Einteilung Österreich-Ungarns: : 7 Österreichische Küstenlande

Geographie

Das Küstenland hatte eine Größe von etwa 8.000 km² und rund 900.000 Einwohner (1910). Von den Einwohnern waren fast die Hälfte Italiener, ein Viertel Slowenen, ein Fünftel Kroaten und 5 % Deutsche.

Triest hatte als größter See- und Handelshafen der Donaumonarchie enorme wirtschaftliche Bedeutung für die Monarchie; die Eröffnung der Eisenbahnlinie Wien-Triest war entsprechend wichtig.

Aufgrund des aufkommenden Tourismus hatte die Küste von Görz und Istrien – nördlich und südlich von Triest sowie um Abbazia – den Beinamen Österreichische Riviera.

Siehe auch

Weblinks