Benutzer:Bastian Nolte/Spielwiese/SyS-C

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Logo des Projekts SyS-C

Die Systemlösung für die Schulen der Stadt Chemnitz zur Unterstützung des fachübergreifenden Einsatzes Neuer Medien (kurz: SyS-C, umgangssprachlich auch System Chemnitz) ist ein Verbundprojekt der Stadt Chemnitz und der Siemens AG[1]. Das Projekt regelt den Betrieb, die Wartung und das proaktive Management der schulischen IT-Infrastruktur der Stadt Chemnitz.

SyS-C wurde als eines von 4 Projekten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (kurz: BMBF), sowie den europäischen Sozialfonds gefördert[2]. Es wurde im Jahr 2009 mit dem Innovationspreis Public Private Partnership ausgezeichnet[3]. Die aus dem Projekt entstandene Lösung System Chemnitz ist auf andere große Städte und Gemeinden übertragbar.

Wichtiger Bestandteil des verteilten Systems ist die zentrale Plattform. Sie stellt die zentralen Dienste, wie zum Beispiel den Kinder- und Jugendschutzfilter, für alle Schulen bereit. Dadurch ist die Voraussetzung für die fach- und schulübergreifende Nutzung neuer Medien an allen Schulen der Stadt Chemnitz geschaffen.

Zentraler Bestandteil der Lösung ist die eigens (weiter)entwickelte Systemsoftware InSecMa easy Schulserver 2 (auch easy schoolserver 2 oder kurz: ies2) der InSecMa Solutions GmbH[4]. Die Software ist darauf ausgelegt, den speziellen Belangen des schulischen Alltags Rechnung zu tragen und unterstützt dadurch maßgeblich den Einsatz neuer Medien im täglichen Schulbetrieb.

Als Folge des Projektes SyS-C werden die Informatiklehrer der Schulen stark von administrativen Aufgaben entlastet. Die Informatiklehrer können sich entsprechend ihrer Kernkompetenz der Bildung der Schüler widmen. Die neuen Medien werden allen Lehrern und Schülern dauerhaft und zuverlässig, unabhängig von der Ausprägung ihrer Affinität gegenüber modernen IT-Systemen, zugänglich gemacht. Die Lehrer werden durch regelmäßig stattfindende Schulungen in ihrer Tätigkeit unterstützt. Die neu geschaffene Organisationsstruktur für den umfassenden Support der schulischen Infrastruktur sorgt dafür, dass an allen Schulen die Nutzung der neuen Medien unter gleichen Bedingungen stattfinden kann.

Projektbeteiligte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbundpartner des Projektes sind die Stadt Chemnitz und die Siemens Enterprise Communications GmbH und Co. KG. Die Stadt Chemnitz wird durch das Dezernat 1, Allgemeine Verwaltung der Stadtverwaltung Chemnitz vertreten.

SyS-C wurde durch die Technische Universität Chemnitz wissenschaftlich begleitet. Zusätzlich wurde ein Fachbeirat, die Arbeitsgruppe Schulen (kurz: AGS), ins Leben gerufen. Die AGS besteht aus Lehrern der unterschiedlichen Schulformen und stellt den hohen Nutzungswert der Gesamtlösung für Lehrer und Schüler sicher. Zudem führt diese Gruppe die Schulungen der Lehrer durch.

Die Systemsoftware easy Schulserver 2 wurde von dem Berliner Unternehmen InSecMa Solutions GmbH mit Entwicklungssitz in Hamburg programmiert und implementiert.

Projektbegleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begleitet und evaluiert wurde SyS-C von ITworks[5], einer Projektgruppe des Vereins Schulen ans Netz e.V. ITworks moderiert den Austausch zwischen den verschiedenen Zielgruppen des Projektes. Diese sind die Kommunal- und Bildungspolitik, die Schulträger, die Systembetreuer und Pädagogen, sowie die Technikanbieter.

Förderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und durch den Europäischen Sozialfonds

SyS-C wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Als Projektträger ist das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR), genauer der Projektträger Neue Medien in der Bildung (PT-DLR, Project Management Agency – part of the German Aerospace Center) eingesetzt.

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Projekt SyS-C wurde am 28. Mai 2009 mit dem Innovationspreis PPP 2009 in der Kategorie Informationstechnologie ausgezeichnet. Der Innovationspreis wird seit 2005 jährlich vom Behörden Spiegel und dem Bundesverband Public Private Partnership (kurz: BPPP) ausgelobt. Die Schirmherrschaft für die Verleihung im Jahr 2009 übernahm Finanzstaatssekretär Werner Gatzer.

Projektumfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden 85 Schulen mit 3.096 Arbeitsplatzcomputern an das System angebunden. 26.442 Schüler nutzen das System (Stand: 1. Dezember 2006).

IT-Ausstattung der Schulen
Schultyp Schulen Schüler Arbeitsplatzcomputer Server
Grundschule 41 4.697 601 41
Mittelschule 19 4.940 597 20
Gymnasium 8 5.045 551 28
Förderschule 11 1.343 278 10
Berufsschule 6 10.417 1.069 25
Gesamt 85 26.442 3.096 124


Ausgangssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schulen der Stadt Chemnitz wurden in den Jahren vor dem Projektbeginn mit neuer Informations- und Kommunikationstechnik ausgestattet. Die Computer sollten vorwiegend in Computerpools (Medienecken, Computerkabinetten) zur Unterrichtsgestaltung, als Arbeitsmittel und zur freien Benutzung zur Verfügung stehen.

Die Netzwerkinfrastruktur und die Anbindung an das Internet waren an den einzelnen Schulstandorten sehr unterschiedlich ausgeprägt. Einige Schulen verfügten über breitbandige Internetanschlüsse, kombiniert mit sehr gut gewarteter und moderner Netztopologie. Andere Schulen wiederum verfügten über gar keinen Internetzugang oder waren nur schmalbandig über ISDN an das Internet angebunden.

Vorwiegend Berufsschulen und einige Gymnasien verfügten über eigene Serversysteme die verschiedene wichtige Aufgaben im Netzwerk ausführten. Hierzu gehörten unter anderem die Ablage von Dateien, die Nutzerverwaltung und die Internetzugangskontrolle. Die Arbeitsplatzcomputer dieser Schulen waren gut gewartet und mit moderner Software ausgestattet.

Die Arbeitsplatzstationen anderen Schulen waren schlecht oder gar nicht gewartet. Internetzugangskontrollen fanden teils gar nicht statt. Eine zentrale und standardisierte Ablage von Daten, sowie deren zyklische Sicherung gab es an diesen Schulen nicht. Weiterführende Dienste wie zum Beispiel Virenscanner, Kinder- und Jugendschutzfilter (auch Contentfilter), E-Mailanwendungen, Lernmanagementsysteme und didaktische Werkzeuge zur gruppenbasierten Zusammenarbeit fehlten oft vollständig.

Diese Umstände führten an den betroffenen Schulen dazu, dass keine effiziente Arbeit an den IT-Systemen möglich war. Zudem differierte der Wissenstand der Lehrer im Bereich der Internettechnologien stark. Der Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik als Arbeitsmittel, hatte für die Lehrer und Schüler dieser Schulen nur sehr eingeschränkten Nutzen.

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Projekt SyS-C sollte eine standardisierte Lösung für alle Schulen der Stadt Chemnitz geschaffen werden, die den Anforderungen an eine moderne IT-Infrastruktur für Schulen gerecht wird. Hierbei sollten möglichst viele Dienste zentralisiert werden, um eine effiziente Wartung im Regelbetrieb zu ermöglichen. Andererseits musste sichergestellt werden, dass alle Dienste die nicht internetspezifisch sind, den Schulen auch bei Ausfall der Internetanbindung (meist DSL-Anschluss) zur Verfügung stehen. Dies machte die Planung und Realisierung einer verteilten Architektur nötig.

