Ben Molatzi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ben ‚Tukumazan‘ Molatzi (* 1954 in Alexandra (Südafrika); † 8. August 2016 in Tsumeb)[1] war ein namibischer Singer-Songwriter und Gitarrist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molatzi stammte aus Tsumeb und wuchs in armen Verhältnissen auf. Er arbeitete als Lehrer und schrieb autodidaktisch Balladen, die auf den Melodien und Harmonien seines Damara- und Sotho-Erbes aufbauten. Molatzis Musik wurde im Feld und im Studio der South West African Broadcasting Corporation (SWABC) aufgezeichnet, und in dem von der Apartheidspolitik geprägten und von Südafrika kontrollierten Sender, auf der für seine Sprachgruppe vorgesehenen „Ethnic Stations“ ausgestrahlt.[2] Zu seinen bekanntesten Stücken zählen Mati matis Kai-khoesa, sige si ge mai e /gi… und O Dama !Haose.[1]

Seine Musikaufnahmen wurden in den Archiven des namibischen Rundfunks archiviert. Weil die Botschaften seiner Lieder dem südafrikanischen Apartheid-Regime missfielen, wurden seine Aufnahmen zensiert und beschädigt. Im Rahmen der Forschungsarbeit der Stolen Moments Research Group aus Windhoek wurden Teile seiner Musik in Zusammenarbeit mit dem Iwalewahaus neu aufbereitet.[3] 2016 entstand die Ausstellung Stolen Moments,[4] und 2019 erschien Molatzis Album No Way To Go bei Bear Family Records mit bislang unveröffentlichten Songs.[2][5]

Molatzi war zudem Abwehrspieler bei Chief Santos.[1]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c RIP Ben Tukumazan Molatzi, 1954–2016. In: New Era. 12. August 2016.
  2. a b Ben Molatzi auf der Website der Bear Family Records
  3. Michael Weiser: Namibias vergessene Pop-Helden. In: Nordbayerischer Kurier. 4. November 2016.
  4. Jonathan Fischer: Ausstellung: Deutsche Trinklieder und Afrorock. In: Süddeutsche Zeitung. 18. Dezember 2016.
  5. Stolen Moments – Namibian Music History Untold (1950-80s), SOAS University of London