Borys Antonenko-Dawydowytsch

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Kyrillisch (Ukrainisch)
Борис Дмитрович Антоненко-Давидович
Transl.: Borys Dmytrovyč Antonenko-Davydovyč
Transkr.: Borys Dmytrowytsch Antonenko-Dawydowytsch
Kyrillisch (Russisch)
Борис Дмитриевич Антоненко-Давидович
Transl.: Boris Dmitrievič Antonenko-Davidovič
Transkr.: Boris Dmitrijewitsch Antonenko-Dawidowitsch
Borys Antonenko-Dawydowytsch 1928

Borys Dmytrowytsch Antonenko-Dawydowytsch (* 23. Julijul. / 4. August 1899greg. in Sassullja, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 8. Mai 1984 in Kiew, Ukrainische SSR) war ein ukrainischer Schriftsteller, Übersetzer und Linguist.

Leben

Borys Antonenko-Dawydowytsch wurde als Borys Dawydow (Борис Давидов) im Dorf Sassullja, heute zur Stadt Romny gehörig, in die Familie eines Eisenbahnarbeiters geboren. Er besuchte das Gymnasium in Ochtyrka und studierte an der Fakultät für Physik und Mathematik der Universität Charkow sowie an der historisch-philologischen Fakultät der Universität Kiew.[1]

Er war, wie auch die ukrainischen Schriftsteller Jewhen Pluschnyk und Walerjan Pidmohylnyj, Mitglied der literarischen Vereinigung „MARS“ (Werkstatt der revolutionären Wörter) mit Sitz in Kiew.[2] Während der Großen Säuberung wurde er aufgrund gefälschter Beweise zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde später zu zehn Jahren Haft im Gulag umgewandelt. 1956 wurde er rehabilitiert und 1957 kehrte er nach Kiew zurück.[2] Seine schriftstellerische Arbeit hatte einen signifikanten Einfluss auf die literarische Generation der 1960er Jahre in der Ukraine. Ab Mitte der 1960er Jahre wurde er erneut verfolgt, da er sich für die ukrainischen Dissidenten und gegen die Russifizierung einsetzte. Von den frühen 1970er Jahren an bis zum Ende der Sowjetunion war die Veröffentlichung seiner Bücher in der Ukraine verboten.[3] Antonenko-Dawydowytsch starb 1984 in Kiew und wurde dort auf dem Waldfriedhof im Rajon Desna beerdigt.

1992 erhielt er mit dem Taras-Schewtschenko-Preis posthum den Nationalpreis der Ukraine. Antonenko-Dawydowytsch schrieb eine Reihe von Prosabüchern, die auch teils ins russische und deutsche übersetzt wurden.[4]

Einzelnachweise

  1. Biografie Borys Antonenko-Dawydowytsch auf ukrlib.com; abgerufen am 21. August 2016 (ukrainisch)
  2. a b Biografie Borys Antonenko-Dawydowytsch auf lib.misto.kiev; abgerufen am 21. August 2016 (ukrainisch)
  3. Artikel zu Borys Antonenko-Dawydowytsch in der Internet Encyclopedia of Ukraine (Canadian Institute of Ukrainian Studies/University of Toronto) (englisch)
  4. Biografie Borys Antonenko-Dawydowytsch (Memento vom 23. August 2016 im Internet Archive) auf ukrainianliterature.com; abgerufen am 21. August 2016 (englisch)