Benutzer:Dark Almöhi/109E

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Škoda-Typ 109 E2
Nummerierung: ČD 380
ZSSK 381
DB ?
Anzahl: ČD: 22 + 6 bestellt
ZSSK: 2
DB: 6 (bestellt)
Hersteller: Škoda Transportation Plzeň
Baujahr(e): ab 2008
Achsformel: Bo’Bo’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 18.000 mm
Höhe: 3.905 mm
Breite: 3.080 mm
Drehzapfenabstand: 8.700 mm
Gesamtradstand: 11.200 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 120 m
Dienstmasse: 86 t (ČD)
88,2 t (ZSSK)
Radsatzfahrmasse: 21,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h ((ČD, DB)
160 km/h (ZSSK)
Dauerleistung: 6.400 kW (alle Stromsysteme)
Anfahrzugkraft: 274 kN
Treibraddurchmesser: 1.250 mm
Stromsystem: 25 kV/50 Hz~
15 kV/16,7 Hz~
3 kV=
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Hohlwellenantrieb mit Drehstromasynchronmotoren
Bremse: elektrische Widerstandsbremse,
Dauerleistung 4.700 kW
elektrische Netzbremse,
Dauerleistung 6.963 kW
Zugbeeinflussung: ETCS L1
Mirel VZ1
PZB / LZB
SHP (Nur ČD))

Škoda 109E (auch Lokomotive Emil Zátopek [1]) bezeichnet eine mehrsystemfähige Lokomotivbaureihe des tschechischen Herstellers Škoda. Der Lokomotivtyp ist aktuell in Tschechien und der Slowakei in Betrieb, die DB hat sechs Stück für den Personennahverkehr auf der Neubaustrecke Ingolstadt-Nürnberg für den Einsatz ab Ende 2016 bestellt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ČD suchte für den grenzüberschreitenden Schnell- und zweistrombetriebenen Inlandsverkehr in den späten 1990er Jahren einen Nachfolger für die Zweisystemlokomotiven der ČD-Baureihen 371/372, die sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr eingesetzt werden kann. Im Jahr 2003 wurden 20 Lokomotiven des Typs 109E bei Škoda Transportation in Plzeň in Auftrag gegeben[2]. Da die Baureihen 371/372 nur für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Deutschland konzipiert sind und damit nur unter dem im Norden Tschechiens vorhandenen 3 kV Gleichstromnetz fahren können, sollte die neue Lok zusätzlich das im Süden vorhandene Bahnstromsystem mit 25 kV/50Hz Wechselstrom beherrschen und damit auch nach Österreich fahren können. Die neue Mehrsystemlok sollte außerdem den nun für höhere Geschwindigkeiten ausgebauten Strecken Rechnung tragen und mindestens 200 km/h fahren können, um u.a. die Relation des EC Vindobona Hamburg – Berlin – Prag – Wien ohne Lokwechsel bedienen zu können. Zulassungen für Tschechien, Ungarn, die Slowakei, Österreich, Deutschland und Polen waren geplant.[2]

Škoda stellte am 24. Juli 2008 die erste Lokomotive des Typs 109E, die später unter der Baureihennummer 380 002 eingruppiert wurde, bei einem Pressetermin im Werk vor. Die offizielle Präsentation der Lokomotive fand auf der InnoTrans im September 2008 in Berlin statt.

Im Zuge der Entwicklung gab es Verzögerungen, weil zeitweise der Kauf oder Lizenzbau von Bombardier Transportation Mehrsystemloks in Erwägung gezogen wurde[3] und die Einführung der Crash Norm EN 15227, welche das Verhalten von Eisenbahnfahrzeugen bei Kollisionen festlegt, eine Überarbeitung der mechanischen Konstruktion des Lokkastens nötig machte. Nach verschiedenen Entwürfen durch Porsche Design wurde das heutige Design erarbeitet. Die Testfahrten auf dem Versuchsring Velim sowie die weitere Erprobung dauerten etwa vier Jahre. Die 109E Lokomotiven sind seit Juni 2010 im regulärem Einsatz.

