Bahnhof Gößnitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Mai 2016 um 21:01 Uhr durch Onkelkoeln (Diskussion | Beiträge) (layout, stil). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gößnitz
Empfangsgebäude (2010)
Empfangsgebäude (2010)
Empfangsgebäude (2010)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung DGZ
IBNR 8010134
Preisklasse 4
Eröffnung 15. März 1844
bahnhof.de Goessnitz
Lage
Stadt/Gemeinde Gößnitz
Land Thüringen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 53′ 34″ N, 12° 25′ 47″ OKoordinaten: 50° 53′ 34″ N, 12° 25′ 47″ O
Höhe (SO) 208 m
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Gößnitz

Bahnhöfe in Thüringen
i16i18

Der Bahnhof Gößnitz[1] ist eine Eisenbahn-Betriebsstelle an der Bahnstrecke Leipzig–Hof und den hier einmündenden Bahnstrecken Glauchau-Schönbörnchen–Gößnitz und Gößnitz–Gera (Mitte-Deutschland-Verbindung).

Der Bahnhof Gößnitz wurde am 15. März 1844 mit dem Teilstück AltenburgCrimmitschau von der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn-Compagnie eröffnet.

Geschichte

Am 1. Juli 1841 begann man mit dem Bau der Bahnstrecke Leipzig–Hof, deren erster Abschnitt am 19. September 1842 bis Altenburg eröffnet wurde. Am 15. März 1844 wurde das Teilstück bis Crimmitschau eröffnet und am 15. Juli 1851 wurde die gesamte Strecke freigegeben. Das erste Gößnitzer Bahnhofsgebäude war ein Holzbauwerk, das 1858 mit Eröffnung der Bahnstrecke Glauchau–Gößnitz am 15. November einem Neubau weichen musste. Die Bahnstrecke Gößnitz–Gera wurde am 28. Dezember 1865 eingeweiht. Der Bau des dritten Bahnhofsgebäudes erfolgte 1893.

In Gößnitz bestand für Dampflokomotiven ein Wasserturm mit Hochbehälter und Wasserkränen. Diese Anlagen wurden nicht mehr benötigt, nachdem in den Jahren 1962/63 die Bahnlinie von Leipzig nach Reichenbach elektrifiziert wurde.

Im Jahr 2007 begann man mit dem Abriss des Wasserturmes, des Güterschuppens sowie des Nordflügels des repräsentativen denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes im Stil des Neobarock. Drei Jahre später folgte der Rest des Bauwerkes. Seitdem versucht die Stadt eine Lösung zu finden, da das Gelände der Deutschen Bahn gehört und diese nach dem Abriss keinen Handlungsbedarf sieht.

Im Jahr 2013 wurden vor dem Bahnhofsgelände eine Buswendeschleife und einige Parkplätze errichtet. Seit dem 15. Dezember 2013 ist Gößnitz in das Netz der S-Bahn Mitteldeutschland integriert.

Bahnsteiglänge

Bahnsteigschild in Gößnitz

Der Bahnhof Gößnitz wurde mit einem extra langen Bahnsteig gebaut, um gleichzeitig Züge von einem Bahnsteig in verschiedene Richtungen ausfahren lassen zu können.

Ein Schild auf dem Bahnhof gibt an, die Station besitze mit 608 Metern den längsten Bahnsteig Deutschlands. Auch im Bahnhofsregister der DB Station&Service ist eine bauliche Länge von 608 Metern hinterlegt.[2] Die Nutzlänge des Bahnsteiges wird lediglich mit 435 Metern angegeben.

Gößnitz besitzt faktisch aber nicht den längsten Bahnsteig Deutschlands. In den Hauptbahnhöfen von Mainz (706,5 Meter), Essen (667 Meter) und Hamburg (627 Meter) sowie im Bahnhof Zittau (347 + 287 Meter) gibt es Bahnsteige mit einer größeren baulichen Länge als in Gößnitz.[3]

Personenverkehr

Historie

Bis zum Fahrplanjahr 2000/2001 war Gößnitz Halt des Personenfernverkehrs. Das letzte Fernzugpaar, das in Gößnitz hielt, waren der Interregio 2792 München HbfLeipzig Hbf und der D-Zug 2793 Leipzig–München. Der Bahnhof Gößnitz ist darüber hinaus ein wichtiger Knotenpunkt des ostthüringischen und westsächsischen Nahverkehrs. Zudem wurden zwischen Dezember 2002 und Juni 2014 Züge des Regionalverkehr in Gößnitz geflügelt respektive vereint. Ein Zugteil der Regionalexpress-Linie 1, aus Richtung Erfurt kommend, fuhr über Werdau weiter nach Zwickau, während der andere Zugteil über Meerane nach Glauchau verkehrte. Bis Dezember 2011 fuhr der Zugteil Richtung Glauchau weiter nach Chemnitz und verband die beiden sächsischen Oberzentren mit dem Fernverkehrsknoten in Erfurt. Im Rahmen der Umstrukturierung des Regionalverkehrs infolge der Eröffnung des City-Tunnels Leipzig wurde der Zugteil nach Zwickau aufgegeben.

Aktuell

Stand: Sommerfahrplan 2016

Im Fahrplanjahr 2015/2016 wird der Bahnhof von den Linien S5 und S5X der S-Bahn Mitteldeutschland, die im Dezember 2013 im Zusammenhang mit dem City-Tunnel Leipzig in Betrieb genommen wurde, bedient. Die Linie S5 verkehrt seit Dezember 2015 stündlich von Halle Hauptbahnhof über Leipzig/Halle Flughafen, Leipzig Hbf bis Altenburg, von dort zweistündlich weiter über Gößnitz und Werdau nach Zwickau. Die S5 wird von einer stündlichen Express-Linie S5X ergänzt, die am Flughafen Leipzig/Halle beginnt und nicht alle Stationen bedient. Zwischen 2013 und 2015 verkehrte die Expresslinie nach Halle und die reguläre Linie zum Flughafen Leipzig/Halle. S5 und S5X ersetzen die zuvor hier verkehrenden Regionalexpress-Linien 8 (Leipzig–Zwickau) und 16 (Leipzig–Hof/Bad Brambach) sowie die Regionalbahn-Linie RB 130 (Leipzig–Altenburg–Gößnitz–Zwickau/Glauchau).

Die zweite wichtige Anbindung erfolgt aus Richtung Thüringen. Von Göttingen aus verkehren Neigetechnik-Triebwagen der Baureihe 612 über Erfurt, Jena-Göschwitz, Gera und Gößnitz weiter über Meerane nach Glauchau (Sachs). In Richtung Meerane wird der zweistündlich verkehrende Regionalexpress durch die Erzgebirgsbahn der Linie RB 37 ergänzt, die Gößnitz und Glauchau verbindet und zusammen mit dem vorgenannten RE 1 einen ungefähren Stundentakt herstellt.

Weblinks

Commons: Bahnhof Gößnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Gleise in Serviceeinrichtungen (DGZ). DB InfraGO (PDF)

Einzelnachweise

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Offizielle Bahnsteiginformation für die Station Gößnitz von DB Station&Service.
  3. Offizielle Bahnsteiginformation für Hamburg Hauptbahnhof, Essen Hauptbahnhof, Mainz Hbf und Zittau von DB Station und Service