Asterode

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Asterode
Koordinaten: 50° 51′ N, 9° 23′ OKoordinaten: 50° 51′ 17″ N, 9° 23′ 2″ O
Höhe: 334 (320–345) m ü. NHN
Fläche: 10,17 km²[1]
Einwohner: 457 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner/km²
Postleitzahl: 34626
Vorwahl: 06694
Stallscheune aus Asterode im Freilichtmuseum Hessenpark
Stallscheune aus Asterode im Freilichtmuseum Hessenpark

Asterode ist ein Ortsteil der Stadt Neukirchen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Asterode liegt am westlichen Rand des Knüllgebirges. Im Westen schließt sich die Schwalm an. Das Dorf liegt rund 3,5 km südöstlich der Kernstadt Neukirchen. Die nächstgrößeren Städte sind Kassel (etwa 50 Kilometer nördlich), Marburg (etwa 40 Kilometer westlich), Fulda (etwa 40 Kilometer südöstlich) und Bad Hersfeld (etwa 25 Kilometer östlich). Durch den Ort führt die Bundesstraße 454.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In erhaltenen Urkunden wurde Asterode unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Astenrode (um 1240), Astinrode (1343), Astenrode (1360/1367), Asterode (1364/1367), Asterodt (1750).[1]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Asterode erfolgte um das jahr 1240 in einer Urkunde des Klosters Haina. 1845 stürzte die alte Kirche, die auf dem Friedhof stand, ein. Fünf Jahre später wurde sie mitten im Dorf auf einer Anhöhe neu gebaut. Im Jahr 1928 wurden die Gutsbezirke Forst Neukirchen und Forst Immichenhain nach Asterode eingemeindet.

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Asterode im Zuge der Gebietsreform in Hessen auch freiwilliger Basis in die Stadt Neukirchen eingemeindet.[3] Für den Asterode wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]

Hakenkreuz im Wald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegenstand bundesweiter und ausländischer Mediendarstellungen wurde das Dorf ab dem Jahr 2000, als im brandenburgischen Zernikow in einem Kiefernwald aus der Luft erkennbare Anpflanzungen von Lärchen aus den 1930er Jahren in Form einer Swastika für Diskussionen sorgten.[5][6] In diesem Zusammenhang wurde publik, dass in jener Zeit in einem Fichtenwald vor Asterode die Zahl „1933“ – das Jahr der Machtergreifung Adolf Hitlers – sowie ein riesiges Hakenkreuzsymbol mit Lärchen angepflanzt worden waren.[7] Das Symbol sollte schon in den 1960er Jahren auf Beschwerden amerikanischer Soldaten hin beseitigt werden.[8] Allerdings wurden die folgenden Forstarbeiten nur unzureichend ausgeführt. Nach Angaben des zuständigen Forstdirektors a. D. Bernhard von Strenge blieben Hakenkreuz und Zahl erkennbar, was sich erst nach einem Sturm im Jahr 1990 änderte.[9]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Asterode 501 Einwohner. Darunter waren 6 (1,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 189 zwischen 18 und 49, 108 zwischen 50 und 64 und 111 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 198 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 111 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1502: 10 Männer
• 1585: 44 Hausgesesse
• 1639: 20 Hausgesesse, ein Witwer, 9 Witwen
• 1681: 35 Hausgesesse, vier Ausschuss, ein Junggeselle
• 1750: 196 Einwohner
Asterode: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
393
1840
  
387
1846
  
421
1852
  
437
1858
  
402
1864
  
412
1871
  
402
1875
  
398
1885
  
438
1895
  
408
1905
  
439
1910
  
431
1925
  
395
1939
  
499
1946
  
793
1950
  
710
1956
  
566
1961
  
553
1967
  
545
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
501
2020
  
433
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Neustadt[11];Zensus 2011[10]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: 397 evangelisch-reformierte Einwohner
• 1885: 432 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 505 evangelische (= 91,32 %), 48 katholische (= 8,68 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1750: zwei Schmiede, drei Tagelöhner, ein Leineweber, ein Maurer, ein Wagner, zwei Müller
• 1838 Familien: 46 Ackerbau, 16 Gewerbe, 13 Tagelöhner
• 1961 Erwerbspersonen: 132 Land- und Forstwirtschaft, 104 produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 23 Dienstleistungen und Sonstiges

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Asterode besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Asterode) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Asterode 56,56 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftsliste Asterode“ an.[12] Der Ortsbeirat wählte Harald Roth zum Ortsvorsteher.[13]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stallscheune aus Asterode wurde im Hessenpark wiederaufgebaut.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Asterode, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Mai 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Stadt Neukirchen – Zahlen & Fakten. Abgerufen am 12. Februar 2023.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 412.
  4. Hauptsatzung. (PDF; 2,66 MB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Neukirchen, abgerufen im März 2023.
  5. Die Zeit vom 12. August 2004: Das Kreuz im Wald
  6. The Daily Telegraph vom 30. November 2000: Berlin forest swastika to go but its image may remain
  7. Spiegel-Online vom 3. Juli 2013: Gepflanzte NS-Symbole: Das Hakenkreuz im Wald
  8. Neue Osnabrücker Zeitung vom 12. September 2006, aktualisiert am 7. Juli 2010: Braune Wälder – Aufplanzungen in Hakenkreuzform
  9. Berliner Zeitung vom 5. Dezember 2000: Der Hakenkreuz-Wald bei Zernikow kam unter die Säge
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 94, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Zahlen und Fakten (aus Webarchiv). In: Webauftritt. Stadt Neukirchen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20210416; abgerufen im März 2023.
  12. Ortsbeiratswahl Asterode. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  13. Ortsbeirat Asterode. In: Webauftritt. Stadt Neustadt, abgerufen im März 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]