Alle zur Verfügung gestellten Dienste sollten über eine einfach zu bedienende Verwaltungsoberfläche steuerbar sein. Über diese Oberfläche sollte auch die zentrale Benutzerverwaltung und die Verwaltung der Computerräume und Computer, sowie der angeschlossenen Peripherie (Drucker, et cetera) ermöglicht werden.

Organisatorische Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schaffung einer einheitlichen Organisationsstruktur für den umfassenden Support der schulischen Infrastruktur
  • Schaffung einer einheitlichen Organisationsstruktur für die umfassende Schulung der Lehrer
  • Planung einer schulübergreifenden stadtweiten Netzstruktur für alle Schulen
  • Planung einer schulübergreifenden stadtweiten Verzeichnis- und Dienste-Struktur für alle Schulstandorte

Infrastrukturelle Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aufbau einer geschützten und schulübergreifenden Netzinfrastruktur als virtuelles privates Netz (kurz: VPN)
  • Aufbau eines zentralen Rechenzentrums (zentrale Plattform)
  • Aufbau einer zentralen Firewall
  • Aufbau einer zentralen Verzeichnisstruktur

Ziele für zentral zu implementierte Dienste der verteilten Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Entwicklung und Einführung eines zentralen Serversystems (ies2 Center) zur Verwaltung aller Schulstandorte und Benutzer
  • Bereitstellung zentraler Dienste als Voraussetzung für die fach- und schulübergreifende Nutzung neuer Medien im Internet und Intranet
  • Bereitstellung zentraler Anwendungen zur Überwachung der verteilten Dienste und der aktiven Netzwerkkomponenten um den Betrieb der Lösung sicherzustellen
  • Bereitstellung zentraler Dienste für Support und Schulung (Ticketsystem und Forum)
  • Bereitstellung eines zentralen Kinder- und Jugendschutzfilters zum Schutz der Schüler
  • Bereitstellung von umfassenden Virenschutz-Lösungen zum Schutz der IT-Infrastruktur
  • Bereitstellung von Updates und Upgrades für die lokalen Arbeitsplatzstationen
  • Bereitstellung einer zentralen Datensicherung und –wiederherstellung zum Schutz der Daten
  • Bereitstellung einer zentralen Plattform für die Web-Präsentation aller Chemnitzer Schulen

Ziele für lokal zu implementierte Dienste der verteilten Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Entwicklung und Einführung eines lokalen Serversystems (InSecMa easy Location Schulserver, auch Servicebox) als Diensteanbieter
  • Bereitstellung von lokalen Virenschutz-Lösungen
  • Bereitstellung von Mechanismen zum automatischen Neuaufsatz von Arbeitsplatzstationen

Projektablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umsetzung erfolgte in mehreren Schritten. Um eine Erfolgsevaluierung möglich zu machen, wurden ein Pflichten- und ein Lastenheft erstellt. Basierend auf diesen Unterlagen wurden im Zuge der Projektplanung Meilensteine definiert. Nach einem festgelegten Zeitplan wurde geprüft, ob die in den Meilensteinen definierten Zwischenziele erreicht worden sind. Nach erfolgreicher Abnahme eines Meilensteins wurden die nächsten Projektschritte realisiert. Zum Schluss fand eine Prüfung aller Funktionalitäten im Regelbetrieb und die endgültige Abnahme des Projektes statt.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Netzwerk-Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Laufe des Projektes wurde eine einheitliche Netzwerk-Infrastruktur geschaffen.

Die allgemeine Netzstruktur der Schulen besteht jeweils aus einem Zugangs-Router (englisch: access router) der das Netzwerk der Schule mit dem Internet verbindet. Die im Projekt eingesetzten Cisco Router unterstützen die VPN-Technologie. Auf Basis dieser Technologie wird ein virtuelles privates Netzwerk etabliert, dass eine sichere und verschlüsselte Verbindung zum Schulrechenzentrum der Stadt Chemnitz ermöglicht. Die konkret nutzbare Internetverbindung wird dann ausnahmslos zentral über das Schulrechenzentrum realisiert und abgesichert.

