Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins

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Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins (DAV)
(DAV Leipzig)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 31. Mai 1869[1]
Sitz Leipzig, Sachsen
Zweck Förderung des Bergsteigens und alpiner Sportarten, Erhaltung der Bergwelt, Erweiterung der Kenntnisse über die Gebirge
Vorsitz Toni Werner (1. Vorsitzender),[2]
Alfred Tölke (2. Vorsitzender),
Erhard Faust (Schatzmeister)
Mitglieder 6709 (2023)
Website dav-leipzig.de

Die Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins (DAV) e. V. (kurz DAV Leipzig) ist mit 6.709 Mitgliedern (Stand: 31. Dezember 2023)[3] einer der größten Vereine Leipzigs und die drittgrößte Sektion Ostdeutschlands und Sachsens nach dem Sächsischen Bergsteigerbund und der Sektion Dresden. Die Sektion Leipzig gehört nach der Mitgliederanzahl zu den hundert größten Sektionen des Deutschen Alpenvereins.

Gründung der Sektion

Bereits kurz nach der Gründung des Deutschen Alpenvereins am 9. Mai 1869 in München wurde in Leipzig am 31. Mai 1869[1] durch Ernst Robert Osterloh und weitere zehn Bergfreunde die Sektion Leipzig gegründet. Dies war damals die vierte Gründung einer Sektion nach München, Wien, Lienz und die erste, die im Flachland gegründet wurde. Heute ist sie die zweitälteste Sektion des Deutschen Alpenvereins nach München, da Wien und Lienz heute dem Österreichischen Alpenverein angehören.

Aus einer Gruppe von 35 Mitgliedern des Österreichischen Touristenclubs und weiteren Leipzigern, die der Sektion Hall in Tirol des Alpenvereins als auswärtige Mitglieder angehörten, wurde 1907 als weitere Leipziger Sektion die Sektion Jung-Leipzig des mittlerweile den Namen Deutsch und Österreichischer Alpenverein führenden Verbandes gegründet.[4]

1945 wurde der Deutsche Alpenverein samt aller Sektionen durch den Alliierten Kontrollrat verboten. Eine Neugründung wurde in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. späteren DDR nicht gestattet. 1953 gründeten in den Westen geflohene Mitglieder die Sektion neu, indem formal der Sitz nach Wuppertal verlegt wurde (ab 1970 München unter dem Namen Sektion Leipzig in München). Nach der Wende in der DDR wurde am 29. Dezember 1989 die Sektion Leipzig unter anderem von Ansgar Müller auch in Leipzig neu gegründet[5] und trat am 25. Mai 1990 dem Deutschen Alpenverein bei.

Die Sektion Leipzig in München benannte sich 1995 in Sektion Sulzenau (nach der von ihr betriebenen Sulzenauhütte). 2008 schloss sie sich als Ortsgruppe der Sektion Leipzig an.

Sektionsvorsitzende

Eine chronologische Übersicht über alle Präsidenten der Sektion seit Gründung.[6][7]

Sektion Leipzig 1869 bis 1953 Vorsitzende der sitzverlagerten Sektion Leipzig (1953 bis 2007)
Sektion Leipzig Sitz in Wuppertal 1953 bis 1970
Sektion Leipzig in München 1970 bis 1996
Sektion Sulzenau vorm. Leipzig in München 1996 bis 2007
Amtszeit Präsident
1869–1870 Carl H. Schildbach
1870–1871 Moritz Voigt
1871–1872 Julius Albert Prasse
1872–1873 Emmerich F. Anschütz
1874–1883 Wilhelm Pückert
1884 A. Kummer
1885 Karl Schulz
1886–1888 Leo F. Ludwig Wolf
1889–1897 Oscar Heinze
1898–1904 Leo F. Ludwig Wolf
1905–1908 Paul Tscharmann
1909–1922 Georg Domizlaff
1923–1933 Heinrich Siber
1934 Otto Reichel
1934–1945 Karl Jaksche
1945–1953  1
Amtszeit Präsident
1953–1968 Otto Reichel
1968–1995 Hans Koehler
1995–2007 Klaus Henke
Vorsitzende der Sektion Leipzig des DAV (ab 1989)
Amtszeit Präsident
1989–1999 Karl Jendryschik
1999–2006 Hans Ehrlich
2006–2019 Henry Balzer
2019–2020 Steffen Kempt
seit 2021 Toni Werner
Anmerkung
1 
Die Sektion Leipzig war von 1945 bis 1947 von den Besatzungsmächten verboten worden. Eine Neugründung der Sektion Leipzig wurde in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. späteren DDR nicht gestattet. 1953 gründeten in den Westen geflohene Mitglieder unter Otto Reichel die Sektion Leipzig als Exilsektion in Wuppertal neu.

Mitglieder

Jahr Mitglieder
1869 .0026
1900 1.060
1925 1.985
1939 1.099
1990 .0200
2010 2.072
2018 4.082
2021 5.337

Hütten der Sektion

Blick auf die Sulzenauhütte (2007)
Elbsandsteingebirge
Stubaier Alpen

Ehemalige Hütten

Adamellogruppe
Rosengartengruppe
Venedigergruppe
  • Lenkjöchlhütte, 2603 m, erbaut: 1885–1887 (heute: Autonome Provinz Bozen – Südtirol)
Zillertaler Alpen

Klettergebiete und Kletteranlagen

Klettergebiete[10]
Kletteranlagen[10]
  • Kletterfelsen K4
  • Kletteranlage Feuerwehrturm
  • Kletterturm Mockau
  • Kletterhalle No Limit
  • Boulderhalle Bloc No Limit
  • Kletterschule felsenfest / Artistenkombinat Leipzig e.V.
  • KOSMOS Boulderhalle

Bekannte Mitglieder

Literatur

  • Zur Geschichte der Leipziger Alpenvereinssektionen bis 1945. Ein Beitrag zum 150jährigen Jubiläum der Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins. Von Ansgar Müller. Leipzig 2019, 79 Seiten. ISBN 978-3-00-062678-4
  • 150 Jahre Bergsteigen in Leipzig. Von Hartmut Halang, Matthias Ladusch, Ansgar Müller, Andreas Wappler. Leipzig 2020, 420 Seiten.
Commons: Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b DAV-Leipzig.de: Vereinsgeschichte, abgerufen am 13. September 2022
  2. Vorstandssitzung Sektion Leipzig 05. August 2020. (PDF) Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. Januar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.dav-leipzig.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2023
  4. 125 Jahre Sektion Leipzig. (PDF) In: dav-bibliothek.de. Abgerufen am 6. Juni 2020.
  5. Deutschlands älteste Flachlandsektion wächst und wächst. In: Leipziger Volkszeitung. 3. Juni 2019, abgerufen am 10. Juli 2021.
  6. Festschrift 125 Jahre Sektion Leipzig 1869 bis 1994. (PDF) In: Alpenverein Bibliothek. S. 31 – 33, abgerufen am 14. Juli 2022.
  7. 150 Jahre Bergsteigen in Leipzig. Von Hartmut Halang, Matthias Ladusch, Ansgar Müller, Andreas Wappler. Seite 389 bis 391.
  8. RifugioVajolet.com: Geschichte der Rifugio Vajolet
  9. Historisches-Alpenarchiv.org: Eigentümer/Erbauer (Hütten/Wege)
  10. a b DAV-Leipzig.de: Klettergebiete und Kletteranlagen