Adolf Hühnlein

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Adolf Hühnlein
Adolf Hühnlein (rechts hinter Hitler) 1933 beim ersten Spatenstich zur Reichsautobahn

Adolf Hühnlein (* 12. September 1881 in Neustadt bei Coburg; † 18. Juni 1942 in München) war Korpsführer des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps , mit dem Titel Generalmajor.

Leben

Der aus einer Bauernfamilie stammende Hühnlein absolvierte das Gymnasium in Bayreuth und schlug danach eine Laufbahn als Offizier ein. So besuchte er zwischen 1901 und 1902 die bayerische Kriegsschule in München und zwischen 1909 und 1912 die Kriegsakademie, ebenfalls in München gelegen. Im Ersten Weltkrieg, zwischen 1914 und 1918, kämpfte Hühnlein als Kompaniechef, Bataillonskommandeur und zuletzt als Generalstabsoffizier.

Nach dem Krieg wurde er Kompanieführer im Freikorps von Franz Ritter von Epp. Ihm gelang bald darauf die Wiederaufnahme in die Reichswehr. Als er Soldaten seiner Einheit als Saalschutz für den damals noch unbekannten „Bierkellerredner“ Adolf Hitler einsetzte, sollte Hühnlein nach Jüterbog versetzt werden. Daraufhin verließ er im Herbst 1923 die Reichswehr. Als Angehöriger der Organisation Reichskriegsflagge agierte Hühnlein im November 1923 beim Hitler-Ludendorff-Putsch und musste sechs Monate Festungshaft in Stadelheim und Landsberg am Lech verbüßen.

1924 wurde er nach seinem Abschied aus der Reichswehr in das Amt der Obersten SA-Führung berufen, 1925 wurde er Quartiermeister der NSDAP. Ernst Röhm ernannte Hühnlein zum SA-Obergruppenführer und 1927 zum Chef des SA-Kraftfahrwesens. 1930 gründete er die SA-Motortrupps sowie das Nationalsozialistische Automobilkorps (NSAK), 1931 das NSKK als Unterabteilung der SA.

Im Juni 1933 wurde er als NSKK-Korpsführer mit der Aufgabe betraut, die Zusammenlegung des SA-eigenen Kraftfahrwesens und jenes des NSKK zu organisieren. Auch erfolgte im selben Jahr seine Wahl als Mitglied des Reichstages. Am 1. September 1934, nach der Ermordung Ernst Röhms, ernannte Hitler ihn zum Korpsführer des neuen, zur selbständigen NSDAP-Gliederung aufgewerteten, NSKK. Auch erfolgte Hühnleins Berufung zum Präsidenten der Obersten Nationalen Sportbehörde für die Deutsche Kraftfahrt.

1936 wurde Hühnlein zum Generalmajor befördert. Am 8. November 1938 erscheint ein Bericht im „Völkischen Beobachter“ wonach Hühnlein zusammen mit dem Oberingenieur Winfelmann in einem Kraftfahrzeug (5,4 l) eine „Rekordfahrt“ auf der Reichsautobahnstrecke Berlin-München unternahm. Die Gesamtstrecke von 527 Kilometern legte er in rund 4 Stunden zurück. Am 22. Februar 1940 wurde Hühnlein die Funktion eines Beauftragten für den motorisierten Transport der Kriegswirtschaft übertragen. Sein direkter Vorgesetzter war Hermann Göring. Hühnlein gehörte außerdem als Verwaltungsrat der Gesellschaft Reichsautobahnen an und war Mitglied des Reichsverkehrsrates und der Reichsarbeitskammer. Während des Zweiten Weltkrieges war er Beauftragter für den motorisierten Transport der Kriegswirtschaft.

Als Adolf Hühnlein verstarb, erhielt er ein Staatsbegräbnis und postum die höchste Deutsche Auszeichnung während des Dritten Reiches, den Deutschen Orden.

Unter der Führung von Adolf Hühnlein wurde das NSKK zu einer paramilitärischen Hilfsorganisation der Wehrmacht bzw. des Staates, die sich um die Ausbildung des Kraftfahrer- und Kraftfahrsportnachwuchses kümmerte und während des Zweiten Weltkriegs als Transportorganisation auch in den besetzten Gebieten und bei Deportationen in die Vernichtungslager eingesetzt wurde. Sein Nachfolger seit 1942 war Erwin Kraus.

Hühnlein war Ehrenbürger der Stadt Bayreuth und der Stadt Ahrweiler.

Literatur

  • Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. de Gruyter, Berlin, New York 2000, ISBN 3-11-016888-X, S. 439.
  • Dorothee Hochstetter Motorisierung und „Volksgemeinschaft“. Das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK) 1931–1945. Oldenbourg, München 2004, ISBN 3-486-57570-8.
  • Till Bastian: High Tech unterm Hakenkreuz. Von der Atombombe bis zur Weltraumfahrt. Militzke, Leipzig 2005, ISBN 3-86189-740-7, S. 45.
  • Hermann Weiß (Hrsg.): Biographisches Lexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-13086-7.
  • Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6.

Weblinks

Commons: Adolf Hühnlein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien