Auma Obama

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Auma Obama (2016)

Rita[1] Auma Obama (* 1960 in Nairobi) ist eine kenianische Germanistin, Soziologin, Journalistin und Autorin. Sie ist die ältere Halbschwester des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama.

Leben

Auma Obama wurde als Tochter des Regierungsbeamten Barack Obama sen. (1936–1982) und der Hausfrau Kezia Obama geboren. Sie hat sechs Geschwister. Ihre Schulausbildung erhielt Auma Obama auf einem Mädcheninternat in Nairobi. Sie lebte zuerst bei ihrer Mutter und den Großeltern väterlicherseits, später zog sie zu ihrem Vater.

Aufgrund ihrer Faszination für deutsche Autoren wie Heinrich Böll und Wolfgang Borchert, deren Werke sie auf Englisch las, begann sie 1980 mit Hilfe eines Stipendiums des DAAD ein Studium der Germanistik und Soziologie in Deutschland. Ihr Studium führte sie nach Saarbrücken, Heidelberg und Berlin, wo sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie eingeschrieben war. 1996 wurde sie an der Universität Bayreuth promoviert.[2] In ihrer Doktorarbeit verglich sie die Konzeption von Arbeit und der Haltung zur Arbeit in Deutschland und Kenia. Anschließend war sie für die Friedrich-Ebert-Stiftung in der Erwachsenenbildung tätig. Thematisch beschäftigt sie sich – auch als freie Journalistin – mit Afrika und dem Afrika-Bild der Deutschen.

1996 heiratete Obama den Briten Ian Manners; mit ihm hat sie eine Tochter. Die Ehe wurde nach kurzer Zeit geschieden. In Großbritannien leistete sie soziale Arbeit mit Jugendlichen. Zurzeit lebt Auma Obama in Kenia. Dort war sie auch mehrere Jahre für die Hilfsorganisation CARE International tätig. Zu ihren Aufgaben gehört die Koordination der Initiative „Sports for social Change“ und Teilprojekte davon wie z. B. „Box-Girls“, einer Initiative zur Stärkung des Selbstbewusstseins von Mädchen. Im Zeitraum Juli 2010 bis Dezember 2012 war sie Mitglied im Stiftungsrat der Jacobs Foundation.

Mit Auftritten im deutschen Fernsehen wie etwa bei Beckmann (2008 und 2010), in der NDR Talk Show (2010), bei Maybrit Illner (2011), im Kölner Treff (2014) und durch Zeitungsinterviews wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Im Herbst 2010 veröffentlichte Obama ihre Autobiografie Das Leben kommt immer dazwischen. Stationen einer Reise, ausschließlich in deutscher Sprache.

Der Werdegang Auma Obamas wurde 2011 von ihrer früheren Studienkollegin, der Regisseurin Branwen Okpako, in einem Dokumentarfilm mit dem Titel Die Geschichte der Auma Obama verarbeitet. Darin geht es unter anderem um ihre Beziehung zu ihrem Vater und zu ihrem Halbbruder Barack Obama sowie ihre Ausbildung in Deutschland.[3] Die deutsche TV-Erstausstrahlung erfolgte am 7. Februar 2012 im ZDF.

Auszeichnung mit dem International TÜV Rheinland Global Compact Award

Auma Obama ist Initiatorin und Vorstandsvorsitzende der Auma Obama Foundation - Sauti Kuu.[4] Sauti Kuu ist Kiswahili und bedeutet im Deutschen »Starke Stimmen«. Die Stiftung verfolgt das Ziel, Kindern in Afrika die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Leben selbst zu bestimmen.[5] Sie war die Gastgeberin der am 2. November 2015 stattgefundenen Preisverleihung Act Now Jugend Award im Friedrichstadt-Palast, bei der engagierte Jugendliche für ihren ehrenamtlichen Einsatz ausgezeichnet wurden.[6] Zudem ist Obama Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Lesen[7], sowie Vorstandsmitglied der Kilimandscharo[8] Initiative in Nairobi (Kenia), die einmal im Jahr ein Event organisiert, bei dem benachteiligte Jugendliche den Kilimandscharo, Afrikas höchsten Berg, besteigen. Auch ist Auma Obama seit 2014 Schirmherrin des internationalen Storymoja Festivals in Kenia.[9] 2017 wurde sie in Köln mit dem Internationalen TÜV Rheinland Global Compact Award ausgezeichnet.

Beziehung zu Barack Obama

Auma Obama hatte erstmals im Jahr 1984 im Alter von 24 Jahren Kontakt zu ihrem Halbbruder Barack Obama, der damals als Sozialarbeiter in Chicago arbeitete. Er schrieb ihr einen Brief nach Heidelberg, ihrem damaligen Studienort. Im selben Jahr besuchte sie ihn in den USA. Über seine erste Begegnung im Jahr 1984 mit seiner älteren Halbschwester schrieb Barack 1995 in seinem Buch Dreams from My Father:

„Mir war, als hätte jemand meine Welt auf den Kopf gestellt, als wäre ich aufgewacht und eine blaue Sonne stünde an einem gelben Himmel oder als hörte ich Tiere wie Menschen sprechen.“[10]

Beide reisten später gemeinsam durch Kenia und arbeiteten ihre Familiengeschichte auf. Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2008 gehörte Auma Obama zum Wahlkampfteam ihres Halbbruders und war Kontaktperson zu den Unterstützern.

Autobiografie

Commons: Auma Obama – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Auma Obama: Das Leben kommt immer dazwischen. Stationen einer Reise. Lübbe, Köln 2010, S. 105
  2. Literatur von Auma Obama in der Deutschen Nationalbibliographie
  3. Familie kann einem viel abverlangen; Besprechung des dt. Dokumentar-Films Die Geschichte der Auma Obama
  4. Dr. Auma Obama - Sauti Kuu Foundation. In: Sauti Kuu Foundation. (sautikuufoundation.org [abgerufen am 21. März 2017]).
  5. Sauti Kuu Foundation - Über uns (Memento vom 9. Februar 2014 im Internet Archive)
  6. Act Now Jugend Award: So rockte Obama-Schwester Auma den Friedrichstadt-Palast. In: Berliner Kurier, 3. November 2015, abgerufen am 4. Dezember 2015
  7. Stiftung Lesen | Kuratorium. In: www.stiftunglesen.de. Abgerufen am 24. Mai 2016.
  8. Dr. Auma Obama - Sauti Kuu Foundation. In: Sauti Kuu Foundation. (sautikuufoundation.org [abgerufen am 21. März 2017]).
  9. Dr. Auma Obama - Sauti Kuu Foundation. In: Sauti Kuu Foundation. (sautikuufoundation.org [abgerufen am 21. März 2017]).
  10. Barack litt unter den Ängsten des Außenseiters; Welt Online, 18. Oktober 2010