Anton Georg Kölbl

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Anton Georg Kölbl (* 24. Februar 1771 in Wien; † 15. März 1843 ebenda[1]) war ein österreichischer Künstler und Münzmeister.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Ausbildung absolvierte Kölbl an der Akademie der bildenden Künste Wien. Zu seinen Lehrern zählte unter anderem Johann Christian Brand, der Professor im Landschaftszeichnen und für seine präzisen Gestaltungen der Natur bekannt war. Inspiriert wurde Kölbl aber auch von Martin von Molitor, der ebenfalls Schüler an der Wiener Akademie war[2] und mit seinen Veduten brillierte. Zu Kölbls bekanntesten Radierungen gehören Landschaften, oft mit Tieren und Menschen als Staffagefiguren, die er im Stil Molitors radierte.[3]

Kölbl erhielt bei einem Kunstwettbewerb den 1. Preis[4] und dilettierte in der Kupferstecherkunst.[5] Doch augenscheinlich konnte er von der Kunst nicht leben, denn 1795 trat er den Staatsdienst bei der Wiener Münze als Münzwerkmeister an und wurde 1809 durch ein Hofdekret Landmünzprobierer in Brünn, bis er dann 1818 als hauptmünzamtlicher Drahtzugsverwalter sowie Inspektor am Hauptmünzamt nach Wien zurück kehrte.[1]

Seine Tätigkeit als Künstler ist zwischen 1790 und 1815 nachweisbar.[2] Neben den Radierungen schuf er auch einige wenige Zeichnungen und Aquarelle. Thematisch waren seine Kunstwerke vielseitig. Zwar bildeten Landschaftsdarstellungen in Kölbls Schaffen das größte Konvolut, doch sind auch Genreszenen, Tierstücke und Köpfe respektive Porträts vorhanden. In der Albertina befindet sich sein vollständiges Œuvre der Radierungen „mit vielen Probedrucken und Blättern mit Bleistiftkorrekturen“,[1] die in Klebebände montiert sind. Auch einige andere Institutionen haben eine kleine Auswahl seiner Werke, wie zum Beispiel die Akademie der bildenden Künste Wien oder das Kupferstichkabinett Berlin.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Hans Tietze: Kölbl, Anton (Georg Ant.). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 131 (biblos.pk.edu.pl)..
  2. a b Heinz Schöny: Kölbl, Anton (Georg). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 32.
  3. Brulliot 1832, S. 69.
  4. Die Jahreszahl dieser Preisverleihung unterscheidet sich in der Literatur. Das Österreichische Biographische Lexikon schreibt, dass dies 1785 stattfand, im Gegensatz zum Allgemeinen Lexikon der bildenden Künstler von Thieme und Becker, die der Meinung waren, es sei zwei Jahre zuvor geschehen, nämlich im Jahr 1783.
  5. Böckh 1822, S. 263.