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Augustiner-Bräu

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Augustiner-Bräu Wagner KG

Logo
Rechtsform Kommanditgesellschaft
Sitz Stadtwappen München München
Branche Bierbrauerei
Website Augustiner-Bräu
Augustinerbrauerei
Datei:Augustiner Helles.jpg
Augustiner Lagerbier Hell

Die Augustiner-Bräu Wagner KG ist die älteste noch bestehende Brauerei in München. Augustiner-Bräu ist gleichzeitig der Markenname der dort produzierten Biere.

Geschichte

Auf Anordnung des Freisinger Bischofs und des bayerischen Herzogs siedelten sich ab 1294 Mönche des Augustinerordens vor den Toren Münchens an. Um 1320 wurde das Augustinerkloster innerhalb der Stadtmauern fertiggestellt. Spätestens ab 1328 betrieben die Mönche in diesem Kloster eine Brauerei.[1]

1803 übernahm der Staat im Zuge der Säkularisation das Kloster samt Brauerei, bevor die Brauerei wenig später privatisiert wurde und sich in der Neuhauser Straße niederließ. Das dortige Stammhaus kann noch besichtigt werden. 1829 erwarb die Familie Wagner die Augustiner-Brauerei. Das „J. W.“ im Firmenlogo der Brauerei steht für Josef Wagner, den Sohn der Familie Wagner. 1885 wurde der Hauptsitz ins mittlerweile denkmalgeschützte backsteinerne Kellerareal an die Landsberger Straße verlegt.

Unternehmen Augustiner-Bräu Wagner KG

Heute firmiert die Brauerei als Augustiner-Bräu Wagner KG. Knapp über 50 % der Unternehmensanteile entfallen gemäß einer testamentarischen Verfügung der letzten direkten Angehörigen der Wagner-Familie auf die gemeinnützige, nach ihr benannte Edith-Haberland-Wagner-Stiftung. Geschäftsführer der Stiftung ist der Jurist Ferdinand Schmid, der von 1970 bis 1991 auch persönlich haftender Gesellschafter der Augustiner-Brauerei war.[2] Die übrigen 49 % verteilen sich auf mehrere Kommanditisten, darunter der Münchner Unternehmer Jannik Inselkammer, verwandt mit den Eigentümern der Brauerei Aying.

Absatz

Augustiner-Bier ist vor allem im Raum München sowie im weiteren Umland der Landeshauptstadt verbreitet. Außerhalb Südbayerns werden beispielsweise in Sachsen Ausflugsgaststätten wie auf Schloss Augustusburg oder Schloss Lichtenwalde von Augustiner beliefert. Außerdem wird Augustiner in ausgewählten Gasthöfen in Wertheim, Berlin und Bregenz ausgeschenkt.

Der Gesamtausstoß bezifferte sich im Jahr 2005 auf etwa 950.000 Hektoliter, 2010 waren es knapp 1,3 Millionen Hektoliter. Im sogenannten Jahrhundertsommer 2003 konnte aus technischen Gründen nicht mehr produziert werden, obwohl ein höheres Volumen hätte verkauft werden können.

Biere

Augustiner Weissbier

Wird vom „Augustiner“ als Biernamen geredet, ist die Sorte „Helles Vollbier“ gemeint. Insgesamt gibt es acht verschiedene Sorten, welche teilweise nur saisonal und/oder nur in München erhältlich sind.

  • Augustiner Helles Vollbier, die meistverkaufte Sorte, nach der dominierenden Farbe des Etikettes scherzhaft auch „Grüner August“, „Grüner Mönch“ oder einfach „Gustl“ oder – zur Unterscheidung zum Edelstoff – auch „Grünes Helles“ genannt, ist ein Vollbier mit einem Alkoholgehalt von 5,2 % und einem Stammwürzegehalt von 11,5 %. Die Gestaltung des Flaschenetikettes ist seit mehreren Jahrzehnten unverändert.
  • Augustiner Edelstoff: Das Bier ist ein helles Exportbier mit 5,6 % Alkohol und 12,7 % Stammwürze und ebenfalls sehr populär.
  • Augustiner Oktoberfestbier ist der im März speziell gebraute Wiesn-Edel, der auf dem Oktoberfest ausgeschenkt wird und auch in Flaschen erhältlich ist. Bemerkenswert ist, dass der Wiesn-Edel von Augustiner das einzige Oktoberfest-Bier ist, das noch aus den traditionellen Holzfässern, den sog. Hirschen, stammt. Alle anderen Brauereien verwenden an den Schenken nur noch Fass-Attrappen, während das Bier in Wirklichkeit aus großen Stahlcontainern in die Krüge gelangt.
  • Augustiner Weißbier: Ein obergäriges bernsteinfarbenes, hefehaltiges, typisch bayerisches Weißbier.
  • Augustiner Pils: Eine im Gegensatz zum Hellen und zum „Edelstoff“ wenig verbreitete Sorte nach Pilsener Brauart, die am Zapfhahn oder in 0,33-Liter-Flaschen zu bekommen ist.
  • Augustiner Dunkles: Ein untergäriges dunkles Bier nach traditioneller Münchner Brauart.
  • Augustiner Heller Bock, ein Bockbier mit einem Alkoholgehalt von zirka 7 %, das im Mai und Juni vorwiegend nur in München erhältlich ist.
  • Augustiner Maximator, ein dunkles Starkbier mit hoher Stammwürze und einem Alkoholgehalt von 7,5 %, das nur in der Fastenzeit vor Ostern ausgeschenkt wird und auch in Flaschen verkauft wird.

Alkoholarme Biere und Biermischgetränke werden von Augustiner nicht produziert. Alkoholfreie Getränke werden seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr produziert.

Tradition sowie soziales und kulturelles Engagement

Die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung verwendet den ihr zustehenden Gewinn aus dem Unternehmen zur Förderung von kulturellem und sozialem Engagement, vor allem im Raum München.

Augustiner-Bräu vertreibt seine Produkte als einzige Münchner Brauerei noch in den seit Jahrzehnten bekannten Euro2-Flaschen. Augustiner ist außerdem die einzige Brauerei, die ihr Bier zum Oktoberfest in traditionellen Holzfässern anliefert.

Bilder

Weblinks

Commons: Augustiner-Bräu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.datenmatrix.de Klöster in Bayern: München, Augustinerkloster. Aufgerufen am 25. August 2013.
  2. siehe auch Bericht über die Stiftung in http://typisch-münchen.de/muenchen/index.php/unternehmen/edith-haberland-wagner-stiftung/143/

Koordinaten: 48° 8′ 20″ N, 11° 32′ 36″ O