Appelhof
Appelhof Markt Allersberg
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 15′ N, 11° 13′ O |
Höhe: | 380 m ü. NHN |
Einwohner: | 0 (2015)[1] |
Postleitzahl: | 90584 |
Vorwahl: | 09176 |
Schloss Appelhof im Jahr 2013
|
Appelhof ist ein Gemeindeteil des Marktes Allersberg im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[2] Appelhof liegt in der Gemarkung Altenfelden.[3]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt etwa zwei Kilometer südwestlich von Allersberg und 300 m nordwestlich des Rothsees. 300 m östlich verlaufen die Bundesautobahn 9 und die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt. Südlich fließt die Kleine Roth vorbei und mündet bald darauf in den Rothsee. Einziges Anwesen ist das Rokoko-Schlösschen Appelhof.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Appelhof wurde 1457 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Es gehörte zu diesem Zeitpunkt dem Herzog Ludwig von Bayern, danach diversen Nürnberger Patrizierfamilien. Das heutige Schloss wurde um 1760 von dem Allersberger Fabrikanten Jacob Gilardi erbaut und diente seiner Familie als Sommerresidenz. Es trägt die Handschrift des Architekten Gabriel de Gabrieli; ob er tatsächlich der Baumeister war, ist nicht bekannt. 1889 wurde es von dem Stiftefabrikanten Lothar von Faber erworben und ist bis heute im Besitz der Familie Faber-Castell.[1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Appelhof aus einem Schloss und einer Kapelle. Das Hochgericht übte das pfalz-neuburgische Landrichteramt Allersberg aus. Der Fabrikant Jacob Gilardi war Grundherr des Anwesens.[6] Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Appelhof dem Steuerdistrikt Guggenmühle und der Ruralgemeinde Altenfelden zugewiesen.[7] Am 1. Juli 1971 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Eingemeindung nach Allersberg.
Das Anwesen ist seit 2011 unbewohnt. Eine Restaurierung ist geplant.[8]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jagd- und Lustschlösschen Appelhof
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1836 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2015 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 13 | 13 | 7 | 13 | 7 | 9 | 9 | 18 | 13 | 12 | 7 | 0 |
Häuser a) | 4 | 1 | 1 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach Mariä Himmelfahrt (Allersberg) gepfarrt.[6][20] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach Eckersmühlen gepfarrt,[16] seit den 1960er Jahren ist die Pfarrei Allersberg zuständig.[17]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Appelhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 160 (Digitalisat).
- Felix Mader: Bezirksamt Hilpoltstein (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 3). R. Oldenbourg, München 1929, DNB 831022647, S. 34–36.
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Appelhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Appelhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 12. Juni 2023.
- Appelhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 12. Juni 2023.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Ein vergessenes Schloss erwacht wieder, Wochenanzeiger Roth vom 10. Februar 2015, S. 20.
- ↑ Gemeinde Allersberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. Wiessner: Hilpoltstein, S. 26.
- ↑ a b W. Wiessner: Hilpoltstein, S. 206.
- ↑ W. Wiessner: Hilpoltstein, S. 250.
- ↑ Neues Leben für Schloss Appelhof? 23. September 2023, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 6 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 178.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 711, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Hier wurden die Einwohnerzahlen von Altenfelden und Appelhof vertauscht. Zudem Einwohnerzahl für Appelhof falsch, da dann die Gemeinde 333 Einwohner hätte haben müssen.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 887, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1145 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1217 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1249 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1081 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 793 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 347 (Digitalisat).
- ↑ Katholische Pfarrei Maria Himmelfahrt, Allersberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 12. Juni 2023.