Adolf Friedrich von Schack
Adolf Friedrich Graf von Schack (* 2. August 1815 in Schwerin[1]; † 14. April 1894 in Rom) war ein deutscher Dichter, Kunst- und Literaturhistoriker.
Leben
Schack wurde als Sohn des Juristen (?) und (1819) Kanzleivizedirektors Christoph von Schack (* 1. August 1780 in Groß Raden) und dessen Ehefrau, Wilhelmine geb. von Kossel (* 10. März 1792 Voigtsdorf, Ksp. Roggenstorf) in der zu Schwerin gehörenden Schelfstadt geboren, wo sein Geburtshaus bis heute erhalten ist.[2] Zwischen 1834 und 1838 studierte er Jura in Bonn, Heidelberg und Berlin. Im Anschluss trat er in den preußischen Staatsdienst und wurde an das Kammergericht Berlin berufen. Allerdings ermüdete ihn die dortige Arbeit und er quittierte den Dienst.
Nachdem von Schack Italien, Ägypten und Spanien bereist hatte, kehrte er nach Deutschland zurück. Er ging ins Großherzogtum Oldenburg. Dort wurde er Mitarbeiter im Staatsdienst und 1849 als Vertreter nach Berlin entsandt. Diesen diplomatischen Posten hatte er bis 1852 inne und kehrte dann zu seinem Gut in Zülow in Mecklenburg zurück. Er hatte sich 1845 in dem Stralendorf benachbarten Ort Zülow ein neues Gutshaus im spätklassizistischen Stil bauen lassen.
Anschließend ging er nach Spanien, um die Geschichte der Mauren zu studieren.
1855 zog er nach München. Dort wurde er 1856 zum Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften ernannt. Außerdem baute er eine Sammlung wertvoller Gemälde des 19. Jahrhundert auf. Die Sammlung Schack („Schack-Galerie“) ist, obwohl er sie an Kaiser Wilhelm II. vermachte, immer noch in München beheimatet.
Schack wurde 1881 Ehrenbürger der Stadt München.
Vor allem sein Werk Poesie und Kunst der Araber in Spanien und Sicilien gilt als wichtiger Beitrag der Kunst- und Literaturgeschichte. 1886 wurde ein großer Teil seiner Arbeiten in Gesammelten Werken (sechs Bände) herausgegeben. Ein Jahr später veröffentlichte von Schack seine Autobiografie unter dem Titel Ein halbes Jahrhundert, Erinnerungen und Aufzeichnungen. Posthum erschienen 1896 noch Nachgelassene Dichtungen.
Schack fand seine letzte Ruhestätte in der Familiengruft in dem 1853 im neugotischen Stil errichteten Mausoleum auf dem Kirchhof in Stralendorf bei Schwerin. [3] War das Mausoleum als Kulturdenkmal 1987 vom Abriß bedroht, begannen 1991, gemeinsam durch die Kirchgemeinde, den Bürgermeister und die Denkmalpflege erste Sicherungs- und Sanierungsarbeiten.
Werke (Auswahl)
Gedichte und Dramen
- Gedichte (1866).
- Durch alle Wetter (1870)
- Die Pisaner (1872)
- Der Kaiserbote
- Cancan (1873)
- Ebenbürtig (1876)
- Helidor (1878)
- Lotosblätter, Neue Gedichte (1883)
- Memnon. Eine Mythe (1885)
- Walpurga und der Johanniter (1887)
- Gesammelte Werke (6 Bände 1883)
- Nachgelassene Dichtungen (1896, herausgegeben von G. Winkler )
Kunst- und Literaturgeschichte
- Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien (3 Bände 1845-1846)
- Poesie and Kunst der Araber in Spanien und Sicilien (1865)
Übersetzungen
- Spanisches Theater (1845)
- Heldensagen des Firdusi (1851)
- Stimmen vom Ganges (1857)
Autobiografisches
- Ein halbes Jahrhundert. Erinnerungen und Aufzeichnungen (3 Bände 1888)
- Meine Gemäldesammlung (1894)
Literatur
- Eva Chrambach: Schack, Adolf Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 492 f. (Digitalisat).
- Max Koch: Schack, Adolf Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 55, Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 158–163.
- Christian Lenz (Hrsg.): Adolf Friedrich Graf von Schack, Kunstsammler, Literat und Reisender. Heidelberg 1994, ISBN 3-89466-116-X.
- Schack. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 14, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 371.
- Hela Baudis: Aristokratischer Bildungseuropäer von Format MM Regionalbeilage der SVZ 1994, Nr. 8. S. 15.
Weblinks
- Literatur von und über Adolf Friedrich von Schack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Adolf Friedrich von Schack in der Landesbibliographie MV
- Werke von Adolf Friedrich von Schack bei Zeno.org.
- Manuskripte von Schack in deutschsprachigen Bibliotheken und Archiven
Einzelnachweise
- ↑ Die oft in der Literatur anzutreffende Angabe, er sei in Brüsewitz (bei Schwerin) geboren worden, ist falsch
- ↑ Bei der Volkszählung 1819 zählte "Adolph von Schack" (Nr. 1858) gemeinsam mit zwei Schwestern als Mitglieder der Hofgemeinde im Schweriner Elternhaus.
- ↑ Horst Ende: Schacksches Mausoleum in Stralendorf MM Regionalbeilage der SVZ, Nr. 8, 1992 S. 16.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Wilhelm von Hessenstein | Mecklenburgischer Gesandter in Berlin 1851–1852 | Bernhard Vollrath von Bülow |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schack, Adolf Friedrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Schack, Adolf Friedrich Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter, Kunst- und Literaturhistoriker |
GEBURTSDATUM | 2. August 1815 |
GEBURTSORT | Schwerin |
STERBEDATUM | 14. April 1894 |
STERBEORT | Rom |