Dürnersdorf
Dürnersdorf Gemeinde Altendorf
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Koordinaten: | 49° 26′ N, 12° 19′ O | |
Höhe: | 462 m ü. NHN | |
Einwohner: | 35 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 92540 | |
Vorwahl: | 09675 | |
Lage von Dürnersdorf in Bayern
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Dürnersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Altendorf im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf, Bayern, und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg.
Geographie
Dürnersdorf liegt 4,5 Kilometer nordöstlich von Altendorf. Nördlich von Dürnersdorf entspringt der Dürnersbach in der Hummerlohe, fließt nach Süden und mündet nach ungefähr 2,6 Kilometern in die Murach. Südlich von Dürnersdorf erhebt sich der 510 Meter hohe Hasenbügel.[2][3] Östlich von Dürnersdorf liegt ein ausgedehnter Granitsteinbruch, der seit 1993 von der Firma Georg Huber, Inh. Josef Rappl GmbH & Co. KG ausgebeutet wird.[4]
Geschichte
Die Endung des Namens Dürnersdorf -dorf deutet darauf hin, dass Dürnersdorf im Rahmen der bayerischen Landnahme im 9. bis 11. Jahrhundert entstanden ist.[5]
Dürnersdorf (auch: Durnstorff, Durrnstorff, Durnstorf, Dürnsdorf, Dürnstorf, Dürensdorf, Dyrnersdorf, Dienerstorf, Dirnersdorf) wurde im Salbuch von 1413 mit Abgaben zu Walpurgis und Michaelis erwähnt. Im Salbuch von 1473 wurde Dürnersdorf mit Abgaben zu Walpurgis und Michaelis und mit einer Steuer von 1 Pfund, 1 Schilling und 10 Pfennig aufgeführt.[6][7] Im Salbuch von 1513 wurde Dürnersdorf mit einem Geldzins an Walpurgis und Michaelis für einen Hof und einem jährlichen Jägergeld von 5 Höfen, 1 Lehen und 1 Öde verzeichnet.[8] In der ersten für Fronhof erhaltenen Lehenurkunde aus dem Jahr 1524 wird ein Hof in Dürnersdorf als Lehen genannt, das Landgraf Johann von Leuchtenberg dem Sohn von Balthasar von Pertolzhofen verlieh.[9]
Diepold III. von Vohburg gründete 1119 das Kloster Reichenbach am Regen und 1133 das Kloster Waldsassen. Im Registraturbuch des Klosters Reichenbach von 1565 wurde Dürnersdorf verzeichnet als zur Propstei Nabburg gehörig.[10]
Im Amtsverzeichnis von 1596 erschien Dürnersdorf mit 4 ganzen Höfen und 2 Halbhöfen. Im Türkensteueranlagsbuch von 1606 waren für Dürnersdorf 5 Höfe, 2 Güter, 22 Ochsen, 13 Kühe, 12 Rinder, 5 Schweine, 78 Schafe, 12 Frischlinge und eine Steuer von 21 Gulden und 52½ Kreuzer eingetragen.[8] Im Steuerbuch von 1630 wurde als zu Weidenthal gehörig in Dürnersdorf ein Gut mit 2 Ochsen, einer Kuh, 3 Rindern, 4 Frischlingen und einer Steuer von 1 Gulden 15¼ Kreuzer verzeichnet. Zusätzlich zu Fuchsberg 1 Hof, 4 Ochsen, 4 Kühe, 2 Rinder, 3 Kälber, 1 Schwein, 3 Frischlinge, 1 Bienenstock und eine Steuer von 3 Gulden 25¾ Kreuzer.[11][12]
Während des Dreißigjährigen Krieges hatte Dürnersdorf in den Jahren 1500, 1523, 1583,1631 jeweils 6 Untertanen, 1658 dann 5 Untertanen und 1712 7 Untertanen. Die Kriegsaufwendungen betrugen 530 Gulden.[13]
Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Dürnersdorf mit 6 Anwesen, 7 Häusern und 7 Feuerstätten. Zusätzlich zu Weidenthal 1 Anwesen, 1 Haus, 1 Feuerstätte. Zusätzlich zu Fuchsberg 1 Anwesen, 1 Haus, 1 Feuerstätte. Im Herdstättenbuch von 1762 erschien Dürnersdorf mit 7 Herdstätten, 1 Inwohner und einer Herdstätte im Hirtenhaus mit einem Inwohner. Zusätzlich zu Weidenthal 1 Herdstätte, kein Inwohner. Zusätzlich zu Kloster Reichenbach 1 Herdstätte, 1 Inwohner. Zusätzlich zu Fuchsberg 1 Herdstätte, kein Inwohner. 1792 hatte Dürnersdorf 7 hausgesessene Amtsuntertanen. 1808 gab es in Dürnersdorf 7 Anwesen, ein Hirtenhaus und einen Weber. Zusätzlich zu Weidenthal 1 Anwesen. Zusätzlich zu Fuchsberg 1 Anwesen.[8][11][12]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtliche Obmannschaften geteilt. Dürnersdorf kam zur Obmannschaft Altendorf. Zur Obmannschaft Altendorf gehörten: Altendorf, Fronhof, Schirmdorf, Dürnersdorf, Trossau, Siegelsdorf, Oberkonhof und Murglhof.[14]
