Albrecht Digeon von Monteton

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Albrecht Baron Digeon von Monteton (* 8. Dezember 1887 in Bernburg; † 3. Februar 1946 in Riga) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Wehrmacht.

Leben

Familie

Albrecht Baron Digeon von Monteton war der Sohn des Generalleutnants Anton Baron Digeon von Monteton und jüngere Bruder des späteren Generalmajors Constantin Baron Digeon von Monteton. Sein Großvater war der Offizier und Autor Otto Baron Digeon von Monteton und sein Urgroßonkel war der Offizier und Politiker Friedrich Baron Digeon von Monteton.

Er war seit dem 7. Mai 1929 mit Margarete geb. Gräfin von der Schulenburg (* 21. Juni 1898 in Blankenburg (Harz); † 3. Dezember 1958 in Paderborn), der Tochter von Matthias Graf von der Schulenburg (1861–1929) und seiner Ehefrau Elisabeth geb. Gräfin von Sievers aus Warrol (Livland) (1873–1953), verheiratet. Margarete war auch eine Urenkelin von Werner von der Schulenburg-Wolfsburg.[1]

Militärdienst

1911 trat er als Freiwilliger in das preußische Heer ein. Anfang 1933 wechselte er in den Generalstab des Generalkommandos des IX. Armeekorps in Kassel und im Oktober 1933 folgte seine Versetzung in das Reichswehrministerium. Mit der Aufstellung im Oktober 1934 wechselte er in den Stab der Heeresdienststelle Kassel, welche nach der Enttarnung Anfang 1935 eine Position im Generalstab des Generalkommandos des IX. Armeekorps in Kassel bedeutete. Von 1938 bis zur Auflösung 1939 war er Kommandeur des Kavallerie-Regiments 15 in Neuhaus. Anschließend wurde er Kommandeur des 167. Infanterie-Regiments der 86. Infanterie-Division, nahm 1940 am Frankreich-Feldzug teil und wurde ab 1941 an der Ostfront eingesetzt.

Im Frühjahr 1942 wurde von Monteton zum Generalmajor befördert. Von April bis Mai 1942 war er Kommandeur der 206. Infanterie-Division[2] und anschließend vom 10. Mai bis 9. Juli 1942 Kommandeur der 342. Infanterie-Division, als Vertreter für Paul Hoffmann.[3] Vom 10. September 1942 bis zum 5. September 1944 war er Kommandeur der neu aufgestellten 391. Feldausbildungs-Division, die am 23. März 1944 in 391. Sicherungs-Division umbenannt wurde.[4] Am 1. Juni 1943 wurde er in dieser Position zum Generalleutnant befördert.[4] Im Zuge der sowjetischen Sommeroffensive Operation Bagration wurde die Division zur Verstärkung der stark in Mitleidenschaft gezogenen 3. Panzerarmee der Heeresgruppe Mitte verwendet und zog sich im Juli und August 1944 kämpfend in das Baltikum nach Lettland zurück.

Ab September 1944 kommandierte er die 52. Sicherungs-Division, ab April 1945 auch als Festungskommandant Libau. Im Mai 1945 wurde die Division von der Roten Armee eingeschlossen und er geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft.[5]

Verurteilung für Kriegsverbrechen

Am 3. Februar 1946 wurde er gemeinsam mit dem SA-Standartenführer und Gebietskommissar des Tallinner Bezirks Alexander Boecking und dem SS-Offizier Friedrich Jeckeln sowie weiteren Wehrmachtsoffizieren im Generalsrang, wie Hans Küpper, Wolfgang von Ditfurth, Bronislaw Pawel, Siegfried Ruff und Friedrich Werther, auf Grundlage von Ukas 43 zum Tode verurteilt. Ihm wurde in der Anklage „das Niederbrennen von Dörfern, Plünderungen und Verschleppung der Bevölkerung sowie Gräuel, Gewalttaten und Misshandlungen von Kriegsgefangenen“ vorgeworfen.

Vor mehreren Tausend Zuschauern wurden die zum Tode Verurteilten noch am selben Tag in Riga, in der Nähe des Flusses Daugava (deutsch: Düna), öffentlich gehängt.

Die Von-Monteton-Straße in Paderborn, Neuhaus, wird ihm zugeschrieben, da er dort als Regimentskommandeur tätig war.[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dietrich Werner Graf von der Schulenburg, Hans Wätjen: Geschichte des Geschlechts von der Schulenburg 1237 bis 1983. Niedersachsen-Druck und Verlag Günter Hempel Wolfsburg, ISBN 3-87327-000-5, Wolfsburg 1984, S. 398.
  2. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 256 (google.de [abgerufen am 9. August 2019]).
  3. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st-999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 50–51 (google.de [abgerufen am 9. August 2019]).
  4. a b Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st-999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 95 (google.de [abgerufen am 9. August 2019]).
  5. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 101 (google.de [abgerufen am 9. August 2019]).
  6. Dina van Faassen, Manfred Köllner, Roland Linde: Paderborn von A bis Z. Bonifatius, 2006, ISBN 978-3-89710-332-0, S. 233 (google.de [abgerufen am 9. August 2019]).