Assyrisch-neuaramäischer Dialekt
Assyrisch-Neuaramäisch | ||
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Gesprochen in |
Irak, Syrien, Iran | |
Sprecher | ca. 219.000 | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Anerkannte Minderheiten-/ Regionalsprache in |
Armenien[1][2] | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-3 |
aii |
Der assyrisch-neuaramäische Dialekt (aramäisch: ܐܬܘܪܝܐ Ātûrāyâ, ܣܘܪܝܬ Sûret u. a.; auch nestorianisch-neuaramäisch; russisch früher ajsorskij, daher auch die Bezeichnung Aisor, heute assirijskij) ist ein nordostaramäischer Dialekt, den insgesamt etwa 200.000 Menschen sprechen. Ursprüngliche Verbreitungsgebiete sind der Irak (ca. 30.000 Sprecher), Syrien (ca. 30.000 Sprecher) und Iran (ca. 15.000 Sprecher). Kleinere Gruppen von Sprechern finden sich daneben in Transkaukasien, d. h. in Georgien und Armenien, sowie in Russland und in der Ukraine. Weitere Sprechergruppen migrierten seit dem Zweiten Weltkrieg nach West- und Mitteleuropa, Nordamerika und Australien.
Der assyrisch-neuaramäische Dialekt steht dem chaldäisch-neuaramäischen Dialekt und einigen kleineren nordostaramäischen Dialekten nahe. Mit dem assyrischen Dialekt der altorientalischen Sprache Akkadisch steht es in keiner direkten Verbindung, beide gehören allerdings zu den semitischen Sprachen.
Die Sprecher dieses Dialekts sind vorwiegend ostsyrische Christen.
Schrift
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Assyrisch-Neuaramäische wird in den drei Schriften Estrangelo, Serto und Nestorianisch geschrieben (siehe syrisches Alphabet), wobei der Dialekt von Urmia (Iran) zugrunde gelegt wird.
In den 1920er- bzw. 1930er-Jahren wurden auf dem Territorium der Sowjetunion Versuche unternommen, die Sprache mit Hilfe des kyrillischen bzw. lateinischen Alphabets zu verschriften.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gotthelf Bergsträßer: Einführung in die semitischen Sprachen. Sprachproben und grammatische Skizzen. Hueber, München 1928, S. 89–96 (5. unveränderter Nachdruck. Im Anhang: Carl Brockelmann: Zur Syntax der Sprache von Ugarit. Hueber, Ismaning 1993, ISBN 3-19-005024-4), (Dialekt von Urmia).
- Harald Haarmann: Aisor (PDF; 115 kB). In: Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. Wieser, Klagenfurt 2002, ISBN 3-85129-510-2, S. 901 f. (Wieser-Enzyklopädie des europäischen Ostens, 10).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kai Witzlack-Makarevich, Nadja Wulff: Handbuch des Russischen in Deutschland: Migration – Mehrsprachigkeit – Spracherwerb. Frank & Timme GmbH, 2017, ISBN 978-3-7329-0227-9 (google.de [abgerufen am 20. Oktober 2018]).
- ↑ Bekanntmachung über den Geltungsbereich der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. In: Bundesgesetzblatt Teil 2. Bundesanzeiger Verlag, 1. August 2002, abgerufen am 20. Oktober 2018.