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Benutzer:JEW/Höhlen von Benalmádena

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Die neolithischen Höhlen von Benalmádena, die „Botijos-“, die „Cueva del Toro“; die „del Sahara-“ und die „Zorrera-Höhle“ liegen im Kalksteingebirge aus dem Mesozoikum, nördlich und südwestlich von Benalmádena in der Provinz Málaga in Spanien. In drei Höhlen wurden Halskettenperlen, reichverziert Keramik, die die klassische südliche Keramik darstellt und Steinarmbänder (pulseras de piedra) gefunden; in einer Felsmalereien.

1976 veröffentlichte Maria Soledad Navarrete Enciso die These über die Höhlen. Die Botijos-Höhle und die Zorrera-Höhle könnten denselben Höhlenkomplex bilden. Ein Jahr später veröffentlichte Carmen Olaria die Materialien aus den Cuevas de los Botijos und Las Zorreras.

Cueva de los Botijos

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Die Cueva de los Botijos (auch „Cueva de los Cacharros“ genannt) weist eine Länge von etwa 312 Metern, gewundene Galerien und eine Neigung von 32 Metern auf. Sie ist über eine gipfelnahe Doline zugänglich.

Die Fundmaterialien waren über die gesamte Höhlenfläche verteilt, mit einer Konzentration im sogenannten „Armbandraum“. Bei der Keramik stechen die verzierten Formen, mit raffinierten Pasten und hochwertiger Brünierung oder Spachtelung, hervor, die die klassische Keramik des westandalusischen Neolithikums der La-Almagra-Kultur darstellen. Vorrats- und Küchenbehälter und halbkugelige Schüsseln sind am häufigsten. Charakteristische Elemente sind Schnabelhenkel. Ihre Anzahl und Affinität mit Funden in anderen Höhlen der Provinz machen sie zu Elementen der Chronologie. Bandgriffe und Mamelons zeigen, dass es sich um Stücke handelt, die aufgehängt werden konnten, obwohl sie über eine gute Standfähigkeit verfügten. Die Dekorationen (gedruckte Dekors - mit einem Kamm oder einer Molluske auf der weichen Paste), Kordel- und eingeschnittene Motive (mit linearer Dekoration, Rändern und Gittern) können in Gruppen eingeteilt werden und treten beim selben Stück auf.

Das lithisches Material betrifft geschliffene Äxte und Dechsel. Beim Feuerstein überwiegen die für das Endneolithikum charakteristischen Werkzeuge mit dreieckigem Querschnitt.

Ein eigenes Kapitel verdienen die mit parallelen Ritzlinien und Ockerresten verzierten Marmorarmbänder, mit einer Palette typologischer Varianten aus flachen, konkaven und konvexen Stadien. Sie stammen aus dem 5. Jahrtausend v. Chr. Ähnliche Typen fanden sich in der Cova Fosca in der Provinz Alicante, in Loja (Spanien|Loja]] in der Provinz Granada, in den Höhlen von Nerja in der Provinz Málaga und in der Cueva de los Murciélagos (dt. Fledermaushöhle) in Zuheros in der Provinz Córdoba.

Der Rest der Ausstattung beschränkt sich auf Knochenanhänger, die aufgrund ihrer Fülle auf die Bestattungsnutzung eines Höhlenbereichs weisen.

Cueva del Sahara

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Die Höhle wurde 1961 von Patrick Braun erkundet. Die Ergebnisse wurden 1963 veröffentlicht. Seit ihrer Entdeckung hat die Höhle einen Veränderungsprozess und eine deutliche Entkalkung erfahren.

Bei den Oberflächenmaterialien handelt es sich im Wesentlichen um grob gearbeitete, glatte Keramik, unter der Fragmente von kugel- oder birnenförmigen Gefäßen sowie kugel- und halbkugelförmigen Schalen auffallen. Die wenigen verzierten Fragmente weisen lineare Einschnitte auf, Metopen, die durch mit Tupfen gefüllten eingeschnittenen Linien oder eingeklemmten Schnüren definiert sind. Im Zusammenhang mit der Herstellung der Keramik wurde in der Höhle ein Steinglätter dokumentiert. Bei der Steinindustrie dominieren kleine Feuersteinplatten mit dreieckigem oder trapezförmigem Querschnitt. Schmuckgegenstände waren Anhänger aus durchbohrten Muscheln, eine Ahle und ein Kamm aus Knochen sowie eine Fusayola. Den Materialien zufolge könnten die Funde auf das Ende des Neolithikums datiert werden. Wobei ein Sichelelement aus Feuerstein auf die Existenz von Schichten hinweist.

Cueva de la Zorrera

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Handmühle aus der Cueva de la Zorrera

La Zorrera ist eine Höhle mit einer Länge von etwas mehr als 125 Metern mit engen Galerien und einem Gefälle von 22 Metern. Sie hat fünf Zugänge. Drei führen zu den unteren Ebenen, während die anderen zu den oberen Galerien führen. Der Haupteingang besteht aus einem schmalen Spalt im Fels.

