Caritas der Diözese Feldkirch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Oktober 2023 um 08:36 Uhr durch Miablo28 (Diskussion | Beiträge) (Namensänderung Fachbereich "Menschen mit Behinderung" zu "Assistenz und Teilhabe". Offizielle bezeichnung lt. Organigramm unter https://www.caritas-vorarlberg.at/ueber-uns/ueber-die-caritas-vorarlberg/organisation). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Caritas Vorarlberg
Logo
Sitz Feldkirch, Österreich
Schwerpunkt Soziale Arbeit, Humanitäre Hilfe
Personen Walter Schmolly (Direktor)
Umsatz 54.874.000 Euro (2017)
Website www.caritas-vorarlberg.at

Die Caritas der Diözese Feldkirch, auch Caritas Vorarlberg, ist eine soziale Hilfsorganisation der römisch-katholischen Kirche im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Sie ist Teil von Caritas Österreich, aber eine eigenständige Institution und untersteht dem Bischof der Diözese Feldkirch.

Geschichte

Die Caritas Vorarlberg wurde 1923 von Vertretern aus Armen- und Kindervereinen und der Jugendfürsorge gegründet.[1] Vorläufer waren Vinzenzvereine, die Ende des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Vorarlberger Pfarreien gegründet worden waren. Deren Ziel war die persönliche Zuwendung zu Hilfsbedürftigen.[2]

Bei der Gründungsversammlung am 14. März 1924 wurde Josef Gorbach zum ersten Caritasdirektor bestellt.[2]

Die ersten Jahre waren geprägt von der Koordination der einzelnen Gruppierungen. Die Schwerpunkte waren Armenfürsorge und die Vermittlung von Arbeitsplätzen. Durch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 waren die Arbeiten eingeschränkt. Nach dem 2. Weltkrieg kümmerte sich die Caritas hauptsächlich um die Verteilung von Lebensmitteln und Sachspenden, es wurden auch Wohnbaudarlehen vergeben und die Bahnhofsmission wieder eröffnet. Im Jahr 1956 wurden bei der Flüchtlingswelle aus Ungarn 2000 Menschen unterstützt, 1964 wurde die erste beschützende Werkstätte für behinderte Kinder und Jugendliche eröffnet. Ab den 1970er-Jahren wurde die Altenbetreuung ein Schwerpunkt der Caritas-Arbeit, in den 90er Jahren kamen Beratung für Drogenabhängige, Wohngemeinschaften für Aids-Kranke und die Hospizarbeit dazu. Seit der Jahrtausendwende sind die Haupttätigkeiten die Unterstützung von Menschen in Notsituationen, Betreuung von Flüchtlingen und Migranten, Hilfe für Arbeitslose, Schwer-Erkrankte und Trauernde. Die Auslandshilfe konzentriert sich auf die Länder Armenien, Äthiopien, Ecuador und Mosambik.[3]

Organisation

Walter Schmolly (2018)

Direktor der Caritas der Diözese Feldkirch ist Walter Schmolly. Gegliedert ist die Organisation in 8 Fachbereiche:[4]

  • Pfarrcaritas und sozialräumliches Handeln
  • Assistenz und Teilhabe
  • Sozial-Beratung/Begleitung
  • Flüchtlingshilfe
  • Arbeit & Qualifizierung
  • Suchtarbeit
  • Auslandshilfe
  • Hospiz Vorarlberg

Aufgaben

Caritas der Diözese Feldkirch (Vorarlberg)
Caritas der Diözese Feldkirch (Vorarlberg)
Feldkirch
Bludenz
Bregenz
Dornbirn
Egg
Rankweil
Riezlern
Schruns
Frastanz
Suchtfachstelle
Kontaktstelle Ess-Störungen
Sprechstunden

Der Kernauftrag der Caritas in Vorarlberg ist Menschen in Notsituationen zu helfen und Menschen zu befähigen, anderen Hilfe zu leisten. Sie bietet Unterstützungsangebote in Form von Beratungen, Soforthilfen und Dienstleistungen für/bei

