Adalbert Metzing
Adalbert Metzing (* 28. Februar 1855 in Berlin;[1] † 12. August 1912 ebenda; vollständiger Name: Julius Adalbert Metzing)[2] war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.
Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Adalbert Metzing war ein Sohn des Ratsmaurermeisters Louis Metzing und dessen Ehefrau Johanna Caroline Magdalene Marie Metzing geborene Neubart. Nach dem Abitur an der Friedrichs-Realschule[3] studierte er Architektur und wurde 1882 zum Regierungsbauführer (Referendar) ernannt.[4] 1888 folgte nach dem bestandenen zweiten Staatsexamen die Ernennung zum Regierungsbaumeister (Assessor) und die Beteiligung an Universitätsbauten in Berlin.[5] Er heiratete 1890 Mary Elisabeth Arnold, eine Tochter des Gutsbesitzers Joseph Arnold.[6] Von 1893 bis 1896 war er als Regierungsbaumeister bei Universitätsbauten in Marburg tätig. Der 1899 gemeinsam mit Otto Stahn eingereichte Wettbewerbsentwurf für ein Amts- und Gemeindehaus in (Berlin-)Wannsee wurde als einer von drei besten Entwürfen ausgezeichnet und ausgeführt.[7] Anschließend wurde er als Kreisbauinspektor der Bezirksregierung Gumbinnen nach Sensburg in Ostpreußen versetzt.[8] und später von der Bezirksregierung Posen in Ostrowo eingesetzt[9], er wurde aber stattdessen mit besonderen Bauausführungen in Berlin betraut. 1903 wurde er dann unter Ernennung zum Landbauinspektor offiziell nach Berlin versetzt.[10] 1906 wurde ihm der Charakter eines Baurats verliehen.[11]
Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1896: preußischer Roter Adlerorden IV. Klasse[12]
- 1910: preußischer Kronen-Orden III. Klasse[13]
Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1893: Zweites Anatomisches Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (besondere Bauleitung)[14]
- 1894–1896: Chirurgische Klinik der Philipps-Universität Marburg (Ausführung nach Entwürfen des Geheimen Oberbaurats Lorenz im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten unter Oberleitung des Kreisbauinspektors vom Dahl)[15]
- 1897–1898, 1901–1902: eigenes Wohnhaus in (Berlin-)Wannsee, Hugo-Vogel-Straße 37 (unter Denkmalschutz)[16]
- 1899–1901: Amts- und Gemeindehaus in (Berlin-)Wannsee (zusammen mit Otto Stahn; unter Denkmalschutz)[17]
- 1900: Kochküchengebäude sowie Maschinen- und Werkstättenhaus der Charité in Berlin (Bauleitung, Entwurfsbeteiligung unter Oberleitung durch Georg Diestel; unter Denkmalschutz)[18]
- 1901–1904: Chirurgische Klinik der Charité in Berlin (Bauausführung nach Entwurf und unter Oberbauleitung von Diestel; unter Denkmalschutz)[19]
- 1908: Tuberkulose-Baracken der Charité in Berlin (zusammen mit Diestel; nicht erhalten)[20]
- 1907–1913: I. und II. Medizinische Universitätsklinik (Bauleitung bis zu seinem Tod im August 1912, danach bis 1914 durch Regierungsbaumeister Mylius; Entwurf und Oberbauleitung durch Diestel; unter Denkmalschutz)[21]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hella Ruebesam: Metzing, Adalbert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 257 (Digitalisat).
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Sankt Jakobikirche Berlin, Taufen 1855, S. 33. In: Ancestry.com. Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1500–1971 [database on-line].
- ↑ Standesamt Berlin XII A, Sterberegister 1912, Nr. 1534. In: Ancestry.com. Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874–1955 [database on-line].
- ↑ Friedrichs-Realschule Jahresbericht 1875/76. Berlin 1876, S. 41. (Volltext in der Google-Buchsuche).
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung, 2. Jahrgang 1882, Nr. 51, S. 467. (Digitalisat)
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung, 8. Jahrgang 1888, Nr. 46, S. 485. (Digitalisat)
- ↑ Standesamt Berlin XII A, Heiratsregister 1890, Urkunde Nr. 338. In: Ancestry.com. Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874–1936 [database on-line].
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung, 19. Jahrgang 1899, Nr. 43, S. 263. (Digitalisat)
- ↑ Verzeichnis der im preußischen Staate und bei Behörden des deutschen Reiches angestellten Baubeamten. Regierung in Gumbinnen. In: Zeitschrift für Bauwesen, 51. Jahrgang 1901, Sp. 148. (Digitalisat)
- ↑ Verzeichnis der im preußischen Staate und bei Behörden des deutschen Reiches angestellten Baubeamten. Regierung in Posen. In: Zeitschrift für Bauwesen, 53. Jahrgang 1903, Sp. 183. (Digitalisat)
- ↑ Zentralblatt der Bauverwaltung, 23. Jahrgang 1903, Nr. 61, S. 381. (Digitalisat)
- ↑ Zentralblatt der Bauverwaltung, 26. Jahrgang 1906, Nr. 59, S. 371. (Digitalisat)
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung, 16. Jahrgang 1896, Nr. 18, S. 193. (Digitalisat)
- ↑ Zentralblatt der Bauverwaltung, 20. Jahrgang 1910, Nr. 47, S. 309. (Digitalisat)
- ↑ Das Zweite Anatomische Institut der Universität Berlin. In: Centralblatt der Bauverwaltung, 13. Jahrgang 1893, Nr. 10, S. 102–103. (Digitalisat)
- ↑ Die neue Chirurgische Klinik der Universität Marburg. In: Centralblatt der Bauverwaltung, 14. Jahrgang 1894, Nr. 23A, S. 237. (Digitalisat)
- ↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ Die Neubauten des Kochküchengebäudes, Maschinen- und Werkstättenhauses der Charité in Berlin. In: Centralblatt der Bauverwaltung, 21. Jahrgang 1901, Nr. 32, S. 198–199. (Digitalisat)
- ↑ Der Neubau der Chirurgischen Klinik der Charité in Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 24. Jahrgang 1904, Nr. 31, S. 197–201. (Digitalisat)
- ↑ Tuberkulose-Baracken der Charité, Berlin. im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin
- ↑ Der Neubau der I. und II. Medizinischen Universitätsklinik in der Charité in Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 34. Jahrgang 1914, Nr. 69, S. 497–500. (Digitalisat) und Nr. 70, S. 505–507. (Digitalisat)
Personendaten | |
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NAME | Metzing, Adalbert |
ALTERNATIVNAMEN | Metzing, Julius Adalbert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und preußischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 28. Februar 1855 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 12. August 1912 |
STERBEORT | Berlin |