1811 wurden in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei wurde Dürnersdorf Steuerdistrikt. Der Steuerdistrikt Dürnersdorf bestand aus den Dörfern Dürnersdorf und Oberkonhof und dem zu Pertolzhofen gehörigen Hasenhölzl und dem Moo- und dem Fuchsenschlag. Er hatte 21 Häuser, 122 Seelen, 400 Morgen Äcker, 136 Morgen Wiesen, 36 Morgen Holz, 15 Morgen öde Gründe und Wege, 48 Ochsen, 36 Kühe, 50 Stück Jungvieh, 60 Schafe und 26 Schweine.[15]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei entstand die Ruralgemeinde Dürnersdorf. Die Gemeinde Dürnersdorf bestand aus den Ortschaften Dürnersdorf mit 12 Familien, Oberkonhof mit 7 Familien, Trossau mit 8 Familien, Schirmdorf mit 10 Familien und Siegelsdorf mit 5 Familien.[16] Im Grundsteuerkataster von 1842 erschien die Steuergemeinde Dürnersdorf mit 46 Hofgebäuden und 2951,60 Tagewerk Grund.[17] 1972 wurde die Gemeinde Dürnersdorf in die Gemeinde Altendorf eingegliedert.[18]
Dürnersdorf gehörte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zur Pfarrei Altendorf, Dekanat Nabburg.[19][20][21]
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Dürnersdorf (2017)
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Dürnersdorf (2023)
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Marterl (2023)
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Steinbruch bei Dürnersdorf (2017)
Einwohnerentwicklung ab 1818
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1818 | 12 Familien | k. A.[16] |
1828 | 74 | 13[22] |
1838 | 70 | 13[20] |
1864 | 81 | 53[23] |
1875 | 85 | 40[24] |
1885 | 103 | 13[25] |
1900 | 82 | 14[26] |
1913 | 70 | 13[21] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 82 | 11[27] |
1950 | 77 | 10[28] |
1961 | 56 | 11[29] |
1964 | 56 | 11[22] |
1970 | 67 | k. A.[30] |
1987 | 49 | 12[31] |
2011 | 35 | k. A.[1] |
Tourismus
Am westlichen Ortsrand von Dürnersdorf führt der Fränkische Jakobsweg vorbei, der hier mit dem Karl-Krampol-Weg zusammenfällt.[2][32]
Literatur
- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 7. Januar 2022.
- ↑ a b Dürnersdorf bei Bayernatlas. Abgerufen am 8. Januar 2022.
- ↑ Dürnersdorf bei bavarikon.de. Abgerufen am 8. Januar 2022.
- ↑ Georg Huber, Wir über uns bei huber-roetz.de. Abgerufen am 8. Januar 2022.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 19
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 71, 72
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 76
- ↑ a b c Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 298
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 163
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 50
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 364
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 370, 371
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 87
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 407
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 398
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 378
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 97
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 350 (Digitalisat).
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 419
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 701, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 858 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 864 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 735 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 543 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 275 (Digitalisat).
- ↑ Jakobsweg bei Dürnersdorf bei openstreetmap.org. Abgerufen am 8. Januar 2022.