  • Familien in akuten Notsituationen: die Caritas bietet Hilfe bei der Kinderbetreuung, Haushaltsführung, Betreuung und Pflege von erkrankten bzw. betagten Familienmitgliedern, bietet pädagogische und pflegerische Begleitung von Menschen mit körperlichen, geistigen und/oder mehrfachen Behinderungen.[5]
  • Wohnungslosigkeit: Beratung und Unterstützung bei drohendem oder akutem Wohnungsverlust, Notschlafstellen.[6]
  • Flüchtlinge: Asylsuchende erhalten bei der Flüchtlingshilfe der Caritas der Diözese Feldkirch nicht nur eine Unterkunft in einem Flüchtlingshaus, sondern auch soziale Beratung und Betreuung.[7]
  • Suchtproblematik oder Essstörungen: Beratung und Unterstützung werden in den Suchtfachstellen Feldkirch, Bludenz, Bregenz, Bregenzerwald, Dornbirn und Kleinwalsertal angeboten; die Kontaktstellen für Essstörungen bietet Information und Hilfe für Betroffene.[8]
  • schweren Erkrankungen und Trauer: Das Hospiz Vorarlberg berät, begleitet und betreut Betroffene und ihre Angehörigen bei schwerer Erkrankung und Trauer. Menschen mit schwerer, nicht heilbarer Krankheit werden im „Hospiz am See“[9] oder durch ein mobiles Palliativteam betreut.[10]
  • Qualifikation für langzeitarbeitslose Menschen und Integration am Arbeitsmarkt: „carla Soziale Unternehmen“ bietet Menschen auf Jobsuche einen befristeten Arbeitsplatz und Unterstützung für die Reintegration am Arbeitsmarkt, „Startbahn“ richtet sich an arbeitslose Jugendliche und „start2work“ an bleibeberechtigte Flüchtlinge.[11][12]
  • Menschen mit Beeinträchtigungen auf den Weg in Richtung Inklusion: Die Caritas der Diözese Feldkirch unterstützt Menschen mit Beeinträchtigungen auf Ihrem Weg, ihr Leben selbst in die Hand nehmen zu können – beim Wohnen, Arbeiten und in der Freizeit.[13][14]
  • Unterstützung von Mitmenschen im Ausland bei der Schaffung von wichtigen Lebensgrundlagen (Hunger, Bildung, Gesundheit): Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen in den Schwerpunktländern der Caritas Vorarlberg Armenien, Äthiopien, Ecuador und Mosambik.[15]
  • In Katastrophensituationen (Hochwasser, Flüchtlingsdrama, Hunger etc.) arbeitet die Caritas der Diözese Feldkirch mit der Caritas Österreich und dem internationalen Netzwerk der Caritas der Caritas Internationalis zusammen.

Finanzen

Die Einnahmen von EUR 54.874.082 bestehen hauptsächlich aus Entgelten für Dienstleistungen (72,2 %), Spenden betragen 10,5 %. Von den Ausgaben sind 3,5 % für die Administration und unter 1 % für die Spendenbeschaffung (Stand 2017).[16]

Nach den Angaben des Bundesministeriums für Finanzen sind Spenden an die Caritas der Diözese Feldkirch steuerlich als Sonderausgaben absetzbar.[17]

Literatur

  • Johannes Lampert: Die Caritas in Vorarlberg. Ursprünge – Geschichte – Ausblick. Rheticus Heft 1/2005, ISBN 3-900866-85-6.

Einzelnachweise

  1. 90 Jahre Caritas: Direktor Klinger zieht Bilanz. ORF, 17. Februar 2014, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  2. a b Johannes Lampert: Die Caritas in Vorarlberg: Urspünge - Geschichte - Ausblick. (PDF) Rheticus-Gesellschaft, 2005, S. 13, 18, 38, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  3. 90 Jahre Caritas Vorarlberg. (PDF) 2014, S. 6, 8, 10, 13, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  4. Organigramm Caritas Vorarlberg. In: www.caritas-vorarlberg.at. Abgerufen am 15. Februar 2019.
  5. Hilfe in Krisen. In: www.caritas-vorarlberg.at. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  6. Caritas Wohnhilfe. In: www.caritas-vorarlberg.at. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  7. Caritas Flüchtlingshilfe. In: www.caritas-vorarlberg.at. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  8. Caritas Suchthilfe. In: www.caritas-vorarlberg.at. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  9. Eröffnung Hospiz am See Kloster Mehrerau. In: www.mehrerau.at. 17. Januar 2018, abgerufen am 25. Februar 2019.
  10. Caritas Hospiz. In: www.caritas-vorarlberg.at. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  11. Caritas Jobhilfe. In: www.carla-vorarlberg.at. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  12. start2work Integration in Vorarlberg. In: www.okay-line.at. okay.zusammen leben - Projektstelle für Zuwanderung und Integration, Vorarlberg, abgerufen am 26. März 2019.
  13. Caritas Menschen mit Beeinträchtigung. In: www.caritas-vorarlberg.at. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  14. Caritas in der Gemeinde Ludesch. In: www.ludesch.at. Gemeinde Ludesch, abgerufen am 26. März 2019.
  15. Caritas Auslandshilfe. In: www.caritas-vorarlberg.at. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  16. Wirkungsbericht Caritas Vorarlberg 2017. (PDF) Caritas Vorarlberg, abgerufen am 16. Februar 2019.
  17. Bundesministerium für Finanzen, Liste begünstigter Einrichtungen. Abgerufen am 26. März 2019.