Die ursprüngliche Zusammenarbeit mit Bombardier führte zu Rechtsstreitigkeiten, welche dazu führten, dass eine Lokomotive 109E mit der Nummer 380 004, die für Zulassungsfahrten in Österreich weilte, von den lokalen Behörden am 18. Mai 2011 (nach anderen Quellen 22. Mai 2011[2]) beschlagnahmt wurde. Im November des selben Jahres wurde sie aber wieder freigegeben. [4][3][2]


Technische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven verfügen über zwei wassergekühlte IGBT-Stromrichter mit je vier Vierquadrantenstellern, einem Bremssteller und vier Antriebswechselrichtern für die Einzelachssteuerung der Fahrmotoren, welche in Doppelsternschaltung ausgeführt sind – eine Schaltung, die sonst nur von Bombardier Transportation für Lokomotiven verwendet wurde. Die Lokomotiven sind für drei Stromsysteme 25 kV 50 Hz Wechselstrom, 15 kV 16,7 Hz Wechselstrom und 3 kV Gleichstrom ausgelegt und für die Ausrüstung mit ETCS vorbereitet[2], so dass sie in mehreren Ländern Mitteleuropas einsatzfähig ist.

ČD-Baureihe 380[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lokomotive 380.011 der ČD mit Sonderlackierung „Vlakem na EURO“ vor einem Sonderzug zur Fußball-Europameisterschaft (2012)

Die ČD plante als Erstkäufer der 109E erste reguläre Einsatz vor den EC-Zügen der Relation Berlin–Prag–Wien ab Dezember 2009.[5] Im Juni 2010 begannen im Güterverkehr mit der 380 007 der ČSD die ersten regulären Einsätze. Der Einsatz der Baureihe im Personenverkehr im tschechischen Inland war für September 2010 vorgesehen und wurde im Dezember umgesetzt.[6][7]

In den Jahren 2010 und 2011 lieferte Škoda die 20 bestellten Serienlokomotiven an die ČD aus. Seitdem kommen sie vorrangig vor den schnellfahrenden Zügen zwischen Prag und Brünn zum Einsatz.

Am 27. Juni 2013 wurde die Baureihe 380 nach dem Langstreckenläufer Emil Zátopek (1922 – 2000) getauft, der in den Jahren 1948 und 1952 olympische Goldmedaillen errang und den Spitznamen Tschechische Lokomotive trug.[8]

ZSSK-Baureihe 381[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

381 382-5 der ZSSK in Bratislava

Zwei weitere Lokomotiven dieser Baureihe bestellte die ZSSK. Nach Versuchsfahrten dieser als Baureihe 381 geführten Lokomotiven ab Dezember 2011, werden sie seit Februar 2012 im slowakischen Schienenverkehr eingesetzt.[2]

Deutsche Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Gewinn der Ausschreibung Ringzug West / NBE bestellte DB Regio Oberbayern bei Škoda für den Einsatz im München-Nürnberg-Express 6 Lokomotiven des Typs Škoda 109E für den Einsatz ab Dezember 2016. Diese sollen mit Škoda-Doppelstockwendezüge mit jeweils 6 Wagen den schnellen Regionalverkehr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München bestreiten. DB Regio Oberbayern forderte hierbei nur eine Zulassung für 190 km/h. Der Auftrag hat einen Wert von 100 Millionen Euro.[9][10][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neue SKODA-Lok 109E nach Tschechiens Olympialegende, Pressemitteilung Škoda Transportation, 27. Juni 2013
  2. a b c d e f Skoda 109E series. Railcolor.net, abgerufen am 18. Juni 2013 (englisch).
  3. a b Škodováckou lokomotivu na přání konkurence zabavili Rakušani. In: novinky.cz. Abgerufen am 18. Juni 2013 (tschechisch).
  4. Österreich: Bombardier lässt Skoda-Lok beschlagnahmen. Abgerufen am 18. Juni 2013.
  5. Josef Petrák: 109E představena: nová generace lokomotiv Škoda přichází. Želpage, 24. Juli 2008, abgerufen am 18. Juni 2013 (tschechisch).
  6. Přelomová lokomotiva Škoda 109E poprvé táhla vlak s cestujícími. lidovky.cz, 16. Dezember 2010, abgerufen am 18. Juni 2013 (tschechisch).
  7. Skoda Lokomotiva 109E. Abgerufen am 18. Juni 2013 (tschechisch).
  8. Neue SKODA-Lok 109E nach Tschechiens Olympialegende, Pressemitteilung Škoda Transportation, 27. Juni 2013
  9. DB Regio orders Škoda trainsets for fast regional services. 18. Juni 2013, abgerufen am 18. Juni 2013 (englisch).
  10. DB Regio Oberbayern freut sich über den Gewinn der Ausschreibung Ringzug West / NBS. DB Konzern, 17. Juni 2013, abgerufen am 18. Juni 2013.
  11. Ab 2016 fährt in Bayern High Speed Lok von Škoda. Škoda Transportation, 18. Juni 2013, abgerufen am 18. Juni 2013.

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