Ein weiterer zentraler Bestandteil des jeweiligen Schulnetzes ist der InSecMa easy Schulserver 2, die sogenannte Servicebox. Diese Servicebox stellt alle benötigten Dienste in der Schule zur Verfügung. Der InSecMa easy Schulserver ist Bestandteil der verteilten Architektur des Schulrechenzentrums und dient den Schulstandorten als Schnittstelle zu den zentralen Diensten des Schulrechenzentrums. An größeren Schulen (vor allem Berufsschulen) kommen weitere Applikationsserver zum Einsatz, die spezielle Aufgaben im Schulnetz wahrnehmen.

Den Endpunkt der jeweiligen VPN-Verbindungen aus den Schulen bildet die VPN-Terminator-Komponente (VPN-Konzentrator) im Schulrechenzentrum. Der VPN-Konzentrator ist ein Gerät, dass die Verbindungsanforderungen aus allen Schulen entgegennimmt und eine verschlüsselte Verbindung zur jeweiligen Schule herstellt. Über diese Verbindung wird der gesamte Datenverkehr von und zum Schulstandort abgewickelt. Im Ergebnis entsteht dadurch ein stadtweites privates Schulnetzwerk das auch die Kommunikation zwischen den Schulstandorten für die Nutzer transparent ermöglicht.

Dem VPN-Konzentrator ist die zentrale Firewall-Komponente nachgelagert. Die Firewall regelt die Zugriffe in die verschiedene Netzbereiche auf Basis einer klar definierten Regelbasis. Sie überwacht die übertragenen Daten und filtert ungewünschte Inhalte gegebenenfalls heraus. Hiefür werden verschiedene Kriterien herangezogen. Die Firewall schützt die einzelnen logischen und physischen Netzbereiche vor ungewollten Zugriffen von innen (aus dem Intranet) und außen (aus dem Internet und Extranet).

Im Schulrechenzentrum selbst gibt es drei verschiedene Netzbereiche die ebenfalls durch die zentrale Firewall voneinander getrennt sind. Alle Server, deren Dienste auch aus dem Internet erreichbar sind, befinden sich innerhalb eines speziellen Netzbereichs, der demilitarisierten Zone (kurz: DMZ). Diese Rechner (Bastion Hosts) sind besonders gegen unerwünschte Zugriffe von außen abgesichert und sind zudem nur sehr eingeschränkt legitimiert, Zugriffe in die internen Netze durchzuführen. Im zweiten Netzbereich befinden sich alle Server die zentrale Dienste anbieten, die ausschließlich innerhalb des stadtweiten Netzwerks zur Verfügung stehen. Der dritte Netzbereich dient den Administratoren als Einstiegspunkt in das System Chemnitz und ermöglich spezielle Zugriffe auf die einzelnen Dienste, Server und aktiven Netzkomponenten. Von hier aus werden die Systeme des Rechenzentrums und der Schulstandorte konfiguriert, überwacht und gemanagt.

Dienste der lokalen Serviceboxen (ies2 Schulserver)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die lokalen Serviceboxen (ies2 Schulserver) werden die benötigten Dienste in den Schulen bereitgestellt. Zur besseren Übersicht werden die Dienste in drei Kategorien unterteilt dargestellt:

Basisdienste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Basisdienste stellen grundlegende Funktionen im Netzwerk der Schule bereit.

DHCP: Der DHCP-Server sorgt für die automatische Vergabe von TCP/IP-Adressen an die Computer, Drucker und aktiven Netzkomponenten der Schule.

DNS: Die Namensauflösung der Computer, Drucker und aktiven Netzkomponenten findet über den Domain Name Service (kurz: DNS) statt.

LDAP: Wichtige Nutzer- und Netzwerkdaten sind in einem zentralen LDAP-Verzeichnisdienst gespeichert und werden Anwendungen auf Anforderung zur Verfügung gestellt. Das LDAP-Verzeichnis der Schulstandorte ist eine Teilmenge der Daten des LDAP-Servers der zentralen Plattform. Die redundante Datenhaltung ist erforderlich, um auch im Falle einer Unterbrechung der Internetzugangs einen unterbrechungsfreien Schulbetrieb garantieren zu können.