Die Cueva de la Zorrera ist reich an fragmentierten und verstreuten Materialien, die die kollektiven Bestattungsriten zum Ende des Neolithikums und des frühen Chalkolithikums zeigen. Der Großteil des Materials befindet sich im zentralen Teil, der „Hängeraum“ heißt da sich an der Decke zahlreiche Stallaktiten befinden und zahlreiche fragmentierte menschliche Knochen, Kiefer und Schädel, in schlechtem Erhaltungszustand aufgelesen wurden.

Unter den lithischen Stücken stechen eine flache, bootartige Kalksteinmühle und mehrere Äxte hervor. Unter den Keramikfragmenten stechen eiförmige Gefäße und zylindrischen Halsgefäße hervor.

Die Werkzeuge aus Feuerstein bestehen aus Klingen, Messern, Schabern. Die spärlichen Ziergegenstände bestehen aus einem Armband, einem birnenförmiger Jadeit-Anhänger, einer Halskettenperle und einer Muschel.

Höhleneingang

Die Cueva del Toro (Stierhöhle) liegt im Cerro del Calamorro (Hügel), etwas mehr als zwei Kilometer nördlich der Stadt, auf einer paläozoischem Kalksteinklippe. Die Höhle hat eine Gesamtlänge von 50,0 m und ein Gefälle von 10,0 m. Der Eingang ist etwa 1,0 m hoch und 2,5 m breit. Durch ihn gelangt man in den etwa 6,0 m breiten sogenannten „Kleinen Raum“, von wo aus man in den etwa 12,0 m breiten und 13,0 m langen sogenannten „Haupt-“ oder „Malraum“ gelangt.

Stierbild
Stierbild
Umzeichnung
Umzeichnung

Manuel Giménez Gómez wurde von einem Anwohner über die Existenz einer Höhle informiert. 1969 wurde sie auf dem Cerro del Calamorro gefunden. 1971 besuchte Javier Fortea (1946–2009), Spezialist für Höhlenmalerei, die Höhle. Er führte anhand von Durchzeichnungen und Fotografien eine Studie durch und veröffentlichte das Ergebnis noch 1971. Das Hauptgemälde besteht aus der Darstellung eines kopflosen roten Rindes, und einer Reihe schwarzer Punkte unter dem Halsansatz. Die Vorderbeine sind nur bis zu den Gelenken dargestellt und von der Hinterhand sind nur zwei Linien zu erkennen. Die Bauchlinie ist unvollständig und stellt die als „gravider Bauch“ oder „ventrales M“ bekanntr Konvention dar. Im Inneren der Formung erscheint eine Linie, die als Fell interpretiert werden könnte. Am Eingang und am Ende des Höhlenraumes gibt Flächen mit schematischen Zeichen (Linien und Punkte).

Die ersten von Fortea und Giménez Gómez durchgeführten Studien ordnen die Bilder dem oberen Solutréen und dem frühen Magdalénien zu. Die Überprüfung durch dieselben Autoren, die auf dem Vergleich der Merkmale mit denen in der Cueva de Parpalló beruht, senkte die Chronologie auf das frühe Solutréen. Die von José Luis Sanchidrián durchgeführte Studie ordnet die Darstellungen dem entwickelten Solutréen zu. Es ist unmöglich mit Sicherheit zu verstehen was die Bildnisse darstellen. Die meistakzeptierten beziehen sich auf Reproduktionsmagie, sexuelle Interpretation, Versöhnungsmagie oder Kunst um der Kunst willen. Die Höhlenmalereien weisen oberflächliche Veränderungen wie z. B. chromatische Veränderungen aufgrund klimatischer Faktoren, Salzausblühungen und Pigmentverlust auf. Bei der zweiten von Javier Fortea durchgeführten Expedition konnten im Höhleninneren versteckte Ausgrabungen entdeckt werden, bei denen das Kolluvium (Lockersediment) im Hauptraum abgesenkt worden war.

  • Patrick Braun et al.: Decouverte de deux grottes à vestiges neolithiques près du villages de Benalmádena (Prov. De Málaga, Espagne). Bulletin Societé Préhistorique Française. (1963).
  • Carmen Olaria: Las Cueva de los Botijos y las Zorreras de Benalmádena. Aportación al estudio de las cuevas Neo-Eneolíticas de Andalucía Centro-Oriental. Cultura de Cuevas con Ceramica Decorada Andalucia Oriental (1977) (2 Vols.) Navarrete Enciso, Maria Soledad ISBN 10: 8433800000 / ISBN 13: 9788433800008 Verlag: Granada, Universidad de Granada - Departamento de Prehistoria, 1976
  • L. E. Fernández, et al.: Benalmádena del Neolítico a la Edad del Bronce: Gestación y consolidación de las sociedades productoras. Una Historia de Benalmádena.(2013).
  • Francisco Martínez-Sevilla: Brazaletes de piedra neolíticos en la península ibérica (VI–V milenio a.C.) Tecnología, funcionalidad y circulación 2018
  • Francisco Javier Fortea Pérez, Manuel Giménez Gómez: La Cueva del Toro. Nueva Estación Malagueña con Arte Paleolítico. In: Zephyrvs: Revista de prehistoria y arqueología, (2009) ISSN 0514-7336, Nº 23-24, 1972-1973, S. 5-18