Bahnhof Wallhausen (Württ)
Wallhausen (Württ) | |
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Haltepunkt mit dem 2013 errichteten Bahnsteig
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Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof (1869–1963) Haltestelle (1963–1984) Haltepunkt (seit 2013) |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 (bis 1963) 1 (seit 1963) |
Abkürzung | TWAL |
IBNR | 8006145 |
Eröffnung | 23. Oktober 1869, 15. Dezember 2013 |
Auflassung | 1984 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Wallhausen |
Land | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 12′ 33″ N, 10° 3′ 46″ O |
Höhe (SO) | 440 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Baden-Württemberg |
Wallhausen (Württemberg), abgekürzt Wallhausen (Württ),[1] ist ein ehemaliger Bahnhof und heutiger Haltepunkt in Wallhausen im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 23. Oktober 1869 nahmen die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen den Bahnhof Wallhausen[2] zusammen mit dem Streckenabschnitt Crailsheim–Mergentheim der Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen[3] in Betrieb.[4]
Im selben Jahr wurde des zweistöckige Empfangsgebäude aus einem Natursteinmauerwerk und Falzziegeln mit sieben heizbare Zimmern, einer Küche, drei Kammern und zwei gewölbte Keller sowie mit Vorhalle, Toilette und Treppenhaus errichtet.[4]
1890 wurde die Ausstattung des Bahnhofs durch ein einstöckiges Nebengebäude mit Waschküche, Pissoir, Toiletten, Holzlege, Magazin und Dachboden, teilweise aus Sandsteinmauerwerk und teilweise getäfert war, erweitert.[4]
Die anderen beiden Bahnhofsgebäude waren ein einstöckiger Fachwerk-Güterschuppen mit zwei heizbaren Zimmern, einem Remisenraum mit Büro und ein einstöckiges Bahnwärterhaus aus Stein mit Kniestock, Toilette, Gewölbekeller und Dachboden.[4]
Der Bahnhof wurde zur Unterscheidung von gleichnamigen Stationen auch Wallhausen bei Crailsheim genannt.[5] Spätestens 1939 wurde er in Wallhausen (Württemberg) umbenannt.[6]
Die Deutsche Bundesbahn nahm 1959 im Bahnhof ein mechanisches Stellwerk der Bauform Einheit in Betrieb.[7] Aufgrund des durch die Zunahme des Individualverkehrs in den 1960er Jahren sinkenden Fahrgastaufkommens wurde der Bahnhof bereits 1963 in eine unbesetzte Haltestelle umgewandelt.[4]
Nachdem das Empfangsgebäude verkauft und die Nebengleise abgebaut wurden, wurde die Haltestelle 1984 aufgelassen.[4]
Das ehemalige Empfangsgebäude in der Bahnhofstraße 9 wurde als Teil der Sachgesamtheit Bahnstrecke Bad Mergentheim–Crailsheim: Württembergische Taubertalbahn mit Bahnhöfen, Nebengebäuden, Brücken, Gleisanlagen und sämtlichem stationärem und beweglichem Zubehör unter Denkmalschutz gestellt.[8] Es wechselte mehrfach den Besitzer.[9]
Der Bahnhof im Zustand von um 1960 wurde als Modelleisenbahn in der Nenngröße H0 nachgebildet und in der Modellbahnhalle Wallhausen ausgestellt.[10]
Eine Interessengemeinschaft setzte sich ab 1999 für die Reaktivierung der Betriebsstelle im Personenverkehr ein.[11] 2013 errichtete die Westfrankenbahn westlich des alten Empfangsgebäudes im Bereich der ehemaligen Ladegleise am Güterschuppen einen neuen 100 Meter langen Bahnsteig mit einer Bahnsteighöhe von 55 Zentimetern[12] und richteten den Haltepunkt Wallhausen ein. Mit dem Beginn des Fahrplanjahres 2014 am 15. Dezember 2013 wurde die Bedienung wieder aufgenommen.[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Betriebsstellenverzeichnis. DB Netz, 7. Oktober 2021 (deutschebahn.com [CSV; 2,0 MB; abgerufen am 20. September 2022]).
- ↑ Wilhelm Koch: Eisenbahn-Stations-Verzeichniss der dem Vereine Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen angehörigen, sowie der übrigen im Betriebe oder Bau befindlichen Eisenbahnen Europa's. 4., vollst. umgearb. u. verm. Auflage. Barthol, Berlin 1872, OCLC 162670413, S. 73 (archive.org [abgerufen am 29. Mai 2023]).
- ↑ Oscar Fraas: Württembergs Eisenbahnen mit Land und Leuten an der Bahn. E. Schweizerbart’sche Buchhandlung, Stuttgart 1880, S. 122 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 29. Mai 2023]).
- ↑ a b c d e f Bahnhof und heutiger Haltepunkt. Gemeinde Wallhausen, abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Hendschels Telegraph – Eisenbahn-Kursbuch Deutschland, Oesterreich, Schweiz. Kleine Ausgabe Nr. 3. M. Hendschel, Frankfurt am Main Mai 1914, S. LXXV (deutsches-kursbuch.de [abgerufen am 29. Mai 2023]).
- ↑ Deutsches Kursbuch Sommer 1939. Deutsche Reichsbahn, Berlin 1939, S. 81 (deutsches-kursbuch.de [abgerufen am 29. Mai 2023]).
- ↑ Wallhausen. In: Stellwerke.info. Abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Liste der Bau- und Kunstdenkmale. Regierungspräsidium Stuttgart, 15. Februar 2012.
- ↑ Birgit Trinkle: Baudenkmale: In neuer Bahnhofsseligkeit. In: Südwest Presse. Neue Pressegesellschaft, 7. August 2017, abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Die Anlage. In: Modellbahnhalle Wallhausen. Marc Müller, abgerufen am 30. Mai 2023.
- ↑ Die Interessengemeinschaft Reaktivierung Haltepunkt Wallhausen: Zusammenfassung der Aktivitäten in zeitlicher Reihenfolge. (PDF; 47 kB) Pro Bahn Regionalgruppe Hohenlohe, 1. Oktober 2009, abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Wallhausen (Württ). Deutsche Bahn, 12. Januar 2022, abgerufen am 29. Mai 2023.
- ↑ Bus und Bahn. Gemeinde Wallhausen, archiviert vom am 9. Februar 2020; abgerufen am 29. Mai 2023.