Benutzer:Matthias v.d. Elbe/Alvis TE 21

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Alvis
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Alvis TE 21 (1964)
TE 21
Produktionszeitraum: 1963–1966
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine, Cabriolet
Motoren: Ottomotor
3,0 Liter
Länge: 4800 mm
Breite: 1676 mm
Höhe: 1448 mm
Radstand: 2832 mm
Leergewicht: 1470 kg

Vorgängermodell Alvis TD 21
Nachfolgemodell Alvis TF 21

Der Alvis TD 21 (alternativ: Alvis Three Litre Series III) ist ein Oberklassefahrzeug des ehemaligen britischen Automobilherstellers Alvis Cars, das von 1963 bis 1966 produziert wurde. Er löste den seit 1958 gebauten TD 21 ab. Wie dieser, wurde auch der TE 21 werksseitig mit einer offenen und einer geschlossenen Standardkarosserie angeboten, die die Schweizer Carrosserie Graber gestaltet hatte. Neben diesen in Großbritannien gefertigten Serienmodellen baute Graber im Kanton Bern auf dem Chassis des TE 21 eine Reihe von Sondermodellen, die mit abweichenden Karosserien versehen waren.

Entstehungsgeschichte

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Vor dem Zweiten Weltkrieg belegte das in Coventry ansässige Unternehmen Alvis ein ähnliches Marktsegment wie Aston Martin oder Bentley.[1] Nach Kriegsende debütierte bei Alvis die sogenannte Three Litre Series, eine Reihe sportlicher Limousinen und Cabriolets mit einem 3,0 Liter großen Reihensechszylindermotor, deren erste Version als TA 21 verkauft wurde. Dessen 1953 präsentierte Weiterentwicklung TC 21/100, die auch als Grey Lady bezeichnet wird, hatte werksseitig eine von Mulliners of Birmingham gefertigte Karosserie mit frei stehenden Kotflügeln, die als „altbacken“ und „geradezu altertümlich“ wahrgenommen wurde.[2] Der Nachfolger der Grey Lady, der Alvis TC 108/G, erhielt werksseitig eine von Hermann Graber, dem Schweizer Alvis-Importeur, entworfene Karosserie im Pontonstil, die zu einem Bruch mit dem bisherigen Stil des Unternehmens führte. Der TC 108/G erhielt positive Bewertungen in der zeitgenössischen Presse, wurde aber wegen erheblicher Fertigungsprobleme beim externen Karosseriehersteller Willowbrook in zwei Jahren nur je nach Quelle nur 15[3] bis 30 mal[4] gebaut. 1958 löste der TD 21 den TC 108/G ab. Äußerlich und technisch gab es nur wenige Änderungen; ein neuer Karosseriehersteller machte aber deutlich höhere Fertigungszahlen möglich. 1964 erhielt der in zwei Serien gebaute TD 21 mit dem TE 21 einen Nachfolger, der seinerseits zwei Jahre lang im Programm blieb und 1966 durch den TF 21 abgelöst wurde.[5]

Modellbezeichnungen

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Für dieses Fahrzeug haben sich zwei alternative Bezeichnungen etabliert:

  • Die Bezeichnung TE 21 knüpft an die Baureihe Alvis T-Series 21 an, deren erste Variante der TA 21 von 1950 war. Durch die Änderung des zweiten Buchstabens der Modellbezeichnung auf C, D und schließlich E wurde der schrittweise Weiterentwicklungsprozess dokumentiert.
  • Werksseitig wurde der TE 21 auch als Alvis Three Litre Series III vermarktet.[6] Diese Bezeichnung knüpft an den TD 21 an, dessen erste Serie (1958 bis 1962) als Three Litre im Programm stand, während die zweite Serie (1962 bis 1964) als Three Litre Series II bezeichnet wurde. Innerhalb dieses Systems wäre der TE 21 demnach die dritte Variante des TD.

Modellbeschreibung

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Heckpartie des TE 21 Saloon
TE 21 Drophead Coupé

Der Alvis TE21 war werksseitig als zweitürige Limousine (Saloon) und als zweitüriges Cabriolet (Drophead Coupé) erhältlich. Die erneut auf Graber zurückgehende Gestaltung des Aufbaus stimmt in beiden Varianten weitgehend mit dem des Vorgängers überein. Die Karosserie ist im Pontonstil gehalten; hinten sind die Kotflügel über den Rädern leicht ausgebuchtet. Die Limousine hat schmale, steil stehende A- und B-Säulen und große Fensterflächen. Das Cabriolet ist viersitzig. Sein Stoffverdeck reicht seitlich bis an die Türen heran.

