45. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

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Die 45. Infanterie-Brigade, auch 1. Königlich-Sächsische Infanterie-Brigade Nr. 45 war ein Großverband der Sächsischen Armee, die 1867 durch die Verfassung des Norddeutschen Bundes in die Preußische Armee integriert wurde.

Die 45. Infanterie-Brigade wurde zum 1. April 1867 in Dresden aufgestellt und hatte dort ihren Standort bis 1919. Von 1867 bis zum Kriegsende 1918 war sie Teil der 23. Division, die bis 1914 dem XII. Armee-Korps unterstand. Im Laufe der Jahre waren ihr verschiedene Grenadier-Regimenter (auch Landwehr-Regimenter bzw. Bataillone) zugeordnet.

Unterstellte Einheiten im Jahre 1914

Deutsch-Französischer Krieg

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Im Deutsch Französischen Krieg 1870/1871 war die 45. Infanterie-Brigade unter Führung des Generalmajors Ernst von Craushaar mit ihren beiden Grenadier-Regimentern 100 und 101 sowie dem 108. königlich-sächsischen Füsilier-Regiment mit je 3 Bataillonen im Einsatz.[1][2]

Erster Weltkrieg

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Mit der Mobilmachung am 2. August 1914 musste die Brigade das Brigade Ersatz Bataillon 45 aufstellen und mit Kriegsbeginn 1914 war das Infanterie-Regiment Nr. 415 (Königlich Sächsisches) bis zum 10. Juli 1916 Teil der Brigade, als es zur 408. Infanterie-Brigade (Königlich-.Sächsische)' wechselte.

Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Gefechtskalender der 23. Division

Am 23. August 1914 waren mehrere deutsche Einheiten beim Durchmarsch durch das neutrale Belgien am Massaker von Dinant beteiligt. In ihrem Buch Deutsche Kriegsgreuel 1914: Die umstrittene Wahrheit stellen die Autoren John Horne und Alan Kramer fest, dass das Grenadier-Regiment 101 den Befehl erhalten hatte, Dinant „einzuschießen“. Bei diesem Manöver wurden durch Eigenbeschuss etliche Soldaten getötet.[3] In der Literatur ist anerkannt, dass das Grenadier-Regiment 100 sich an den Greueltaten in Dinant beteiligt hat. Die Bundesregierung hat sich erst im Jahre 2001 zu diesen Kriegsverbrechen bekannt.

Brigadekommandeure

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Name Datum
Ernst von Craushaar[4] 1. April 1867 † 18. August 1870 während einer Schlacht in Frankreich[5]
Hugo Garten 19. August 1870
Heinrich von Abendroth 12. Oktober 1871
Franz von Rudorff 1. Oktober 1874
Gideon von der Decken 1. April 1881
Wilhelm von Minckwitz 6. November 1887
Carl Edler von der Planitz[6] 1. Februar 1889
Ernst von Friesen 19. April 1891
Nikolaus von Issendorff 23. Mai 1891
Prinz Friedrich August von Sachsen[7] 20. September 1894
Georg von Stieglitz 22. Mai 1898
Hermann von Schweinitz 22. März 1902
Georg von Wagner 22. April 1904
Prinz Johann Georg von Sachsen[8] 23. November 1905
Kurt Wahle 25. Mai 1907
Leo Götz von Olenhusen 29. März 1910
Karl Lucius 1. Oktober 1913
Johann Meister 1. April 1915
Hans von Eulitz 14. September 1916
Werner von Seydlitz-Gerstenberg 13. November 1916
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778.
Commons: 45. Infanterie-Brigade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Georges-Ernest, -Jean-Marie Boulanger: Deutschlands feldzug gegen Frankreich, 1870-71. Oscar Frank's Nachfolger, Wien 1890 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Von Weissenburg bis Metz. Ein Beitrag zur Kriegsgeschichte des Jahres 1870. Otto Janke, Berlin 1873 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914: Die umstrittene Wahrheit. Hamburger Edition Verlagsgesellschaft,, Hamburg 2004 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Julius von Wickede: Geschichte des Krieges von Deutschland gegen Frankreich in den Jahren 1870. Carl Rümpler, Hannover 1871 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Hans-Jörg Jährig: August 1870 Band 2: Militärgeschichtlicher Reiseführer zu den Schlachtfeldern des Deutsch-Französischen Krieges 1870 westlich von Metz. Books on Demand, Norderstedt 2021 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee: für das Jahr 1889. Heinrich'sche Buchdruckerei, Dresden 1889 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee: für das Jahr 1886. Heinrich'sche Buchdruckerei, Dresden 1896 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee: für das Jahr 1905. Heinrich'sche Buchdruckerei, Dresden 1905 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).