Altpreußisches Infanterieregiment No. 1 (1806)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Regiment zu Fuß & Name des Inhabers


Fahne des Regiments im 18. Jahrhundert.
Aktiv 1615 bis 1806 (Vernichtung)
Staat Kurfürstentum Brandenburg / Preußen
Truppengattung Infanterie
Ehemalige Standorte Berlin (Neuer Markt), Grenadiere: (Strausberg)
Herkunft der Soldaten Mark Brandenburg
Inhaber Kurfürst (Kommandeure: 1655 Johann von Klingsporn, 1657 Gerhard Bernhard von Pölnitz, 1679 Wolmar von Wrangel, 1684 Hans Adam von Schöning, 1691 Heino Heinrich von Flemming, 1693 Johann Albrecht von Barfus) 1702 Alexander Hermann von Wartensleben, 1723 Caspar Otto von Glasenapp, 1742 Hans Christoph Friedrich von Hacke, 1754 „Vacat-Hacke“, 1756 Hans Carl von Winterfeldt, 1758 Johann Siegmund von Lattorff, 1760 Karl Christoph von Zeuner, 1768 Ernst Julius von Koschenbahr, 1776 Christian Friedrich von Bandemer, 1778. Ludwig Gottlob von Kalckreuth, 1778 Hans Ehrentreich von Bornstedt, 1792 Johann Ernst von Kunheim
Stammliste Altpreußische Infanterieregimenter
Stammnummer No. 1 (1806)[1]
Kriege & wichtige Schlachten Großer Türkenkrieg, Spanischer Erbfolgekrieg, Österreichischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg, Koalitionskriege

Das Infanterieregiment mit der späteren Nummer No. 1 war das älteste altpreußische Regiment zu Fuß, das 1615 als Märkische Garde oder Leibkompanie errichtet wurde und später zu einem Regiment verstärkt wurde. In der Folge hatte es seinen Standort in Berlin.

Allgemeine Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment wurde zunächst als Garde des Kurfürsten errichtet unter der Bezeichnung Märkische Garde und auch Churfürstliche Leibkompanie. 1657/59 erst wurde es zu einem eigentlichen Regiment umgewandelt. 1701 erhielt es den Rang einer preußischen Königsgarde, den es aber schon 1713 wieder verlor. Der Rang wurde der Königsgarde übertragen. Dieses Regiment nannte sich fortan Wartenslebensches Regiment zu Fuß oder weiße Füsilier-Leibgarde.

Ungeachtet des Verlustes des Garderanges an das Königsregiment galt es trotz durchschnittlicher Leistungen etwa im Siebenjährigen Kriege als besonders angesehen. Erklärt wird dies insbesondere durch das enge Verhältnis von General von Winterfeld zum König. 1768 wurde festgelegt, dass es „unabhängig vom Rang des jeweiligen Chefs - in der Armee stets hinter den Garden rangieren sollte, gefolgt durch No. 13.“[2]

Verbleib und Nachfolge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment wurde 1806 als Regiment zu Fuß von Hacke No. 1 in Ratekau durch Kapitulation aufgelöst, das III. Bataillon in Stettin.

Uniform, Ausrüstung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 18. Jahrhundert bestand die Regimentsuniform aus einer blauen Uniformjacke mit roten Ärmelaufschlägen, Rabatten und Rockaufschlägen und weißen Litzen. Die Mütze der Flügelgrenadiere war blau-weiß und hatte einen Silbermessingbeschlag mit weißem Pompon. Die Regimentsfahne war orange.

  • Kriegsministerium Preußen (Hrsg.): Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich Preußischen Armee. (Stammlisten). Berlin 1786.; 3. Auflage, Christian Friedrich Himburg, Berlin 1796. Digitalisat; Reprint: Hansebooks, Norderstedt 2016, ISBN 978-3-7428-5014-0, S. 1–4.
  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753–1786. In: Die bibliophilen Taschenbücher. Band I, Nr. 444. Hardenberg, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9, S. 53 ff. (Lizenz d. Biblio-Verlag, als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5, Osnabrück.).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vgl. Liste der Infanterieregimenter der altpreußischen Armee#Erläuterung der Systematik
  2. Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753 - 1786. In: Die bibliophilen Taschenbücher. Nr. 444. Hardenberg, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9, S. 56 (Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5).