Der größte äußerliche Unterschied zwischen dem neuen TD 21 und dem alten TE 21 zeigt sich an der Frontmaske: Während das alte Modell einzelne Rundscheinwerfer hat, sind beim neuen TE 21 Doppelscheinwerfer eingebaut. Der TE 21 hat zwei übereinander angeordnete und in einer ovalen Maske eingefasste Rundleuchten. Für die Einpassung des neuen Scheinwerferarrangements musste die Linie der vorderen Kotflügel verändert werden. Außerdem erhielten die Lüftungsgitter zwischen den Leuchten und der Kühlermaske eine neue Form. Die Heckpartie blieb unverändert.

Die meisten Karosserieteile sind aus Stahlblechen geformt; nur die Motorhaube und der Kofferraumdeckel, beim Saloon darüber hinaus das Dach sind aus Aluminium.[7] Wie beim Vorgänger wurde die Karosserie bei Mulliner Park Ward hergestellt,[Anm. 1] einem zu Rolls-Royce gehörenden Karosseriebauunternehmen. Die Karosserieteile wurden unter Verwendung von Blechpressen produziert. Sie sind an einem Gerüst aus Holz befestigt.

Das Fahrwerk des TE 21 entspricht dem des TD 21. Vorn sind die Räder einzeln aufgehängt und mit Drehstabfedern versehen, hinten ist eine Starrachse mit Blattfedern eingebaut. Alle vier Räder serienmäßig mit Scheibenbremsen von Dunlop ausgestattet.

Antriebstechnik

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Sechzylindermotor in einem TE 21

Insgesamt baute Alvis 352 Chassis der Reihe TE 21. Davon erhielten 339 Autos die Werkskarosserie von Mulliner Park Ward, während 12 Fahrgestelle mehr oder weniger individualisierte Karosserien von Graber erhielten. Hinzu kam ein viertüriger Prototyp von Mulliner Park Ward.[8]

Produktionszahlen der Werksfahrzeuge[8]
Aufbau Schaltgetriebe Automatik Gesamt Summe
Saloon 178 66 244 339
Drophead Coupé 72 22 95

Sonderversionen von Graber

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Technische Daten

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  • David Culshaw: Alvis three litre in detail: TA 21 to TF 21 1950–67. Herridge and Sons, Beaworthy, Devon, England, 2003, ISBN 0-9541063-2-6.
  • John Fox: Alvis Cars 1946-1967: The Post-War Years, Amberley Publishing Limited, 2016, ISBN 9781445656311.
  • Rainer W. Schlegelmilch, Hartmut Lehbrink: Englische Sportwagen. Könemann, Köln 2001, ISBN 3-8290-7449-2.
Commons: Alvis TE21 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Mulliner Park Ward war 1961 durch die Fusion der beiden Karosseriebaubetriebe H. J. Mulliner & Co. und Park Ward entstanden. Der Produktionsauftrag, den Alvis 1958 Park Ward erteilt hatte, war durch die Fusion auf das neue Unternehmen Mulliner Park Ward übergegangen. Vgl. Nick Walker: A–Z of British Coachbuilders 1919–1960, Shebbear 2007 (Herridge & Sons Ltd.) ISBN 978-0-9549981-6-5, S. 151–159.

Einzelnachweise

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  1. Rob de la Rive Box: Encyclopaedia of Classic Cars: Sports Cars 1945–1975. Taylor & Francis, 1999, ISBN 1-57958-118-8, S. 26.
  2. Roger Gloor: Alle Autos der 50er Jahre. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, 2007, ISBN 978-3-613-02808-1, S. 57.
  3. John Fox: Alvis Cars 1946-1967: The Post-War Years, Amberley Publishing Limited, 2016, ISBN 9781445656311, S. 45.
  4. Jonathan Wood: The Enthusiast's Guide to British Postwar Classic Cars. 1. Auflage. Osprey Publishing, London 1980, ISBN 0-85045-377-1, S. 88.
  5. John Fox: Alvis Cars 1946-1967: The Post-War Years, Amberley Publishing Limited, 2016, ISBN 9781445656311, S. 64.
  6. Abbildung eines zeitgenössischen Verkaufsprospekts (abgerufen am 19. Dezember 2024).
  7. John Fox: Alvis Cars 1946-1967: The Post-War Years, Amberley Publishing Limited, 2016, ISBN 9781445656311, S. 52.
  8. a b Modellgeschichte des Alvis TE 21 auf alvisarchive.com (abgerufen am 19. Dezember 2024).

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