Christian d’Elvert

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Christian D’Elvert, Lithographie von Eduard Kaiser, 1861

Christian d’Elvert (* 11. April 1803 in Brünn, Markgrafschaft Mähren; † 23. Januar 1896 ebenda) war ein österreichischer Kommunalpolitiker, Landeshistoriker von Mähren sowie Reichsratsabgeordneter im Parlament in Wien.

Leben und Wirken

D'Elvert war ein liberaler Politiker im damals österreichischen Mähren des 19. Jahrhunderts. Als Funktionen hatte er ein Mandat im Mährischen Landtag sowie 1848/49 in der Deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main inne. Ab 1850 war er Gemeinderatsmitglied in der mährischen Landeshauptstadt Brünn.

1861 wurde d’Elvert zum Brünner Bürgermeister gewählt und übte das Amt bis 1864 aus. Eine zweite Amtsperiode folgte von 1870 bis 1876.

Zwischen 1871 und 1882 war d’Elvert Mitglied des Abgeordnetenhauses des Reichsrates in Wien und 1873 dessen Alterspräsident.

Aus heutiger Sicht konzentrierte sich seine kommunalpolitische Tätigkeit um die Bereiche Stadtentwicklung (Regulierplan), Infrastruktur und Freizeit bzw. Erholung.

Zudem war er publizistisch tätig, insbesondere in den Bereichen mährische Geschichte, Brünner Stadtgeschichte, Genealogie und Adelsgeschichte sowie Theater- und Musikgeschichte.

An seine Verdienste um die Entwicklung der Stadt erinnerte eine aufwändig gestaltete Gedenktafel am Fuße der Burg Spielberg. Nach der Gründung der Tschechoslowakei 1918 wurde das Denkmal entfernt, befindet sich aber seit 2006 wieder an dieser Stelle. Zugleich wurde die in deutscher Sprache verfasste Gedenktafel angebracht und um eine tschechischsprachige Zusatztafel ergänzt.

Sein Sohn Heinrich d’Elvert war ebenfalls Mitglied des Gemeinderates von Brünn, Abgeordneter des Mährischen Landtags, Reichsratsabgeordneter und vom 21. Oktober 1918 bis zum 16. Februar 1919 Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung in Wien.

Werke

  • Versuch einer Geschichte Brünn's. Traßler, Brünn 1828 (Digitalisat).
  • Die gelehrten Gesellschaften in Mähren und österreichisch-Schlesien, Brünn 1853.
  • Geschichte der Verkehrs-Anstalten in Mähren und Oesterreichisch-Schlesien. Brünn, Selbstverlag [Druck: Rudolph Rohrer’s Erben], 1855.
  • Die Gelehrten-Akademie in Olmütz, NOtBlHSS 1859, 68–71.
  • Beiträge zu Geschichte der königlichen Städte Mährens, insbesondere der k. Landeshauptstadt Brünn.
  • Zur Cultur-Geschichte Mährens und Oest. Schlesiens, 1. Teil. Bildet den 15. Band der Schriften der hist.-stat. Sektion der k. k. schl. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Brünn 1866. (Digitalisat).
  • Beiträge zur Geschichte der Rebellion, Reformation des Dreißigjährigen Krieges und der Neugestaltung Mährens im siebzehnten Jahrhundert, Brünn 1867.
  • Weitere Beiträge zur Geschichte der böhmischen Länder im siebzehnten Jahrhundert, Brünn 1868
  • Zur Cultur-Geschichte Mährens und Oest. Schlesiens, 2. Teil. Bildet den 18. Band der Schriften der hist.-stat. Sektion der k. k. schl. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Brünn 1868.
  • Geschichte der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaus, der Natur- und Landeskunde, mit Rücksicht auf die bezüglichen Cultur-Verhältnisse Mährens und Österr. Schlesiens. Rohrer, Brünn 1870 (Digitalisat).
  • Zur Geschichte der Juden in Mähren und Oesterr.-Schlesien: mit Rücksicht auf Oesterreich-Ungarn überhaupt und die Nachbarländer. Winiker, Brünn 1895.
als Herausgeber
  • Chronik der königlichen Stadt Iglau (1402–1607) vom Iglauer Stadtschreiber Martin Leopold von Löwenthal. Ritsch, Brünn 1861 (Digitalisat).

Literatur

Commons: Christian d'Elvert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien