Final-σ-Algebra
Die Final-σ-Algebra, auch Bild-σ-Algebra[1] genannt, ist ein spezielles Mengensystem, genauer eine σ-Algebra, in der Maßtheorie. Die zu einer vorgegebenen Familie von Funktionen gebildete Final-σ-Algebra ist das größte Mengensystem auf der gemeinsamen Zielmenge dieser Funktionen, bezüglich der diese sämtlich messbar sind. Somit bildet das Konzept der Final-σ-Algebra das Pendant zum Konzept der Initial-σ-Algebra, welche die kleinste σ-Algebra auf der Definitionsmenge darstellt, bezüglich der alle Funktionen der vorgegebenen Funktionenfamilie messbar sind. Ein analoges Konzept findet sich in der Topologie; hier sind die Initialtopologie bzw. die Finaltopologie die gröbste bzw. feinste Topologie auf der Definitionsmenge bzw. Zielmenge, bezüglich der alle Funktionen der vorgegebenen Funktionenfamilie stetig ist.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für eine beliebige Indexmenge seien Messräume gegeben sowie Abbildungen für eine beliebige Menge . Dann heißt die σ-Algebra
die Final-σ-Algebra der Abbildungen auf .
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ist ein weiterer Messraum gegeben und eine Funktion , so ist genau dann - -messbar, wenn die Kompositionen alle - -messbar sind.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Elstrodt: Maß- und Integrationstheorie. 6., korrigierte Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-89727-9, doi:10.1007/978-3-540-89728-6.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Klaus D. Schmidt: Maß und Wahrscheinlichkeit. 2., durchgesehene Auflage. Springer-Verlag, Heidelberg Dordrecht London New York 2011, ISBN 978-3-642-21025-9, S. 32, doi:10.1007/978-3-642-21026-6.