Bob Kap

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Februar 2023 um 22:25 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Fettschreibung entfernt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bob Kap (eigentlich Robert Kapoustin[1], während seiner ungarischen Zeit Božidar Kapušto[2], geboren als Bojidar Nikolaiovich Kapusto, * 10. Juni 1923 in Skopje, damals Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, heute Nordmazedonien[3]; † 14. März 2010 in Ottawa, Ontario[4]) war ein jugoslawisch-US-amerikanischer Fußball- und American-Football-Trainer.

Kap übersiedelte in den 1950ern aus Jugoslawien nach Kanada; nach eigenen Angaben floh er nach einem Jahrzehnt als Fußballprofi in Jugoslawien infolge des Ungarnaufstands. 1954 bis 1956 absolvierte er an der Budapester Sporthochschule Testnevelési Egyetem auf Vorschlag des ungarischen Fußballverbandes ein Studium, das er im Juni 1956 mit einem Trainerdiplom abschloss.[2] In Toronto arbeitete er als Reporter für ein Fußballmagazin. 1967 beauftragte Lamar Hunt Kap für seine NASL-Franchise Dallas Tornado ein Team in Europa zusammenzustellen. Kap engagierte in Europa eine sehr junge (fast alle unter 20 Jahre alt) Mannschaft, hauptsächlich Engländer, Skandinavier und Niederländer, und ging mit dem Team vor dem Saisonstart der NASL auf eine 7-monatige Tour durch Europa und Asien – darunter auch ein Gastspiel im vom Vietnamkrieg gezeichneten Saigon. Während der NASL-Saison gewann das Team nur zwei Spiele. Kap wurde mit dem Großteil der Mannschaft entlassen.[1]

Anfang der 1970er-Jahre war er Kicking scout der Dallas Cowboys, der als Erster ausgebildete europäische Fußballspieler als Kicker in die NFL holte.[5] Erster war der Österreicher Toni Fritsch, insgesamt vermittelte er neun Europäer in die NFL.[6]

1974/75 war am ersten Versuch einer Satellitenliga der NFL in Europa beteiligt, der Intercontinental Football League, die zwar bereits in der Planungsphase scheiterte, aber als Wegbereiter der World League of American Football/NFL Europe gilt.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b David Wangerin: Soccer in a Football World: The Story of America’s Forgotten Game. WSC Books, London 2006, ISBN 0-9540134-7-6, S. 140.
  2. a b Bobby Moffat: The Dallas Tornado World Tour 1967 – 68. In: Southern Soccer Scene. 5. November 2017, abgerufen am 11. Februar 2020.
  3. Eintrag: Ottawa, Ontario and Fonthillvom 27. Februar 2010 auf der Website seines Sohnes Michael Kapoustin (besucht am 17. August 2010)
  4. a b Gerry Fraley: Bob Kap, innovator in kicking approach who helped bring soccer style to NFL, dies. In: The Dallas Morning News. 14. März 2010 (Bob Kap, innovator in kicking approach who helped bring soccer style to NFL, dies [abgerufen am 22. August 2010]).
  5. Robert W. Creamer: Scorecard. Sidewinders. In: Sports Illustrated. 4. Oktober 1971, archiviert vom Original am 3. Dezember 2012; abgerufen am 14. August 2010.
  6. Paul Kennedy: OBITUARY: Bob Kap (1923–2010). In: SoccerAmerica. 19. März 2010, abgerufen am 14. August 2010.