129. Infanterie-Division (Wehrmacht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

129. Infanterie-Division

Truppenkennzeichen der 129. Infanterie-Division
Truppenkennzeichen
Aktiv 1. Oktober 1940 bis 8. Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterie-Division
Gliederung Gliederung
Aufstellungsort Hanau
Spitzname Hessisch-Thüringische 129. ID
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 129. Infanterie-Division (auch Hessisch-Thüringische 129. ID) war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Divisionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einsatzgebiete:

Die 129. ID nahm im Rahmen des Unternehmens Barbarossa im Juni 1941 mit der Heeresgruppe Mitte am Überfall auf die Sowjetunion teil. Bis zum Juli 1941 war sie im Raum Białystok im Einsatz. Im Herbst 1941 nahm sie am Vormarsch auf Moskau bis Kalinin teil, dort endete die Vorwärtsbewegung, da der Schlamm die Mobilität stark einschränkte.

Am 31. Oktober 1941 kam es dort zu schweren Häuserkämpfen, als die 129. ID den Nord- und Südostabschnitt der Stadt gegen sowjetische Angriffe verteidigte. Der Auftrag lautete: „Halten bis der Frost kommt.“ Als Teil der 9. Armee kämpfte die 129. ID 1942 in der Schlacht von Rschew und zog sich 1943 auf Brjansk, Mogilew und Witebsk in Weißrussland zurück. Im Sommer 1944 erlitt die Division beim Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte bei Bobruisk und Baranowitschi schwerste Verluste und musste neu organisiert werden. Im letzten Kriegsjahr kämpften Reste der Division bis zur Kapitulation in Ostpreußen.

In der Schlacht am unteren Narew im August 1944 zeichnete sich die 129. Infanterie-Division unter Führung von Generalmajor von Larisch und die 5. Jäger-Division unter Führung von Generalleutnant Sixt durch Standfestigkeit und Angriffsschwung besonders aus.

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Divisionskommandeure:
Dienstzeit Dienstgrad Name
1. Oktober 1940 bis 22. Aug 1942[A 1] Generalleutnant Stephan Rittau
22. August 1942 bis 25. September 1943 General der Nachrichtentruppe Albert Praun
25. September 1943 bis 31. Januar 1944 Generalmajor Karl Fabiunke
31. Januar 1944 bis 11. Februar 1945 Generalmajor/Generalleutnant Heribert von Larisch
11. Februar bis 8. Mai 1945 Generalmajor Bernhard Ueberschär
  1. Bei Martinowo durch sowjetisches Artilleriefeuer getötet.
Generalstabsoffiziere (Ia):
Dienstzeit Dienstgrad Name
25. Oktober 1940 bis Januar 1941 Major (später Generalmajor) Hans Steets
1941–1942 Major Hans-Hermann Sachenbacher
1942–1943 Major Karl Ernst Rahtgens
15. Oktober 1943 bis 15. November 1944 Oberstleutnant Joachim Möller
15. November 1944 bis Mai 1945 Major Dieter Kaempfe

Bekannte Divisionsangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Hofmann: SA-Gruppenführer, war als Major der Reserve, Bataillonskommandeur des I. Btl./IR 427, erhielt am 26. September 1942 das Ritterkreuz
  • Karl Ernst Rahtgens: Offizier der 129. ID, wurde als Mitglied der Verschwörung vom 20. Juli hingerichtet

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden 26 Angehörige der 129. ID mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet und 101 mit dem Deutschen Kreuz in Gold.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1940 1944
Infanterie-Regiment 427 Grenadier-Regiment 427
Infanterie-Regiment 428 Grenadier-Regiment 428
Infanterie-Regiment 430 Grenadier-Regiment 430
Artillerie-Regiment 129
Pionier-Bataillon 129
Panzerjäger-Abteilung 129
Aufklärungs-Abteilung 129 Füsilier-Bataillon 129
Divisions-Nachrichten-Abteilung 129
Divisions-Nachschubführer 129

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Band 6: Die Landstreitkräfte. Nr. 71–130. 2. Auflage. Osnabrück 1979. VI, 336 Seiten. ISBN 3-7648-1172-2.
  • French Maclean: Quiet Flows the Rhine: German General Officer Casualties in World War II, J. J. Fedorowicz Publishing, 1996, ISBN 978-0-921991-32-8.
  • Heinrich Boucsein: Halten oder Sterben: Die hessisch-thuringische 129. Infanterie-Division im Russlandfeldzug und Ostpreussen, Kurt Vowinckel-Verlag, 1999.
  • Samuel W. Mitcham: German Order of Battle, Volume One: 1st to 290th Infantry Divisions in World War II. Mechanicsburg, Pennsylvania: Stackpole Books, 2007, S. 181+182. ISBN 978-0-8117-3416-5.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]