(1251) Hedera

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Asteroid
(1251) Hedera
Berechnetes 3D-Modell von (1251) Hedera
Berechnetes 3D-Modell von (1251) Hedera
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 31. März 2024 (JD 2.460.400,5)
Orbittyp Mittlerer Hauptgürtel
Große Halbachse 2,718 AE
Exzentrizität

0,156

Perihel – Aphel 2,294 AE – 3,143 AE
Neigung der Bahnebene 6,1°
Länge des aufsteigenden Knotens 140,6°
Argument der Periapsis 217,1°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 7. Dezember 2025
Siderische Umlaufperiode 4 a 176 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 17,96 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 13,2 ± 0,2 km
Albedo 0,64
Rotationsperiode 19 h 54 min 0 s
Absolute Helligkeit 11,0 mag
Spektralklasse
(nach Tholen)
E
Spektralklasse
(nach SMASSII)
X
Geschichte
Entdecker K. Reinmuth
Datum der Entdeckung 25. Januar 1933
Andere Bezeichnung 1907 GD, 1915 CA, 1929 CD1, 1931 TJ2, 1933 BE, 1975 NW1
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(1251) Hedera ist ein Asteroid des mittleren Hauptgürtels, der am 25. Januar 1933 vom deutschen Astronomen Karl Wilhelm Reinmuth an der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl bei einer Helligkeit von 14 mag entdeckt wurde. Nachträglich konnte festgestellt werden, dass er bereits erstmals am 4. April 1907 sowie in der Folge auch im Februar 1915 und Februar 1929 an der gleichen Sternwarte, darüber hinaus im Oktober 1931 am Lowell-Observatorium in Arizona beobachtet worden war.

Der Name des Asteroiden ist von der botanischen Gattungsbezeichnung des Efeus abgeleitet.

Als Asteroid der seltenen Tholen-Spektralklasse E besitzt er durch eine mineralische Oberfläche eine sehr hohe Albedo, vergleichbar mit derjenigen der Venus. Spektroskopische Untersuchungen des Asteroiden mit der Infrared Telescope Facility (IRTF) am Mauna-Kea-Observatorium auf Hawaiʻi am 18. August 2003 wiesen darauf hin, dass seine Oberfläche von Mischungen aus einem hellen, Enstatit-ähnlichen Mineral und einem eisenarmen Orthopyroxen dominiert wird.[1]

Am Osservatorio Astrofisico di Asiago in Italien wurde (1251) Hedera am 15. Dezember 2004 polarimetrisch untersucht. Die gemessenen Polarisationen waren typisch für die taxonomische Zuordnung zum Tholen-E-Typ.[2]

Photometrische Beobachtungen vom Juli bis September 1998 am Astronomischen Institut der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität Charkiw und am Krim-Observatorium in Simejis führten erstmals zu einer Bestimmung einer wahrscheinlichen Rotationsperiode von 15,01 h. Der Durchmesser wurde zu 13,2 km abgeschätzt.[3] Neue Beobachtungen am Kingsgrove Observatory in Australien vom 13. Juli bis 1. Oktober 2007 ergaben eine Rotationsperiode von 19,90 h.[4] Nach bereits zuvor erfolgter Auswertung der photometrischen Daten des Lowell-Observatoriums konnte aus den am Kingsgrove Observatory aufgezeichneten Lichtkurven und eigenen Messungen vom 8. August 2016 am BlueEye600-Observatorium in Tschechien eine Rotationsperiode von 19,90 h und die Lage der Rotationsachse bestimmt werden.[5]

(1251) Hedera bildet mit dem Asteroiden (1492) Oppolzer ein quasi-complanares Asteroidenpaar.[6] Sie besitzen sehr ähnliche Bahnelemente und bewegen sich nahezu in der gleichen Bahnebene, allerdings ist die Bahn von (1492) Oppolzer kleiner und ihre Apsidenlinien sind stark gegeneinander verdreht. (1492) Oppolzer besitzt eine deutlich kürzere Umlaufzeit um die Sonne als (1251) Hedera, so dass er sie etwa alle 10 bis 12 Jahre überholt. Im März 2443 wird es dabei zu einer starken Annäherung zwischen den beiden Körpern bis auf einen Abstand von etwa 89.000 km kommen.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. B. E. Clark, S. J. Bus, A. S. Rivkin, T. McConnochie, J. Sanders, S. Shah, T. Hiroi, M. Shepard: E-type asteroid spectroscopy and compositional modeling. In: Journal of Geophysical Research – Planets. Band 109, Nr. E2, 2004, S. 1–11, doi:10.1029/2003JE002200. (PDF; 1,06 MB)
  2. S. Fornasier, I. N. Belskaya, Yu. G. Shkuratov, C. Pernechele, C. Barbieri, E. Giro, H. Navasardyan: Polarimetric survey of asteroids with the Asiago telescope. In: Astronomy & Astrophysics. Band 455, Nr. 1, 2006, S. 371–377, doi:10.1051/0004-6361:20064836 (PDF; 323 kB).
  3. V. G. Shevchenko, Yu. N. Krugly, V. G. Chiorny, I. N. Belskaya, N. M. Gaftonyuk: Rotation and photometric properties of E-type asteroids. In: Planetary and Space Science. Band 51, Nr. 9–10, 2003, S. 525–532, doi:10.1016/S0032-0633(03)00076-X (PDF; 204 kB).
  4. J. Oey: Lightcurve Analysis of Asteroids from the Kingsgrove and Leura Observatories in the 2nd Half of 2007. In: The Minor Planet Bulletin. Bulletin of the Minor Planets Section of the Association of Lunar and Planetary Observers, Band. 35, Nr. 3, 2008, S. 132–135, bibcode:2008MPBu...35..132O (PDF; 530 kB).
  5. J. Ďurech, J. Hanuš, M. Brož, M. Lehký, R. Behrend, P. Antonini, S. Charbonnel, R. Crippa, P. Dubreuil, G. Farroni, G. Kober, A. Lopez, F. Manzini, J. Oey, R. Poncy, C. Rinner, R. Roy: Shape models of asteroids based on lightcurve observations with BlueEye600 robotic observatory. In: Icarus. Band 304, 2018, S. 101–109, doi:10.1016/j.icarus.2017.07.005 (arXiv-Preprint: PDF; 2,48 MB).
  6. J. L. Simovljević: Duration of Quasi-complanar Asteroids Regular Proximities In: Bulletin de l’Académie serbe des Sciences et des Arts. Band 76, 1981, S. 33–37 (PDF; 1,99 MB).
  7. A. Vitagliano: SOLEX 12.1. Abgerufen am 9. Juli 2020 (englisch).