Beatles-Museum Halle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. April 2017 um 17:36 Uhr durch Ymnes (Diskussion | Beiträge) (→‎Geschichte: Nicht richtig, Beatles Museum, Alkmaar had 1.200 m2). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eingangsschild am Museum

Das Beatles Museum ist ein Museum in Halle (Saale), das zunächst Ausstellungsstücke einer früheren Wanderausstellung der Liverpooler Musikband The Beatles zeigte. Inzwischen ist die Ausstellung um etwa das Dreifache erweitert worden und dokumentiert die Zeit der Band von ihrer Gründung (1960) bis zu deren Auflösung (1970) sowie der Solokarrieren der Bandmitglieder.

Geschichte

Beatles Museum in Halle

Der Museumsgründer Rainer Moers begann ab 1964 alles zu sammeln, was es über die Beatles gab. Ab 1975 war die Sammlung als Wanderausstellung in etwa 25 Städten im In- und Ausland zu sehen; ab 1989 in Köln auf knapp 60 m² Fläche. Am 31. Juli 1999 wurde das Beatles Museum in Köln geschlossen, um ein halbes Jahr später in Halle neu zu eröffnen. Die Museumsgründer: Rainer Moers (in Köln und Halle) und der im Oktober 2000 verstorbene Matthias Bühring (in Halle).

Auf der Suche nach einem festen Standort fiel die Entscheidung auf die Händel­stadt Halle. Nach vorheriger Sanierung konnte das Gebäude Alter Markt 12 am 8. April 2000 seiner neuen Nutzung übergeben werden. Zunächst gab es rund 350 m² Ausstellungs­fläche, inzwischen sind es knapp 600 m². Es ist die älteste dieser Art; seit 2007 auf drei Etagen. Im April 2009 wurde vereinbart, dass das Museum für mindestens zehn weitere Jahre an seinem angestammten Platz in Halle bleibt. 2013 wurde eine Vereinbarung geschlossen, dass das Beatles Museum auf Dauer in der Saalestadt bleibt.

Sammlung

Etwa 3500 Exponate werden gezeigt. Das ist jedoch nur ein Fünftel des Sammelbestandes. Weitere befinden sich in Depots. Zu sehen sind Fotos, Zeitungsartikel, Fan-Souvenirs, Autogramme, Plakate, Kuriositäten, Beatles-Briefmarken, ein Puzzlespiel, und es gibt auch visuelle und akustische Exponate wie Filme und Musik auf zum Teil seltenen Schallplatten von 1960 bis heute. Die Präsentationen sind teilweise zeitlich geordnet, zum Beispiel im 70er-Jahre-Raum, 80er-Jahre-Raum oder im Sgt.-Pepper-Raum. Filmbeiträge und Anhörstationen ergänzen die Ausstellung. Auch die Solokarrieren der Beatles in den 1980er und 1990er Jahren sind dokumentiert. Ein Gruppenfoto mit Original­unterschriften der vier Pilzköpfe auf der Rückseite gehört zu den wertvollsten Exponaten der Sammlung.

Das Beatles-Museum zählt etwa 20.000 Besucher pro Jahr. Es finanziert sich größtenteils aus Eintrittsgeldern, Erlösen des Versandhandels mit Beatles-Produkten und dem Beatles-Magazin THINGS, das ein- bis zweimal monatlich erscheint.

Die vergleichbare öffentliche und ebenfalls sehr große Ausstellung „The Beatles Story“ befindet sich in den Albert Docks in Liverpool.[1] Ein Museum in Buenos Aires weist mit 7700 Exponaten einen ähnlich großen Bestand auf wie das Museum in Halle.[2] Inzwischen wurde das Museum „Beatlemania Hamburg“ geschlossen, in dem ungefähr 1000 Exponate zu sehen waren.[3]

Museumsgebäude

Stolperstein für Wolfgang Brühl (1927–1941)

Das heutige Ausstellungsgebäude wurde 1708 als Bürgerhaus errichtet und war das Wohnhaus des vermögenden Pfänners Karl-Heinrich Reichhelm (1650−1724). Es gilt als eines der eindrucksvollsten barocken Wohnhäuser in der Altstadt von Halle. Es besitzt eine aufwendig gestaltete Treppe und zahlreiche Stuckdecken.[4]

Ab 1895 diente das Gebäude als Stift für unverheiratete Töchter von Richtern und armen Mädchen. Begründet wurde die Einrichtung (Assessor-Müller-Stift) von der Witwe eines höheren Justizbeamten.[5] Nach 1945 war in dem Haus unter anderem ein Kindergarten untergebracht. Seit April 2000 beherbergt es das Beatles Museum. In 17 Räumen werden die verschiedenen Ausstellungsstücke präsentiert.

Vor dem Museum erinnert ein Stolperstein an Wolfgang Brühl (1927–1941), der hier wohnhaft war und 1941 aufgrund einer Behinderung in die Tötungsanstalt Bernburg verschleppt und vergast wurde.[6]

Literatur

Matthias Bühring, Rainer Moers, Claus Dieter Meier und andere: Die Beatles. Geschichte und Chronologie. Argument-Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-88619-698-4.

Weblinks

Commons: Beatles-Museum Halle – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. The Beatles Story, abgerufen am 17. November 2012
  2. Largest collection of Beatles memorabilia, abgerufen am 17. November 2012
  3. destinet.de: BEATLEMANIA Hamburg schließt, 29. Juni 2012, abgerufen am 5. Dezember 2012
  4. Holger Brülls, Thomas Dietsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer, Berlin 2000, ISBN 3496012021; S. 22
  5. Michael Pantenius: Halle (Saale). Mitteldeutscher Verlag, Halle 2010, ISBN 9783898127288; S. 49–50
  6. Stolpersteine in Halle, abgerufen am 3. November 2012

Koordinaten: 51° 28′ 48,8″ N, 11° 58′ 6″ O