Benutzer:LukasGsk/Afzelia Bipindensis

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Afzelia bipindensis

Frucht und Samen von Afzelia africana

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae)
Gattung: Afzelia
Art: Afzelia bipindensis
Wissenschaftlicher Name
Afzelia bipindensis
Harms

Afzelia bipindensis ist eine der 14 Arten der Gattung Afzelia in der Familie der Fabaceae, den Hülsenfrüchtlern, und deren Unterfamilie Caesalpinioideae, den Johannisbrotgewächsen. Sie ist ebenfalls unter dem Namen Afzelia bella bekannt und wird auf dem internationalen Markt vornehmlich unter dem Namen Doussie, aber auch unter anderem als Apa oder Lingue, gehandelt. Sie stammt aus dem tropischen Afrika und ist durch die sehr guten mechanischen und physikalischen Eigenschaften ein attraktives Importholz mit einer großen Wertschöpfung. Dies führte zu einer starken Abholzung und Nutzung, wodurch diese Art auf der Roten Liste der IUCN in der Kategorie VU (vulnerable),also als gefährdet, gelistet ist.

Afzelia bipindensis ist ein bis zu 40 m hoch wachsender Baum mit einem Durchmesser von bis zu 1,2 m, wobei der zylindrische Stamm bis zu 25 m astfrei sein kann. Diese Werte sind jedoch stark von dem Standort abhängig. Es können vereinzelnd Brettwurzeln bis zu einer Höhe von 1,5 m auftreten. Die Borke des Baumes ist gelb- bis rotbraun. Die wechselständigen Laubblätter des Baumes sind paarig gefiedert. Der Baum bildet dunkelbraune bis schwarze, verholzte Hülsenfrüchte mit einer Länge von bis zu 19 cm und einer Breite von bis zu 8 cm, welche bis zu 15 Samen enthalten können.[1]

Das Herkunftsgebiet erstreckt sich von Zentralafrika, wie Angola, Uganda und Kongo, bis nach Westafrika, zum Beispiel Nigeria und Ghana. Das meiste Doussie wird dabei aus Kamerun exportiert. So wurden 2008 6100 m³ Doussie aus Kamerun verkauft. Afzelia bipindensis wächst bis zu einer Höhenlage von 900 m in sowohl Primärwaldern, als auch Sekundärwaldern.

Holzbeschreibung

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Der Splint des Holzes weist eine gelblichgraue Farbe auf und ist, abhängig von dem Alter, zwischen drei und zehn Zentimetern breit. Der Kern wiederum zeigt im frischen Zustand eine rotbraune bis hellbraune Färbung und setzt sich somit stark vom Splintbereich ab. Mit der Zeit dunkelt das Kernholz zu einem kupferbraunen bis dunkelrotbraunen Farbton nach. Durch natürliche, wachsartige Inhaltsstoffe kann es vorkommen, dass kleine Bereiche nicht oder nicht so stark nachdunkeln, wodurch ein fleckiges Erscheinungsbild entsteht und so die optische Qualität nachlässt. Ansonsten ist das Holz als dekorativ zu bezeichnen. Der Verlauf der Holzfasern zeigt einen ausgeprägten Wechseldrehwuchs. Die Zuwachszonen sind im Holzbild teilweise deutlich sichtbar oder nur durch ein feines marginales Axialparenchym, welches als Speichergewebe dient, voneinander getrennt. Die großen Gefäße befinden sich zerstreutporig, in kurzen Reihen ungeordnet im Holz. Die Gefäße sind von einem aliformen, also rautenförmigen, Axialparenchym umgeben, welche auf den Längsflächen des Holzes gut sichtbar sind.

Die Holzstrahlen sind sehr schmal und häufig unter 1 mm hoch und dadurch auf den drei Schnittflächen eher unscheinbar.

Die Art Afzelia bipindensis hat nach der DIN- EN 350-2 die Dauerhaftigkeitsklasse 1 und gilt somit als sehr dauerhaft. Außerdem zeigt sie eine hohe Resistenz gegenüber holzzerstörenden Pilzen und Insekten, wodurch keine Schutzmaßnahmen gegen diese vorgenommen werden müssen. Diese ist auf in Poren eingelagerte Derivate und Kaempferol zurück zu führen, welche eine antibakterielle und fungizide Wirkung zeigen. So sind Porenrillen vereinzelt mit einem weiß- bis gelblichen Inhalt auf den Längsflächen des Holzes sichtbar.[1]

Auf Grund der großen Härte sind für die Bearbeitung des Holzes hartmetallbestückte Werkzeuge zu verwenden, um höhere Standzeiten zu erreichen. Auch ist für die Nutzung von Schrauben und Nägeln eine Vorbohrung nötig. Der bei der Bearbeitung entstehende Staub kann zu Haut- und Atemwegsreizungen führen. Daher ist eine Absauganlage und die Verwendung von Atemschutzmasken empfehlenswert.

Die Oberflächenbehandlung des Holzes dient lediglich der Farberhaltung und der Feuchteabweisung, wobei bei einer Deckschicht der Anstrich bis zu drei Mal aufgetragen werden muss. Durch die Struktur des Holzes ist es nur schwer zu tränken oder zu beizen. Die Verklebbarkeit ist hier als gut bis mittel einzustufen. Die optimale Holzfeuchte zum Verkleben und Bestreichen liegt bei u=14%.

Der Trocknungsprozess verläuft nur langsam und sollte daher schonend vollzogen werden. So führt die Trocknung zu keinen Trocknungsschäden beziehungsweise Rissbildungen. Dies gilt besonders für Hölzer mit einem unregelmäßigen Faserverlauf. Während der Trockung bleibt das Holz sehr formstabil.

Die hohe hohe Dauerhaftigkeit macht Doussie besonders für die Verwendung im Außenbereich mit oder ohne Erdkontakt geeignet. Als Beispiele sind hier Fenster, Türen, Gartenmöbel und Wintergärten zu nennen. Durch die guten mechanischen und physikalischen Eigenschaften wird das Holz auch als Konstruktionsholz oder im Innenausbau, insbesondere dort, wo hohe Reibungskräfte auftreten, verwendet. So eignet es sich gut für Parkettfußböden, Treppen und auch Rennradbahnen. Es ist sogar die Verwendung für Behältern von chemischen Stoffen möglich. Im feuchten Zustand besteht jedoch die Gefahr einer Abfärbung auf zum Beispiel Textilien.

Physikalische Eigenschaften

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Rohdichte, ρ 800 kg/m³
Elastizitätsmodul,lufttrocken, E 13500 N/mm²
Biegefestigkeit, lufttrocken 115 N/mm²
Druckfestigkeit, lufttrocken 70 N/mm²
Zugfestigkeit, lufttrocken 120 N/mm²
Scherfestigkeit, lufttrocken 12,5 N/mm²

Austauschhözer

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Als mögliche Ersatzhölzer, die der Farbe und den Eigenschaften ähnlich sind, sind die übrigen Arten der Gattung Afzelia zu nennen, da diese weitestgehend einen fast identischen Aufbau zeigen. Weitere Austauschhözer sind zum Beispiel Jatoba, Merbau oder Iroko.

  • Dahms, Klaus- Günther, 1990, Atlas der tropischen Hölzer: Afrika, Band 1, in Association Internationale Technique des Bois Tropicaux
  • Dahms, Klaus- Günther, 1978, Kleines Holzlexikon, in Wegra-Verlagsgesellschaft, 2. Auflage


Einzelnachweise

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  1. a b Wagenführ, Rudi (2006) Holzatlas ....