Paraschachnerit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. April 2023 um 14:05 Uhr durch Ra'ike (Diskussion | Beiträge) (Von Category:Mineral zu Category:Anerkanntes Mineral verschoben Cat-a-lot benutzend). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Paraschachnerit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1971-056[1]

IMA-Symbol

Pshn[2]

Chemische Formel Ag3Hg2
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Elemente – Metalle und intermetallische Legierungen
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

I/A.02
I/A.02-060

1.AD.15
1.1.8.3
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol mmm oder mm2
Raumgruppe Cmcm oder Cm2
Gitterparameter a = 2,916 Å; b = 5,13 Å; c = 4,83 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 2 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Zwillingsbildung immer, entlang {110}
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 12,98
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe zinnweiß-metallisch
Strichfarbe silberweiß-metallisch
Transparenz opak
Glanz metallisch

Paraschachnerit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente, genauer der Metalle und intermetallischen Verbindungen. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag3Hg2 und bildet Kristalle bis zu 1 cm Größe. Diese sind immer kompliziert verzwilingt mit der Zwillingsebene {110}, häufig werden auch Drillinge gefunden.

Etymologie und Geschichte

Paraschachnerit wurde erstmals 1972 von E. Seeliger und A. Mücke in der Typlokalität, der „Vertrauen-zu-Gott“-Quecksilbermine am Moschellandsberg in der Nähe von Obermoschel in Rheinland-Pfalz (Deutschland), gefunden. Seinen Namen hat es auf Grund der großen Ähnlichkeit zu Schachnerit.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Paraschachnerit zu den Metallen und intermetallischen Verbindungen, einer Untergruppe der Elemente, gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Belendorffit, Bleiamalgam, Eugenit, Goldamalgam, Kolymit, Luanheit, Moschellandsbergit, Potarit, Quecksilber, Schachnerit und Weishanit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Eugenit, Luanheit, Moschellandsbergit und Schachnerit eine Untergruppe der Quecksilber-Amalgam-Familie.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Bleiamalgam, Goldamalgam, Luanheit, Moschellandsbergit, Eugenit, Schachnerit und Weishanit eine Untergruppe (Silber-Amalgam-Legierungen) der metallischen Elemente außer den Platinmetallen.[3]

Bildung und Fundorte

Paraschachnerit bildet sich unter oxidierenden Bedingungen durch die Alterung von Moschellandsbergit. Es ist vergesellschaftet mit Quecksilber, Limonit, Ankerit, Argentit und Cinnabarit.

Neben der Typlokalität sind Funde aus der Oblast Sofia in Bulgarien, Moctezuma in Mexiko, Sache und Tuwa in Russland, Kremnica in der Slowakei und Sala in Schweden bekannt.

Kristallstruktur

Paraschachnerit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Cmcm oder Cmc2 mit den Gitterparametern a = 2,916 Å, b = 5,13 Å und c = 4,83 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Literatur

  • Paraschachnerit. In: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (PDF).
  • E. Seeliger, A. Mücke: Paraschachnerite, Ag1,2,Hg0.8, und Schachnerite, Ag1,1Hg0,9, vom Landsberg bei Obermoschel, Pfalz. In: Neues Jahrb. Mineral. Abhandl. 1972, 117, 1–18. Abstract in: American Mineralogist, 1973, 58, S. 347 (englisch, PDF).

Einzelnachweise

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. New Dana Classification of Native Elements