Hamit Kaplan

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Hamit Kaplan (* 20. September 1934 in Hamamözü, Amasya; † 5. Januar 1976 in Çorum) war ein türkischer Ringer.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamit Kaplan stammte aus der Provinz Amasya in Anatolien. Er begann als Jugendlicher mit dem türkischen Nationalsport Öl-Ringkampf, befasste sich aber bald auch mit dem olympischen Ringen. Bereits als Junior wurde er türkischer Meister in der Schwergewichtsklasse. Er rang in beiden Stilarten, griechisch-römisch und Freistil. 1954 wurde er in die türkische Nationalmannschaft im Ringen aufgenommen. In den Trainern Nuri Boytorun und Celal Atik bekam er Könner seines Faches, die ihn weiter an die Weltspitze heranführten. Im Alter von 22 Jahren vertrat er die Türkei erstmals bei Weltmeisterschaften und belegte in Karlsruhe einen hervorragenden 3. Platz im griechisch-römischen Stil. Bis zum Ende seiner Karriere errang er elf Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Sein größter Erfolg war der Olympiasieg 1956 im freien Stil in der Schwergewichtsklasse. Hamit Kaplan wog bei einer Größe von 1,90 m nur ca. 100 kg. Aus diesem Grunde kämpfte er nach 1961, als eine Gewichtsklasseneinteilung vorgenommen wurde, sogar im Halbschwergewicht (bis 97 kg Körpergewicht). Er war ein sehr sperriger Ringer, der den defensiven Stil bevorzugte. Das zeigte sich auch, als 1957 vorübergehend ein „Unentschieden“ eingeführt wurde. Kein anderer Spitzenringer rang forthin so oft „Unentschieden“ wie Hamit Kaplan. Gegen den deutschen Weltklasseringer Wilfried Dietrich rang er bei internationalen Meisterschaften achtmal, gewann einmal, verlor zweimal und rang fünfmal gegen Dietrich „Unentschieden“. Dennoch war er einer der erfolgreichsten Schwergewichtsringer, dem allerdings in den 1960er Jahren in Alexander Iwanizki, Alexander Medwed und István Kozma Gegner erwachsen waren, die er nicht mehr besiegen konnte.

Nach den Olympischen Spielen 1964 trat er deshalb zurück. Er betätigte sich als Geschäftsmann, verstarb jedoch im Alter von nur 42 Jahren. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2011 in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.[1]

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, GR = griechisch-römischer Stil, F = Freistil, S = Schwergewicht, bis 1961 über 87 kg Körpergewicht, nach 1961 über 97 kg Körpergewicht, Hs = Halbschwergewicht, ab 1962 bis 97 kg Körpergewicht)

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1) International Wrestling Database der Universität Leipzig
  • 2) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976
  • 3) diverse Ausgaben der Fachzeitschrift „Athletik“ aus den Jahren 1955 bis 1964

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tricia Saunders inducted into FILA International Wrestling Hall of Fame in Istanbul, Turkey. In: teamusa.org. Abgerufen am 18. Januar 2012 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]