NTP: Über den Network Time Protocol Daemon wird die genaue Uhrzeit für alle angeschlossenen Systeme zentral zur Verfügung gestellt.

Druckserver: Der Druckserver ist ein Dienst zur Verwaltung von Druckern und Druckaufträgen.

Druckaccounting: Die Druckaccountinglösung ermöglicht die nutzerbezogene Abrechnung von Druckaufträgen.

Dienste mit Nutzermehrwert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nutzwertdienste stellen Funktionalitäten für die Anwender (Schüler und Lehrer) im Netzwerk bereit.

Dateiserver: Der Dateiserver ermöglicht die zentrale Dateiablage für Microsoft Windows, Linux und Mac OS X Arbeitsplatzcomputer. Es werden personen-, klassen- und kursbezogene Dateiquota und erweiterte Zugriffskontrolllisten, sogenannte ACLs unterstützt.

Domänencontroller: Der Domänen Controller ermöglicht die Anbindung von Arbeitsplätzen mit Microsoft Windows 2000, XP oder Vista an die Servicebox. Hierbei können die Arbeitsplätze sowohl im Workgroup- als auch im Domänenmodus betrieben werden. Zusätzliche Werkzeuge ermöglichen die vollautomatische Anbindung der Arbeitplatzcomputer an den Schulserver. Die Nutzer erhalten, unabhängig davon an welchem Arbeitsplatzcomputer sie angemeldet sind, vollen Zugriff auf ihre Daten. Im Domänenmodus ist zudem die computerübergreifende Konsistenz der programmbezogenen Einstellungen gewährleistet. Das hat zur Folge, dass die Nutzer an jedem Computer ein gleichbleibendes klar definiertes Arbeitsumfeld vorfinden.

RCI-Modul: Das RCI-Modul ermöglicht es, einzelne Computer oder auch ganze Computerräume per Knopfdruck über das Netzwerk wieder herzustellen (Imagelösung). Hierbei kommt das Multicast-Protokoll zum Einsatz. Dies hat den Vorteil, dass die Netzlast nicht proportional zur Anzahl der gleichzeitig wieder hergestellten Computer steigt, sondern in etwa gleich bleibt. In der Praxis führt dies dazu, dass ein kompletter Computerraum in etwa der gleichen Zeit wiederhergestellt werden kann, die benötigt werden würde, um einen einzelnen Arbeitsplatzcomputer wieder herzustellen. Der Lehrer kann mit dieser Lösung die Arbeitsplatzcomputer seines Raumes einfach, schnell und ohne technisches Wissen in einen klar definierten Zustand überführen.

Mail- und Groupwareserver: Die Servicebox dient als lokaler E-Mail- und Groupware-Server. Es werden die E-Mail-Protokolle IMAP, POP3 und SMTP unterstützt. E-Mails können mit E-Mail-Programmen, wie zum Beispiel Microsoft Outlook Express oder Mozilla Thunderbird gelesen und versandt werden. Zudem besteht die Möglichkeit die E-Mails über eine Weboberfläche zu bearbeiten. Die Groupwarelösung bietet verschiedene erweitere Funktionen, wie zum Beispiel einen Terminkalender und ein Projektplanungswerkzeug.

Internetzugangkontrolle: Der Zugang kann raum- und nutzerbezogen freigegeben, beziehungsweise gesperrt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, Nutzern den Internetzugang nur für eine definierte Zeit und auf festgelegte Seiten zu ermöglichen.

CD-ROM-Server: Über einen CD-ROM-Server können Inhalte von CDs und DVDs schulzentral zu Verfügung gestellt werden.

