Paul Heinrich Ludwig Duncker
Paul Heinrich Ludwig Duncker (* 1754 in Uchte; † 6. Juni 1830 in Rinteln) war ein deutscher Mediziner und Universitätsprofessor der Universität Alma Mater Ernestina in Rinteln.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sohn des Pastors Joh. Wilhelm Duncker und dessen Frau Luise Steuber[2] und damit Enkel des Professors Johann Engelhard Steuber aus Rinteln studierte ab 1771 an der Universität Rinteln, ehe er sein Studium ab 24. Oktober 1777 an der Universität Göttingen fortsetzte.[3][2]
1780 wurde er bei Theodor Gerhard Timmermann[4], wiederum an der Universität Rinteln, promoviert.[1] Seine Dissertation trägt den Titel "de pleuritide phlegmonode"[5] (diffus ausbreitende Rippenfellerkrankung).[6] Dadurch erwarb er dort den akademischen Grad eines Doctor medicina, praktizierte danach in Rodenberg, ging 1784 als Stadt- und Landphysikus (auch Bergarzt) nach Frankenberg[7] und kam als Landphysikus wieder nach Rodenberg.[8] In dieser Rolle war Duncker auch im Landeshospital Haina tätig; es sind Atteste von Duncker für den Zeitraum 1790 bis 1797 überliefert.[9] Er wurde zeitgleich 2. Brunnen-Medicus zu Nenndorf[10] und 1802 als 2. Professor der Medizin in Rinteln (bis zur Schließung der Universität 1810) unter Beibehaltung des Rodenberger Land-Physikats.[6] Ab dem 17. Juni 1814 war er auch als Garnisonsarzt in Rinteln tätig.[2]
Aus seiner Ehe mit Helene Ruppersberg ist der Sohn Ludwig Friedrich Wilhelm Duncker (* 6. Januar 1804; † 2. August 1847) ein deutscher Jurist und später ebenso Professor hervorgegangen.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker. Band 5, Eigenverlag, Copenhagen 1831, S. 413, Nr. 1026 (Online).
- Willy Hänsel: Catalogus Professorum Rinteliensium. Die Professoren der Universität Rinteln und des akademischen Gymnasiums zu Stadthagen 1610–1810. Bösendahl, Rinteln 1971, S. 63.
- Georg Schwedt: Gesundbrunnen im Schaumburger Land. Rehburg, Rodenberg, Nenndorf, Eilsen. Ausflüge in die Geschichte. Books on Demand, Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7481-0823-8, S. 113 (Online).
- Ludwig Wachler (Hrsg.): Friedrich Wilhelm Strieder’s Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte. Von der Reformation bis 1806. Band 16: Steuber – von dem Werder. N. Akademische Buchhandlung, Marburg 1812, S. 215–216 (Online).
- Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte. Seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten. Band 1: A – Brand. Cramerischer Buchladen, Cassel 1781, S. 422 (Online).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Georg Schwedt: Gesundbrunnen im Schaumburger Land. Rehburg, Rodenberg, Nenndorf, Eilsen. Ausflüge in die Geschichte. Books on Demand, Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7481-0823-8, S. 113.
- ↑ a b c Willy Hänsel: Catalogus Professorum Rinteliensium. Die Professoren der Universität Rinteln und des akademischen Gymnasiums zu Stadthagen 1610–1810. Bösendahl, Rinteln 1971, S. 63.
- ↑ Duncker wird in den Matrikeln der Universität Göttingen für das Jahr 1777 erwähnt. Götz von Seele: Die Matrikel der Georg August Universität zu Göttingen 1734-1837. S. 29.
- ↑ Deutsche Biographie: Timmermann, Theodor Gerhard - Deutsche Biographie. Abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ Nachgewiesen in der Historischen Bibliothek des Gymnasium Arnoldinum Steinfurt. Abgerufen am 28. Juni 2022.
- ↑ a b Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker. Band 5. Eigenverlag, Copenhagen 1831, S. 413.
- ↑ Hessen-Kassel (Hrsg.): Landgräflich-Hessen-Casselischer Staats- und Adreß-Calender. Cassel 1792, S. 49.
- ↑ Hessen-Kassel (Hrsg.): Landgräflich-Hessen-Casselischer Staats- und Adreß-Calender. Cassel 1802, S. 95, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10021513-1.
- ↑ LWV-Archiv, Hospia, 1245; LWV-Archiv, Hospia, 4790; LWV-Archiv, Hospia, 447; LWV-Archiv, Hospia, 2845; LWV-Archiv, Hospia, 1366; LWV-Archiv, Hospia, 2842.
- ↑ Horst Hecker: Jüdisches Leben in Frankenberg. Geschichtsverein Frankenberg, Frankenberg (Eder) 2011, ISBN 978-3-9813837-3-7, S. 38.
- ↑ Hessische Biografie : Erweiterte Suche : LAGIS Hessen. Abgerufen am 20. Juni 2022.
Personendaten | |
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NAME | Duncker, Paul Heinrich Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner |
GEBURTSDATUM | 1754 |
GEBURTSORT | Uchte |
STERBEDATUM | 6. Juni 1830 |
STERBEORT | Rinteln |