47 Tucanae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kugelsternhaufen
47 Tucanae
Aufgenommen mit dem VISTA
Aufgenommen mit dem VISTA
AladinLite
Sternbild Tukan
Position
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension 00h 24m 05,67s [1]
Deklination −72° 04′ 52,6″ [1]
Erscheinungsbild
Konzentrationsklasse III [2]
Helligkeit (visuell) 4,91 mag [1]
Helligkeit (B-Band) 5,78 mag [1]
Winkelausdehnung 30,9′ [3]
Farbexzess
E(B-V) (Rötung)
0,037 mag [4]
Physikalische Daten
Zugehörigkeit Milchstraße
Integrierter Spektraltyp G4
Rotverschiebung −0,000062 ± 0,000001
Radialgeschwindigkeit (−18,7 ± 0,2) km/s
Entfernung 14,1 kLj [5]
Masse 500.000 M
Durchmesser 120 Lj [3]
Alter 11,8 Mrd. Jahre
Metallizität [Fe/H] -0,72
Geschichte
Entdeckung Nicolas Louis de Lacaille
Entdeckungsdatum 1751
Katalogbezeichnungen
 NGC 104 • C 0021-723 • GCl 1 • ESO 50-SC9 • Mel 1 • Dun 18 • GC 52 • 47 Tucanae • ξ Tucanae • Lac 1 • h 2322

47 Tucanae (auch als NGC 104 bezeichnet) ist nach Omega Centauri der zweithellste Kugelsternhaufen des Himmels und schon mit bloßem Auge als kleines Nebelfleckchen erkennbar. Er ist ein besonders großer, alter Haufen und etwa 15.000 Lichtjahre von der Erde entfernt[6].

Entdeckung und Benennung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezeichnung 47 Tucanae rührt daher, dass der Sternhaufen aufgrund seines kompakten Aussehens und großer scheinbarer Helligkeit zunächst als Stern angesehen und entsprechend benannt wurde. Näher untersucht hat ihn zunächst 1751 der französische Astronom Nicolas Louis de Lacaille.[7]

Lage und Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochaufgelöste Aufnahme des Kugelsternhaufenzentrums erstellt mittels des Hubble-Weltraumteleskops

Von der Erde aus gesehen scheint 47 Tucanae unmittelbar neben der Kleinen Magellanschen Wolke zu liegen, die jedoch um ein Vielfaches weiter entfernt ist. Sichtbar ist er nur von der südlichen Erdhalbkugel aus. Mit einem scheinbaren Durchmesser von 30 erreicht er eine Helligkeit von 4,9 mag. Innerhalb von ca. 150 Lichtjahren Durchmesser beherbergt der Sternhaufen mehrere Millionen Sterne, darunter etliche rote Riesen[8]. Im Zentrum des Haufens sind die Sterne sehr dicht gepackt und haben teilweise weniger als 0,1 Lichtjahre Abstand voneinander[9].

Langzeitbeobachtungen mit dem Fermi Gamma-ray Space Telescope lassen 47 Tucanae als schwache Quelle von Gammastrahlung erkennen[10], die vermutlich durch Millisekundenpulsare erzeugt wird.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • König, Michael & Binnewies, Stefan (2023): Bildatlas der Sternhaufen & Nebel, Stuttgart: Kosmos, S. 361

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 47 Tucanae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c SIMBAD-Abfrage
  2. Harlow Shapley, Helen B. Sawyer: A Classification of Globular Clusters. In: Harvard College Observatory Bulletin. Band 849, 1927, S. 11–14, bibcode:1927BHarO.849...11S.
  3. a b Students for the Exploration and Development of Space
  4. NASA/IPAC Extragalactic Database
  5. http://iopscience.iop.org/0004-637X/533/1/215/pdf/0004-637X_533_1_215.pdf
  6. http://www.eso.org/public/germany/news/eso1302/
  7. Seligman
  8. 47 Tuc - ein großer KugelsternhaufenAstronomy Picture of the Day vom 26. August 2008.
  9. X-Ray Stars of 47 TucAstronomy Picture of the Day vom 21. Juli 2005 (englisch).
  10. Fermis Gammastrahlen-HimmelAstronomy Picture of the Day vom 21. März 2009.