Dienste mit didaktischem Mehrwert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klassen- und Projektarbeitsmodus: Der Klassenarbeits- beziehungsweise Projektarbeitsmodus erlaubt es, Arbeitsunterlagen an Schüler zu verteilen und einzusammeln. Prüfungen können in einer geschützten Umgebung durchgeführt werden. Der Zugriff auf das Internet kann in diesem Modus vollständig oder teilweise eingeschränkt werden.

Lernmanagementsystem: Das Lernmanagementsystem Moodle ermöglicht unter anderem die Kursplanung und die Durchführung von Multiple-Choice-Tests zur Leistungsüberprüfung.

Bildschirmsteuerlösung iTALC: Die integrierte didaktische Bildschirmsteuerlösung iTALC ermöglicht die Überwachung einzelner oder aller Arbeitsplatzcomputer eines Raumes. Der Inhalt des Lehrerbildschirms kann an einzelne oder alle Arbeitsplatzstationen einer Computergruppe gesendet werden (Präsentationsmodus). Zudem hat der Lehrer die Möglichkeit die Kontrolle von Computern zu übernehmen, um Schülern bei der Lösung von Problemen zu helfen. Die Maus und Tastatur der Schülercomputer kann gesperrt und wieder freigegeben und die Bildschirme schwarz gestellt werden.

Dienste der zentralen Plattform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über das Schulrechenzentrum werden diverse Dienste zentral zur Verfügung gestellt.

Verwaltungsoberfläche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Bestandteile der Systemlösung Chemnitz können über eine zentrale, browsergestützte Verwaltungsoberfläche (ies2 Center Server) administriert werden. Über diese Oberfläche werden alle Schulstandorte und Nutzer und die meisten Dienste verwaltet. Die Verwaltungsoberfläche gliedert sich in verschiedene Module, die in Folge beschrieben werden.

Screenshot des Moduls „Personen anzeigen“ aus der Verwaltungsoberfläche des InSecMa easy Schulserver 2 (kurz: ies2)

Standortverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Standortverwaltung ermöglicht es, neue Schulstandorte anzulegen und bestehende Standorte wieder zu entfernen.

Rollenverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das System unterstützt Benutzerrollen. Diese Rollen ermöglichen es, den Aktionsumfang von Nutzergruppen dezidiert festzulegen. Jeder Rolle ist eine anpassbare grafische Nutzeroberfläche zugeordnet. Als Standard sind die Rollen Lehrer, Schüler, Erfahrener Lehrer und Administrator vorgegeben. Die Rechte der einzelnen Rollen können über die Verwaltungsoberfläche jederzeit geändert werden. Dies wirkt sich sowohl auf bestehende, als auch auf zukünftige Nutzer aus. Zudem können neue Rollen erstellt und bestehende gelöscht werden. Es wird stets sichergestellt, dass sich ein Nutzer nicht seine eigenen administrativen Rechte entzieht.

Personenverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Personenverwaltung können Lehrer, Schüler und Administratoren verwaltet werden. Es besteht die Möglichkeit Personen zu suchen und Personengruppen nach verschiedenen Kriterien zu filtern. Eine Importfunktion ermöglicht es, Schüler und Lehrer, beispielsweise über den Abgleich mit CSV-Dateien, hinzuzufügen oder automatisch zu versetzen. Die integrierte Stapelverarbeitungsfunktion ermöglicht die Anpassung von Einstellungen für eine Gruppe von Personen. Zudem kann festgestellt werden, ob und an welchem Computer eine Person zur Zeit angemeldet ist.

Kurse, Projekte und Klassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen können Kursen, Projekten und Klassen zugeordnet werden. Diese Zuordnung wirkt sich unter anderem auf die Rechte der Nutzer auf dem Dateiserver und im Lernmanagementsystem aus.

Computerräume und Computer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Oberfläche ermöglicht die Verwaltung von Computerräumen und Computern. Wenn Computerräume angelegt werden, können diese einem bestimmten Netzbereich zugeteilt werden. Ein Computerraum kann beliebig viele Computer enthalten. Die Computer werden in Schüler- und Lehrercomputer unterschieden. Dies hat unter anderem Einfluss darauf, wie sich die entsprechenden Computer bei der Durchführung einer Klassenarbeit oder bei der Sperrung des Internetzugangs verhalten.

