Benutzer:Joma2411/Spielwiese/Stadtbahn-Linie U1

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Linie U1
Tallängslinie
Zwei Züge der Stadtbahnlinie U1 an
der Haltestelle Bad Cannstatt Wilhelmsplatz
Zwei Züge der Stadtbahnlinie U1 an
der Haltestelle Bad Cannstatt Wilhelmsplatz
Streckenlänge:17,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Wendeanlage Vaihingen Bf
Vaihingen Bf (VB)
U3 U8 S 1 S 2 S 3
nach Möhringen (U3, U8)
Vaihingen Schillerplatz (VS)
Fauststraße (FT)
Vaihingen Viadukt (VV)
Engelboldstraße (EN)
Kaltental (KL)
Waldeck (WA)
Heslach Vogelrain (VR) U9
zum Betriebshof 1 in Heslach
Wendeanlage Südheimer Platz
Südheimer Platz (SU) U9 U34
Bihlplatz (BP) U9 U34
Erwin-Schoettle-Platz U9 U34
Marienplatz (MA) U9 U34
Österreichischer Platz (OE) U9 U34
vom/zum Berliner Platz (U2, U4, U11, U14, U34)
Rathaus (RA) U2 U4 U9 U11 U14
Charlottenplatz (CH)
U2 U4 U5 U6 U7 U9 U11 U12 U14 U15 U25
vom Hauptbahnhof (ab 2023)
Staatsgalerie (seit 2020) U2 U4 U9 U11 U14
vom Hauptbahnhof (bis 2017)
Staatsgalerie (bis 2020)
Neckartor (NT) U2 U4 U9 U11 U14
Stöckach (ST) U2 U4 U9 U11 U14
nach Wangen (U4, U9)
Metzstraße (MZ) U2 U11 U14
Mineralbäder (MB) U2 U11 U14
zur Rosensteinbrücke (U14)
Wendeanlage Mineralbäder
von der Rosensteinbrücke
Mercedesstraße (MC) U2 U11
vom/zum NeckarPark (U11, U19)
Bad Cannstatt Wilhelmsplatz (WP)
U2 U13 U16 U19
nach Neugereut (U2, U19)
zur Rosensteinbrücke (U13, U16)
Uff-Kirchhof (UF) U13 U16
nach Wangen (U13)
Augsburger Platz (AP) U16
Nürnberger Straße (NU) U16 S 3 S 2
Antwerpener Straße U16
Beskidenstraße (BN) U16
Höhenstraße (FHS) U16
Esslinger Straße (FES) U16
Schwabenlandhalle (SLH) U16
Fellbach Lutherkirche (FL) U16

Die Linie U1 der Stadtbahn Stuttgart ist eine Tallängslinie mit 31 Stationen. Sie ist 17,3 Kilometer lang und führt vom Bahnhof Stuttgart-Vaihingen zur Lutherkirche in Fellbach. Sie wurde als zweite Linie am 19. April 1986 auf Stadtbahnbetrieb umgestellt und ging aus der Straßenbahnlinie 1 hervor, die schon seit 1929 nahezu denselben Verlauf hatte.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westlicher Endpunkt der U1, die Haltestelle Vaihingen Bf

Die Strecke der U1 beginnt am Vorplatz des Bahnhofs Stuttgart-Vaihingen und verläuft zunächst an der Herrenberger Straße durch Vaihingen in Richtung Nordosten bis zum Schillerplatz. Anschließend schwenkt die Strecke mit einer Rechtskurve zur Kaltentaler Abfahrt und folgt dieser bis nach Kaltental. Ab da führt sie entlang der Böblinger Straße zum Betriebshof 1 an der Haltestelle Heslach Vogelrain. Von hier folgt sie weiter der Böblinger Straße, bis zum Erwin-Schoettle-Platz, auch straßenbündig. Danach taucht die Strecke in einen Tunnel ab. Dieser führt sie unter dem Marienplatz und dem Österreichischen Platz hindurch, unterhalb der Hauptstätter Straße. Am Wilhelmsplatz zweigt die Strecke zum Berliner Platz ab (U2, U4, U11, U14, U34). Anschließend passiert die Strecke die Haltestelle Rathaus und schließlich den Knotenpunkt Charlottenplatz. Es folgen die Haltestellen Staatsgalerie und Neckartor unterhalb der Willy-Brandt-Straße. Nach dem Auftauchen aus dem Tunnel erreicht man die Haltestelle Stöckach, wo die Strecke in Richtung Wangen abzweigt (U4, U13). Dann folgt die Strecke der Neckarstraße, bis sie zur Haltestelle Mineralbäder auf den Schwanenplatz einbiegt. Nach dem Abzweig der Strecke in Richtung Rosensteinbrücke und Wilhelma überquert die U1 den Neckar auf der König-Karls-Brücke, auf dieser befindet sich auch die Haltestelle Mercedesstraße. Nach der Brücke folgt ein Gleisdreieck als Abzweig in Richtung Neckarpark. Danach unterquert die Strecke die Filstalbahn und passiert den Knotenpunkt Bad Cannstatt Wilhelmsplatz, an dem die Strecke nach Osten in die Waiblinger Straße einbiegt. Hier zweigen Strecken in Richtung Rosensteinbrücke (U13, U16) und nach Neugereut (U2, U19) ab. Ab hier läuft die U1 auf gleicher Strecke mit der Verstärkerlinie U16. Kurz vor der Haltestelle Augsburger Platz trennt sich hier die Strecke in Richtung Untertürkheim (U13) von der U1. Nach dem überqueren der Schusterbahn und der Unterquerung der S-Bahn-Haltestelle Nürnberger Straße folgt ein gleichnamiger Halt für die U1. Es folgen weitere Haltestellen entlang der Nürnberger (im Stadtgebiet von Fellbach Stuttgarter) Straße. Danach macht die Strecke eine starken Schlenker nach Süden entlang der Esslinger Straße, kurz danach wieder nach Osten, entlang der Tainer Straße an der Schwabenlandhalle bis zur Endhaltestelle am Vorplatz der Lutherkirche.

