21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment (Reichswehr)

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21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment

Die Reichskriegsflagge der Weimarer Republik mit dem Eisernen Kreuz, 1921–1933
Aktiv 1921 bis 1934
Staat Deutsches Reich
Streitkräfte Reichswehr
Teilstreitkraft Reichsheer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterie-Regiment
Gliederung Siehe Organisation
Standort Siehe Garnisonen
Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment war die Bezeichnung eines Regiments der Reichswehr mit Regimentsstab in Nürnberg (vgl.: Bayerische Reichswehr).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment wurde am 1. Januar 1921 aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 45, 46 und 47 des Übergangsheeres gebildet. Am 29. Mai 1922 erhielt das Regiment zusätzlich zu seinem Namen die landsmannschaftliche Bezeichnung „Bayerisches“.[1]

Während des Hitlerputsches stellte sich das Regiment geschlossen hinter die Reichswehrführung in Berlin.[2]

Im Zuge der Vergrößerung der Reichswehr wurde das Regiment 1934 in der ersten Aufstellungswelle geteilt und daraus das Infanterie-Regiment Nürnberg und das Infanterie-Regiment Bayreuth gebildet.

Garnisonen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung[3]
1. Oberst Leonhard Haussel 1. Januar 1921 30. November 1922
2. Oberst Albert von Beckh 1. Dezember 1922 31. Juli 1925
3. Oberst Otto Ritter von Saur 1. November 1925 31. Januar 1927
4. Oberst/Generalmajor Nikolaus Schemmel 1. Februar 1927 31. Januar 1929
5. Oberst Friedrich Dümleim 1. Februar 1929 31. Oktober 1930
6. Oberst Wilhelm Ritter von Reitzenstein 1. November 1930 31. Oktober 1932
7. Oberst Paul Otto 1. November 1932 31. März 1934
8. Oberst Karl Weisenberger 1. April 1934 14. September 1935

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbandszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment unterstand dem Infanterieführer VII der 7. (Bayerische) Division in München.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment bestand neben dem Regimentsstab mit Nachrichtenstaffel aus

I. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 45,
II. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 47,
III. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 46,
Ergänzungs-Bataillon, ab 23. März 1921 Ausbildungs-Bataillon, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 47.

Jedes Feld-Bataillon gliederte sich zu drei Kompanien zu je drei Offizieren und 161 Unteroffizieren und Mannschaften (3/161) sowie einer MG-Kompanie (4/126). Insgesamt bestand ein Bataillon aus 18 Offizieren und Beamten (einschließlich Sanitätsoffizieren) und 658 Mann.

Bewaffnung und Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptbewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schützen waren mit dem Karabiner K98a ausgerüstet. Jeder Zug besaß ein leichtes Maschinengewehr MG 08/15.

In den MG-Kompanien bestanden jeweils der 1. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, vierspännig gezogen, der 2. bis 4. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, zweispännig gezogen.

Die schwersten Waffen des Regiments waren die Minenwerfer in der 13. Kompanie. Der 1. Zug war mit zwei mittleren Werfern 17 cm, vierspännig gezogen, ausgerüstet, der 2. und 3. Zug mit drei leichten Werfern 7,6 cm, zweispännig gefahren.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traditionsübernahme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment übernahm 1921[4] die Tradition der alten Regimenter.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. Biblio, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-1000-9, S. 194ff.
  • Edgar Graf von Matuschka: Organisation des Reichsheeres. in Handbuch zur deutschen Militärgeschichte 1648–1939. Hrsg. Militärgeschichtliches Forschungsamt. Freiburg (Breisgau). Teil VI: Reichswehr und Republik (1918–1933). Bernard & Graefe, Frankfurt am Main 1970, S. 320–322.
  • Walter Rosenwald (Hrsg.): Das 21. (Bayerische) Infanterie-Regiment. Vom 1.1.1921–30.9.1934. Preußischer Militär-Verlag, Reutlingen 1991, ISBN 978-3-927292-04-8.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1974. ISBN 3-7648-1000-9. S. 188.
  2. Kai Uwe Tapken: Die Reichswehr in Bayern von 1919 bis 1924. Verlag Dr. Kovac. Hamburg 2002. ISBN 3-8300-0646-2. S. 398.
  3. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger-Bataillone, Wehrbezirkskommandanten und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Osnabrück 1992. ISBN 3-7648-1782-8. S. 504.
  4. Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921