Drucker und Druckaccounting[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drucker können über die Verwaltungsoberfläche angelegt, bearbeitet und gelöscht werden. Es werden sowohl Netzwerkdrucker, als auch Drucker die an einem Arbeitsplatzcomputer angeschlossen sind, unterstützt. Für jeden Drucker können die Druckkosten pro gedruckter Seite festgelegt werden. Bei einem duplexfähigen Drucker (beidseitiger Druck) können die Kosten für eine einfach bedruckte und eine beidseitig bedruckte Seite gesondert festgelegt werden. Es besteht die Möglichkeit Druckerwarteschlangen einzusehen und bei Bedarf zu leeren.

CD-ROM Archiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es können neue CD-ROMs in das Archiv aufgenommen und mit einer Beschreibung versehen werden.

RCI-Modul[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verwaltungsoberfläche des RCI-Moduls erlaubt die automatische Erstellung von Abbildern (sogenannte Images) von Arbeitsplatzcomputern. Diese Abbilder können auf 1 bis n Arbeitsplätze verteilt werden.

Systemverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich Systemverwaltung können grundlegende Systemeinstellungen vorgenommen werden. Diese werden nur sehr selten benötigt und setzen teilweise Expertenwissen voraus. So können zum Beispiel einzelne Dienste des Servers neu gestartet und Systemzustände ausgelesen werden. Die Konfiguration bestimmter Dienste, z.B. die des DNS-Servers, kann hier angepasst werden.

Vorgaben, Quota[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die verschiedenen vordefinierten Benutzergruppen können Voreinstellungen festgelegt werden, um eine konsistente Verwaltung der Nutzergruppen zu ermöglichen. Die Vergabe von Datei- und Mailquota für Benutzer und Benutzergruppen ermöglicht die Kontrolle über die von den Nutzern zu verwendenden Datenvolumina. Die Art, wie Benutzerpasswörter beim Massenimport von Personen generiert werden, kann ebenso festgelegt werden, wie die automatische Buchung eines Standardbetrags auf das Druckeinheitenkonto von neu angelegten Personen.

Netzwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Modul für die Netzwerkverwaltung erlaubt die Abbildung der lokalen Netzwerkstruktur auf dem Serversystem (VLANs, Subnetze, etc.).

Webmail, Lernmanagementsystem und Eigene Dateien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sofern von Administrator freigeschaltet, können Nutzer über die Weboberfläche des Systems auf zusätzliche Dienste, wie zum Beispiel das Webmail-Modul, das LMS oder die Eigenen Dateien, zugreifen.

Schulung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulungen werden in regelmäßigen Abständen von Lehrern für Lehrer durchgeführt.

Wartung und Support[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Wartung und den Support der Systemlösung Chemnitz sind 3 Mitarbeiter der Stadtverwaltung Chemnitz zuständig. Die Mitarbeiter leisten telefonischen Support bei Problemen mit der SyS-C-Infrastruktur und der sonstigen Computertechnik. Sie organisieren Hilfeleistungen und führen diese vor Ort durch. Zudem ist das Team für die Unterstützung bei der Planung von neuen Schulausstattungen zuständig. Die Mitarbeiter wurden eigens zur Durchführung dieser Aufgaben im Schulverwaltungsamt der Stadtverwaltung Chemnitz eingestellt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtverwaltung Chemnitz: Pressemitteilung 639 vom 22.09.2004, Auftaktveranstaltung des BMBF-Projektes
  2. Deutsches Institut für Luft und Raumfahrt:Projektbeschreibung des Projektträgers
  3. Behördenspiegel: Information über die Vergabe des Innovationspreises PPP 2009
  4. InSecMa Solutions: Showcases, BMBF-Modellprojekt Sys-C
  5. Schulen an Netz e.V., Projekt ITworks:Beschreibung des Projekts Sys-C.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]