Linienkennfarben und Bezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Einführung der farbigen Liniennummern am 3. November 1990 trägt die U1 eine schwarze Linienkennziffer auf sandbeigem Grund.[1] Der Farbton wurde immer wieder leicht abgeändert, behielt aber die beige Farbgebung. Die Bezeichnung U1 geht auf die Straßenbahnlinie 1 zurück, welche diese Ziffer schon seit Einführung der Liniennummern trug.

Die Zusatzlinie U21, die von 2016 bis 2018 existierte, führte die gleiche Linienfarbe, wie damals die U1.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Straßenbahn am ehemaligen Endpunkt der Linie 1 in Rohr
Eine Straßenbahn des Typs GT4 in der ehemaligen Schleife in Fellbach

Die Linie U1 nahm am 19. April 1986 als zweite Linie den Betrieb als Stadtbahn auf. Ihre Streckenführung als Linie 1 findet man bereits auf den Netzplänen des Jahres 1929, als eine durchgehende Linie von Fellbach über Vaihingen bis Rohr eingerichtet wurde.[2]

Der Abschnitt zwischen Innenstadt und Berg geht auf die erste Stuttgarter Pferdestraßenbahn zurück, welche, als sogenannte Hauptlinie 1868 vom Archiv am Charlottenplatz zu den Mineralbädern eröffnet wurde. Diese Strecke wurde bereits 1895 elektrifiziert und 1897 zur König-Karls-Brücke verlängert. Ab 1899 überquerte die Straßenbahn über diese Brücke den Neckar und fuhr bis ins benachbarte Cannstatt. Schon 1887 war die Pferdebahn auch vom Stadtzentrum nach Heslach gefahren, ab 1896 als elektrische Straßenbahn. Als Teil der Stuttgarter Vorort-Straßenbahnen wurde die Strecke 1911 von Heslach bis Kaltental verlängert. Ab 1925 erreichte die Strecke Vaihingen, drei Jahre später auch Rohr. Im Nordosten verkehrten die Straßenbahnen ab 1929 von Cannstatt weiter bis Fellbach.[2]

Ab dem 10. Mai 1966 fuhr die Linie 1 durch den ersten U-Straßenbahn-Tunnel Stuttgarts mit der Station Charlottenplatz. Dieser Tunnel wurde 1971 im Süden bis zur Rampe Böblinger Straße, hinter der Haltestelle Marienplatz und im Norden 1972 bis zur Rampe Stöckach verlängert. Zwischen 1985 und 88 wurden die Bahnsteige der unterirdischen Stationen auf das Einstiegsniveau der Stadtbahnfahrzeuge erhöht.[2] Am 19. April 1986 wurde die Linie schließlich auf Stadtbahnbetrieb umgestellt.

Für den Stadtbahnbetrieb wurde die Strecke Vaihingen – Rohr stillgelegt, um einen Parallelverkehr mit der neu eröffneten S-Bahn zu vermeiden. In Vaihingen wurde die frühere Schleife über Hauptstraße – Robert-Koch-Straße – Volmoellerstraße – Bahnhof – Herrenberger Straße aufgegeben und die Strecke wurde entlang der Herrenberger Straße neu trassiert.[1] Zwischen Schillerplatz und Fauststraße, sowie in Kaltental bekam die Strecke einen eigenen Gleiskörper. Auch am anderen Ende in Fellbach wurde die Schleife über Stuttgarter Straße – Stuttgarter Platz – Bahnhofsstraße – Lutherkirche – Cannstatter Straße aufgeben und die Strecke wurde entlang der Esslinger Straße und der Tainer Straße neu trassiert. So fährt die heutige Linie U1 fast durchgehend auf eigenem Gleiskörper, nur in der Böblinger Straße im Bereich Bihlplatz verbleibt ein etwa 900 m langer straßenbündiger Abschnitt. Nachdem im Jahr 2007 die Endhaltestelle in Fellbach und in 2008 die Haltestelle Schillerplatz in Vaihingen umgebaut wurden, existiert keine Haltestelle ohne Hochbahnsteige mehr auf der U1.[2]

