Alexander Wassiljewitsch Medwed

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Alexander Wassiljewitsch Medwed (1972)

Alexander Wassiljewitsch Medwed (russisch Александр Васильевич Медведь, belarussisch Аляксандр Мядзведзь/Aljaksandr Mjadsweds; * 16. September 1937 in Bila Zerkwa, Ukrainische SSR) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer und belarussischer Sportfunktionär.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medwed wurde als Sohn eines Försters geboren und trat 1957 in die Rote Armee ein. Unter Trainer Georgijew machte er rasche Fortschritte, zumal er die besten körperlichen Voraussetzungen für einen guten Schwergewichtsringer mitbrachte. Er erreichte bei der II. Völkerspartakiade der UdSSR im Jahr 1959 den dritten Platz. 1961 belegte er bei der Allunionsmeisterschaft den 1. Platz im Superschwergewicht und wurde daraufhin zur Weltmeisterschaft nach Yokohama entsandt. Dort unterlag er im Finale dem deutschen Olympiasieger Wilfried Dietrich. Danach begann aber eine bis 1972 andauernde Siegesserie mit drei Olympiasiegen. Bei 15 schweren internationalen Meisterschaften (OS, WM, EM) unterlag er nur zweimal, einmal gegen Dietrich und 1965 gegen Ahmet Ayık, Türkei, gegen den er als einzigem Ringer in drei Kämpfen nicht gewinnen konnte.

Nach den Olympischen Spielen 1972 beendete Medwed seine Ringerkarriere. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau war er als Kampfrichter tätig. Er sprach den olympischen Eid der Kampfrichter bei der Eröffnungsfeier. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2003 als einer der ersten in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.[1]

Auch beruflich war Medwed sehr erfolgreich. Nach einem Studium an der Sporthochschule Minsk wurde er Sportlehrer am Radiotechnischen Institut in Minsk. Heute ist er Vorsitzender der interinstitutionellen Fakultät für körperliche Entwicklung am belarussischen Institut für Information, Forschung und Radio-Elektronik und Vizepräsident des Nationalen Olympischen Komitees von Belarus.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, SS = Superschwergewicht, bis 1961 ab 87 kg Körpergewicht, von 1962 bis 1968 ab 97 kg Körpergewicht, ab 1969 ab 100 kg Körpergewicht, S = Schwergewicht, von 1962 bis 1968 bis 97 kg Körpergewicht, ab 1969 bis 100 kg Körpergewicht)

Nationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medwed gewann alle in der damaligen Sowjetunion zu vergebenden Titel mehrere Male, wobei es wegen der starken inländischen Konkurrenz oftmals schwerer war diese Meisterschaften zu gewinnen, als eine olympische Goldmedaille. Ferner gewann er noch viele internationale Turniere im In- und Ausland.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Baumgartner and Smith among charter FILA 2003 Hall of Fame class (Memento vom 28. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alexander Wassiljewitsch Medwed – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Medved, Alexander (URS). In: International Wrestling Database. Universität Leipzig, archiviert vom Original am 4. März 2016; (englisch).
  • Alexander Medwed in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Menschen aus Minsk – Aleksandr Medwed. In: privet-minsk.de. 21. Januar 2008; (Interview mit Alexander Medwed).