Zwischen 2016 und 2018 wurde die Linie U1 wegen Bauarbeiten zu Stuttgart 21 über die Innenstadtschleife (Rotebühlplatz – Berliner Platz – Börsenplatz – Hauptbahnhof) geführt. Für den weggefallenen Abschnitt Österreichischer Platz – Charlottenplatz wurde eine Zusatzlinie, die U21 eingerichtet.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtbahnlinie U1 wird tagsüber im 10-Minuten-Takt befahren und in den Tagesrandzeiten 15-Minuten-Takt. Zwischen 1 Uhr und 4 Uhr findet kein Verkehr auf der Linie statt. Es werden Züge des Typs DT 8 eingesetzt. Diese werden vom Betriebshof 1 in Heslach und vom Betriebshof 3 in Aldingen gestellt.

Planungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Östlicher Endpunkt der U1, die Haltestelle Fellbach Lutherkirche
Eine Bahnsteigverlängerung erscheint hier schwierig

Um die Linie U1 mit Doppeltraktionen befahren zu können sollen die Bahnsteige auf dem Abschnitt Fellbach – Heslach Vogelrain verlängert werden. Der Bedarf auf dem Abschnitt Heslach Vogelrain – Vaihingen ist geringer, sodass dieser Teil dann von der U14 mit 40-Meter-Zügen befahren werden soll. Es müssen nur die oberirdischen Haltestellen umgebaut werden, da die Bahnsteige der Tunnelstationen bereits für 80-Meter-Züge geeignet sind.[3] Die meisten oberirdischen Bahnsteige können wohl einfach verlängert werden; am Cannstatter Wilhelmsplatz ist das 2018 bereits geschehen. Am Augsburger Platz fehlt der Platz dazu, die Haltestelle soll deshalb um circa 100 m stadtauswärts in die Nürnberger Straße verschoben werden und rückt damit ziemlich nah an die bestehende Haltestelle Nürnberger Straße. Ursprünglich war daran gedacht, die beiden Haltestellen zusammenzulegen und im Bereich der Bahnbrücke durch ein komfortables Umsteigebauwerk zur S-Bahn zu ersetzen. Der Umbau der Endhaltestelle Fellbach Lutherkirche gilt als städtebaulich problematisch, weil eine einfache Verlängerung des Bahnsteigs in beide Richtungen (Ost und West) wichtige Fußgänger- und Radwege sowie Sichtachsen unterbrechen würde. Ob stattdessen eine Verlegung um ca. 100 m nach Westen vorgenommen werden soll, ist noch nicht entschieden.[4]

Die Bahnsteigverlängerung sollte ursprünglich 2016 fertig gestellt sein, wurde aber aufgrund fehlender finanzieller Mittel zurückgestellt.[5] Die benötigte Kapazität wird stattdessen zunächst durch die Verstärkerlinie U16 (Fellbach – Bad Cannstatt – Feuerbach – Giebel) geschaffen. Nachdem 2017 die Planungen wieder aufgenommen wurden, war die Fertigstellung zunächst für 2023 geplant[6], verzögerte sich aber bis 2026 bei geplantem Baubeginn im Jahr 2022.[3] Im RVP 2020 ist die Bahnsteigverlängerung als Maßnahme 118 mit höchster Dringlichkeit eingestuft.

In der Zwischenzeit fährt seit dem 15. Oktober 2018 zur Kapazitätserhöhung zwischen Bad Cannstatt Wilhelmsplatz und mehreren Haltestellen in der Innenstadt die Schnellbuslinie X1 während der Hauptverkehrszeit im 6-Minuten-Takt.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gottfried Bauer und Ulrich Theurer: Von der Straßenbahn zur Stadtbahn Stuttgart 1975 - 2000. Hrsg.: Stuttgarter Straßenbahnen AG. 2000, ISBN 3-00-006615-2.
  2. a b c d Philip Kramer und Robert Schwandl: Stuttgart Stadtbahn Album. 1. Auflage. Robert Schwandl Verlag, 2008, ISBN 978-3-936573-17-6.
  3. a b Kathrin Wesely: Planung der SSB schockt Betroffene. In: Stuttgarter Nachrichten. 2. Dezember 2019, abgerufen am 2. Januar 2020.
  4. [1] Diskussionspapier der Stadt Fellbach, "Entwicklung Mitte Fellbach, Standort und Umbau der Stadtbahnhaltestelle Lutherkirche", abgerufen am 18. Juli 2021
  5. Wichtigste aktuelle Themen und Projekte im Überblick (Memento vom 1. Juli 2015 im Internet Archive) Pressemitteilung der SSB vom 1. Juli 2015, abgerufen am 1. Juli 2015.
  6. Konstantin Schwarz: SSB wollen 13 Stationen auf 80 Meter strecken. In: Stuttgarter Zeitung. 11. Dezember 2017, abgerufen am 11. Dezember 2017.
  7. X1 Schnellbuslinie | SSB, abgerufen am 23. Oktober 2018.